Die Sehenswürdigkeiten Roms

  • Kyros war noch nicht lange in Rom und freute sich darüber das er heute Ausgang bekommen hatte und die Villa Tiberia für einen Stadtrundgang verlassen konnte. Es gab ja soviel was er sich ansehen wollte. Begleitet wurde er dabei von Chiomara die auch noch nicht zuviel von Roms Sehenswürdigkeiten gesehen hatte.


    Als erstes drängte Kyros darauf sich das Forum Romanum anzusehen. Dies war das wirkliche Herz Roms und das wollte Kyros sehen. Er hatte natürlich schon viel über Rom gelesen, aber da zu sein war dann doch etwas ganz anderes. Beeindruckt blieb er stehen als sie aus einer Seitenstraße auf das Forum traten. Da war wirklich in letzter Zeit einiges an Marmor verbaut worden und es sah nichmehr wie das Forum aus republikanischer Zeit aus über das er bei den Geschichtsschreibern gelesen hatte. Ein Schauer überfiel ihn als er dachte das hier die Macht Roms ihren Ursprung nimmt. Kyros fand es nicht verwerflich Macht ansammeln zu wollen und darum hatte er auch vollstes Verständniss für die Römer. Sein eigenes Volk, die Perser, hatte da ja eine ähnliche Einstelllung. Noch ganz bewegt blickte er zu Chio um zu sehen ob sie das Forum Romanum auch so beeindruckte.


    Sim-Off:

    Wenn jemand dazukommen will kann er das gerne tuen! :) Neue Freunde willkommen.

  • Es war ein schöner Tag, nicht mehr ganz so kalt und Chio freute sich darauf, ein wenig durch die Stadt zu ziehen. Bisher war nie die Gelegenheit gewesen, jedenfalls nicht so richtig und vor allem nicht, mit soviel Zeit. Ein bisschen stolz war sie schon, denn sie durfte Kyros herumführen, zumindest, soweit sie sich selbt auskannte. Alles andere würde sicher spannend werden. Neues entdecken, und hoffentlich nicht verlaufen. Damit kannte sie sich ja auch schon aus.


    Schon bald erreichten sie das Forum Romanum. Chiomara war auch immer wieder aufs neue beeindruckt von der Größe und Vielfalt, die es hier zu sehen gab. Allzuoft war sie noch nicht hier gewesen, an einen dieser Besuche konnte sie sich auch nicht mehr so recht erinnern, aber davon musste niemand wissen. Schmunzelnd fiel ihr Blick auf Kyros, der mehr als bewundernd dastand und sich alles ganz genau ansah. "Beeindruckend, nicht wahr?"

  • Ja. Chio hatte vollkommen Recht. Es war beeindruckend. Aber was ihn am meisten interessierte war das politische Rom. Darum sagte er:


    "Ja. Sehr beeindruckend. Komm lass uns die Rostra suchen gehen. Die wollte ich schon immer mal sehen seitdem ich von Rom gelesen habe. Vileicht haben wir ja Glück und es hält gerade einer eine Rede."


    Kyros schaute sich um wo sie sich am besten einen Weg durch die Menschenmassen bahnen könnten.

  • Die Rostra... na gut, wieso nicht. Normalerweise würde sie das niemals interessieren, aber schaden konnte es auch nicht. Kyros war so ganz anders als Aretas. Neugierig folgte sie seinem Blick, deutete dann in eine andere Richtung. "Ich glaube, das ist dort drüben." Sie wartete, ließ ihn vorgehen. Immerhin war er größer und konnte sich einen besseren Überblick verschaffen. Und ihm würde man sicher auch bereitwilliger Platz machen. "Du hast von Rom gelesen? Dann weißt du über viele Gebäude hier schon bescheid? Ich habe nämlich schon einiges gesehen, aber keine Ahnung, um was es sich handelt." Da konnten sie sich sicher gut ergänzen. Fröhlich lächelnd folgte sie ihm und war nun ehrlich gespannt auf das andere Rom.

  • Kyros hatte die Rostra ausgemacht und lenkte Chio durch die Menschenmenge. Da diese an ein wenig Geschichte interessiert zu sein schien fing Kyros an:


    "Schon zur Zeit der Römischen Könige gab es hier irgendwo einen Ort an dem öffentliche Ansprachen gehalten wurden. Wo der aber genau war weis keiner mehr. In der Republik war dieser Ort jedenfalls direkt neben dem Senatsgebäude und da in einer Republik politische Reden wichtiger sind als in einem Königsreich wurde die Rostra auch häufiger gebraucht. Damals hieß diese Rednerplattform jedoch noch nicht so. Den Rostra bedeutet eigentlich Schiffsschnäbel. Reichlich seltsam für eine Rednertribüne.


    Der Name entstand als die römische Republik vor gut 450 Jahren einen lateinischen Nachbarstaat eroberte und dessen Flotte in Antium erbeutete. Die Schiffsschnäbel wurden als Trophäe nach Rom gebracht und an der Rednertribüne angebracht. Daher der Name Rostra.


    Julius Cäsar ließ dann das Forum Romanum komplett neu gestallten und die Rostra wurde von ihrem alten Platz verlegt, so dass sie jetzt genau in einer Linie mit dem Tempel Julius Cäsars liegt. Nach Cäsars Ermordung ließ Augustus die Arbeiten vollenden. Die alte Rostra ist in der neuen Rostra eingebaut. Es ist also ein sehr bedeutender Ort für Rom."


    Kyros hoffte das Chio das interessant finden würde. Er fand es jedenfalls faszinierend.

  • Der Ausflug konnte interessant werden. Kyros war ausgesprochen gebildet und in der Geschichte bewandert, dass sie quasi an seinen Lippen hängen würde, wären da nicht die vielen Menschen, denen sie immer wieder ausweichen musste. Dass die Rostra dafür gebaut war, dort Reden zu halten, war ihr bekannt, über den Namen, über die eigentliche Bedeutung, wurde sie nie aufgeklärt. Diesmal würde sie sich den Platz genauer ansehen.

    "Wie ist das eigentlich in einer Republik? Kann dort jeder.. autsch, Entschuldigung." Chio war einen Moment unaufmerksam, ihr Blick auf Kyros gerichtet, dass sie mit einem großen Kerl zusammenstieß, der ihr ärgerlich nicht sehr schöne Namen gab. Verlegen konzentrierte sie sich lieber wieder auf ihren Weg. Kyros hielt sie hoffentlich nicht für dumm wegen der Frage. Still folgte sie ihm weiter, bis sie endlich an der richtigen Stelle ankamen.

  • Das Gedränge war wirklich furchtbar. Kyros bugsierte Chio und sich selbst in eine Position wo sie die Rostra gutsehen konnten. Auf der Rostra hielt gerade ein junger Römer eine langatmige Rede. Es ging ihm wohl darum im Cursus Honorum voranzukommen. Sollte er seine Rhetorik nicht interessanter gestalten sah Kyros da Schwarz für ihn. Aber immerhin waren sie jetzt da. Beeindruckt betrachtete er die fast fünf Jahrhunderte alten Schiffsschnäbel die an der Front der Rostra befestigt waren. Sicher waren die immer wieder ausgebessert worden, aber es war trotzdem Geschichte die beeindruckt. Um auf Chios unterbrochene Frage zu antworten sagte er:


    "Was wolltest du über die Republik wissen? Rom war ja über Jahrhunderte eine Republik nachdem sie das Königtum abgeschafft haben. Und seit gut 150 Jahren gibt es jetzt einen Kaiser, auch wenn einige Elemente der Republik wie der Senat zmindest teilweise überlebt haben. Aber was wolltest genau wissen?"


    Kyros lächelte Chio an. Sie sollte nicht denken das er sie für dumm und ungebildet hielt. Woher sollte sie solche Sachen auch gelernt haben.

  • Endlich angekommen. Und es wurde tatsächlich eine Rede gehalten. Eine Weile hörte sie dem Römer zu, doch wirklich folgen konnte sie seiner Ansprache nicht. Kyros schien daran schon interessierter, wenn auch nicht sehr viel begeisterter. Chio beschränkte sich schließlich darauf, die Rostra genauer in Augenschein zu nehmen, denn nun kannte sie ja die Geschichte darüber. Faszinierend. Und dann war es wieder Kyros, der sie ablenkte. Die Republik.. ja, was genau wollte sie darüber wissen, alles?


    "Naja, ich kenne es nur so, wie es jetzt ist. War das wirklich so, dass das Volk alles entscheiden konnte? Und konnte dort jeder leben, wie er wollte? Ich meine... gab es da dann trotzdem Sklaven?"


    Dabei wurde sie verlegen. Während sie so redete, merkte sie, wie wenig sie wußte und er war so gebildet.

  • Die Rede war wirklich nicht zu interessant und so unterhielt sich Kyros gerne mit Chio. Ihre Frage war zwar naiv, aber eigentlich hatte sie damit genau auf den Punkt gebracht wie eine Republik eigentlich sein sollte. Um ihre Frage zu beantworten sagte er:


    "Nein. Auch in der Republik gab es Sklaven und nicht alle hatten gleiche Rechte. Eigentlich hatten nur römische Bürger politische Rechte und zuerst waren das auch nur die Bewohner der Stadt Rom selber. Erst mit der Zeit bekammen auch die Bürger anderer Städte in Italia und dann in anderen Teilen des Imperiums das Bürgerrecht. Fremde, Sklaven und Frauen hatten nichts zu sagen. Außerdem hatten in der frühen Republik die Partrizier deutlich mehr Macht und Rechte als die Plebejer. Erst als die Plebejer wütend aus Rom auszogen fiel den Partriziern auf das Rom ohne sie nicht funktioniert. Darum hat man sie zurückgeholt, aber hinter vorgehaltener Hand trotzdem noch über sie gelästert. Also machen was man wollte konnte man in der Republik höchstens als männlicher Partrizier mit einem großen Vermögen. Und selbst dann mußte man auf seinen Ruf achten. Soviel hat sich also nicht verändert."


    Kyros liebte es zu dozieren und Chio schien ja interessiert zu sein.

  • Chio war wirklich interessiert, aber was er so berichtete, war nicht viel anders als das Leben im Moment. Für sie also kein Grund, nach einer Republik zu streben. "Und wieso gibt es jetzt einen Kaiser? Hat das mit der Republik nicht funktioniert?" Nebenbei sah sie sich um. Vielleicht sollten sie weitergehen, Kyros schien auch nicht sonderlich an er Rede interessiert zu sein. Trotzdem lag ihr noch eine Frage brennend auf der Zunge. "Gibt es denn eigentlich irgendwo auf der Welt ein Land, in dem es keine Sklaven gibt?" Chio konnte es sich nicht vorstellen, sie kannte es auch nicht anders. Trotzdem wäre es ein Traum, ein Land, in dem alle gleich wären, in dem niemand der Sklave eines anderen sein müsste.Das Paradies, dort wollte sie leben. Ein kleines Häuschen, eine Familie... Der Redner versuchte nun, mit Lautstärke sein Publikum zu fesseln, das riss sie knallhart aus ihren Träumen.

  • Kyros war erfreut wie sehr sich Chio für diese politische Diskussion interessierte. Da er kein großes Interesse mehr an der Rede hatte begann er mit ihr Richtung Senat zu spazieren. Dort war es ruhiger. Er antwortete ihr und sagte:


    "Die Republik hat ziemlich lange funktioniert, aber in einem großen Recih wie Rom häufen manche Männer sehr viel Geld und Macht an. Und irgedwann fragen die sich dann warum sie die Macht eigentlich mit den anderen Bürgern teilen sollen wenn sie sich die ganze macht nehmen können. Das tat Julius Caesar und seitdem gibt es halt einen Kaiser.


    Was die Frage nach einem Land ohne Sklaven angeht glaube ich ist das schwer zu beantworten. Es gibt einige Völker die keine Sklaven in dem Sinne kennen das jemand einen anderen Menschen besitzt, aber das heißt nicht das alle dort frei sind. Wenn man arm ist oder zu einer niederen Bevölkerungsschicht gehört kann man genauso unfrei sein wie ein Sklave.


    Ich glaube richtig frei könnten Menschen nur in einer Republik sein in dennnen jeder ein Stück Land besitzt und es Vorkehrungen dagegen gibt das einer alleine zuviel Besitz anhäuft. Aber solche Ideen werden von den Mächtigen nicht gerne gehört. Vor etwa zwei Jahrhunderten schlug der Volkstribun Tiberius Gracchus im Senat etwas ähnliches vor und wurde daraufhin von den anderen Senatoren mit den Stühlen des Senates erschlagen. Heute sind die Bänke aus Marmor da wohl keiner der Herren Senatoren riskieren will das ihm das selbe wiederfährt.


    Aber wir beide haben es doch mit Faustina sehr gut getroffen. Es ist selten das Sklaven so eine gute Herrin haben. Ich vermute mal sie mißhandelt dich nicht zu schlimm."

    Dabei grinste Kyros Chio an. Er hatte ja längst mitbekommen das die Beziehung zwischen den Beiden etwas besonderes war.

  • Wenn Kyros erklärte, machte das mit der Politik sogar Spaß. Zumindest verstand sie so viel besser. Langsam spazierte sie neben ihm her und hörte weiter aufmerksam zu. Die Geschichte mit den Stühlen brachte sie zum Lachen. Allein die Vorstellung, wie erwachsene Menschen mit Stühlen aufeinander losgingen.. oder eben auf den einen. Der Mann muß beliebt beim Volk gewesen sein, wenn man soviel Angst hatte, er könnte sein Vorhaben in die Tat umsetzen. Hm, wahrscheinlich hatten sie auch einfach nur Angst um ihr eigenes Geld und ihre Macht, die sie dadurch hatten. Die Vorstellung von einem Land, in dem jeder genug zum Leben besaß, alle Menschen frei waren, es gefiel ihr, aber sie wußte ebenso wie er, dass es das niemals geben würde.


    Seufzend betrachtete sie die prachtvollen Bauten um sie herum. Niemand würde diese Macht freiwillig aufgeben, wenn er sie einmal besaß. Aber er hatte recht, ihnen beiden ging es wirklich gut. Seine letzte Bemerkung und sein Grinsen dazu ließen sie erröten. "Nein, sie misshandelt mich nicht allzusehr, dich hoffentlich auch nicht." Aus ihrem verlegenen Lächeln wurde ein verschmitztes Grinsen. Sie kannte Faustina. Kyros kannte sie noch nicht so lange, konnte sich aber kaum vorstellen, dass er ihr einen Anlass geben würde, ihm weh zu tun.

  • Jetzt mußte auch Kyros grinsen. Er sagte:

    "Nein, ich habe ihr wohl auch noch nie Anlass gegeben mit mir unzufrieden zu sein. Außerdem habe ich den Eindruck das Eunuchensklaven grundsätzlich sehr gut behandelt werden. Das liegt wahrscheinlich daran das sie so teuer sind und man sie nicht depressiv werden lassen will.


    Besonders gebildete Eunuchen für Aufgaben wie Haushofmeister und Verwalter sind schwer zu bekommen. Das liegt daran das es nicht einfach ausreicht einen Knaben oder jungen Mann zu kastrieren, sondern man muss den richtigen Kandidaten finden. Er muss natrülich intelligent sein und vor allem darf er nach der Kastration nicht depressiv werden. Viele verkraften ihre Entmannung sehr schlecht und darum sind die die den Verlust ihrer Männlichkeit akzeptieren und sich mit der Sitauation abfinden sehr gefragt.


    Bevor ich kastriert wurde mußte ich mich beim Obereunuchen des Großkönigs richtig bewerben. Mein Vater wollte das ich ein Eunuch werde, aber wenn ich nicht eingewilligt hätte wäre ich nicht als königlicher Eunuchenanwärter akzeptiert worden. Natürlich bedauere ich den Verlust meiner Manneskraft manchmal wenn ich eine so schöne Frau wie dich sehe, aber insgesamt bin ich sehr mit meinem Schicksal zufrieden. Bis jetzt hat es mich doch noch immer recht gut getroffen."


    Kyros grinste wieder, aber diesmal war es etwas melancholisch. Zu bewußt war ihm in diesem Moment die Leere in seinem Hodensack. Aber daran konnte man ja nichts mehr ändern.

  • Das hatte sie sich fast gedacht, er war eben ein Diener durch und durch. Das lag sicher an seinem Lebensweg, den er ihr nun teilweise darlegte. Ein bisschen musste sie schmunzeln, er war sehr überzeugt von sich und wußte um seine Fähigkeiten. Allerdings warfen seine Ausführungen auch wieder massig Fragen auf, viele davon nicht unbedingt geeignet, sie direkt zu stellen. Dass er ein Eunuch war, war klar, aber da im Balneum... er sah nicht wirklich entstellt aus, eher so, wie ein Mann aussehen sollte, soweit sie das beurteilen konnte. Dass da nichts mehr funktionieren sollte, konnte sie sich kaum vorstellen, schließlich gingen darüber die verschiedensten Gerüchte um. Aber das war nun wirklich nichts, was sie ihn fragen würde, auch wenn sie sehr neugierig war.


    Eins allerdings interessierte sie brennend. "Wieso hast du dich dazu entschieden, Eunuch zu werden? Ich meine, es gibt so vieles, das du nie erleben wirst. Eine Frau, Kinder... War dein Vater eigentlich auch Sklave?" Das würde zumindest dessen Wunsch erklären, dass es seinem Sohn besser gehen sollte. Aber ob das ein besseres Leben war? So richtig überzeugt war Chio nicht.

  • Kyros war froh das er sich mit Chio über das Thema unterhalten konnte. Viele Römer und auch ihre Sklaven bekammen Panik wenn es um Eunuchen und Entmannung ging. Das alles war in Persien viel selbstverständlicher. Gerne antwortete er also:

    "Nein mein Vater ist ein reicher Händler und hat viel Einfluß in Persien. Ich bin aber sein unehelicher Sohn. Meine Mutter war eine seiner Dienerinnen. Trotzdem nahm mich mein Vater in seinen Haushalt auf und ich wurde gut ausgebildet. Lange dachte ich das ich später meinem Vater bei den Geschäften helfen sollte. Das war kein schlechtes Leben für einen mittellosen Knaben.


    Als ich dann 16 Jahre alt war schlug mein ältester Halbbruder jedoch meinem Vater vor mich kastrieren zu lassen, damit ich im Palast des Großkönigs dienen kann und dort den Einfluß der Familie stärken. Mein Vater war sofort von der Idee angetan, da ich dann auch niemals Kinder zeugen würde und es nicht noch mehr Bastarde im Familienstammbaum geben würde. Also sehr vorteilhaft für meine Familie.


    Ich wurde vor die Wahl gestellt mich entmannen zu lassen und dann eine glänzende Karriere am Königshof zu starten oder als mittelloser Bettler auf der Starße zu landen. Natürlich entschied ich mich für den kleinen Schnitt und gegen Nachkommen.


    Das einzige Problem war das die meisten königlichen Eunuchen vor oder zu Beginn der Pubertät kastriert wurden. Ich war schon 16 und so war der Oberausbilder der königlichen Eunuchen skeptisch. Ich mußte die Hose runterlassen und er untersuchte meinen Hodensack. Als er dann meine Hoden abtastete hoffte ich er würde sagen das ich zu alt sei. Dann könnte mich mein Vater nicht kastrieren lassen und ich würde doch ein Verwalter. Unglücklicherweise sagte der Ausbilder jedoch das ich noch nicht zuweit entwickelt sei und noch verschnitten werden könnte wenn die Entfernung der Hoden bald stattfinden würde. So kam es dann das drei Tage später ein Arzt zum Haus meines Vaters kam und mir die Hoden wegmachte.


    Ich bin allerdings froh das ich schon durch die Pubertät war als ich meine Bällchen eingebüßt habe. Meine Stimme ist tief und ich muss mich sogar rasieren. Passanten erkennen mich nicht als Eunuchen und das ist besonders in Rom angenehm. Nur das Problem mit dem Übergenwicht habe ich mit allen Eunuchen gemein. Und natürlich gewisse Funktionseinschränkungen da unten...."


    Kyros errötete. Das war ihm dann doch ein wenig peinlich.

  • Chio war wirklich interessiert an seiner Geschichte, als es dann jedoch intimer wurde, röteten sich ihre Wangen sichtlich. Allein die Vorstellung, wie er mit heruntergelassener Hose vor dem Ausbilder stand... Ihn zu unterbrechen, wagte sie allerdings nicht, abgesehen davon machte es den Eindruck, er brauchte dringend jemanden, mit dem er über das alles reden konnte. Und auch, wenn er es immer wieder betonte, wirklich glücklich war er über diesen, wie er meinte, kleinen Schnitt, überhaupt nicht. Eher das Gegenteil. Wobei sie wieder bei ihrer Frage angelangt war, wieweit seine "Funktionseinschränkungen da unten" gingen. Aber fragen würde sie ihn das niemals.


    "Stimmt, ansehen würde man es dir niemals. Und das mit dem Übergewicht, das haben viele Menschen, sieh dich doch um." Lachend deutete sie auf einige wohlgenährte Bürger Roms, und das waren sicher keine Eunuchen. Die Gebäude um sie herum traten erstmal in den Hintergrund, Kyros Geschichte war viel interessanter. Schade eigentlich, dass sie sich in Griechenland nicht öfter unterhalten hatten. Aber nun war ja Zeit, sich besser kennenzulernen. "Wie ging es dann weiter? Du bist so gebildet, hat man dir das im Palast beigebracht?" Ein Leben in einem Palast, das war sicher aufregend.

  • Kyros war froh das sich Chio wohl wirklich für sein Leben interessierte und sich nicht über ihn lustig machte. Er hatte nicht mit vielen Menschen über sein Eunuchentum geredet, denn die meisten machten sich dann über ihn lustig. Er konnte doch nichts für seine Geburt die ihn gezwungen hatte sich verstümmeln zu lassen. Besonders wenn Sklaven fanden sie seinen etwas besseres weil sie noch Hoden hatten fand er das lächerlich. Schließlich konnte ihr Herr das jederzeit ändern lassen. Und Sklavinnen hatten auch keinen Grund übermütig zu sein, den der Herr konnte sie jederzeit zum Geschlechtsverkehr zwingen. Aber Chio war anders. Sie hielt sich nicht für etwas besseres. Darum antwortete er gerne:


    "Ja es gibt wohl genug unkastrierte Fettleibige. Das ist wirklich sehr praktisch."


    Wobei so mancher fettleibige römische Senator eh keine Chgance mehr hatte selbst zu sehen ob er ein Mann war, da ihm da der Blick versperrt war. Bei dem Gedanken mußte Kyros grinsen.

    "Mein Vater hatte mir ja schon eine gewisse Bildung zukommen lassen. Nachdem ich kastriert war mußte ich erst noch eine Zeit lang warten. Ich war ja schon zum Manne gerieft als man mich kastrierte und hatte Samen gehabt. Darum bestand der Oberausbilder der Eunuchen das erst etwas Zeit vergeht bis ich garantiert leer bin bevor ich in den Palast darf. Es ist nämlich möglich das ein Mann der kastriert wurde auch noch ein paar Wochen später eine Frau schwängern kann. Darum mußte meine erfolgreiche Kastration erst sichergestellt werden. Nachdem ich dann geprüft worden war wurde ich offiziell als Eunuchenanwärter im Palast aufgenommen.


    Dort erhielt ich die Grundausbildung für Eunuchendiener. Dort lernte ich auch das massieren. Da ich mich als intelligent erwies wurde ich für den diplomatischen Dienst ausgewählt und entsprechend ausgebildet. Da habe ich sehr viel über andere Kulturen gelernt. Es war eine sehr glückliche Zeit für mich. Leider wurde ich dann auf meiner ersten diplomatischen Mission überfallen und versklavt. Aber Faustinas Vater war gut zu mir und jetzt bin ich ja Faustinas Sklave. Ich bin gerne der Sklave einer Frau, den dann macht meine Kastration wenigstens Sinn."

  • Chio hatte ein paar wirklich wundersame Exemplare der Wohlstandskrankheit entdeckt und amüsierte sich prächtig darüber. Ein schlechtes Gewissen wollte sich regen, aber wieso sollte sie. Viele davon behandelten ihre Sklaven sicher sehr schlecht. Wenigstens mußte auch Kyros grinsen, das gefiel ihr viel besser als sein ansonsten so ernstes, geschäftiges Gesicht.


    Allerdings war es nun sie, die nachdenklich wurde. Da wurden ihm so viele Entbehrungen auferlegt und dann war alles umsonst. "Ohja, Dolabella ist ein guter Mann, was wohl aus ihm geworden ist? Ich hoffe, es geht ihm gut. Faustina hat viel von ihm, allerdings ist sie viel dominanter und lässt nicht so viel durchgehen. Aber sie behandelt uns wenigstens wie Menschen. Aber sag mal... ist es denn nicht schwer, immer das vor Augen zu haben, das man nicht haben kann? Ähm.. ich meine.. " Oh, wie kam sie da nur wieder raus. Allerdings, wenn sie so darüber nachdachte, er durfte Dinge mit ihr und Faustina anstellen, davon konnten andere Männer nur träumen. Wenn sie da nur an die Massage dachte. Chio wurde knallrot und drehte sich schnell weg. Irgendetwas interessantes gab es da sicher zu sehen...

  • Das war Kyros schon sehr peinlich, aber da er sich so gut mit Chio verstand antwortete er:


    "Es ist sehr kompliziert. Eigentlich ist es gleichzeitig furchtbar und sehr schön. Furchtbar weil ich halt genau sehe was ich begehre, den ich bin ja erst kastriert worden als ich schon Frauen begehrlich betrachtet habe. Darum war es schon schlimm Faustina und dich in eurer ganzen Schönheit im Bad zu sehen und über eure Körper zu streichen und gleichzeitig zu wissen das ich kein Mann mehr bin.


    Andererseits kann ich durch meine Kastration Dinge machen die kein Mann könnte. Euch zu massieren wäre einem unkastrierten Sklaven vollkommen unmöglich und ein intakter Mann würde sich wahrscheinlich nichtso auf eure Lust konznetrieren können. Das wiederum ist sehr schön wenn ich daran denke das es einen Grund dafür gibt das mein Säckchen enteiert wurde.


    Du bist übrigens eine wunderschöne Frau. Wenn ich noch Hoden hätte würde ich dir bestimmt nachstellen. Also ist es wohl besser das ich kapaunt wurde. Eine Frage. Also nur wenn du das beantworten willst. Bist du noch Jungfrau?"


    Kyros vermutete stark das die kleine Chio noch unschuldig war, aber er war interessiert rauszufinden ob er recht hatte.

  • Seine ausführliche Antwort half ihr nicht im geringsten, die Röte aus ihrem Gesicht zu vertreiben. Im Gegenteil. Andererseits, was war dabei, über dieses Thema zu reden? Ihn schien es nicht zu stören, sonst hätte er nicht geantwortet. Seine Frage war allerdings schon wirklich sehr intim. Während sie überlegte, ob sie sie ihm beantworten sollte, oder es für sich behalten, suchte sie nach einem Platz, an dem sie sich setzen konnten und dabei eine gute Sicht auf die Gebäude um sich herum hatten. Nicht so einfach, diese Idee schienen viele Besucher hier zu haben. Aber sie fand ein Plätzchen und wartete auf Kyros. Er sollte eine Antwort bekommen.


    "Ja, ich bin noch Jungfrau. Ich hatte Glück, in dieser Familie hat mich nie ein Mann angefasst. Ich glaube, Dolabella hätte es auch nicht zugelassen. Er war wie ein Vater für mich. Vielleicht vermisse ich ihn deshalb so sehr."


    Der Gedanke stimmte sie traurig, also vertrieb sie ihn schnell wieder.


    "Wieso wolltest du das wissen? Ich meine... merkt man mir das so sehr an? An dem Tag im Balneum, das war übrigens sehr schön. Du hast sehr begabte Hände. Wenn du.. ich meine... du sagst, es ist furchtbar, zu sehen, was du nicht haben kannst. Also hast du dabei doch Gefühle, oder? Es ist ja auch nicht alles weg. Entschuldige, wenn ich dir zu nahe trete, ich kenne mich damit nur überhaupt nicht aus."


    Wie auch, sie kannte nur Faustina, und solche Gefühle nur beim Zusammensein mit ihr. Nackte Männer, sie wußte zwar, wie die aussahen, aber ansonsten...

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