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Die Lupercalien waren ein sehr beliebter Brauch, und so war es wenig verwunderlich, dass heute hier am Lupercal eine besonders große Menge versammelt war, um den Beginn des Festes zu feiern. Natürlich konnte man nicht ganz in die Grotte, in der nach der Sage die Wölfin Romulus und Remus gesäugt hatte und somit dem ganzen römischen Volk zur Mutter wurde. Und auch waren es vornehmlich junge Frauen, die hier gespannt auf die Luperci warteten und sich erhofften, selbst in absehbarer Zeit Mutter zu werden. Von den Riemen des frisch geopferten Bockes geschlagen zu werden verhieß immerhin Fruchtbarkeit, von den Göttern gesegnet.
Axilla selbst wollte sicher nicht schwanger werden. Dazu fehlte ihr auch das passende Utensil (auch bekannt als Mann), aber sie wollte es sich ansehen. Sie wollte es einmal miterleben, was hier geschehen würde. Sie hatte schon viel davon gehört, und das Fest war wirklich ob seiner ausgelassenen Art sehr, sehr beliebt. Und wenn sie schon einmal in Rom war, dann wollte sie es sich auch ansehen. Zwar war es ursprünglich gar nicht ihre Idee gewesen, aber jetzt, wo sich diese einmal in ihrem Kopf festgesetzt hatte, war sie nur schwer wieder loszuwerden. Und es war ja auch fast schon eine Pflicht, einen Feiertag für einen Gott wahrzunehmen.
Ovid hatte zwar behauptet, dieses Fest sei für Faunus, aber alle Welt wusste, dass das quatsch war. Vielleicht war Inuus Lupercus eine Manifestation des Faunus, darüber mochte man sich streiten, aber Faunus hatte sein Staatsopfer schon vor zwei Tagen gehabt. Warum sollte er zwei Opfer so kurz hintereinander haben? Und selbst wenn, so kannte die römische Religion so viele Ausprägungen verschiedener Gottheiten, dass es auf eine mehr oder weniger nicht wirklich ankam.
Axilla versuchte, sich ein wenig größer zu machen, als sie war, um vernünftig etwas sehen zu können. Sie hatte gesehen, wie die Opfertiere zur Grotte gebracht worden waren. Ein sehr schöner Bock und ein roter Hund. Gleich würde es losgehen, und sie war schon sehr gespannt, was noch alles passieren würde. Und vor allem, ob stimmte, was sie so alles gehört hatte.