Auf dem Markt

  • Macro hasste es, herumzubrüllen wie ein altes Marktweib, aber ohne das würde er wohl kam Gehör finden. Er nahm sich aber vor, wenn der heutige Tag keinen Erfolg brachte, sich im Lager ein Schild anfertigen zu lassen, das die Blicke auf sich ziehen würde, ohne dass er in Aktion treten musste.


    "Leute, hört mal her! Wer bei der Ergreifung eines Deserteurs behilflich ist oder zweckdienliche Hinweise geben kann, meldet sich hier! Es ist eine Belohnung ausgesetzt." Wieder schummelte Macro, aber wie sollte er sonst die Leute zum reden bringen? Sein Herr würde das sicher verstehen und sich erkenntlich zeigen.

  • Nachdem ich mich mit der Wache am Tor unterhalten hatte gign ich auf den Markt. Dort wollte ich mich weiter umhören, aber wie ich nach kurzer Zeit feststellen musste war ich nicht der einzige der diese Idee hatte.
    Macro war bereits fleißig am rumschrein, somit ging ich gleich zu ihm, um ihn aufzuklären.
    Hey Macro, ich hab eine kleine Spur!!
    Ich musste schrein, den es hatten sich viele Leute um Macro versammelt als sie Geld hörten

  • Als das Wort Belohnung erklang, schauten einige Marktbesucher herüber, andere tuschelten. Dem ersten Neugierigen folgte ein zweiter und so dauerte es nicht lange, bis um Macro eine Gruppe von Bürgern, Peregrini und Sklaven stand. Einer wollte den anderen über seine Aussage belehnren, sodass Macro zuerst nicht viel verstand. Er verschaffte sich Ruhe, als kurz darauf sein Name gerufen wurde. Sein Kopf wandte sich in die Rufrichtung und er erkannte Fontinalis.


    "Komm her!", rief er zurück und unterstützte die Aussage mit einem Wink. "Ich habe auch was. Hab in der Taberna eine Informantin getroffen, allerding wollte sie mir nichts Genaueres erzählen, sondern zuerst eine Belohnung haben. Und was hast du?"

  • Ich kämpfte mich durch die menge der menschen. Bei macro angekommen erfuhr ich das er auch eine spur hatte. Und mal wieder ging es uns liebe geld. Die wache am Tor nannte mir einen Namen. Trutmo. Ein Käsehändler. Ein paar meilen von hier entfernt. Linos wurde bei ihm auf dem wagen gesehen. ich kratzte mich am Kopf. Und wieviel soll das kosten?

  • "Ich habe keine Ahnung, wie viel Geld die will", antwortete Macro. "Ich komme bei ihr nicht weiter, vielleicht hast du mehr Glück. Du triffst sie in der Taberna gleich um die Ecke. Und ich gehe dann mal deiner Spur weiter nach. Du sollst ja nicht raus aus der Stadt. In welche Richtung muss ich gehen?" Es gab schließlich mehrere Stadttore. Den Namen des Käsehändlers merkte er sich.

  • Immer ging es uns geld. Du gehst zum Hauttor raus. Nach ein paar Meilen kommt der Hof. Er muss direkt an der Straße liegen. Du kannst ihn somit nicht verfehlen. Sofern mann der Wache glauben kann. Und ich werde mir das schankmädchen vornehmen. Wo treffen wir uns dann wieder?

  • "Ein paar Meilen sagst du", murmelte Macro. "Da wirst du sehr viel eher als ich fertig sein. Die Taberna ist ja praktisch um die Ecke. Ich würde vorschlagen, jeder von uns kehrt anschließend ins Lager zurück. Bericht müssen wir ja erstatten, also treffen wir uns doch am besten beim Legaten vor dem Officium." Eine bessere Idee kam ihm nicht und so war er überzeugt, dass Fontinalis zustimmen würde.

  • Ich überlegte kurz. Du hast recht. Ich werde gleich die alte befragen. Und danach wieder ins Lager zurück gehen. Wir treffen uns dann beim Legatus um zu berichten. schnell holte ich aus meinen beutel ein paar Münzen hervor. Hier. falls jemand erst reden sollte wenn er Geld sieht. Oder wenn etwas unerwartetes passiert. ich drückte macro das geld in die Hand. Ich ging davon aus das er selbst keines hatte.

  • Ziemlich verdutzt nahm Marco das Geld entgegen. Er blickte zunächst auf seine Hand, dann zu Fontinalis.


    "Danke! Das wird bestimmt hilfreich sein." Ihm war nicht klar, ob es sich um Geld des Optios oder das seines Herrn handelte, aber letztlich spielte das keine Rolle. Er steckte es in die Gürteltasche und blickte auf.


    "Viel Glück!" Sein Blick ging zur Straße Richtung Haupttor. Es würde sich zeigen, ob er mit klingender Münze nunmehr Antworten erhielt.

  • Macro verhielt den Schritt und drehte sich Linios zu.


    "Was hältst du davon, wenn wir uns hier hinstellen, um das Plakat zu entrollen und um einen Sekretär zu werben? Die meisten Leute, die hier vorbeikommen, wollen was einkaufen oder was verkaufen. Ich glaube nicht, dass sich so schnell ein Interessent einstellen wird." Ziel des Unternehmens waren ja für ihren Herrn messbare Bemühungen, die aber allesamt erfolglos bleiben sollten.


    "Besonders gut finde ich den Platz neben dem Bäckerstand. Dort kaufen bestimmt vorwiegend weibliche Sklaven und Bürgerinnen ein." Macro schmunzelte. "Jetzt sieh nicht so trostlos drein. Wir schaukeln schon das Kind."

  • Macro erwies sich als guter ausgefuchster Stratege in dieser Sache. In normalen Zeiten hätte ich bestimmt fleißig mit gemischt. Doch etwas störte mich bei der Geschichte und ich würde mir immer selber im Wege stehen. Da konnte mir kein anderer als ich selber raus helfen. In meinen Augen log ich gerade. Ich belog Menecrates, stiftete Macro, auch wenn dieser alles freiwillig und aus eigenem Antrieb machte, zum Lügen an.
    Außerdem diente ich gerade nicht, wie ich es versprochen hatte gut.
    Doch nun konnte ich Macro, der sich all die Mühe für mich machte, auch nicht im Stich lassen. So nickte ich und zwang mir ein Grinsen ab.
    „Die Frauen werden aber leiden, wenn sie es nicht lesen können oder sie nichts mit der Nachricht anfangen können. Zu tratschen haben sie dann auch nichts.
    Gut machen wir es so, wenn es geht aber, an einem etwas windgeschützten Platz. Du weißt hier ist das Wetter fürchterlich."

  • "Windgeschützt. Linos, wir sind hier auf dem Markt, umgeben von Ständen und gesäumt von Häusern. Wo soll denn hier der Wind weniger durchfegen als er ohnehin durchfegt? Aber wir können das so machen: Du hältst das Plakat vor dir hoch und drehst dich so, dass du in der Windrichtung stehst. Könnte zwar auf Dauer für die Arme anstrengend sein, aber entweder Wind oder entspannte Arme, du hast die Wahl." Macro linste nach dem Plakat und machte dabei den Hals lang. Dann drehte er sich zu den beiden Käuferinnen, die soeben beim Bäckerstand eintrafen. Er verzog den Mund zu einem Lächeln.


    "Wir suchen einen Sekretär. Hat eine von euch Interesse?" Hauptsache, sie latschten ihm nicht eine, weil er Frauen ansprach, obwohl er einen Sekretär suchte. Das Wort Sekretärin kam ihm unpassend vor.

  • Fast hätte ich laut losgeprustet bei dem Gesichtsausdruck der Frauen. Die eine schaute Macro an, als ob er ihr erzählt hätte, er wolle sie ehelichen.
    Ansonsten war das Rumstehen fürchterlich. frieren, lahme Arme, kalte Nase und Ohren, kalte Füße, einfach zum jammern.
    Mit der in mir hoch kriechenden Kälte sank mein Mut. Was war wenn sich keiner meldete oder wenn keiner für unsere Art
    oder der offiziellen Art geeignet war? Würde ich doch verkauft?
    Sicher, in Rom gab es doch Scribas wie Sand am Meer. Bestimmt diensteifrigere und eilfertige, welche die ihre Bildung raushängen ließen und damit brillierten.
    Zeitweise wurden mir die neugierig fragenden Blicke unangenehm, Hunger und Durst hatte ich auch.
    Bestimmt erwartete Menecrates einen Erfolg von uns.
    „Was wird sein wenn wir keinen Erfolg haben?“ Diese Frage musste ich einfach stellen.


    Vielleicht sollte ich einen Fluchtversuch unternehnen? Am besten an dem Tor zu unserem Lager. So das man mich gleich einfing und Menecrates mich sofort verkaufte, mich hinrichten lies oder was wusste ich. Dann hätte dies hier endlich ein Ende.

  • Vernichtende Blicke und weibische Schimpfworte trafen Macro, nachdem er die beiden Frauen angesprochen hatte. Er ließ es über sich ergehen und zuckte nur mit der Schulter, als sie sich abwandten.


    "Läuft doch prima, oder?" Er sah Linos an und zwinkerte. Seine gute Laune sprang nicht so recht über, Linos wirkte bedrückt. Er schien zudem innerlich und äußerlich zu frieren. "Zuhause bekommst du aufgewärmtes Med. Das wirkt wie Medizin." In Germania würde sich Macro zwar nie heimisch fühlen, aber als Zuhause bezeichnete er den Hauskomplex im Kastell trotzdem. Zuhause stellte das Heim dar, in das man immer wieder einkehrte, um zu schlafen und zu essen.


    Sie standen eine Weile, sprachen Passanten an und warteten auf Interessenten, als Linos eine Frage stellte. Macro blickte ihn erstaunt an. "Tzzz, du bist vielleicht drauf. Es ist der Sinn des Ganzen, dass wir keinen Erfolg haben - schon vergessen? Je länger wir hier stehen oder je häufiger wir unverrichteter Dinge aus der Stadt zurückkehren, umso besser. Menecrates sieht dann, dass es schwer, wenn nicht sogar unmöglich ist, Ersatz für dich zu finden."
    Er blickte zum Himmel und prüfte den Sonnenstand. Bald wurde es Zeit, heimzukehren, aber eigentlich wollte Macro jemanden finden, der sich vor Menecrates tüchtig blamieren würde. Etwas Geduld war also noch gefragt.

  • „Ja ich weiß“, antwortete ich Macro, „trotzdem habe ich ein ganz schlechtes Gefühl. Du hast ja Recht, aber …. . Den Rest schluckte ich runter, Macro gab sich alle Mühe und ich jammert hier nur rum. Doch eins musste ich noch los werden. „Allerdings weiß ich nicht ob ich es nach Hause schaffe. Ich habe da unten, wo eigentlich meine Füße sein müssten, nämlich Eisklumpen, wenn du verstehst was ich meine.
    Bei der Vorstellung hier noch oft rum stehen zu müssen, wurde es mir noch kälter.
    Schnell schickte ich noch ein Stoßgebet gegen Himmel, in dem ich den Almmächtigen Gott bat, mir Hilfe zu senden.

  • Macro blickte zu Linos' Füßen, so als könne er optisch den Grad der Kälte feststellen. Er fand, sie hatten guten Willen gezeigt und konnten einen Termin zur Suche nach einem neuen Sekretär nachweisen. Zeit, nach Hause zu gehen.


    "Dann schlage ich vor, wir packen ein und gehen, bevor du wirklich unbeweglich wirst. Wir haben es nachweislich versucht. Menecrates kann unsere Bemühungemn später an der Anzahl der Ausgangsgenehmigungen für dich abzählen." Macro zeigte Zufriedenheit, rollte das Pergament zusammen und blickte Linos fragend an.


    "Geht's?" Er blickte nochmals zu dessen Füßen.
    Er bedauerte, dass sich kein Bewerber gezeigt hatte. Es hätte ihm großen Spaß bereitet, denjenigen zu verschrecken.

  • „Wird schon müssen“, erwiderte ich auf Macros wiederholte Frage. Zu Anfang ging es aber gar nicht gut. Es war ein Gefühl als ob meine Füße verschwunden wäre und dafür, etwas Fremdes, nicht zu mit gehörendes, an ihre Stelle getreten wäre.
    Wie ich bis zum Stadttor gelangt war wusste ich nicht. Nur soviel. der Heimweg war äußerst Schmerzhaft.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!