Manius Libius Ibiricus hatte ein schweres Jahr hinter sich gebracht, man hatte ihm seine Handelserlaubnis entzogen weil er mit Hehlerware erwischt worden war und nun musste er ständig vor der Stadtwache flüchten ... und das bischen was er mit seinem Stand verdiente musste er auch noch mit den örtlichen Schergen teilen damit diese ihn nicht auch noch davonjagten ... doch heute sollte es noch viel schlimmer werden ...
Er hatte geradeerst seinen Stand fertig aufgebaut, als er die drei düsteren Gestalten um die Ecke biegen sah, das die nichts einkaufen wollten war ihm genauso klar wie die Tatsache das er seiner Frau heut Abend wieder einen blauen Fleck erklären musste. Doch anders als erwartet verbargen sich unter den Kapuzen nicht die üblichen Schläger sondern relativ gepflegte Gesichter. Ein Umstand der sie gleich nochmal gefährlicher wirken lies, den Schläger die genug Geld hatten um auf ihr Äußeres zu achten, wurden nicht zum Schutzgeld eintreiben angeheuert ... fast schon wimmernd fiel Manius auf die knie und faltete die Hände ineinander ...
"Oh bitte bitte tut mir nichts, ich habe Familie ich ... ich geb euch mein ganzes Geld ... ihr .. ihr könnt euch nehmen was ihr wollt, aber bitte nehmt meinen Kindern nicht ihren Vater!"
"Sei ruhig! Wir interessieren uns weder für dein erbärmliches Leben noch für deine zweitklassigen Waren! Ich könnte es mir allerdings anders überlegen wenn du mich nochmal anlügst! ... Du hast keine Kinder, Manius Libius Ibiricus, aber eine hübsche junge Frau und du wohnst gleich dort hinten!"
Manius war kreidebleich und sehnte gerade die übliche Tracht Prügel herbei, die ihm üblicherweise um diese Uhrzeit blühte, woher wussten die so viel über ihn, er war ja nun nicht gerade eine Berühmtheit ...
"Hör mir zu "Händler"! Was ich will ist eine Information, wir suchen eine junge blonde Kel..."
Weiter kam der Mann nicht denn gerade waren die örtlichen Schläger aufgetaucht, gerade als Manius schon geglaubt hatte das es nicht mehr schlimmer werden könnte ...
"Ey was läuft'n hier hä, Manius? Ick hoffe ma für dir das du hier nich an die falschen Geld abdrücken tust!"
Manius antwortete nicht sondern kauerte sich nur noch weiter zusammen, er hatte keine Lust mehr, was dachten sich die Götter eigentlich ... ständig piesakten sie ihn, quälten ihn und warfen ihm Steine in den Weg und ...
"An deiner Stelle würde ich jetzt ganz schnell wieder verschwinden und nichtmehr wiederkommen Straßenköter!"
Die drei Halunken lachten laut und ihr Anführer, der mit der herrlichen Aussprache, holte einen langen Knüppel hervor ...
"Is dit so ja? Pass uff, ick sach dir ens wenn du dir mit uns anlegen tust, dann war das für ne lange Zeit das letzte mal das de grade lofen konntest kapiert, du .. Schößling!"
"Ich denke er meint Schönling! Vieleicht aber auch nicht ... ich meine ihm ist kaum zuzutrauen das er weiß welches der Worte was bedeutet!"
"Ist mir egal, macht sie kalt .. oder wartet lasst einen übrig!"
Was dann geschah ging um einiges zu schnell als das Manius alles genau hätte schildern können, das woran er sich errinnerte waren die Gesichter der drei Schläger, zuerst strahlten sie nur die übliche Dummheit und Überheblichkeit aus, doch dann Schmerz und die Erkenntnis, das Leute die in Ägypten tagsüber lange Kpuzenumhänge trugen sicher etwas zu verbergen hatten, wie etwa einen Haufen Waffen. Manius stand auf und sah auf den jammernden Anführer der drei Schläger hinab, seine beiden Kameraden hatten ihr Leben bereits eingebüßt, da sie aus irgendeinem Grund gerade Wurfmesser in ihrer Brust zu stecken hatten, während er nur über eines in seinem Bein zu klagen hatte ...
"Naja, den hättet ihr nicht unbedingt übrig lassen müssen .. aber egal ..."
Der Anführer der Kapuzenträger kniete neben dem am Boden liegenden Mann nieder und drückte einen der behandschuhten Finger in dessen Wunde, woraufin der wortgewandte Scherge sofort zu schreien begann ...
"So ... hör mir genau zu! Sag deinem Boss, wer auch immer das ist, das der Nebel ihm seine Grüße ausrichtet und .. das Manius nun unter unserem "Schutz" steht, auf Lebenszeit! Also lass dich besser nie wieder hier blicken oder wir besuchen dich Zuhause!"
Sofort nachdem Das Messer aus seinem Bein gezogen worden war stand der Mann auf und lief so schnell er konnte davon, humpelnd und wimmernd ...