Hortus| Frauengeschichten

  • Morrigan schnappte sich ihren Besen und lief Mansuri hinter her.
    "Ach und deswegen willst du nicht mehr kämpfen? Gerade deswegen solltest du es lernen um solchen Ekeln nicht mehr hilf und schutzlos ausgeliefert zu sein."
    Morrigan griff nach Mansuris Arm. "Ich konnte mich auch nicht gegen ihn wehren, obwohl ich besser kämpfe als du. Nur regelmäßiges Training kann uns helfen, dass so was nicht wieder vorkommt. Es wäre fatal, sich nun wie ein Häuflein Elend in der Ecke zu verkriechen und über sein Schicksal zu jammern. Wir können unser Schicksal selbst bestimmen und es ändern nur muss man dafür aktiv sein und etwas tun."
    Morrigan schaute ihre Freundin an, sonst hielt Mansuri ihr immer solche Vorträge, irgendwie waren das gerade vertauschte Rollen.

  • Das war ein Morgen, wie er Mansuri gar nicht schmeckte. Fragen um sie, um ihre Beweggründe, ihr Schicksal. Das zu so früher Stunde. " Es wird nicht wieder vor kommen. Dafür hat Macro gesorgt. Aber sage mir, lohnt es für unseren Dominus Claudius Lepidus zu kämpfen, oder für Claudius Brutus ." Mansuri setzte sich auf die Stufe. Für Brutus machte sie sicherlich keinen Finger krumm, sollte er in Schwierigkeiten kommen.

  • Morrigan schüttelte mit dem Kopf. „Ach dafür hat Macro gesorgt? Ja und? Was ist wenn wir mal auf uns allein gestellt sind. Und warum nimmst du nicht mit was dir geboten wird. Du bist dem Kämpfen nicht abgeneigt. Menecrates hat sich unsere Ausbildung, im Ludus, so einiges kosten lassen. Du bekommst sie frei Haus. Warum nimmst du es nicht mit? Du lernst es nicht für die Herrschaften, sondern für dich. Ich habe nicht vor hier ewig als Sklavin zu versauern. Lepidus zum Beispiel will, dass ich Lesen und Schreiben auf Latein lernen und ich werde mich bestimmt nicht sträuben. Warum auch? Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Alles was wir hier umsonst mitnehmen können, wird uns mal nützen. Oder hast du vor ewig Sklavin zu bleiben, den Herrschaften den Arsch nachzutragen, dir immer vorschreiben zu lassen, was du zu tun und zu lassen hast? Ich jedenfalls nicht.“ Herausfordern sah Morrigan Mansuri an.

  • Sie wollte nicht ewig Sklavin bleiben. Das hing aber nicht von ihr ab. „ Meinst du Claudius Lepidus lässt uns gehen?“ Sie hatte einiges gelernt und was hatte es ihr bis jetzt eingebracht. Nicht sehr viel. „ Die Freiheit bekomme ich auch durch mein Wissen nicht. Es macht einen meist unentbehrlicher und der Herr überlegt sich das dreimal einen frei zu lassen.“ Sie wischte ein trockenes Blatt von der Stufe. „ Ich lerne Kämpfen und was denkst du passiert? Oh ja, genau ich kann mich wehren. Gegen wen? Brutus? Ich weiß, kein gutes Argument.“ Das Blatt war widerspenstig, sie wischte und es fiel von der Stufe. „ Meine Selbstbeherrschung könnte besser sein. Iulius Antoninus könnte mir dabei helfen.“ Sie sah dem Blatt nach. „ Was denkst du?“

  • Morrigan fing fast an zu Lachen. „Du meinst ich verlasse mich auf Lepidus und werde drauf hoffen, dass der sich irgendwann mal dazu hinreißen lässt mich… uns freizulassen? Neeeeeeeeeee ganz gewiss nicht. Ich wird das früher oder später in die eigene Hand oder besser in die eigenen Beine nehmen.“ Morrigan lachte nun doch los. „Nein durch Wissen bekommt man keine Freiheit, aber ein freier Geist ist wach und ersinnt Ideen.“ Sie zwinkerte Mansuri zu. Amüsiert beobachtete Morrigan, was Mansuri mit dem armen Blatt anstellte. „Ja etwas mehr Selbstbeherrschung könnte nicht schaden, vor allem die Blätter werden sich darüber freuen. Und klar kann er die helfen. Kämpfen heiß Disziplin und Selbstbeherrschung schließlich muss man immer den Überblick behalten.“
    Morrigan freute sich, dass war einfacher gelaufen als gedacht.
    „Gut schreibst du mir eine Nachricht für Antoninus? Dann teilen wir ihm mit, das er seinen Unterricht mit dir fortsetzen kann.“ Morrigan schnappte sich den Besen um nun doch den Dreck vorm Eingang zu entfernen. „Mansuri?... Danke.“ Morrigan verschwand mit einem Lächeln, zum Eingang der Villa.

  • Sie wollte es in die eigene Hand nehmen, die kleine Kratzbürste. Das war ja nicht zu fassen. Mansuri kam nicht umhin ihr bewundernd nachzusehen. Sie hatte oft an Flucht gedacht nur kein Ziel gesehen. Ein zu Hause gab es für sie nicht, wo sollte sie hin?
    Sie ging hinein, in das neu eingerichtete Studierzimmer des jungen Claudiers, Claudius Felix.

  • Das Schreiben in den Händen, darauf vertrauend, das Mansuri die richtigen Worte gefunden hatte. Rief sie einen der vielen hier rumlaufenden Sklaven. Hatte ja schon seine Vorteile, wenn man Leibsklave war, man konnte zumindest kleinere Befehle an die Hausklaven erteilen. Aber Morrigan versuchte es lieber mit bitten.
    "Sparti? würdest du den Brief an
    Antoninus überbringen. Sag es ist ein Schreiben aus dem Hause der Claudier für Lucius Iulius Antoninus du findest ihn im Castra Praetoria . Gib die Nachricht am besten am Haupttor ab." Morrigan schenkte Sparti ein Lächeln.


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    "Ja Morrigan, für dich mach ich das doch gern." schon war Sparti auf dem Weg



    Sim-Off:

    Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig :D

  • Ein ruhiger Platz war schnell gefunden. Morrigan zog Corona einfach mit sich.
    Erst als sich sich sicher war, dass sie außer Sichtweite waren, schaute sie Corona an.
    "Eines Tages wird sie dafür ihre Quittung erhalten. Du wirst schon sehen. Und du bist nicht mehr allein." Sie schloss Coroana wieder in ihre Arme und wiegte sie beruhigend wie ein Kind.

  • Corona hatte sich bereitwillig mit Morrigan mitziehen lassen. Zu dem Zeitpunkt der Bestrafung hatte sie eigentlich noch gar nicht mit einer tröstenden Seele gerechnet, aber nun, da sie diese bekam, genoss sie dies in vollen Zügen. Sofern sie in dieser Situation überhaupt in irgendeiner Hinsicht genießen könnte. Als sie in den Garten gegangen waren flossen ungehemmt die Tränen über das helle Gesicht der claudischen Sklavin, die Nase war schon jetzt gerötet, ebenso auch die Augen. Als Morrigan sie dann auch in den Arm nahm, gesellte sich lautes, hemmungsloses Schluchzen hinzu. "Es ... ich wollte doch gar nicht..." versuchte sie sich zu rechtfertigen, obwohl das vor Morrigan überhaupt nicht notwendig war. Nun, da sie hier in Morrigans Armen Schutz fand, war Corona unendlich froh, dass sie die Sklaven nicht verraten hatte. Nein, die Freunde.

  • Beruhigen strich Morrigan mit der Hand über Coronas Rücken. "Schhhhhhhh.... Du musst nichts sagen. Die Herrschaften sind doch alle gleich. Selbstgefällig, arrogant und ungerecht. Mach dir nichts daraus." Morrigan konnte sich vorstellen, wie Corona sich fühlte, vor allem tat ihr dieser kleine Sonnenschein leid, sie hatte nie so etwas wie ein Familie gehabt, war von Klein auf an darauf gedrillt worden, den Herrschaften alles recht zu machen. Morrigan hatte eh beschlossen, für Corona so was wie eine Freundin, vielleicht sogar Schwester zu sein. Sanft strich sie ihr über den Kopf um sie zu beruhigen.

  • Morrigans Taktik ging auf. Corona weinte zwar noch immer, aber sie fühlte sich auch deutlich geborgener als noch zuvor. Morrigans Sonnenschein, mit den sonnenstrahlgleichen Haaren und der hellen Seele atmete nach und nach immer ruhiger, fortwährend die Nähe Morrigans genießend. Bekümmert, aber doch auf Widerspruch hoffend, meinte Corona dann leise (Muss das überhaupt noch betont werden?): "Ich glaub sie ist nur einsam... Ich habe gesagt dass wir Sklaven gemeinsam ein römisches Fest gefeiert haben.. aber sie war zornig als ich nichts weiter gesagt habe..." Sie verschluckte sich und fing an zu husten.

  • Morrigan klopfte ihr bei dem Hustenanfall auf den Rücken. „Corona, mach die keine Vorwürfe und das deine Domina einsam ist hat sie sich doch selbst zu zuschreiben. Ich mein wir sind hier in Roma und nicht in irgendeinem Kuhdorf. Wenn sie ihren Hintern mal hochbekommen würde und mal einen Fuß vor die Tür setzen würde, dann wäre sie bald nicht mehr so einsam Aber sie versteckt sich in ihrer Kammer und jammert über ihre Wehwehchen. Nein sie ist selbst schuld.“
    Morrigan ließ ihren Blick schweifen und sie erblickte Anton, den bösen Zwilling von Spati, das hatte nicht Gutes zu bedeuten.
    „Du bleibst hier und ruhst dich noch etwas aus, ich wird mal sehen was Anton vorhat.“
    Auf leisen Sohlen folgte sie ihm.

  • Corona nickte nur sacht nach Morrigans Worten. Sie würde nicht mitgehen, sie fühlte sich nicht in der Lage. So ließ sie sich schwach auf den Boden sinken und kauerte sich zusammen. Sie hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung, was sich, eine Etage tiefer, nun abspielen würde.

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