• "Gut, dann bist du ab heute mein Klient! Ich werde versuchen, dir bei deiner Karriere zu helfen und dich vor den Angriffen der anderen zu schützen, dafür erwarte ich, dass du dich mir gegenüber loyal verhältst und meinen Rat annimmst!"


    Mit diesen feierlichen Worten nahm Crispus also seinen ersten Klienten an. Er wusste nicht, ob es bei den Puniern ähnliche Beziehungsnetzwerke gab, aber eigentlich hatte er ja das Wesentliche erklärt. Zur Feier des Tages biss er auch gleich herzhaft in ein Stückchen Brot, das er vorher in eine der leckeren Soßen getaucht hatte.

    Sim-Off:

    Control Panel ;)

  • Der Gastgeber betrat die Bildfläche. Alwina war froh, dass er ihr einen Platz anbot. Sie verfolgte das Geschehen um das auftischen des Frühstücks. Früh am Morgen Essen, ohne einen Finger gerührt zu haben, für Alwina eine ganz neue Erfahrung.


    „ Ja, danke. Ich habe wie ein Bär im Winter geschlafen.“ Sie sah zur Frau Magonidas. „ Entschuldige, ich bin Alwina Tochter Otgers und Tilruns. Ich möchte mich für die freundliche Aufnahme bei euch bedanken.“


    Ihre Hände hatte sie in den Schoß gelegt. Der Tee dampfte. „ Ich komme von der anderen Seite des Rhenus. Meines Vaters letzter Wunsch war, dass ich hinter den Wall gehe.“ Es kribbelte ihr in den Fingern. Selten hatten sie zu Hause ohne eine Handarbeit oder die Spindel gesessen.

  • Mathayus nickte zufrieden und holte nachdem dies geregelt war die bester Flasche Wein die er hatte holen und öffnen. Anschließend trank er gemeinsam mit Crispus einen guten Teil von diesem.



    Sim-Off:

    Wir können gerne noch weiter schreiben und ein wenig "Smalltalk" betreiben aber "Handlung" hatte ich für den Abend keine mehr vorgesehen.

  • "Sehr gern, ich Name Mahsati Magonidas", antwortete die Frau von Mathayus in grauenhaftem Latein.


    "Meine Frau lernt noch die römische Sprache. Auf Melita war sie nicht unbedingt nötig und unter uns reden wir sowieso immer in punisch."


    Mathayus nahm sich ein wenig der servierten Speisen bevor er fortfuhr.


    "Mein Beileid wenn ich dich richtig verstanden habe. Auch mein Vater ist vor kurzem verstorben wenn es auch nicht das gleich ist hatte ich doch viele Jahre mehr mit ihm als du. Hatte er einen bestimmten Grund dich ins Imperium zu schicken? Wenn du mir die Frage erlaubst aber ich hatte meistens den Eindruck das die Germanen sich in ihrer Art zu leben recht wohl fühlen."

  • " Normal wäre ich jetzt bei meiner Familie und würde nicht auf dieser Seite des Rhenus sein. Eine Nachbarsippe hat uns wegen der Solequelle angegriffen. Streit gab es darum schon öfter. Diesmal haben sie uns überrascht..... Meine Familie und Sippe gibt es nicht mehr. Vielleicht einzelne, so wie mich. Ich weiß es nicht. In der Nachbarsippe hätte ich keinen guten Stand gehabt, deswegen hat er mich hierher geschickt."


    Alwina griff nach Mathayus zu. Der Tee schmeckte wieder wie am gestrigen Abend.


    " Es ist eine ganz andere Welt auf der Seite des Rhenus. Aber ich werde es schaffen, auch ohne meine Familie." Davon war sie überzeugt. Leicht war es nirgendwo. Sie musste sich durchbeißen, wenn sie leben wollte.

  • Mathayus Frau hatte scheinbar nachdem Alwina geendet hatte eine Frage an ihren Mann und die beiden besprachen sich kurz in einer Alwina unbekannten Sprache (Punisch). Als sie geendet hatten nickte Mahsati Alwina mit traurigem Blick zu.
    Mathayus ergriff wieder das Wort:


    "Das ist eine traurige Geschichte und ich soll dir besonders von meiner Frau Beileid ausdrücken."


    Mathayus überlegte einen Moment bevor er weitersprach.


    "Gehe ich also recht in der Annahme das du auch für heute Abend keine Unterkunft hast? Als zweites würde mich noch interessieren ob du noch Kontakte auf die andere Seite des Rhenus hast zu anderen Sippen deines Stammes oder dergleichen?"

  • Ein herber Verlust, aber es gehörte zum Leben. Alwina nickte Mashati dankend zu. Mit den Kontakten zu andern Sippen konnte Alwina nicht dienen. Männer hatten wesentlich mehr Kontakte durch Things. Frauen waren für Haus und Hof zuständig.


    „ Kontakte, leider keine. Da wendest du dich am besten an die Männer einer Sippe. Sie haben öfter Kontakt mit anderen Sippen.“


    Er hatte sehr schnell erkannt, dass Alwina gestern abend auf gut Glück nach einer Schlafmöglichkeit gesucht hatte.


    „ Ich habe noch keine Unterkunft für heute Abend. Nach unserem Gespräch hatte ich vor eine Arbeit zu suchen und eine Bleibe für länger. Vielleicht braucht jemand eine Hilfe im Haus. Ich kann Spinnen, Weben, Nähen, Töpfern, das Haus in Ordnung halten, kochen, auf Kinder aufpassen, mich um die Tiere und den Garten kümmern. Das was eine Frau wissen muss.“


    Für Alwina waren das alltägliche Dinge, nichts besonderes. Das lernte bei ihnen jedes Mädchen.

  • Mathayus überlegte einen Moment und schien mit sich zu ringen.


    "Ich möchte ehrlich mit dir sein Alwina. Schon seit langem plane ich meine Geschäfte auf die andere Seite des Rhenus auszudehnen. Doch fehlt es mir nicht nur an jeglichen Kontakten auf der anderen Seite, nein es fehlt schon an der geringsten Grundlage nämlich das ich die Sprache nicht spreche. Vielleicht können wir da zusammen kommen. Was hältst du davon wenn du erst einmal hier bleibst. Für den Anfang hilfst du ein wenig im Haushalt und kannst dafür kostenlos wohnen und mitessen. Wenn wir uns dann ein wenig kennengelernt haben und zusammen kommen dann gebe ich dir vielleicht Arbeit und wenn meine Geschäfte mit den Germanen gut laufen beteilige ich dich am Umsatz."

  • Der Wein schmeckte Crispus den folgenden Abend über ausgezeichnet - selbst wenn er nicht wirklich viel Ahnung von solchen Dingen hatte, da alles, was den Essig der Armee übertraf, für ihn herrlich schmeckte.


    "Willst du dann für den Vicus Navaliorum kandidieren?"


    fragte er zwischen zwei Schlucken. Dieser Bezirk lag um das Haus den Magoniden - allerdings gab es auch kein Gesetz, dass er einen anderen Stadtbezirk wählte. Wichtig war es allerdings schon, wo man sich zur Wahl stellte - hier waren eher Arbeiter und Seeleute, die wählten, anderswo Töpfer und im vornehmen Gebiet um das Forum wieder auf andere Wählerschaften zu Hause, die man durch Spenden und Reden für sich begeistern musste - abgesehen natürlich von dem guten Eindruck, den man bei den lokalen Patronen aus dem Ordo Decurionum hinterlassen musste...

  • Sie rang mit sich. Die Aussicht auf eine Bleibe war verlockend. Die Arbeit im Haus war das Geringste. Den Kontakt mit ihren Landsleuten scheute sie auch nicht.


    " Ich danke für das Angebot. Bist du einverstanden damit, dass ich es mir bis heute Abend überlege. Ich hatte vor mich heute nach Arbeit und Unterkunft um zusehen. Noch ein oder zwei anzuhören und dann zu entscheiden. Vorausgesetzt es gibt weitere Angebote."


    Sicher das es weitere Angebote geben wird war sich Alwina nicht. Es war ein Versuch sich nicht gleich festlegen zu müssen und alles in Ruhe zu überdenken. Der letzte Happen, den sie sich genommen hatte verschwand in ihrem Mund.

  • Mathayus schien im ersten Moment ein wenig enttäuscht das sein Angebot abgelehnt wurde fing sich dann aber wieder.


    "Natürlich nicht, man sollte wichtige Entscheidungen, besonders wenn sie einen überaschend treffen nie sofort fällen wenn man denn die Zeit hat sich die Antwort zu überlegen. In diesem Fall hast du sie natürlich.
    Mein Angebot hier zu wohnen und im Haushalt dafür mitzuarbeiten war auch nur für die Übergangszeit gedacht. Wenn wir uns anschließend auf ein zusammenkommen geeinigt hätten wäre es doch nur normal gewesen wenn du dir ein eigenes Haus oder Wohnung in der Stadt genommen hättest. Ich drücke dir die Daumen für deine heutige Suche wenn ich auch zugeben muss ein klein wenig aus Egoismus zu hoffen das du kein besseres Angebot erhältst."

  • Mathayus freute sich sichtlich darüber das sein Patron das Essen und vor allem der Wein schmeckte. In einem stillen Moment wies er gleich seinen Sklaven Penikanus an Crispus etwas von dem Melitawein zukommen zu lassen.


    "Ich dachte mir bisher das das Vicus Navaliorum die beste Wahl wäre. Ich habe zwar nie als Handwerker gearbeitet bin aber doch harte Arbeit aus meiner Lehrzeit gewohnt. Außerdem bin ich als Punier natürlich so einige Jahre zur See gefahren. Wenn auch nicht als einfacher Seemann. Ich wäre dir auch sehr verbunden wenn du mir noch ein wenig über die lokalen Patrone erzählen könntest. Nicht das ich am Ende einen besuche ihm als Gastgeschenk ein wenig Wein mitbringe und er ist Abstinenzler."

  • Sie schmunzelte bei seinem Wunsch. Es sprach nichts dagegen hier zu bleiben. Der Hausherr und sein Frau waren nett. Mit Anaxandra verstand sie sich. Es gab gewiss noch mehr Möglichkeiten, ein bisschen haderte sie micht sich. Nein, sie musste ab jetzt die Entscheidungen für sich selber fällen.


    " Heute Abend, abgemacht erfährst du meine Entscheidung." bekräftigte sie noch einmal.

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    Mathayus verschlug es kurz die Sprache fing sich dann aber wieder.


    "Das ist keine kleine Summe will ich meinen. Ich würde daher vorschlagen, wenn wir uns einigen, das ich sogleich beginne. Soweit ich weiß bekam ein Centurio Vigilum 250 Sesterzen. Sagen wir ihr gebt mir für die Dauer der Untersuchung 200 und wenn ich am Ende erfolgreich bin erwarte ich keine materielle Belohnung sondern lediglich Dankbarkeit und Anerkennung. Außer mir würde ich dann noch meinen Ianitor, einen Legionsveteranen, mitnehmen falls es mal etwas robuster zugehen sollte und vielleicht einen Scriba aus der Curia, der wenn es geht schon ewig für diese arbeitet und deshalb die Stadt sehr gut kennt."


    Cossus Visellius Rutilus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/b-germanen-maenner-alt/02.jpg]


    "200 Sesterzen, einverstanden." Über Dank und Anerkennung konnte man ja später nochmal reden. Der Ordo Decurionum würde sich wohl dennoch als großzügig erweisen.
    "Ein Legionsveteran sagst du? Sehr gut. Allerdings schätze ich, dass die Honoratioren es wohl nicht bei einem Ermittler bewenden lassen werden. Wir haben bereits Suchtrupps der Handwerkervereine ausgeschickt, die dir vielleicht bereits Erkenntnisse liefern können. Außerdem haben wir vielleicht das Glück, auf den Centurio Statorum der Legio Secunda zurückgreifen zu können. Aber das kann ich jetzt noch nicht sagen." Daraufhin erhob Rutilus sich. "Magonidas, ich möchte nicht unhöflich erscheinen. Jedoch gebietet mir die Dringlichkeit der Situation, dass ich nicht länger als nötig bei der verweile. Ich freue mich über deine Bereitschaft die Ermittlungen zu übernehmen und werde den Duumvirn deine Zusage unverzüglich mitteilen."



  • Sie klopfte am Abend wieder an die Tür. Freudestrahlend stand sie davor.Der Met hatte ihre Wangen zum Glühen gebracht. Alwina war bereit das Angebot von Magonidas anzunehmen.

  • [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-t-6ea9.jpg%20]


    Der Ianitor des Domus Magonidas, Manius Lacerius Cornutus, öffnete die Tür.
    Alwina sah einen großen muskoulösen Mann um die 40 der mit jeder Pore austrahlte Soldat zu sein. Nicht zuletzt durch einige Narben und den fehlenden linken Unterarm. Er schaute sie recht freundlich an wobei sein Blick einen Moment länger als nötig auf ihren weiblichen Rundungen und ihrem roten Gesicht hängen blieb.


    Auf halbwegs gutem Germanisch im Dialekt der Mattiaker sagte er zu ihr.
    "Heilsa was kann ich für dich tun?"

  • Ei, das war eine Begrüßung. Sie registrierte seine Blicke gar nicht, weil sie so aufgeregt war. Er war groß und kräftig, sein Minenspiel, dass eines gutmütigen Stier's. Alwina sah ihn freudestrahlend an, als er sie begrüßte. " Du kannst meine Sprache. Wer bist du? Dich habe ich hier gestern gar nicht gesehen." Nicht ganz ihre Sprache , aber sie waren sich sehr ähnlich. Kleinigkeiten die nicht ins Gewicht fielen. " Heilsa, ich bin Alwina und möchte zum Herrn des Hauses Mathayus Magonidas."

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Ich dachte mir bisher das das Vicus Navaliorum die beste Wahl wäre. Ich habe zwar nie als Handwerker gearbeitet bin aber doch harte Arbeit aus meiner Lehrzeit gewohnt. Außerdem bin ich als Punier natürlich so einige Jahre zur See gefahren. Wenn auch nicht als einfacher Seemann. Ich wäre dir auch sehr verbunden wenn du mir noch ein wenig über die lokalen Patrone erzählen könntest. Nicht das ich am Ende einen besuche ihm als Gastgeschenk ein wenig Wein mitbringe und er ist Abstinenzler."


    Ein wenig stolz war Crispus schon, dass er hier als politischer Fachmann gefragt wurde - in der Curia war er sich oft wie ein tumber Idiot vorgekommen, wenn die feingeschniegelten Großhändler und Landbesitzer ihm erklärt hatten, wie Politik funktionierte. Aber immerhin besaß er gute Kontakte zu einigen Veteranen - und manche davon hatten sich tatsächlich auch dem Binnenhandel verschrieben...


    "Am Rhenus leben vor allem Einheimische. Die Italiker und Gallier sind vor allem im Norden am ehemaligen Hafen der Classis. Allerdings sind wirklich ein paar von ihnen recht reich geworden. Einer davon ist Cocceius Blussus. Ihm gehört dort die größte Werft im Vicus und außerdem handelt er auch selbst auf dem Rhenus bis runter nach Vetera. Den solltest du auf jeden Fall gewinnen. Mein alter Kamerad Caius hat ebenfalls ein paar Schiffe dort und genießt recht hohes Ansehen. Auch ein dicker Fisch dürfte Acilianus sein - der sitzt auch im Ordo Decurionum und hat 'ne Werft. Dem gehören auch ein paar von der Bootshäusern an der Via Praetoria. Naja, das dürften vorerst die wichtigsten sein. Ich werde nochmal mit meinen Kameraden reden, ansonsten kannst du ja einfach mal ein bisschen öfter zum Hafen gehen, mit den Leuten dort reden und vielleicht den einen oder anderen auf 'nen Becher Wein in eine der Seemannskaschemmen dort einladen. Da findet man recht schnell 'raus, wer wichtig ist und wer nicht."


    Zum Glück hatte Crispus diesen langwierigen Wahlkampf bisher nur einmal machen müssen - wenn man erstmal im Ordo war, war es wesentlich leichter, die richtigen Leute zu treffen!

  • Mathayus hörte aufmerksam zu und nach einem Wink schrieb sein Scriba Penikanus die genannten Namen und dazugehörigen Informationen sogleich auf.
    "Das hört sich ja schon mal sehr gut an. Als alter Seefahrer werde ich mich bestimmt mit den genannten Männern gut verstehen können scheinen sie doch alle zumindestens in ihrer Vergangenheit aktiv mit der Schifffahrt zu tun gehabt zu haben. Auch werde ich gleich mal schauen wer meine Waren bisher den Rhenus hinabtransportiert.


    Ich hätte noch eine weitere Frage an dich. Nun da du mein Patron bist wie soll ich dich ansprechen, also mit welchem Namen?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!