Atrium | MTD et Aurelia Flora

  • Die Nachricht war wieder eine Neuigkeit, die sofort Durus' Interesse erweckte. Zum einen, weil Seuchen generell interessant waren, zum andern, weil derartiges durchaus eine Gefahr für den kleinen Manius darstellen würde - Kinder und Alte waren häufig die ersten Opfer der Pestilenz.


    "Oh, weißt du bereits Genaueres? Ist es die Pest? Was sagen die Ärzte? Und ist Septima auf ihrem Landgut in Sicherheit?"


    Es war zu hoffen, dass seine Nichte strenge Quarantäne hielt, damit keine schlechten Lüfte zu ihr und ihrem Sprössling durchdrangen.

  • Das Gespräch führte immer weiter von ihrer Person weg, hin zu den Neuigkeiten, die sie mit sich brachte. Ein wenig war sie darüber erleichtert, sie hatte nämlich ein kleines bisschen das Gefühl, dass er nur aus reiner Höflichkeit sie kennen lernen wollte. Einfach um einzuschätzen, wen er da nun heiraten würde.


    „Ich fürchte nicht. Kaum das wir von dem Ausbruch erfahren haben, sind wir abgereist. Zusammen mit den Germanicern. Ich kann ja Titus einmal einen Brief schreiben und danach fragen, was es denn ist und wie weit sich diese Seuche ausgebreitet hat. Glaubst du, es könnte mit dem Frevel im Hain der Diana zusammen hängen?“


    Es war durchaus möglich, dass diese Dinge miteinander zusammen hingen. Schließlich war der Frevel immer noch nicht gesühnt. Ein wenig verwunderlich war es schon. Schließlich war der Friede mit den Göttern wichtig.

  • Die Germanicer? Nach der anfangs erfreulichen Nachricht kamen nun ja doch einige schlechte Nachrichten hinzu - zuerst eine Seuche, dann auch noch Kontakt mit den Germanicern! Wahrscheinlich war die Anwesenheit dieser frevlerischen Familie in Mantua der Anlass für den Zorn der Götter gewesen!


    "Natürlich ist dies möglich - wir arbeiten auch bereits mit Hochdruck an der Procuratio."

  • Ein ganz klein wenig schien sich die Miene ihres Gegenübers zu verfinstern. Sie konnte nur nicht sagen, aus welchem Grund. Flora vermutete, dass es wohl mit dem Frevel im Hain der Diana zu tun hatte. Etwas das wohl jeden Römer beunruhigte.
    Sie konnte ja nicht ahnen, dass ihr zukünftiger Ehemann auf dem Kriegsfuß mit Germanicus Sedulus und seiner Familie stand. Es waren Freunde von Septima und Ursus und sie hatte sich ein wenig mit der Iunia, der Ehefrau des Germanicers angefreundet. Die junge Frau war ihr sympathisch. Außerdem war es auf diese Weise nicht allzu langweilig in Mantua geworden. Die drei jungen Frauen hatten sich mit vielen Gesprächen die Zeit vertrieben.



    „Steht denn schon fest, wann die Procuratio stattfinden soll?“

  • Sim-Off:

    Sorry, dass ich etwas gebraucht hab - hab einfach bisschen viel zu tun, weshalb wir das Gespräch vielleicht abbrechen an dieser Stelle.


    "Die Procuratio und ihre Terminierung ist Aufgabe des Senats. Wir - also die Pontifices - haben bereits einen Vorschlag erarbeitet, aber formell fehlt noch immer die Zustimmung des Senats."


    Er kratzte sich nachdenklich am Kopf und blickte Flora für einen Augenblick etwas ratlos an - was Gesprächthemen anbelangte, schien er gerade eben einen kleinen Blackout zu haben. Fragend sah er zu Lukios, der ihn erwartungsvoll ansah - Richtig! Da hatte er noch etwas vergessen!


    "Ich muss mich leider entschuldigen - ich habe heute noch einen Termin, auf den ich mich ein wenig vorbereiten muss. Ich wäre aber sehr erfreut, dich in Kürze wieder einmal einladen - damit wir uns vor der Verlobungsfeier noch ein wenig kennen lernen können."


    Tatsächlich war Flora ja etwas überraschend gekommen, sodass es durchaus verständlich war, wenn er sie jetzt wieder "herauswarf".

  • Verstehend nickte sie. Also war es nun Sache des Senates den Frevel im Hain der Diana zu sühnen. Es war verwunderlich, dass es so lange dauerte, bis man den Pax Deorum wieder herstellte. Viel Zeit war bereits vergangen und bisher hatte sich augenscheinlich wenig getan. Mit Schrecken dachte sie an den wütenden Pöbel zurück, welcher durch Roms Straßen gezogen war in der Absicht jeder Patrizerin die Schuld für diesen Frevel zu geben. Aber dieser Frevel war auch gewaltig, da bedurfte es vieler Beratungen.


    Durus und sein Sekretär tauschten einen vielsagenden Blick. Einen Augenblick später wurde sie dann auch aufgeklärt, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Ihr Besuch war etwas überraschend und unerwartet gewesen. Flora war ehrlich ein wenig erleichtert darüber, nun mehr oder weniger aus dieser Fragestunde entlassen zu werden. „Über deine Einladung würde ich mich freuen“, versicherte sie ihm. „Ich werde dann deine wertvolle Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen“, sagte sie verständnisvoll. Er hatte sich ja schon erstaunlich viel Zeit genommen um sie ein wenig kennen zu lernen. Elegant erhob sie sich und lächelte ihm zu und auch seinem Scriba. „Valete!“ verabschiedete sie sich. Gefolgt von Lysandra verließ sie dann die Villa.
    Auf dem Heimweg schwärmte die Sklavin in höchsten Tönen von dem Tiberier und meinte, was für ein Glück Flora doch hatte. Flora hingegen sah diese Verlobung immer noch mit gemischten Gefühlen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!