Atrium | MTD et Aurelia Flora

  • Als man den alten Tiberier vom Eintreffen seiner zukünftigen Verlobten unterrichtete, machte er sich sofort ins Atrium auf. In den letzten Tagen ging es seinem Bein wieder wesentlich besser, sodass er sich befähigt fühlte, ohne die Stütze seines Sekretärs, der deshalb neben ihm herging, einzutreten.

  • Lysandra zeigte ein höchst zufriedenes Lächeln, als sie endlich eingelassen wurden. Wurde aber auch Zeit! Wie hatte er auch ihre Herrin einfach draußen warten lassen können? Sie stolzierte an dem Türsklaven schon fast vorbei. Man könnte Lysandra tatsächlich fast ein wenig mit Lucretia Lucilla, Floras Mutter verwechseln. So bedacht war sie darauf, dass die Aurelia nicht nur einen guten Eindruck machte, sondern ihrem Stand der baldigen Hausherrin behandelt wurde.


    Auch wenn sie draußen in der Kälte hätte stehen müssen, ihr wäre es lieber gewesen, wenn sich das Unvermeidliche noch ein wenig hinauszögern ließ. Nun wurde sie doch ein wenig nervös, sie würde jeden Augenblick ihren zukünftigen Gatten kennen lernen. Sie wusste nicht einmal worüber sie sich mit ihm unterhalten sollte. Viel würden sie wohl nicht gemeinsam haben. Dies würde nur eine Zweckehe werden um eine Schmach wieder gut zu machen und um die Verbindung der beiden Familien zu einander zu stärken. Mehr nicht.
    Angespannt spielte sie an einem Zipfel ihrer Pala herum und ein wenig unruhig sah Flora sich in der Villa um. Sie war schon hier gewesen, sie hatte Faustina besucht. Ein kleines bisschen hegte sie die Hoffnung, dass ihre Freundin ihr über den Weg lief. Einfach damit sie sich nicht ganz so wie das Lamm zur Schlachtbank fühlte.
    „Lächel!“ flüsterte Lysandra ihr eindringlich ins Ohr, während sie nun auf Tiberius Durus wartete. Kurz seufzte sie, folgte dann aber der Anweisung. Flora setzte ein bezauberndes Lächeln auf. Es reichte zwar nicht ganz zu ihren Augen, aber das würde nur jemandem auffallen, der sie gut kannte. Nur einen Augenblick später, betrat ihr Verlobter nun das Atrium, leicht humpelnd. Ein erschreckender Anblick für eine junge Frau. Es verstärkte die Befürchtung, dass sie einen Greis würde heiraten müssen. Tiberius Durus mochte vielleicht nicht so alt sein, aber doch wesentlich älter wie sie selbst. Doch ganz die Tochter ihrer Mutter, ließ sie sich nichts von ihren Gedanken anmerken.


    „Salve, Tiberius Durus“, grüßte sie ihn. Hübsch Lächeln und einen guten Eindruck hinterlassen.

  • Als Durus seine zukünftige Frau entdeckte, die ihn sittsam lächelnd erwartete, malte sich auch auf seine Züge ein Lächeln, das allerdings weitaus aufrichtiger war als das ihre - er hatte nicht erwartet, dass sie so hübsch sein würde, außerdem glaubte er nun, sich an sie zu erinnern! Abgesehen davon hatte er natürlich auch nicht die Perspektive, einen Mann, der locker doppelt so alt wie er selbst war und obendrein auch noch ein kleines Patrizierbäuchlein vor sich herschob, heiraten zu müssen...


    "Salve, Aurelia!"


    Mit einem kurzen, abschätzenden Blick musterte Durus Lysandra und beschloss dann, dass sie wohl nicht die Mutter Floras war, da sie nicht die Vorstellung übernommen hatte und auch sonst kein Wort sagte.


    "Was für eine Überraschung, dass du mich besuchst! Bist du extra den weiten Weg aus Mantua hergekommen, um mich kennen zu lernen?"


    fragte er offen. Von der norditalischen Stadt aus waren es fast drei Tagesreisen, wie der Tiberier aus eigener Erfahrung wusste - allerdings lagen diese schon eine ganze Zeit zurück.

  • Zu ihrer Überraschung schien sich der Tiberier ehrlich über ihren Besuch zu freuen, während sie am liebsten irgendwo anders wäre. Vorzugsweise an einem Ort wo weder ihre Mutter noch Lysandra lauerten um sie zu verheiraten. Auch wenn sie es niemals zugeben würde, sie konnte durchaus verstehen, warum Laevina weg gelaufen war. Die Flucht vor der erdrückenden Last der Erwartungen. Aber, sie würde sicherlich den dummen Fehler ihrer Verwandten nicht wiederholen. Sie kannte ihr Pflichten, auch wenn es sie nicht sonderlich glücklich machen würde.


    Da Durus gegenüber ihrem Cousin angedeutet hatte, dass er gern seine Braut kennen lernen wollte, hatte Titus, unterstützt von Septima, alles dran gesetzt, dass sie eben nach Roma reiste. Flroa hatte eigentlich keine Wahl gehabt und Lysandra hatte mit Freude gepackt und die ganze Reise dann unermüdlich davon geredet, welches Glück doch Flora hatte. Die drei Tage in der Kutsche waren ihr wie eine halbe Ewigkeit erschienen, weil die Sklavin einfach nicht ihren Mund halten wollte.


    „Es war auch mein Wunsch Dich einmal kennen zu lernen“, entgegnete sie, immer noch bezaubernd lächelnd.

  • "Sehr schön!"


    kommentierte Durus, dem seine neue Frau auf Anhieb sympathisch war - in diesem Augenblick sogar weitaus sympathischer, als Laevina es je gewesen war (wobei dieser Eindruck zweifelsohne trog).


    Ehe er eine floskelhafte Gesprächseröffnung verwenden konnte, fiel ihm aber plötzlich wieder ein, woher er dieses Gesicht kannte - die doppelte Aureliae! Er hatte auf der Verlobung von Lupus mit beiden gesprochen und da die eine Vestalin werden wollte, lag der Schluss nahe, dass es sich hierbei um die andere handelte. Was diese damals so erzählt hatte, wusste er allerdings beim besten Willen nicht mehr...


    "Sind wir uns nicht schon einmal begegnet? Auf der Verlobungsfeier deines Vetters Aurelius Lupus? Ich hatte doch mit dir und deiner Schwester geplaudert, nicht wahr?"


    meinte er daher zufrieden, einen etwas persönlicheren Gesprächseinstieg gefunden zu haben.

  • Lysandra im Hintergrund schien beinahe vor Stolz zu platzen, endlich nahm sich die Aurelia endlich einmal zusammen und verhielt sich so, wie man es von ihr erwartete. Das perfekte Bild der sittsamen, wohlerzogenen Tochter aus gutem Hause. Zurückhaltend, bescheiden und sanftmütig. Das ganze feurige Temperament war gebändigt. Sie hatte auch die letzten Tage unerlässlich auf Flora eingeredet, damit diese sich nicht zu einer impulsiven Handlung hinreißen ließ.


    Immer noch wusste Flora nicht so recht, worüber sie mit ihrem Verlobten sich unterhalten sollten. Normalerweise folgte nun das übliche oberflächliche Geplänkel über Wetter, Mode oder den neuesten Klatsch. Eben nichts tiefgründiges, nur ein vorsichtiges heran tasten. Doch es kam ein wenig anders. Anscheinend konnte er sich noch an sie erinnern, oder vielmehr an die aurelischen Zwillinge. Vorwiegend hatte sich Narcissa mit ihm unterhalten, sie hatte sich die Zeit mit seinem Sohn vertrieben. Ein netter Kerl, aber sie hatte das Gefühl gehabt, dass er nicht ganz so harmlos war, wie es den Eindruck machte. Doch sie hatte es nicht näher ergründen können.


    „So ist es“, sie war froh, dass dieses Gespräch doch nicht so erzwungen sein würde, wie sie befürchtet hatte. „Ich hatte die Gelegenheit deinen Sohn ein wenig kennen zu lernen!“ Viele Worte mit Durus hatte sie hingegen nicht gewechselt.

  • "Ja, richtig! Und hast du schon wieder einmal von deiner Schwester und ihren Vestalinnen-Plänen gehört? Ich glaube, sie wollte den Kaiser um Aufnahme bitten, aber ich habe nichts mehr gehört!"


    antwortete er dann, nachdem er sich ebenfalls plötzlich an Narcissa erinnerte (ohne natürlich den Namen damit verbinden zu können) - immerhin hatte er das Gespräch von Aulus nicht weiter verfolgt (oder konnte sich nicht erinnern), sodass nur das Thema blieb, das ihre Schwester vorgebracht hatte.


    "Und ich hoffe natürlich, dass Aulus keinen schlechten Eindruck hinterlassen hat!"


    fügte er dann an, da er ja eigentlich etwas über Flora und nicht über ihre Schwester erfahren wollte. Bei dieser Gelegenheit kam ihm auch der Gedanke, dass es wirklich sehr erfreulich war, dass diese Vestalin werden würde - dann konnte man die beiden zumindest nicht mehr so einfach verwechseln!

  • Es war mehr oder weniger der Wunsch ihrer Mutter, dass ihre Schwester eine Priesterin Vestas wurde. Alles zum Wohle der Familie, wobei Narcissa mit dieser Entscheidung wohl recht glücklich war. Im Augenblick war diese auf dem Landgut ihrer Mutter in Terentum. So etwas wie ein Anstandsbesuch, denn wenn Narcissa erst einmal Vestalin war, durfte diese ja nicht mehr wie Drei Tage Rom verlassen.


    „Im Augenblick ist Narcissa in Terentum, bei unserer Mutter. Danach wollte sie dann direkt nach Misenum!“ erzählte sie ihm.


    „Er macht einen recht strebsamen und gelehrsamen Eindruck auf mich“, jedenfalls hatte er sich alle Mühe gemacht, diesen Eindruck zu erwecken. So ganz sicher war sie sich nicht, ob dies auch tatsächlich der Fall war. Irgendwie hatte sie das Gefühl gehabt, dass Ahala doch nicht ganz so harmlos war, wie es schien.

  • "Ja, Aulus liest sehr viel - ich weiß allerdings nicht, ob er nicht ein bisschen zu viel liest, als gut für ihn ist!"


    erwiderte Durus mit einem Lächeln auf den Lippen. Ahala schien manchmal die Realität über seine Bücher hinaus zu vergessen, sodass Durus sich vorgenommen hatte, seinem Sohn in Zukunft etwas mehr auf die Finger zu sehen.


    "Und du? Liest du auch gern?"


    fragte er dann weiter.

  • Anscheinend freute sich der Tiberier über die Belesenheit seines Sohnes nicht wirklich. Durus wirkte jedenfalls ein wenig verstimmt, was dies anging. Anscheinend hatte er eine andere Vorstellung davon, was Ahala im Leben erreichen sollte. Das war nun einmal Das Schicksal eines jeden patrizischen Kindes, die Eltern hatten genaue Vorstellungen denen man sich fügen musste. Das war ja auch der Grund, warum sie nun hier war.


    „Ein wenig, vor allem Poesie“, antwortete sie ihm und erwähnte nicht, dass sie auch die eine oder andere Schundliteratur von namenlosen Dichtern sich zu Gemüte führte.


    „Ovid, Avianus und Plautus zum Beispiel!“ Ihre Mutter hatte viel Wert auf Bildung gelegt.

  • Poesie war genau das, womit Durus sich wenig bis gar nicht beschäftigte. Natürlich kannte er auch den ein oder anderen Klassiker, schon von seiner Schulbildung her. Privat las er aber meist nur Philosophie, in Ausnahmefällen auch Historiographie - Dichtung war praktisch nie darunter.


    "Oh, wie interessant."


    log er trotzdem - ihm konnte es ja relativ egal sein, was seine zukünftige Ehefrau in ihrer Freizeit anstellte, solange sie Ovids Liebesratschläge nicht allzu stark erprobte (das hatte ja offensichtlich Laevina schon getan).


    "Und, ähm, hast du deinen Großvater Aurelius Crassus eigentlich persönlich kennen gelernt?"


    Natürlich hatte der alte Tiberier sich ein wenig informiert und zufrieden festgestellt, dass ihr Großvater immerhin Princeps Senatus und Statthalter von Syria gewesen war. Dennoch kam ihm dieses Gespräch schon jetzt eher wie ein Verhör als eine angeregte Unterhaltung vor.


    Daher deutete er auf die Sitzgruppe aus Korbmöbeln in einer Ecke des Atriums, in die er sich für kleinere Gespräche zu setzen pflegte. Nur leicht gestützt auf seinen Elfenbeingehstock humpelte er neben Flora her.

  • Vielleicht würden sie doch ein paar Dinge gemeinsam haben. Vielleicht würde es doch nicht so schlimm werden, wie sie es sich ausmalte. Der Altersunterschied war zwar recht groß, aber bisher entwickelte sich ihr Verlobter zu einem recht angenehmen Gesprächspartner. Auch wenn dies mehr einem Frage-Antwort-Spiel glich. Welcher Mann wollte schon die Katze im Sack kaufen? Besonders, wenn man bedachte, wie die erste Ehe des Senators und Pontifex geendet hatte. Seine erste Frau war ihm glatt weg gelaufen. Durchgebrannt und obendrein auch noch Schwanger. Laevina hatte ihren Ehemann nicht nur Hörner aufgesetzt, sondern auch zum Gespött gemacht. Flora hatte nicht vor diesem Beispiel zu folgen, sie nahm sich fest vor ihrem Mann dann treu zu sein. So schwer es ihr wohl auch fallen würde, denn er kam ihr mehr vor wie ein Vater oder Großvater, als wie ihr zukünftiger Ehemann.


    „Leider nicht“, antwortete sie ihm dann, während sie seiner Einladung folgte und sich in einem der Korbstühle niederließ. Lysandra folgte ihr natürlich wie ein Schatten und positionierte sich irgendwo in ihrem Rücken. In Rufweite, aber so dass sie das Gespräch nicht wirklich belauschen konnte.


    „Orestes durfte ihn aber noch kennen lernen“, erzählte sie. Ihr Bruder war ja auch gut zehn Jahre älter wie seine Schwestern gewesen. Außerdem war er bei ihrem Vater aufgewachsen, während sich ihre Mutter ja aufs Land zurück gezogen hatte. „Und hat uns ein wenig von ihm erzählt!“

  • "Verstehe."


    kommentierte Durus, während ihm diese Information klar machte, dass Orestes ja scheinbar der Bruder seiner zukünftigen Verlobten war. Und dies war auch gleich eine Angelegenheit, auf die er bei seinem kleinen Gespräch eingehen konnte - über Crassus zu sprechen war angesichts dieser Lage ja nicht sehr ergiebig.


    "Wie geht es übrigens Orestes? Hast du wieder von ihm gehört? Leidet er noch immer unter seiner Krankheit?"


    Im Sitzen kam ihm das Gespräch schon gleich viel angenehmer vor - nicht nur, weil es weniger anstrengend war, wenn man nicht befürchten musste, dass die Beine nachgaben.

  • Ein wenig verblüfft blinzelte sie, als der Tiberier dann nach ihrem Bruder fragte. Wusste er etwa nicht, dass er seiner Krankheit, diesem merkwürdigem Fieber, erlegen war? Ihre Mutter war ja außer sich vor Trauer gewesen, aber im Vergleich zum Tode von Corvinus ein eher unbedeutenes Ereignis gewesen. Das musste sie sich dann doch eingestehen. Es war also von daher wenig verwunderlich, dass die Nachricht über den Tod ihres Bruders nicht den Kreis ihrer Familie verlassen hatte. Im Grunde auch der Auslöser, warum ihre Mutter sie nun so bald wie möglich unter der Haube sehen wollte. Eigentlich würde ja ihre Mutter viel Besser als Braut zu Durus passen, sie dürften im selben Alter sein. Aber nein, ihre Mutter führte lieber ein Einsiedlerleben in Terentum.
    Wenn sie an ihren Bruder dachte, verspürte sie nicht viel Trauer. Sie waren sich ihr Leben lang Fremd gewesen. Er war immer nur das ferne unerreichbare Vorbild gewesen. Ihre Mutter hatte Orestes vergöttert und dennoch gab es diesen tiefen Graben. Orestes hatte es Lucilla nie wirklich verziehen, dass er bei seinem Vater bleiben musste, während seine Schwestern behütet auf dem Land aufwuchsen. Vater und Sohn hatten sich nicht gut miteinander verstanden und sich im Streit dann getrennt. Nicht gerade eine harmonische Familie. Aber so war das meist, es war vieles nur Fassade. Ebenso wie ihr Lächeln in diesem Augenblick oder aber die traurige Miene, die sie nun kurz aufsetzte und einen Augenblick lang auf ihre Hände starrte.


    „Er ist leider seiner Krankheit erlegen!“ brachte sie mit schwerer Stimme dann über die Lippen.

  • "Oh, das tut mir leid!"


    erwiderte Durus ebenfalls etwas betreten - wie hatte er das nur übersehen können? Seine zukünftige Frau bei seinem ersten - oder vielmehr zweiten - aufeinandertreffen auf den Tod anzusprechen war wohl nicht sonderlich geschickt.


    "Und lebst du schon länger in Mantua bei Ursus?"


    fragte er dann, um einen raschen Themenwechsel hinzubekommen (wenn auch nicht besonders subtil). Er wollte doch, dass das Mädchen nicht zu sehr in ihre wahrscheinlich doch noch eher frische Trauer um ihren Bruder gestürzt wurde.

  • Es fehlte nur ein obligatorisches Tränchen und ein theatralisches Schluchzen, aber das wäre wohl zu viel des Guten gewesen. Schon jetzt schien sich ihr Verlobter unwohl in seiner Haut zu fühlen, weil ihm dieses kleine aber wichtige Detail der Familiengeschichte entgangen war. Nun, er konnte nicht alles wissen und das war auch gut so. Es wäre auch unheimlich, wenn er absolut alles über sie bereits wüsste und nur aus reiner Höflichkeit nachfragte.


    Bevor sich dann unangenehmes Schweigen zwischen ihnen breit machte, wechselte er etwas plump das Thema. Flora war erleichtert, denn so musste sie sich nicht weiter Gedanken zu ihrem Bruder machen.


    „Erst seit ein paar Wochen. Ich leiste vor allem Septima ein wenig Gesellschaft. Sie fühlt sich ein wenig einsam ohne ihre Freundinnen“, das war schon ein wesentlich angenehmeres Thema. „Mantua ist eben nicht Rom“, fügte sie hinzu. Schließlich fiel ihr dann auch endlich einmal etwas ein was sie ihn Fragen konnte. „Hast du schon das Kind kennen gelernt?“ fragte sie. Sie war bei der Geburt dabei gewesen, es war ein furchtbares Durcheinander gewesen, besonders weil in Mantua derzeit eine merkwürdige Krankheit grassierte und alle Welt in Angst und Schrecken versetzte.


    Sim-Off:

    Ich geh mal davon aus, dass dieses Kennen lernen nach der Geburt statt findet ^^

  • Dass Septima nicht sehr begeistert war, in einem Legionslager zu leben, konnte Durus sich durchaus vorstellen. Selbst für ihn als anspruchslosen Mann erschien die Vorstellung, inmitten von fünftausend stinkenden, manierenlosen Plebejern zu leben nicht sehr attraktiv.


    "Nein! Wie geht es ihm? Ist es gesund? Und wie geht es Septima?"


    Eine Geburt war kein leichtes Unterfangen, bei dem sowohl dem Kind, also auch der Mutter etwas passieren konnte - dementsprechend galt seine erste Nachfrage ihnen. Dennoch bereitete sich jetzt bereits Freude über den kleinen Manius in ihm aus, sodass seine Augen zu leuchten begannen.

  • Endlich einmal ein unverfängliches Thema, welches die Aufmerksamkeit von ihrer Person ein wenig ablenkte. Nun kam sie sich nicht mehr vor wie bei einem Verhör. Aber wirklich warm wurde sie dennoch nicht. Flora fühlte sich seltsam befangen. Es lag wohl daran, dass sie sich einfach nicht mit dem Gedanken, dass der Tiberier ihr Verlobter sein sollte, nicht gewöhnen konnte.


    „Er ist gesund und munter. Septima ist überglücklich“, berichtete sie erst einmal. Das Thema Kinder schien Anklang zu finden, denn ihr Gegenüber hatte plötzlich diesen gewissen sehnsüchtigen Ausdruck. Sie bekam einen kleinen kurzen Blick hinter die Fassade des ehrwürdigen Senators. „Die Geburt hat sie ohne Probleme überstanden."

  • "Er? Dann ist es also ein Junge? Wie schön!"


    fragte Durus freudig. Zwar hatte er gerade noch irgendwie damit gerechnet, doch war ihm erst bei ihrer Antwort aufgefallen, dass es sich augenscheinlich um einen Jungen handelte.


    "Ich werde den Göttern ein Dankesopfer darbringen müssen! Wie wird er denn heißen? Manius Aurelius Ursus?"


    Als Erstgeborener würde er zweifelsohne das Cognomen seines Vaters übernehmen. Den Praenomen hatte Ursus ihm ja bereits verraten.

  • „Ein gesunder und strammer Junge“, bestätigte sie mit einem kleinen Lächeln. Ein Junge war der Wunsch eines jeden Mannes. Ein Erbe der den Namen weitertrug und der Familie natürlich alle Ehre machte. Ihre Verbindung mit Durus sollte im Grunde genau diesen Zweck erfüllen. Obwohl der Tiberier bereits einen Sohn hatte, einen Adoptierten, war es doch eigentlich wichtig, dass ein so mächtiger Mann mit vielen Kindern gesegnet sein sollte.


    „Wie er heißen soll, weiß ich nicht. Titus war bei der Geburt nicht dabei. In Mantua ist ja irgendeine Seuche ausgebrochen. Septima befindet sich derzeit auf ihrem Landgut und Titus hält die Stellung!“

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