Meine Ermittlungen für die Cohortes Urbanae führten mich oft zu seltsamen Zeiten durch die Stadt. So hatte ich an diesem Tage bereits im Morgengrauen mit einem Informanten getroffen, der mir etwas wichtiges in der Miror-Sache mitzuteilen hatte.
Nach diesem Treffen wollte ich wieder zurück zur Casa Didia. Da das Treffen in einem Haus in der Nähe der Stadtmauer stattgefunden hatte, war ich an diesem Morgen mit einer leichten Kutsche unterwegs, die ich selbst steuerte. Nach einem so weiten Fußmarsch zu früher Stunde war mir dann doch nicht zumute gewesen. Aus dieser dünnbesiedelten Gegend der Stadt führte mich mein Weg zurück in die Nähe der Porta Ostiensis, durch unbebautes Gelände. Rechts und links der Straße waren vereinzelte Bäume und dichtes Gestrüpp.
Während ich langsam dahinfuhr, in Gedanken noch mit dem soeben von meinem Informanten gehörten beschäftigt, hörte ich aus dem dichten Gebüsch wenige Meter links von mir plötzlich ein kratzendes, scharrendes Geräusch und dazu ein Stöhnen, wie von einem Menschen. Ich hielt mein Pferd an und lauschte aufmerksam, das Geräusch war weg. Schon wollte ich weiterfahren, da hörte ich es wieder. Dazu jetzt ein etwas lauteres Stöhnen und Wehklagen.