Culina l Küchendienst

  • Obwohl es zu seinem Vorhaben gehörte, hatte Macro das Gespräch mit Linos noch nicht in die tat umgesetzt. Zwar schlich er immer wieder um die Sklavenunterkünfte herum, aber bislang nur halbherzig. Heute jedoch wollte er sich mit dem Gefährten aussprechen und ihr Missverhältnis klären. Gewappnet für Vorwürfe und bepackt mit guten Argumenten betrat Macro den Gebäudekomplex, wo die Unterkünfte für die restlichen Sklaven lagen. Er selbst schlief im Nebenzimmer von Menecrates.


    Unerwartet schepperte es in der Küche, dann fluchte jemand deftig. Die Stimme kannte Macro und er machte sich auf einen stinksauren Linos gefasst.


    "Bist du wegen mir so sauer?", fragte er, als er über die Türschwelle trat. Er bemühte sich, keine Kritik in der Stimme mitschwingen zu lassen. Die Frage klang neutral. Dann erblickte er den Wein und schüttelte den Kopf. "Mann, warum trinkst du? Probleme zu ersaufen, ist keine Lösung."

  • Ich hatte Macro natürlich nicht gehört, aber so wie ich gerade in Fahrt war, hätte ich niemanden kommen gehört. Der kam mir gerade Recht. „Aber wie könnte man denn auf dich sauer sein. Wenn, ist man doch nur auf Linos sauer. Du guter Sklave, ich böser Sklave. Doch sei beruhigt, vielleicht hast du Glück und bist mich bald los. Sobald wir Germanien verlassen“, fügte ich nickend hinzu.…. Nach einer kurzen verschnauf Pause fuhr ich fort: „Ich frage mich allerdings, warum erst dann? Besser für alle ist es wenn ich gleich verschwinde. Wer braucht schon einen ehrlichen Sklaven. Seine Gedanken sollte man für sich behalten und nur das sagen, was erwünscht ist.“ Schnell ergriff ich den Weinbecher, hob ihn Macro entgegen auf dein Wohl, bedien dich es ist genug da. … Oder besser noch du diktierst mir eine Stellenanzeigen für einen neuen Scriba,…. Privatsekretär. Dann hast du jemanden der sich nicht einmischt um dir zu helfen. Alles ist gut, niemand nervt. Pahh und vertrauen kann man mir ja auch nicht, nein …. Linos war nur so dumm, immer wenn er merkte das jemand seinem Dominus etwas anhaben wollte, hat er ihn gewarnt. Das hat man vom eigenständigen Denken. Wie kann ich aber auch nur ich bin doch nur ein Ding. Wie kann ich aber auch so naiv sein und annehmen ausgerechnet mein Herr wäre anders“, dabei schlug ich mir mit der flachen Hand an die Stirn. „Ich Dummkopf nahm doch wirklich an, er würde es wenigstens anerkennen, das ich ehrlich zu ihm war.“ Erbost nahm ich einen neuen Schluck und feuerte anschließend den Becher gegen die Wand. „Du siehst es gibt keine Lösung also kann ich auch trinken.“ Leicht schwankend stand ich auf um mir einen neuen Becher zu holen.

  • Als Linos loswetterte, hielt Macro einen imaginären Schild vor seine Brust, bis er bemerkte, die Pfeile aus Linos' Mund schossen kreuz und quer in alle möglichen Richtungen. Einige trafen Macro, andere zogen an ihm vorbei und er fragte sich, welches Ziel sie überhaupt ansteuerten. Immer wieder versuchte Macro eine Frage einzuwerfen, aber Linos ließ keine Unterbrechung zu.


    "Wieso los?" Was meinte er mit los sein?
    "Und wer ist er? Ich?" Er winkte ab, als Linos Wein anbot. Im Grunde schmeckte ihm das Zeug, das alle tranken, kein Stück.
    "Was meinst du mit ehrlich?"


    "Mann, jetzt hör endlich auf, dich wie ein Besoffener zu verhalten", fauchte ihn Macro an, als der Becher an die Wand knallte. "Erklär lieber, was du meinst, ich habe nämlich so gut wie nichts bisher verstanden."

  • Verblüfft hielt ich mitten in der Bewegung inne und starrt Macro mit offenem Mund an. „Wie du hast nichts verstanden? Ich habe doch nicht griechisch oder hebräisch gesprochen. Nun gut dann noch mal ganz langsam für dich, zum mit schreiben.
    Ich .. Linos .. werde .. verkauft, spätestens wenn wir Germanien verlassen.“
    Ein fratzenhaftes Grinsen überzog mein Gesicht. „Ha da müsste ich mir doch direkt wünschen, das wir immer in diesem verfluchten Germanien bleiben.“
    Aufs neue steigerte ich mich hinein, ging auf Macro zu, blieb vor dem Riesen stehen und trommelte mit meinen Fäusten gegen seine Brust. „Ich will nicht verkauft werden. Hörst du? Ich will, dass alles wieder wird wie es war.“
    Erschöpft enttäusch ließ ich meine Arme sinken, ging auf meinen Platz zurück und starrte auf den leeren Bogen Papyrus. „Entschuldige bitte“, murmelte ich leise vor mir her.

  • Die ersten Worte wirkten auf Macro wie ein Klaps auf den Hinterkopf, wie eine Zurechtweisung aus Kindertagen, dann aber begriff er, warum Linos so außer Kontrolle war.
    "Oha", entfuhr es ihm, dann blieb sein Mund offenstehen, während er Linos anstarrte, als wäre der ein Wesen aus der Unterwelt. Das Hämmern auf seine Brust nahm er nur gedämpft wahr, weil er zu verstehen versuchte, was passiert sein könnte. Die Worte allerdings und die Art, wie Linos sie aussprach, drangen durch Macros Schale ein und hakten sich in seinem Herzen fest.
    "Verdammt", resümierte er, als Linos bereits zu seinem Platz zurückging. Dann aber kam Leben in den Hünen. Er ging zum Tisch, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben Linos.
    "Ich helfe dir, du musst mir nur sagen, wie." Dabei legte er den Arm um Linos und drückte dessen Schulter wie die seines besten Kumpels. "Wir machen alles wieder so, wie es mal war. Dazu muss ich nur wissen, was genau jetzt anders ist." Macro eignete sich nur bedingt zum Trösten, wozu er sich aber bestens eignete, war nach vorn zu schauen und etwas zu bewegen. Die Streitigkeiten, die es noch gestern zwischen ihnen wegen dem Brief an Morrigan gab, spielten keine Rolle mehr.

  • Es tat unbeschreiblich gut den festen Arm von Macro zu spüren. Langsam beruhigte ich mich soweit, das ich meine Gedanken ordnen konnte, Noch einige Zeit starrte ich vor mich hin bevor ich begann. „Ich weiß nicht ob du mich überhaupt verstehen kannst. Ob du nachempfinden kannst wie es in mir aussieht und wie es zu meinen Rektionen kommen konnte.
    Das ich von Kreta komme weißt du, auch das mein Vater sehr wohlhabend war. Ich als jüngster Sohn hatte alle Freiheiten und durfte mein Leben gestalten wie ich wollte. Ich wollte reisen, andere Menschen, einen anderen Glauben kennen lernen. Ich hatte meine Träume für die Zukunft. Dann mitten aus dem nichts, ohne Vorwarnung wurde meine Reisegruppe überfallen, wir wurden gefangen genommen , verschleppt, missbraucht und verkauft. Mein Leben schien den Sinn zu verlieren, doch da glomm ein winziger Funke. Die Hoffnung. Die Hoffnung frei gelassen zu werden, aber eher noch zu fliehen, denn sind wir mal ehrlich, warum sollte ausgerechnet ich frei gelassen werden.
    Dann geschieht eines Tages etwas seltsames. Ich habe die Gelegenheit einer schwangeren Frau zu helfen, diese will aus Angst fliehen. Wir besuchen sogar vorher einen Tempel und sie erbittet Hilfe. Ich sehe mich genötigt ihr weiter zu helfen und fliehe aus diesem Grund mit ihr. Diese Flucht hatte ich bestimmt nicht geplant.
    Ich werde wieder eingefangen und zurück gebracht. Jede erdenkliche Art von Strafe malte ich mir vorher aus. Doch du kennst unseren Herren, er entscheidet nicht wie der Durchschnitt, nein er ist immer für eine Überraschung gut.
    Ich sollte nun selber entscheiden wie das verloren gegangene Vertrauen wieder aufgebaut wird. Was ist los nahe liegender als zu versprechen nie mehr zu fliehen. Da ich aber jetzt nicht weiß was die Zukunft bringt, versprach ich nur, ich würde in Germanien nicht fliehe. Ich versuchte zu erklären warum ich nicht mehr versprechen konnte, da ich nicht lügen wollte. Diese Ehrlichkeit wurde nicht anerkannt und deshalb werde ich, ehe wir Germanien verlassen verkauft. Nun soll ich auch noch selber das Plakat entwerfen, für die Suche nach einem neuen Privatsekretär.
    Verstehst du, ich kann doch kein Versprechen geben, bei dem ich mir selber die letzte Hoffnung nehme.“
    Erwartungsvoll, bittend, flehend sah ich Macro an. Ich hoffte innständig er würde mich wenigstens ein wenig verstehen.

  • Eine wahre Flut an Worten strömte auf Macro ein. Er bemühte sich sehr, jeder Aussage zu folgen, aber es blieb nicht genug Zeit, sie alle zu durchdenken, weil schon die nächste anrückte. Die wichtigsten Brocken blieben haften, so glaubte er. Auf alle Fälle hatte er eines verstanden, nämlich dass er und Linos aus zwei völlig verschiedenen Welten stammten, obwohl sie inzwischen in ein und derselben lebten.


    "Ja, das muss ganz anders sein, wenn man als freier Mann geboren wurde", antwortete Macro nachdenklich. "Du trägst eine Sehnsucht in dir, die ich nicht kenne. Deswegen vermisse ich auch viel weniger als du." Macro überlegte kurz, dann fügte er an: "Eigentlich vermisse ich gar nichts. Es ist für mich wie eine Anstellung hier. Ich bin sogar froh, so einen guten Arbeitgeber gefunden zu haben. Wir betrachten die Situation einfach unterschiedlich, aber das spielt jetzt keine Rolle. Es hilft dir nicht weiter." Macro dachte nach.


    "Lass uns mal schrittweise vorgehen. Du kommst mit der Gefangenschaft nicht zurecht und möchtest wieder frei sein, richtig? Es gibt dafür definitiv nur zwei Wege: Du fliehst oder du wirst freigelassen." Macro drückte Linos an der Schulter. Er wollte damit entweder Zustimmung oder Widerrede provozieren. "Ganz ehrlich: Die Flucht hat deine Lage deutlich schlechter als vorher gemacht. Du wirst es nie schaffen, Menecrates erfolgreich zu entfliehen. In Germanien hat er viele Soldaten, wo anders hilft ihm sein Geld und gute Beziehungen." Macro schüttelte den Kopf. "Dir bleibt nach meiner Ansicht nur die Hoffnung, freigelassen zu werden." Macro hob die Schulter, weil ihm keine dritte Alternative einfiel.
    "Tja, aber ob du bei Menecrates oder einem neuen Herrn größere Chancen für die Freilassung hast, das wissen nur die Götter. Eins weiß ich aber ganz genau: Andere Herren behandeln Sklaven mitunter deutlich schlechter als Menecrates." Macro analysierte eigentlich nie, heute schon, er musste für sich selbst sortieren. Dabei erinnerte er sich, dass Linos vorhin bereits erwähnte, er wolle gar nicht verkauft werden. Daraus ergaben sich für Macro zwei äußerst schwierige Vorhaben.
    1. Er musste Linos beibringen, seine Hoffnung auf Freiheit mit dem Dienst bei Menecrates zu verbinden.
    2. Er musste Menecrates von seinem Entschluss, Linos zu verkaufen, abbringen.
    Macro wusste nicht zu sagen, welches Vorhaben schwieriger sein würde. Aber immer ein Schritt nach dem anderen.


    "Als erstes werden wir genau das machen, was Menecrates will. Wir entwerfen zusammen das Plakat und hängen es in der Stadt auf. Dann suchen wir uns ein paar Kandidaten, die extra dumm oder ungebildet sind, und stellen sie Menecrates als Bewerber vor. Dann merkt er zunächst mal, wie gut du bist. Das zeigt natürlich nur dann Wirkung, wenn du dich korrekt wie früher verhältst, also keine frechen Worte, keine böse Miene, du weißt schon. Was sagst du?"

  • Ich hatte zum erste Mal den Eindruck, das Macro nun endlich wirklich verstanden hatte, wie unterschiedlich wir die Sklaverei empfanden. Doch ob mir das jetzt weiter half, musste sich erst zeigen. Allem was Macro nun sagte konnte ich nur beipflichten. Weil ich mir dies doch schon lange selber überlegt hatte.
    Vor allen Dingen machte mir die Tatsache, dass Menecrates ein guter Herr war zu schaffen. Sollte ich verkauft werden, wusste ich nicht was mich dann erwartete.
    Verblüfft hörte ich mir Macros Vorschlag an und musste sogar leicht grinsen. Soviel Raffinesse hätte ich Macro gar nicht zugetraut. „Die Idee ist richtig gut, die könnte glatt von mir sein. Hoffentlich haben wir dann aber auch die Möglichkeit Bewerber vorab kennen zu lernen und zu sondieren. Aber zur Stadt muss du alleine, ich darf hier nicht weg.“ Dankbar sah ich Macro an, zog den Bogen Papyrus näher zu mir und tauchte die Feder schon ml ins Tintenfass. „Dann wollen wir mal.“
    Mit dieser Geschäftigkeit, wollte ich aber nur über meine Mutlosigkeit hinweg täuschen, denn so wirklich glaubte ich nicht daran, das Macros Plan aufging.
    Während ich darüber nachdachte, hatte ich geschrieben:


    Privatsekretär gesucht.


    Herius Claudius Menecrates


    sucht einen Privatsekretär.


    Seine Fähigkeiten sollten sein:


    Ich blickte von dem Geschriebene zu Macro und schüttelte den Kopf.
    Es folgte eine entsetzter Blick von mir, verlegen schaute ich auf die Schreibfeder.
    „Entschuldige bitte“, murmelte ich dabei. Ich hatte ganz vergessen das Macro nicht lesen konnte.

  • Macro grinste, als Linos anmerkte, die Idee könnte glatt von ihm sein.
    "Siehste? Ich bin gar nicht so dumm wie ich aussehe." Ernst war der Spruch nicht gemeint, aber Macro fühlte sich bestätigt und zugleich befreit, weil Linos auf den Vorschlag einging und geschäftig reagierte. "Wir stellen das Schild nur dann auf, wenn wir selbst vor Ort sind. So lernen wir die Bewerber kennen. Mir fällt dann schon was ein, falls sie zu gut sind, dass sie doch nicht in Frage kommen. Aber daran, dass du nicht nach Mogontiacum darfst, hab ich nicht gedacht." Macro brummte unwillig, aber er hielt sich nie lange mit Bedauern auf. "Dann nehme ich eben Morrigan mit." Abschließend folgte er der Feder, die schöne Schnörkel auf das Papier setzte. Als ihn Linos abwartend anblickte, antworte er:


    "Joa, sieht nett aus. Und was steht da jetzt?" Schließlich musste er die Suchanfrage genau kennen, wenn er auf dem Markt angesprochen wurde.

  • Ich schaute Macro skeptisch an, als er meinte sieht nett aus.
    Kopfschüttelnd meinte ich: „Nicht wirklich, Schrift und Form gefallen mir nicht, ganz zu Schweigen von dem Inhalt. Deine Idee Morrigan mit zu nehmen ist wirklich gut.“ Nochmals schaute ich auf den Bogen und las Macro vor, dankbar das er meinen Patzer ignorierte.
    „Privatsekretär gesucht. Herius Claudius Menecrates sucht einen Privatsekretär. Seine Fähigkeiten sollten sein. …Klingt nicht gut oder? Aber was habe ich denn für Fähigkeiten, die mich für den Posten geeignet machen? Außer schreiben kann ich doch nichts.“

  • "Wieso? Klingt doch gut. Wir müssen es nur noch komplettieren", antwortete Macro, bevor sich ein Grinsen auf seinem Gesicht zeigte.


    "Los, schreib. Seine Fähigkeiten sollten sein:
    vier Sprachen flüssig beherrscht in Wort und Schrift,
    lyrische Begabung,
    tadelloses Auftreten,
    und gepflegte Erscheinung.
    Grundlegende medizinische Kenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, aber erwünscht.


    Der Legat bietet: Freie Kost und Logis."


    Macro strich sich mehrmals die Nasenspitze, dann schaute er zu Linos und grinste breit. "Ich gehe jede Wette ein, dass sich im ganzen Reich und erst recht in Germanien niemand dafür findet."

  • Jetzt war ich vollends sprachlos, Macro war ein regelrechtes Schlitzohr. Schnell schrieb ich hin was er diktierte.







    Privatsekretär gesucht.


    Herius Claudius Menecrates
    sucht einen Privatsekretär


    Seine Fähigkeiten sollten sein:


    Vier Sprachen, flüssig beherrscht in Wort und Schrift,
    lyrische Begabung,
    tadelloses Auftreten,
    und gepflegte Erscheinung.
    Grundlegende medizinische Kenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, aber erwünscht.


    Der Legat bietet: Freie Kost und Logis.






    „Sag mal wieso kannst du nicht schreiben? Du wärst die Ideale Besetzung für den Posten?“
    Ich konnte mir dir Frage einfach nicht verkneifen.
    Nach einem erneuten Blick auf das Geschrieben überkamen mich Zweifel.
    „Und du meinst wirklich, ich kann das so schreiben? Menecrates will den Entwurf doch bestimmt sehen.“

  • "Du kannst Fragen stellen", entgegnete Macro. "Als ob meine Mutter entscheiden konnte, ob ich schreiben lernen sollte oder nicht. Und als ich endlich so alt war, um für Menecrates von Nutzen sein zu können, wusste der auch besseres mit mir anzufangen als mich auf eine Schulbank zu setzen. Ich habe halt kämpfen gelernt, und ganz ehrlich, das ist mir tausendmal lieber als Schreibarbeit zu verrichten. Rumsitzen ist nicht mein Ding und so eine Feder würde ich nur zerbrechen." Marco wies auf das Schreibgerät, bevor er aufstand.


    "Ich suche jetzt Morrigan und dann geh ich mit ihr zum Markt. Das Schild zeigen wir gar nicht erst vorher. Wenn dich Menecrates fragt, dann sag, ich habe es sofort aufgehängt.
    Du kannst dir in der Zwischenzeit ja überlegen, wie du uns wieder warm bekommst. Ist bestimmt saukalt, wenn man draußen rumsteht."

  • „Du weißt aber schon, dass ich nicht kochen kann?“ Dies musste ich nochmals klarstellen bevor Macro sich auf den Weg machte.
    Wie sollte ich die Beiden denn warm bekommen? Ich selber war doch froh das ich drinnen war, obwohl es hier bestimmt auch nicht warm war.
    Einzig wäre ein heißer Wein, doch Macro trank ihn nicht gerne. Da blieb nur noch ein heißes Bad.
    Bei diesem Gedanken fiel mir ein, ich könnte auch gut die Thermen aufsuchen, ein paar Runden schwimmen würden mir sicher gut tun, außerdem sollte ich es noch ausnutzen so lange ich noch konnte.
    Diese Überlegung brachte mich wieder an den Ausgangspunkt zurück, an meinen Verkauf. Dies verleidete mir die Lust am Schwimmen. So blieb ich einfach sitzen und grübelte über mein Leben.

  • Diese verfluchte Kälte und Feuchtigkeit, in diesem vermaledeiten Germanien, machte mir wie üblich, so auch n dem heutigen Morgen zu schaffen. Frierend saß ich in der Culina und wartete darauf, dass das Feuer stärker brannte und ich meine Puls aufwärmen konnte. Ich war schon sehr früh aufgestanden, denn ich wollte bereitstehen wenn Menecrates etwas für mich zu tun hatte. Diese Ungewissheit was meine Zukunft betraf machte mir schon sehr zu schaffen. Genauso das Menecrates mich spüren ließ. wie wenig vertrauen er noch zu mir hatte.
    Seufzend stand ich auf holte mir ein Stück Brot und einen Becher verdünnten Wein.
    Ich musste mir unbedingt etwas einfallen lassen um dem ganzen ein Ende zu bereiten.

  • Vom Hof kommend ging ich möglichst schnell zur Culina. Dort war zur Zeit mein liebster Aufenthaltsort. Einfach aus dem Grund, weil es dort am wärmsten war.
    Heute suchte ich aber Macro, da mir beim Anblick des Händlers eine Idee gekommen war. Noch im Gang rief ich laut nach Macro, damit er mich, wenn er an einem anderen Ort war, vielleicht hörte.
    Gewöhnlich befand er sich ja in Menecrates Nähe, aber wo der sich gerade befand wusste ich auch nicht. Deshalb rief ich einfach nochmals: „MACRO" und gleich nochmal, etwas lauter noch,"MACRO"

  • Macro befand sich aber nicht an einem anderen Ort als der Küche. Der Hüne verspürte fast stündlich großen Hunger und so zog es ihn regelmäßig zu den Esswaren. Den Mund voller Huhn a la Fronto gestopft, die Hand schützend daruntergehalten, drehte er sich - den Kopf - vorgebeugt zur Tür, aus der die Rufe kamen.


    "Jetzt schrei doch nicht so", antwortete er mit vollem Mund und schwer verständlich, als Linos erschien. "Du lenkst noch alle Augen und Ohren auf mich." Er kaute mehrmals, dann fragte er: "Wo brennt es denn?" Mit Anstrengung schluckte er teile der Mundfüllung hinunter, um den Rest weiterzukauen.

  • An der Art wie Macro mir aus der Küche antwortete, hörte ich schon, dass er gerade beim Kauen war. Ich beeilte mich um in die Küche zu kommen. In der Türe blieb ich stehen und schaute Macro etwas vorwurfsvoll an. „Du isst? Ohne mich?“ Er musste doch wissen das ich auch immer Hunger hatte.
    „Na ja macht nichts. Ich habe wieso im Augenblick andere Sorgen“, lenkte ich schnell ein. „Eigentlich brauche ich deine Hilfe. Leider klingt es auf den ersten Blick etwas unverschämt. Es soll dein Schaden aber nicht sein“, fügte ich schnell hinzu. „Du bekommst dann auch etwas von mir.“
    Vor Aufregung vergaß ich Macro beim Kauen zu zusehen.
    „Weißt du die Idee kam mir als ich den Marktstand im Hof sah. Da steht übrigens eine gut aussehende Frau drin. Aber das wird dich bestimmt nicht interessieren oder?Es geht um Carob. Du kennst doch Carob? Egal, jedenfalls hatte ich ein kleines Probestück in der Stadt bekommen und das zu einen Kuchenteig gefügt den ich für Menecrates zubereitete.“
    Verwirrt hielt ich inne, bei dem was ich gerade von mir gegeben hatte stimmte etwas nicht. Aufgeregt kratzte ich mir den Hinterkopf, holte Luft und fuhr einfach fort. „Den Kuchen den ich davon backte lies Menecrates sich auf jeden Fall gut schmecken und nun habe ich vor, nochmals einen zu backen. Natürlich backe ich dir dann auch einen, Großer“. Bittend schaute ich Macro an. "Was meinst du? Kannst du mir dabei helfen?"

  • Niemand konnte behaupten, Macro würde nicht zuhören, nur weil er am Ende von Linos‘ Erklärungen nicht genau wusste, was der Freund von ihm wollte. Immerhin hatte er kein Auge von Linos gelassen, als der erzählte. Anfangs kaute er zwar noch, später aber hörte er konzentriert zu. Das mit der gut aussenden Frau am Marktstand hatte er begriffen, das war auch eindeutig gewesen. Nur was er mit dem Kuchenbacken oder dem Carob zu tun hatte, verstand er nicht. Auch die Geschichte mit Menecrates ergab für ihn keinen Sinn. Vielleicht hatte Linos zu viel getrunken.


    "Ich kann dir beim Kuchenbacken nicht helfen", antwortete Macro schließlich. "Davon verstehe ich so viel wie vom Kleidernähen." Na gut, Teig rühren auf Anweisung würde er wohl hinbekommen.


    "Hier ist noch ein Stück Huhn, wenn du willst." Er schob die Speise auf dem Tisch ein Stück in Richtung von Linos.

  • Genau so hatte ich es mir schon gedacht. Nachdenklich kratzte ich mir meinen Hinterkopf. Ich hatte zu schnell zu viel geredet, wie so oft. Dankbar grinste ich Macro an und nahm von dem Huhn. Nachdem ich ein Stück abgebissen hatte kam ein, „Danke“, von mir. Dann schüttelte ich energisch mit dem Kopf. „Nein, du brauchst nicht zu backen, das übernehme ich.
    „Worum ich dich bitte ist, dass du zu dem Marktstand gehst und etwas Carob kaufst. Ich weiß das ist unverschämt von mir, aber ich habe kein Geld wie du sich noch weißt.“
    Ich legte eine kurze Pause ein, seufzte schwer, „dafür darfst du dann meine Arbeitskraft an einen vermieten. Natürlich in meiner Freizeit. Von mir aus mit tausendfachen Gewinn“. Nun setzte ich alles auf eine Karte, egal was dabei raus kam. „Bitte“, kam dann noch flehend von mir.

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