Aviana saß nachdenklich an einem Tisch und starrte vor sich hin. Sie hatte heute ihre Sklavin erhalten, die sie aber erstmal noch daheim gelassen hatte. Und ihr fiel noch immer nichts ein, was sie dem Kaiser schreiben könnte, um ihn zu überzeugen, sie für die Vestalinnen zuzulassen. Sie strich sich durch das lange, braune Haar und seufzte leise. Momentan stürmte so vieles auf sie ein, dass sie jetzt doch einmal einen Moment ganz für sich allein brauchte. Einen Moment, in dem sie sich nicht über ihre Sklavin Gedanken machte, die kaum den Mund aufbekam und beinahe nur verschüchtert, verstört auf den Boden blickte. Keine Gedanken über ihren Vater, der immer älter wurde und dem man dies manches Mal sogar schon anmerkte. Keinen Gedanken an die Vestalinnen, für die ihr Herz so laut schlug. Doch, diese Gedanken ließen sich nicht streichen. Sie grübelte, wie sie den Brief aufsetzen konnte, hoffte auf einen Geistesblitz. Leicht nippte sie an ihrem Saft und beobachtete die Menschen, die um sie herum saßen, standen und herein und hinaus strömten. Sie war selten in Tavernen, es gehörte sich oftmals ienfach nicht. Und oftmals hatte sie entweder keine Gesellschaft oder keine Lust alleine zu gehen. Oder beides. Meistens beides. Heute aber hatte sie sich einmal hierfür entschieden, da dies ironischerweise wohl ein Ort war, an dem sie so unauffällig war, dass sie sogar einmal Ruhe hatte
Reserviert.