Landgut der Tiberia Septima

  • Gadatas war froh das sie diesmal im warem Stall waren. Er teilte nicht Sabinas Begeisterung für Ausflüge über das Landgut bei vorzugsweise miserablem Wetter. Es würde wohl noch eine Weile dauern bis er die kleine Germanica dazu gebracht hatte sich wie eine Dame zu benehmen. Na wenigstens war sie heute ganz von der Geburt des Fohlens gefesselt. sie fragte sogar etwas, wobei Gadatas hoffte er müsse da nicht zusehr ins Detail gehen. Er antwortete ihr:


    "Ja. Bei Menschen ist das so ähnlich. Natürlich normalerweise nicht im Stall und auf Stroh."


    Gut diese Christen glaubten ihr Messias wäre genauso geboren worden, aber für ordentliche Römer oder Griechen gehörte sich das dann doch nicht.

  • Sabina war sich durchaus bewusst, dass Gadatas ihre Begeisterung für Ausflüge in Wald und Flur bei Regen und kaltem Wind nicht teilte. Hin und wieder blieb sie sogar absichtlich draußen, nur um ihn zu Ärgern. Ein kleiner Triumph angesichts dessen, dass die Erwachsenen immer verlangten, dass sie sich wie eine Dame zu benehmen hatte. Jedenfalls sah ihr Vater ein, dass es für alle besser wäre, wenn sie sich draußen herum trieb, anstatt sich im Haus zu langweilen und dann auf dumme Ideen zu kommen.
    Hier im Stall war es warm, trocken und es duftete herrlich nach Stroh. Eine Wohltat für ihren Lehrer, der einmal nicht über matschige Wiesen stapfen musste. Die Geburt des Fohlens war spannend, auch wenn sie die erste Zeit rein gar nichts getan hatte. Die Stute hatte nur zitternd in ihrer Box gestanden. „Dauert es immer so lang? Und warum ist das? Wie kommt das Fohlen eigentlich in den Bauch der Stute?“ sprudelten die Fragen aus ihr heraus. Die Geburt ihrer Geschwister hatte ja Stunden gedauert und nach den Schreien ihrer Stiefmutter zu urteilen, war es nicht gerade angenehm gewesen.

  • Gadatas war wenig begeistert das er ausgerechnet das jetzt beibringen sollte. Natürlich war Sabina die sich sonst immer vom Lernen drückte hier besonders wissbegierig. Da er nicht drum herum kam mußte er wohl etwas mehr ins Detail gehen:


    "Die Geburt kann unterschiedlich lang dauern. Manchmal ist es nach wenigen Minuten vorbei und andere Male kann es sich über Stunden hinziehen. Bei Menschen sollen Opfergaben für Juno zu einer leichteren Geburt verhelfen. Und das Fohlen wächst im Bauch der Stute, so wie ein Kind im Bauch seiner Mutter wächst. Ist es groß genug kommt es zur Geburt."

  • Kurz warf Sabina einen Blick über die Schulter, denn Gadatas antwortete auf ihre Fragen nicht sofort. Sonst hatte er doch immer eine kluge Antwort parat, aber diesmal zögerte er ein wenig. Und dies entging ihr nicht. Was Sabina natürlich dazu veranlasste dieses Thema nun auszureizen. Es war ihm unangenehm, Am liebsten hätte er sich wohl mit anderen Dingen auseinander gesetzt. Zum Beispiel irgendwelche langweiligen philosophischen Texte. Oder Gedichte, die junge Frauen ja ruhig auswendig lernen sollten.
    Auf eine ihrer Fragen hatte er dann noch nicht geantwortet. „Und wie kommt das Fohlen oder ein Kind in den Bauch in der Mutter?“ fragte sie, auch weil es ihr Spaß machte den Sklaven ein wenig zu ärgern.

  • Gadatas verfluchte das Sabina jetzt plötzlich wissbegierig wurde. Das war ja typisch. Sonst konnte man sie mit Erklärungen jagen und hier fragte sie drauf los. Da es nicht anders ging sagte er:


    "Also wenn ein Mann und eine Frau heiraten oder eine Stute und ein Hengst zusammenkommen dann wächst nach einiger Zeit ein Baby oder eben Fohlen in der Frau bzw Stute. Aber das wird dir Serrana noch genauer erklären wenn du einmal alt genug bist um zu heiraten."

    Ja sollte doch Serrana sich damit rumärgern. Vor allem weil es ja auchnoch eine Weile dauern würde bis Sabina in das Alter kommen würde.

  • Ein freches Grinsen zeigte sich auf ihren Zügen, denn Gadatas war anzusehen, dass ihm ausgerechnet dieses Thema anscheinend nicht behagte. Seine Antwort viel dann dementsprechend auch irgendwie unbefriedigend für ihre Neugierde aus. Sie machte einen Schmollmund als er dann auch noch meinte sie wäre zu jung für solche Fragen und sie an Serrana verwies.


    „Und warum kannst DU mir das nicht erklären?“ jetzt wollte sie es wissen. „Ich bin nicht mehr so klein!“ fügte sie noch hinzu um davon zu überzeugen, dass sie eben nicht zu jung war.

  • So jetzt wurde die kleine Germanica wirklich rebellisch. Gadatas verfluchte den waremen Pferdestall der ihm noch vor kurzem so einladend vorgekommen war. Aber jetzt mußte er sich gegen die kleine Bestie behaupten.


    "Du bist sicher nicht mehr klein, aber noch lange nicht im heiratsfähigen Alter. Und das ist auch gut so den du mußt noch eine Menge lernen bevor du später mal selbst einen Haushalt führen kannst. Also sollten wir uns wieder mehr mit Arithmetik beschäftigen, damit du später die Ausgaben deines Haushaltes kalkulieren kannst. Und das mit den Babys wird dir deine Stiefmutter dann erklären wenn es dafür Zeit ist."


    Gadatas setzte sein autoritärstes Gesicht auf und hoffte das es wirken würde.

  • Rebellisch, ja das traf es. Vor allem aber Neugierig und im Augenblick auch ziemlich frech, weil es Gadatas anzumerken war, wie Unwohl er sich bei ihren Fragen fühlte. Zwar setzte er eine strenge Miene auf, doch diese war nicht wirklich beeindruckend. Laevinas autoritäres Gesicht war wirklich angsteinflößend. Die Alte hatte einen Blick drauf, der jegliche Fragen im Keim erstickte, doch der Sklave würde noch üben müssen, bis er diesen Blick beherrschte. "Arithmetik ist aber langweilig", erklärte sie ihm und ahmte seine ganze Körperhaltung und auch die Stimmlage nach. "Ich will JETZT wissen was es mit den Babys auf sich hat", ihr Tonfall hatte etwas forderndes. Es schwang auch Trotz mit und so etwas wie ein quängliger Unterton.

  • Oh verdammt. Sabina ließ einfach nicht locker. Nervös erklärte Gadatas darum.


    "Also die Stute hat eine Scheide. Da kommt das Fohlen heraus. Und damit in ihr ein Fohlen wächst muss ein Hengst seinen Samen in sie Pflanzen. Davorne in der Box siehst du das ein Hengst einen Penis hat. Den steckt er in die Öffnung der Stute und gibt seinen Samen in sie. Also der jetzt nicht. Das ist ein Wallach. Der kann nicht......."


    Gadatas geriet komplett aus dem Konzept. Warum hatte er sich als Anschauungsobjekt auch ausgerechnet einen Wallach aussuchen müssen. Er wurde rot und blickte verwirrt vor sich hin.

  • Zu ihrer Überraschung kam Gadatas ihrem nachdrücklichen Wunsch nach. In diesem Moment wurde dem Mädchen bewusst, welche Macht sie im Grunde über ihren Lehrer besaß. Der kleine aber feine Standesunterschied trat in diesem Augenblick zu Tage. Sabina konnte ihrem Lehrer befehlen was sie wollte und er musste tun was sie sagte. Bei Bia hätte sie es wohl niemals gewagt sich so aufzuführen. Die Kinderfrau war nämlich dazu berechtigt, ihr im Notfall einfach den Hosenboden stramm zu ziehen, um ihr eine Lektion in Gehorsam zu erteilen. Oder ihr sonst irgendeine Strafe aufzubrummen. Da war die Sklavin durchaus kreativ.
    Gadatas hingegen, waren anscheinend die Hände gebunden. Wenn sie wollte könnte sie ihm auf der Nase herum tanzen, wiedersprechen und ihre Streiche mit ihm spielen, wie sie wollte, ohne dass sie Ärger fürchten musste.
    Eine überraschende Erkenntnis, die sie erst einmal verarbeiten musste um sie dann später für ihre Zwecke zu gebrauchen.


    Gadatas druckste ein wenig herum, während er ihr versuchte das mit den Fohlen und der Geburt zu erklären. Sie legte den Kopf schief und folgte mit dem Blick zu der Box mit dem Hengst. „Was kann der nicht?“ fragte sie und versuchte das Gesagte in ihrer kindlichen Fantasie zu einem Bild zusammen zu setzen. „Ist das bei uns Menschen auch so?“ löcherte sie ihn direkt einmal weiter.

  • Das lief schlecht. Äußerst schlecht. Da hatte ihn Sabina auf dem falschen Fuß erwischt. Für sowas war er nicht ausgebildet worden. Gdatas verfluchte die verdammten Pferde. Etwas konfus versuchte er das ganze wieder unter Kontrolle zu bringen.


    "Also ein Wallach ist ein Hengst dem die Hoden weggemacht wurden. Das isnd die beiden Dinger die da hinten bei einem Hengst hängen. Und dadrin entsteht der Samen für das Fohlen. Werden sie dem Hengst abgeschnitten kann er nichmerh mit einer Stute zusammen sein und kann auch keine Fohlen mehr machen. Das nennt man dann einen Wallach."


    Oh war das peinlich. Und dann gleich die nächste verwirrende Frage:


    "Ja bei Menschen ist das genauso. Also nicht im Stall. Aber im Prinzip. Also bei Menschen nennt man das nicht Wallach sondern Eunuch. Aber sonst genauso. Also so ähnlich...."


    Gadatas wäre am liebsten einfach weggelaufen und hätte sich versteckt. Das war doch alles Mist. Und die kleine Bestie nutzte seine Situation schamlos aus.

  • Der Stallbursche, der bei ihnen stand, grinste breit und musste sich ein Lachen mit Mühe verkneifen. Die Kleine brachte Gadatas in arge Bedrängnis. Besonders, als sie sich von der niederkommenden Stute erst einmal abwendete und zu dem Wallach hinüber zu gehen um zu schauen, welche Dinger denn Gadatas nun meinte. Da sie nicht erkennen konnte, was er meinte steckte sie einfach den Kopf in die nächste Box und siehe da, das Pferd hatte Hoden. „Und warum werden die weg gemacht?“ Das musste ja irgendeinen Grund haben.
    Der andere Sklave hustete, es klang verdächtig nach einem versteckten Lachen. „Ein Wallach ist ruhiger, als ein Deckhengst. Der Bursche da“, er deutete auf das Pferd, das sich Sabina gerade angesehen hatte, „ist so einer. Weil er so ein schönes glänzendes Fell hat, darf der unsere Stuten begatten, damit die so hübsche Fohlen bekommen!“
    „Ahso…“, das verstand Sabina, ohne das eine weitere Frage aus ihr heraus purzelte. Nun war aber Gadatas wieder dran, der ihr nun erklärte, dass es bei Menschen Eunuch hieß und nicht Wallach. „Also bekommen nur hübsche Menschen Kinder?“

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana
    Serrana hätte keinen einzigen Augenblick in ihrem bisherigen Leben benennen können, in dem ihr Körper derart umfassend erschöpft und müde gewesen war und mit jeder einzelnen Faser nur noch nach Schlaf geschrien hatte. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde war sie eingeschlafen, doch als sie spürte, wie ihr die Kinder irgendwann wieder aus den Armen genommen und auf ein eigenes Lager gelegt wurden, kam sie aller Müdigkeit zum Trotz wieder zu sich, schlug die Augen auf und entdeckte als erstes ihren Mann, der auf der Bettkante saß und sie ansah. "Quintus." sagte sie lächelnd und fuhr sacht mit der Hand über seine Wange. "Bist du schon lange hier bei mir? Ich glaub, ich hab geschlafen." Ihr Blick glitt jetzt auf der Suche nach den Neugeborenen suchend durch den Raum, während sie sich so gut wie möglich aufrichtete. "Hast du die beiden schon gesehen? Sind sie nicht unglaublich? Könnte ich meine Kinder bitte noch einmal haben?" sagte sie schließlich an die Hebamme gewandt, nachdem sie diese in einer Ecke des Raumes entdeckt hatte. Praxilla nickte lächelnd, kam mit den beiden kleinen Bündeln zum Bett hinüber und legte sie der selig lächelnden Serrana zurück in die Arme, die in Ermangelung einer freien Hand ganz vorsichtig ihre Nase durch den weichen Flaum auf den kleinen Köpfen gleiten ließ. Für einen kleinen Augenblick schien die ganze Welt nur aus den beiden Babys, Sedulus und ihr selbst zu bestehen, doch dann nahm Serrana aus den Augenwinkeln eine Bewegung an der Tür des Cubiculums wahr und lächelte, als sie die Urheberin erkannte. "Sabina, wie schön, dass du da bist. Komm doch ein bisschen näher, ich möchte dich jemandem vorstellen."


    Sedulus lächelte seine Frau glücklich an.


    Nein, ich bin noch nicht sehr lange hier.


    Meinte er und wußte eigentlich selbst nicht wie lange er schon bei Serrana und den beiden Kleinen saß.


    Ja habe ich. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass es gleich Zwei geworden sind. Aber vorallem danke ich den Göttern, dass es euch Dreien soweit gut geht. Doch ruhe dich noch ein wenig aus, es muß doch sehr schwer für dich gewesen sein.


    Sprach Sedulus in einem fürsorglichen Tonfall und winkte seine ältere Tochter Sabina zu Serrana und sich.


    Komm her meine Große.


    Der Vater streckte einen Arm nach seiner älteren Tochter aus.

  • Jetzt ging Sabina auchnoch auf Entdeckunkstour. Das wurde ja immer schlimmer. Wenigstens mischte sich der Stallbursche mit einer Erklärung ein auch wenn er dabei für Gadatas Geschmack deutlich zuviel Spaß zu haben schien. Das war nicht lustig! Zumindest nicht für Gadatas. Was? Bei Menschen? Eunuchen?


    "Nein! Also auch häßliche Menschen bekommen Kinder. Eunuchen gibts nur bei Sklaven. Weil die ruhiger sind und sich auf ihre Arbeit konzentrieren und nicht an Frauen denken macht man manchmal Sklaven die mit Frauen arbeiten dazu. Aber die meisten Sklaven sind ganz normal und einen freien Mann darf man garnicht kastrieren. Kastrieren heißt das wenn man die Hoden wegmacht."


    Gadatas befürchtete das er da immer noch kein wirkliches Konzept hatte um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen, aber was blieb ihm übrig als weiterzureden.

  • Der Stallbursche konnte nicht mehr und brach nun doch in Gelächter aus. Die Kleine wusste wie sie ihren Lehrer gänzlichen aus dem Konzept brachte. Er lehnte sich gegen die Stallwand und hielt sich den Bauch, während sich der Sklave abmühte, Sabina in die Geheimnisse des Lebens einzuweihen. Der arme Kerl konnte einem leidtun.


    Jetzt war Sabina verwirrt, erst war das mit dem Menschen wie bei den Pferden und jetzt plötzlich nicht mehr. Naja, irgendwie war das schon ein bisschen logisch. Pferde waren Pferde und Menschen waren Menschen. Nur das es da dann auch noch die Sklaven gab, die anders behandelt wurden. Gar nicht so einfach, dass zu verstehen. „Warum werden manche Männer kastriert und andere nicht? Also bei Sklaven… das ist irgendwie seltsam… Damit die keine Kinder machen können?“ sie machte eine kurze Pause. „Und wie ist das zwischen Papa und Serrana?“

  • Der Stallbursche hatte wirklich viel zu viel Spaß. Gadatas fand die Situation immer schlimmer. Und Sabina machte immer weiter.


    "Also ähhh. Manche Sklaven sollen halt keine Kinder bekommen. Also wenn der Besitzer das nicht will dann muss sich der Sklave halt kastrieren lassen. Dann kann der nichtmehr mit einer Frau zusammensein. Er ist dann ein sicherer Diener.


    Ähh Sedulus und Serrana. Ja also bei denen ist es im Prinzip wie mit dem Hengst und der Stute. Also so ähnlich halt nicht im Stall. Menschen machen das im Schlafzimmer."


    Oder im ganzen Haus wenn Gadatas den Gerüchten die die anderen Sklaven über die Zeit nach Sedulus und Serranas Hochzeit erzählten Glauben schenkte. Aber DAS würde er Sabina nicht auchnoch erläutern.

  • Serrana sah von Sedulus zu den kleinen Köpfen ihrer Kinder hinunter und nickte dann. "Ich kann es auch kaum glauben. Es ist eigentlich schon kaum vorstellbar ein einzelnes atmendes Wesen im eigenen Körper zu tragen, aber gleich zwei... Dafür hat es sich sogar gelohnt monatelang wie ein fettes Weinfass durch die Gegend zu laufen." Ihr Mann hatte Recht, die Geburt war schwer und mehr als anstrengend gewesen. Doch obwohl Serrana im Grunde todmüde war, hätte sie in diesem Moment niemals schlafen wollen. Sie wartete, bis Sabina an ihr Bett herangetreten war und richtete sich dann ein bisschen auf, um ihre sich besser mit ihrer Stieftochter unterhalten zu können. "Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir darüber gesprochen haben, was für ein Geschwisterchen dir lieber wäre? Jetzt hast du gleich beides auf einmal: einen kleinen Bruder, sie hob ganz leicht den rechten Arm mit dem darin schlafenden Bündel an, und eine kleine Schwester noch dazu." Der linke Arm folgte ebenfalls in einer kaum wahrnehmbare Bewegung, dann ging Serranas Blick wieder zu Sedulus zurück. "Wir haben natürlich noch einige Tage Zeit, bis wir uns entscheiden müssen, aber hast du vielleicht schon eine Idee, wie wir die beiden nennen könnten?"

  • Nur zögernd näherte sie sich dem Bett, den Blick dabei auf ihre Geschwister gerichtet. Zwillinge! Sie hatte nun zwei Geschwister. Sie war nun große Schwester. Das war ein seltsames Gefühl. Scheu betrachtete sie die kleinen Geschöpfe. So klein und wenn sie ehrlich war, auch ein bisschen hässlich, krebsrot und zerknittert wie sie waren. Sie legte den Kopf schief. Schließlich folgte sie der Aufforderung ihres Vaters und kam direkt zu ihm. Ein kurzes Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen, als er sie als groß bezeichnete. Das war sie nun wirklich. Die große Schwester. Jedenfalls war sie viel größer wie die kleinen Bündel in den Armen Serranas.
    Ihre Augen wurden ein bisschen größer, als Serrana ihr dann erzählte dass sie einen Bruder und eine Schwester hatte. Zwar war das nun die große Konkurrenz um die Liebe ihres Vaters, aber sie war plötzlich doch irgendwie gewillt, diesen zu teilen.
    „Die sind aber klein!“

  • Der Stallbursche konnte sich nicht mehr vor lachen halten. Er musste sich auf den Knien abstützen, um nicht vor lachen auf dem Boden zu landen. Man sollte ein Schauspiel daraus machen. Aus der Naivität des Kindes und der Hilflosigkeit ihres Lehrers. Die Kleine ließ aber auch nicht locker. Sie fragte dem armen Kerl glatt Löcher in den Bauch.


    Die Erklärung mit den Sklaven konnte sie dann verstehen und nachvollziehen. Es lag also beim Besitzer ob er wollte, dass seine Sklaven sich fortpflanzten oder nicht. Zumindest in dieser Hinsicht hatte sie nun erst einmal keine Fragen mehr. Dafür war das was zwischen ihrem Vater und Serrana sich mitunter abspielte, viel interessanter.
    „Und deshalb hat Serrana Zwillinge bekommen“, schlussfolgerte sie mit einem kleinen stolzen Grinsen, dass sie diese Zusammenhänge verstanden hatte.

  • Gadatas wollte einfach nur ohnmächtig werden. War das furchtbar. Er stammelte:


    "Ja also Zwillinge? Ja Zwillinge. Sedulus und Serrana wurden von Juno besonders gesegnet mit Zwillingen."


    Hoffentlich wars das jetzt den Gadatas wußte nichtmehr was er sonst noch machen sollte. Verdammte Pferde, verdammter Stall.

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