Triclinium | Ein Essen unter Eheleuten

  • "Ich kann mir ja mal ein paar konkrete Gedanken zu eventuellen Motiven und Änderungen machen. Ich wollte zunächst einfach sicher gehen, dass es für dich vorstellbar ist, hier und da etwas zu ändern.", lächelte sie dann. Natürlich sah sie schon einen Eingangsbereich mit konkreten mythologischen Bildern vor sich, aber das musste Macer ja noch nicht wissen. Man musste bei so etwas behutsam vorgehen, um Männer nicht gleich zu verstören.


    "Ich erinnere mich noch an die Renovierungsarbeiten in der Villa Tiberia damals nach dem Brand... man sollte auf jeden Fall nicht an zu vielen Stellen zugleich anfangen. Das schränkt das alltägliche Leben ohnehin zu sehr ein."
    Nachdem sie einen Schluck Wein getrunken hatte, widmete sich Albina wieder dem angefangenen Kaninchen.

  • "Dann müssen wir zur Not mal ein paar Tage den Hintereingang benutzen", ging Macer die Sache von der pragmatischen Seite an. Das war zwar nicht besonders repräsentativ und für einen Senator nicht unbedingt standesgemäß, sich durch denselben Eingang zu bemühen, durch den sonst das Feuerholz für die hauseigene Therme herein geschafft wurde, aber das hinderte Macer kaum an seiner Denkweise.


    Allerdings drängte sich auch noch eine andere Idee auf. "Oder wir bringen das noch mit einer anderen Sache in eine andere Reihenfolge", sprach er sie dann auch gleich aus, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. "Ich hatte doch schonmal erwähnt, dass unser Nachbar Aufidius darüber nachdenkt, seine Casa zu verkaufen." Bestimmt hatte er das schonmal angesprochen. Und wenn nicht, hatte Albina es wahrscheinlich auf anderem Wege gehört. Die halbe Straße wusste es inzwischen schon, da er schon fast ein Jahr drüber nachdachte und noch immer nichts unternommen hatte, weil er schon genauso lange darüber nachdachte, wohin er ziehen sollte und auch dort noch zu keiner Entscheidung gekommen war. "Und wenn wir die nun kaufen würden, was ja praktisch wäre, weil wir dann mehr Platz hätten, dann könnten wir erst den Durchgang nach drüben machen lassen und dann den dortigen Eingang nutzen, während unserer renoviert wird und danach dann den Eingang drüben zu machen."

  • Dass Albina schon seit sie das erste Mal von den Plänen des Nachbarn ein Auge auf dessen Grundstück geworfen hatte, hatte sie Macer selbstverständlich aus vorherig bereits genannten Verschreckungsgründen noch nicht gesagt, freute sich aber, dass er selbst darüber nachdachte. "Das klingt nach einer großartigen Idee!", stimmte sie dann ihrem Gatten zu. Männer waren ohnehin immer umso mehr von einer Idee zu begeistern, wenn sie von allein darauf gekommen waren. Ein weiterer Pluspunkt.


    "Dann haben wir auch mehr als genügend Platz für die Kinder, die zu machen, wir uns anschicken sollten.", schmunzelte sie und lenkte so das Thema mehr oder minder sacht zur ursprünglichen Intention dieses abendlichen Mahls. Dabei spielte sie ganz bewusst mit einer ihrer Locken und blickte ihren Gatten über die Tafel hinweg an. Wer wusste schon, ob er, wenn er erstmal zu viel gegessen hätte und müde wurde, noch die nötige Motivation aufbringen konnte, seine Pläne einzuhalten.

  • Und einmal mehr überraschte Albina ihren Gatten mir einem neuerlichen Gedankensprung oder in diesem Fall mit einem Rücksprung zum vorherigen Thema. Gerade noch war er in Gedanken bei Baumaßnahmen und deren Organisation gewesen und lief in Gedanken durch Baustellen und provisorische Eingänge, da sprach sie ihn wieder auf den bislang ausgebliebenen Nachwuchs an und das mit einem Blick, als wenn sie sein eben gegebenes Versprechen gleich hier an Ort und Stelle eingelöst haben wollte. Es schien eine Seite an ihr zu geben, die er noch nicht so recht entdeckt hatte, weil sie sie bisher wohl auch gut verborgen gehalten hatte. Aber je länger er sie jetzt anschaute, umso mehr verspürte er das Bedürfnis, sie tatsächlich nicht mehr allzu lange warten zu lassen. Oder auch selber nicht mehr allzu lange zu warten, einem recht eindeutigen Verlangen nachzugeben.


    Da traf es sich gut, dass sein Teller gerade leer war und der Appetit des Magens gestillt war. Ein Schluck aus dem Becher rundete den Hauptgang ab. "Du meinst, ich sollte heute zur Nachspeise ein besonders süßes Stück vernaschen?" fragte er dann völlig unverblümt nach einer kurzen Pause, in der er kein Auge von Albina gelassen hatte. Wie gut, dass sie hier im privaten Speisezimmer waren. In der Öffentlichkeit hätte er sich eine solche Bemerkung sicher nicht erlauben können.

  • Albinas Körper passte sich der steigenden Spannung im Raum an und verspürte ein leichtes Kribbeln. Natürlich wollte sie die Aufmerksamkeit ihres Gatten für sich gewinnen, die Intensität seines Blickes ließ ihr dennoch einen angenehmen Schaue über den Rücken laufen. Mit einem Wink bedeutete sie den Sklaven, die bisher bedient hatten, das Essen wegzuräumen.


    Den Blick danach wieder auf Macer gerichtet, zog sie mit der rechten Hand beiläufig ihre Tunika bis kurz über das Knie hoch, sodass über ihrem zarten Knöcheln die glatte, blasse Haut ihres Unterschenkels sichtbar wurde. "In der heutigen Speisenfolge ist ein zarter, warmer Nachtisch vorgesehen.", erwiderte sie dann sanft lächelnd. "Vielleicht solltest du ihn kosten und mir sagen, ob er deinen Geschmack trifft."

  • Stilvoller und gleichzeitig zielstrebiger und eindeutiger als das, was Albina gerade tat, ging es wohl nicht mehr. Das war wohl das, was Plebeier von Patriziern unterschied. Erstere wussten zwar bestimmt auch, was sie wollten, aber letztere konnten es obendrein noch unglaublich elegant einfordern. Und bekamen deshalb besonders viel. Und Macer hatte einen von diesen Patrizierinnen anbekommen. Noch immer wusste er nicht, wieso die Götter es so gut mit ihm gemeint hatten, aber da auf der anderen Kline lag sie vor ihm. Und es war eindeutig, was sie wollte. Und da Macer selber Plebeier war, ließen sich seine Gefühle am besten mit "Scheiße, ist das geil hier!" umschreiben. Nicht elegant, aber aussagekräftig, allerdings selbst für ein privates Speisezimmer eines Senators nicht geeignet. "Wir sollten ihn auf jeden Fall nicht kalt werden lassen", lautete daher seine wesentlich gesittetere Antwort, während er von seiner Kline auf jene von Albina wechselte. Ihm war jedenfalls schon angenehm warm und die gleich notwendigen Körperregionen machten sich langsam betriebsbereit, auch wenn er noch zur zuvor beim Hauptgang gewesen war und erst für heute Abend im Schlafzimmer mit einem entsprechenden Einsatz gerechnet hatte. Aber wichtige Dinge zum Wohle des Staates sollte man eben nicht aufschieben. Deshalb machte sich seine Hand dann auch sofort auf den Weg zu Albinas Knie und von dort das Bein entlang unter ihre Tunika. "Das sieht nach einer ganzen Menge Nachtisch aus", stellte er fest, während er ihre Tunika weiter nach oben schob.

  • Als ihr Mann sich erhoben und neben ihr auf der Kline niedergelassen hatte, schlag sie sanft die Arme um seine Schultern und küsste ihn. "Dann hoffe ich, dein Appetit ist groß genug, um den ganzen Nachtisch zu schaffen." neckte sie ihn leicht. Sie zog das Bein leicht an und presste ihren Körper gegen den ihres Gatten. Ihre Lippen wanderten zu Macers Hals und und liebkosten ihn dort. Albinas gesamter Körper war mittlerweile voll freudiger Erwartung angespannt und ihre Bewegungen liefen beinahe wie von selbst ab. Ihre Hände glitten über den Rücken ihres Mannes, dem man noch immer das soldatisch-muskulöse anmerkte. Sie glitten hinab zu seiner Taille und gierig fing sie an, an dem Stoff zu ziehen, der ihr im Weg war. Ihre Atmung wurde ebenso schneller wie ihr Herzschlag. "Mach mir ein Kind, Macer.",hauchte sie dann an seinem Ohr. "Zeuge einen kräftigen, starken Römer, mein Liebster."

  • In der Tat war Macers Appetit schon groß und wie es manchmal so war, wurde er mit den ersten Bissen der süßen Nachspeise nur noch größer. Immerhin hatte er lange auf eine solche Leckerei verzichtet und zumindest in diesem Augenblick kam sie ihm noch appetitlicher vor als jene in der Hochzeitsnacht. Wobei es da schon wieder gut sein konnte, dass ihm sein Gedächtnis mit tatkräftiger Unterstützung seiner aktuellen Erregung wieder einmal Dinge verheimlichte, die er eigentlich wissen sollte. Aber immerhin konnte er sich voll und ganz auf seine Hände verlassen, die Albinas Körper und ihre Tunika in die passende Position bewegten, während Albinas wunderbaren Hände dasselbe mit seinem Körper und seiner Tunika taten. Was dann folgte und was vor den Blick der allzu neugierigen Leser durch die weiterhin vorhandenen Tuniken verborgen bleiben wird, war alles andere als ein lustloses Stochern im Nachtisch. Mit Genuss verzehrte Macer bis zum letzten Bissen, was Albina ihm anbot, damit ihr gehauchter Wunsch auch in jedem Fall in Erfüllung gehe.

  • Ob das "Stochern im Nachtisch" zu der lustlosen oder lustvollen Kategorie gehörte, war der obersten Göttin herzlich egal. Nicht egal war ihr hingegen die Befragung der Liste - DER Liste, die ihr sagte, ob in ein paar Monaten ein neuer Erdenbürger das Licht der Welt erblicken würde. (Natürlich nur, sofern keine Umstände eintraten, die die Schwangerschaft abbrechen würden.)


    Und tatsächlich, das Bemühen der beiden Sterblichen war von Erfolg gekrönt. Ein Mädchen würde im Körper der Patrizierin heranwachsen.

  • Nichts von der Göttin Iuno und ihrer Liste oder ihrer Einstellung zu seiner Verzehrweise des Nachtischs ahnend, beendete Macer schließlich das Mahl und änderte seine Liegeposition. "Albina, das war ein wunderbarer Nachtisch", sagte er nur und lächelte selig, was vermutlich ziemlich dämlich aussah, aber zum Glück kaum jemand sah. Sein einer Arm war noch immer um Albina Körper geschlungen und bewegte sich im Auf und Ab ihrer Atmung.

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