• Noch am Anreisetag erging die Auskunft an die Centurionen, die gaben Befehle an die Opiones weiter und so kam es, dass kurz nachdem die Sonne endlich durch die Nebelschleier blinzelte ein Signal erklang, das die Mannschaften zum Appell rief. Unzählige Füße trappelten über den Lagerboden. Trotzdem verlief das Antreten geordnet und innerhalb kurzer Zeit standen die Centurien der Germanica aufgereiht. Die Optiones kontrollierten die Reihen, erstatten Meldung und traten ein. Gerade rechtzeitig, denn aus Richtung der Prinzipia näherten sich Männer.


    In bestmöglicher militärischer Kleidung - die freilich noch der Verbesserung bedurfte, weil die Abreise mehr als überstürzt geschah - schritt Menecrates auf den Sammelplatz zu. Er genoss jeden einzelnen Schritt, denn er ging nicht jeden Tag einer Kommandoübergabe entgegen. Sein Blick erfasste die Truppe, maß die Ausführung des Antretens und inspizierte so gut es ging die Aufmachung der Männer. Sein Anspruch lag stets weit oben, aber das wussten die Männer noch nicht. Genauso wenig wussten sie, dass Menecrates stets an sich die meisten Erwartungen stellte. Er verlangte nichts, was er nicht selbst bereit war zu geben.


    Beim Eintreffen nahm er eine aufrechte und korrekte Haltung an. Er erwartete die Meldung des Tribuns.

  • Livianus stand etwas hinter dem neuen Legatus Legionis. Er trug zu diesem Anlass nicht mehr seine Rüstung, sondern bereits die weiße Toga mit den breiten purpurnen Streifen eines Senators. Auch er sah erwartungsvoll in die Richtung des Triubuns, der nun Meldung machen sollte und war sich sicher, dass der neue Kommandeur nicht enttäuscht werden sollte von dieser Legion. Sie gehörte zu den Eliten des Reiches, da war sich Livianus sicher. Er selbst hatte beschlossen bei diesem Apell eher eine zusehende Rolle als eine Ausführende zu spielen. Das Kommando lag nun beim neuen Legatus.


    Sim-Off:

    Ich bitte darum mich einfach mitzuspielen, wenn gewünscht. Danke!

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    Manius Vibienus Crus




    Es war früher Morgen als zur Kommandoübergabe angetretten wurde. Die Mannschaftsdienstgrade eilten alle aus sämtlichen Richtungen des Lagers herbei. Trotzdem ging alles schnell und geordnet zu. Nach und nach wurde mir Meldung erstatten das die betrefenden Einheiten alle vollständig seinen, nun war es meine Aufgabe die Legio II als befehlsgemäß vollständig angetreten zu melden. Der neue Legatus betratt den Platz, gefolgt von seinem Vorgänger.Milites state donnerte ich über den Platz, das es der letzte Soldat in der hintersten Reihe noch hören musste. Die Reaktion kam auf den Fuß, mir stellte es die Nackenhaare auf als die Soldaten ins Stillgestanden gingen. Aciem dirigite...
    Oculos prosam...
    Nuntio...

    Oculos vostros ad sinistram soweit ich sehen konnte machten es alle richtig, zumindest die Männer in der ersten Reihe. Ich trat einen Schritt heran um Meldung zu erstatten.
    Salve Legatus Legionis Herius Claudius Menecrates, Tribun Manius Vibienus Crus melde die Legio II Germanica auf Befehl vollständig angetreten

  • Die angetretene Einheit stand still und richtete sich aus. Menecrates hatte befohlen, in voller Bewaffnung anzutreten, um dem Augenblick der Kommandoübergabe mehr Feierlichkeit zu verleihen. Er beobachtete die Ausführung der nachfolgenden Befehle und fand nichts daran auszusetzen. Alles bestens, dann erfolgte die Meldung. Er straffte sich selbst, als der Tribun einen Schritt näher trat, und grüßte militärisch zurück.


    "Danke Tribunus Vibienus Crus." Menecrates Blick schweifte über die Truppe, bevor er zu sprechen begann.


    "Männer! Soldaten Roms!


    ein verdienter Legat tritt heute in den Ruhestand. Ein Mann, der jahrzehntelang Rom diente und euch befehligte. Bevor ich zu euch als euer neuer Legat spreche, erweisen wir Decimus Livianus eine letzte Ehre.
    Milites, Scuta et Pila Dorsum!"

    Einem Donnerhall gleich setzten die beschlagenen Schildkanten auf dem Boden auf. Menecrates‘ Blick richtete sich auf Livianus. Er lächelte, bevor er sich wieder der Einheit zuwandte.


    "Männer! Soldaten Roms!", begann er erneut. "Euer ehemaliger Legatus Decimus Livianus hat seine Pflichten Zeit seines Lebens auf das Treueste erfüllt. Heute übergibt er mir das Kommando über diese Einheit, nachdem mich unser Kaiser als Legatus Legionis der LEGIO II Germanica berufen hat. Einer Einheit, die an der Grenze des Imperiums stationiert ist und als Schwert des Reiches fungiert." Seine Stimme schwoll an. "Wir sind es, die den Willen des Kaisers durchsetzen, auf uns baut Rom, wir geben Rom die Sicherheit, den Schutz, das Schild, damit das Leben blüht. Wir, die römischen Adler, brechen den Widerstand der Barbaren, sollten sie sich erheben.
    Ich bin stolz, Legatus dieser Einheit zu sein, denn ich stehe einer der stärksten, treusten und kampferprobtesten Legionen unseres Reiches vor.
    Uns die Ehre, Tod dem Gegner!"


    Er ließ die Worte auf die Männer wirken, dann wandte er sich an den Tribun, der neben ihm stand.


    "Wie lautet der Schlachtruf der Einheit?", flüsterte er.

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    Manius Vibienus Crus


    Eine gute Rede. Mitreißend, nicht zu lang und für die Männer verständlich. Man konnte es in ihren Gesichtern lesen, daß die Worte gut bei den Männern angekommen waren. Überraschend war, daß der neue Legat sich plötzlich flüsternd an den Tribun wandte. Der war noch ganz von der mitreißenden Rede des neuen Legaten gefangen, schaute daher ein wenig verwirrt und räusperte sich schnell. Dann flüsterte er leise zurück: "Einen eigenen Schlachtruf gibt es nicht, Legatus. Roma Victrix und den Kaiser hochleben lassen ist wohl das Übliche." Ein eigener Schlachtruf war aber gar keine schlechte Idee, fand Vibienus. So etwas schaffte Verbundenheit und stärkte die Moral.




  • "Das Übliche reicht mir nicht", erwiderte Menecrates. Er überlegte kurz, dann blickte er wieder zu den angetretenen Männern.


    "Semper fidelis constans - semper parata!", rief er und hob den rechten Arm. "So soll unser Schlachtruf lauten."


    Er wartete, bis wieder Ruhe eingekehrt war.


    "Das Bewährte werde ich übernehmen und so gut es geht noch verbessern. Neues soll Einzug halten, wenn es uns voranbringt. Männer, Soldaten Roms, auf eine gute Zusammenarbeit. Ich zähle auf euch! Abite!"


    Das befohlene Wegtreten erfolgte diszipliniert. Menecrates beobachtete die ersten Centurien dabei, dann wandte er sich selbst zum Gehen. An seiner Seite schritt Decimus Livianus.

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