[Atrium] Ein Schüler

  • Diomedes führte den Gast ins Atrium. Einer der schönsten Räume im ganzen Haus, die Wandmalereien stellte eine blühende Landschaft dar, das Bodenmosaik einen stillen See in den das Impluvium eingearbeitet worden war.
    Auf der Suche nach der Hausherrin konnte Diomedes Romaeus abfangen und ihn anweisen dem Besuch eine kleine Erfrischung zu bringen.


    Unter einem kleinen Sonnensegel ließ es sich durchaus aushalten. Es war ein wenig überraschend, wie schnell der Frühling Einzug gehalten hatte. Kein Vergleich zu Germanien, wo es wohl nun stürmisch und nasskalt sein dürfte.
    Rufus genoss dieses Wetter auch, fröhlich quietschend krabbelte er durch den Garten, immer unter dem aufmerksamen Blick seiner Mutter.
    In dieses idyllische Bild platzte Diomedes und erzählte Calvena, dass sie Besuch hatte. Sie ließ ihren Sohn bei dem Griechen um den Besucher zu begrüßen.


    Lange musste Tricostus nicht warten. „Salvete“, begrüßte sie diesen mit einem fröhlichen Lächeln. „Du wolltest mich sprechen?

  • Frisch und munter betrat er das Atrium, der kühle Schatten gab ihn zusehends seine Kräfte (und damit seine gute Laune) zurück. Ihr freudiges Lächeln erwiedernd grüßte Gaius sie zurück.


    Salve Germanica Calvena, Flavius Piso schickt mich mit diesen Brief zu dir. Mein Name ist Verginius Tricostus und ich will den Weg der Götter gehen.


    Nach diesen Worten überreichte Tricostus Calvena das Schreiben:


    An
    Germanica Calvena
    Casa Quintilia
    Roma


    A Flavius Piso Senator Pontifexque Germanicae Calvenae Aedituae salutem dicit.


    Hiermit weise ich dich an, den Träger dieses Briefes, den Discipulus G Verginius Tricostus, in deiner Funktion als Aeditua auszubilden. Ich selber werde die Septemviri von dieser Aufgabenübertragung berichten. Beginne die Ausbildung so eh wie möglich.
    Den Segen der Götter über dich.


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    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Ganz leichte Verwunderung zeichnete sich auf ihren Zügen ab. Ausgerechnet Flavius Piso hatte ihn zur ihr geschickt. Das war ja mal eine Überraschung. Denn als Freund würde sie den Flavier nicht bezeichnen. Eigentlich hätte dieser noch eine Lektion verdient.


    „Es freut mich dich kennen zu lernen“, sagte sie und nahm das Schreiben entgegen. Kurz überflog sie es und fragte sich, ob nicht irgendeine Gemeinheit dahinter steckte. Doch welche es sein konnte, konnte sie beim besten Willen nicht sagen. Vielleicht war es ja auch so etwas wie ein Friedensangebot.
    Da ihr Gegenüber nichts von gewissen Spannungen ahnte, schenkte sie ihm wieder ein Lächeln. „Du willst dich also in den Dienst der Götter stellen. Das freut mich. Welcher Gottheit möchtest du denn dienen?“ sie machte eine kleine einladende Geste zu einer kleinen Sitzgruppe. „Oder willst du dich im allgemeinen dem Cultus Deorum verpflichten?“

  • Hmmm, eigentlich wollte ich Iuppiter dienen, weil er der oberste Gott ist, obwohl ich eigentlich am liebsten allen Göttern dienen würde. Was gibt es den im Allgemeinen im Cultus zu tun?

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

    Einmal editiert, zuletzt von Gaius Verginius Tricostus ()

  • Calvena setzte sich hin und wartete darauf, dass es ihr Gast gleich tat. „Nun im Allgemeinen die Verwaltung der Tempel. Absprachen mit den Händlern die die Opfergaben liefern, die Ausführung öffentlicher Opfer, Hilfestellungen bei privaten Opfern und Reinigung der Tempel. Es sind vor allem viele kleine Aufgaben. Wenn du Iuppiter dienen möchtest, würde man dich einem der Iuppiter Tempel zuweisen. Ich bin für den Tempel der Iuno Moneta zuständig. Dir würden dann einige Ministri und andere Helfer zur Seite stehen“, klärte sie ihn über seine Aufgaben auf. „Du wirst auch bei größeren Prozessionen mitwirken“, fügte sie noch hinzu. Romaeus brachte ihnen eine kleine Erfrischung, ein wenig Obst, für sie Saft und er wartete darauf, dass Tricostus einen Wunsch äußerte.

  • Gaius wartete immer noch darauf das man ihn entweder mit einer Geste oder mit Worten, dazu aufforderte sich zu setzen. Nachdem der Sklave das Obst und den Saft gebracht hatte, bediente sich Tricostus an einer Weinrebe mit grünen Trauben.


    Ich denke ich bleibe bei Iuppiter, die Aufgaben die es im Allgemeinen zu erledigen gibt, kann ich ja noch zusätzlich machen. Hmm, wenn ich bei dem Religionsstudien und Tempelpflichten noch Lust habe, etwas Zeit zu erübrigen.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Etwas verwundert stellte sie fest, dass ihr Gast wohl lieber stand als saß. Das er auf eine Aufforderung wartete, wurde ihr erst einen kleinen Augenblick später bewusst. „Setz dich doch“, forderte sie ihn dann mit einem kleinen Lächeln auf.
    Eine Entscheidung schien er bereits getroffen zu haben. Iuppiter wollte er sich ganz und gar verschreiben. Durchaus vorbildlich. „Es freut mich zu hören, dass du so engagiert bist. Ich würde gern wissen, in wie weit du mit dem Götterkult vertraut bist? In der Regel werden die Grundlagen bereits durch das Elternhaus vermittelt.“ Bevor sie anfangen konnte ihn zu unterrichten, musste sie erst einmal wissen, wo sie ansetzen musste. „Selbst geopfert hast du schon? Du weißt was dabei zu beachten ist?“

  • Gerne, erwiederte Gaius auf ihre Aufforderung. In wenigen Sekunden saß er auf der Kline.


    Ich bin mit den römischen und etruskischen Göttern vertraut, aber geopfert habe ich bisher nur auf den Hausaltar und noch nicht zeriomniell vor einen breiten Publikum. Da gibt es doch bestimmt Unterschiede, oder?


    Tricostus deutete auf eine Weinrebe die bei den Obst auf den kleinen Tisch lag und schaute seine Gastgeberin erwartungsvoll an.


    Darf ich?

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Mit dem Götterkult an sich war er schon vertraut, sie würde also nicht völlig bei Null anfangen müssen.
    „Nun, der wichtigste Unterschied ist wohl, dass bei einer großen Zeremonie dir viele Menschen auf die Hände schauen. Da kann man durchaus schon mal nervös werden. Dir sollte bei so einem großen öffentlichen Opfer kein Fehler unterlaufen. Ich würde gern einmal von dir hören, wie du ein Opfer für Iuppiter gestallten würdest. Welche Opfergaben würdest du ihm darbringen und welches Opfertier auswählen? Und warum würdest du bestimmte Opfergaben anderen vorziehen?“ Gespannt sah sie ihn an. „Und was würdest du tun, wenn ein Opfer nicht angenommen wird?“ Wieder machte sie eine einladende Geste. „Bedien dich!“ Calvena nippte kurz an ihrem Becher und wartete geduldig auf seine Antwort. „Was glaubst du passiert, wenn bei einem öffentlichen Opfer, das Opfer nicht angenommen wird und woran erkennst du, dass ein Opfer nicht angenommen wurde?“ Vielleicht ein paar viele Fragen auf einmal, aber im Grunde auch recht einfach zu beantworten.

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