• Alwina sah in die kleine Kammer. Sie kannte keinen eigenen Raum zum Schlafen. Im Langhaus gab es nur einen großen Raum in dem alle schliefen. Links und rechts reihten sich Schlafkojen aneinander. Meist wohnten drei bis vier Generationen in einem Haus.


    "Ja, ich denke wir kommen miteinander aus. Weist du, es ist die erste kleine Kammer. Ich habe mit Geschwistern, Onkel, Tante, Mutter und Vater in einem großen Haus, in einem Raum geschlafen. "


    Alwina stellte ihren Korb ab, mehr hatte sie nicht an Sachen, setze sich.
    Der Raum war klein, für die Nacht reichte er aus.
    " Weist du was ich ab morgen an arbeiten bekomme?"

  • | Lucius Petronius Crispus


    Der Besuch bei dem Händler war für Lucius eine etwas verwirrende Sache. Zum einen, weil er noch nie mit seinem Vater auf einem Gastmahl gewesen war und schon gar nicht bei jemandem, den er überhaupt nicht kannte, zum andern, weil diese unglaublich riesige Familie ihn doch ziemlich beeindruckte. Nachdem er sich zu diesem Hamilkar gelegt hatte, der ihn anzustarren schien, als sei er irgendein orientalischer Schädling, beschloss er, lieber die beiden Mädchen zu beobachten. Besonders die jüngere gefiel Lucius, der es gerade für richtig hielt, wenn Mädchen still und brav waren. Die Kleidung, die sie trug, begeisterte ihn ebenfalls - so etwas hatte er noch nie gesehen!


    Während dem Essen schickte er hin und wieder einen verstohlenen Blick zu Nicaea warf, dann aber immer das Gefühl hatte, dass Hamilkar das nicht besonders gefiel, sodass er rasch zu seinem Vater sah. Dass dieser einen neuen Klienten bekam, bemerkte er allerdings nur am Rande, denn es gab leckeres Essen - zu Hause servierte man ja meist nur karge Kost, da der Alte recht anspruchslos war.


    Plötzlich ging es aber auch um ihn und sein Vater machte den absurden Vorschlag, dass dieser unheimliche Hamilkar ihm als Sekretär dienen könnte. Er hätte vermutlich immer Angst, dass dieser seltsame Punier ihm bei der erstbesten Gelegenheit die Kehle durchschnitt! Wenn er sich recht erinnerte, trug er sogar den Namen von einem dieser Karthager, die den Römern damals das Leben schwer gemacht hatten - Eumenius hatte ihnen doch so eine Übung gegeben mit Hannibal und da war auch irgendein Hamilkar vorgekommen...




  • Mathayus schien einen Moment zu überlegen und beobachtete in dieser Zeit seinen jüngsten Sohn eine Weile. Dessen verhalten gegenüber seiner Gäste gefiel ihm nicht sonderlich. Innerlich gab er sich bei Hamilkar und Sicca doch ein wenig selber die Schuld. Der jüngste Sohn war immer ein wenig... freier als die anderen und Väter verhätschelten ihre Töchter doch meistens. Wenigstens war Nicaea geradezu perfekt im Benimm. Er befürchtete Einspruch durch Hamilkar und sagte von daher bevor er zu Crispus sprechen wollte erst etwas zu diesem:
    "Hamilkar ich denke du kannst schon einmal gehen. Mir ist so als ob du heute noch eine Übungsstunde mit Manius Lacerius Cornutus hättest!"


    Der Angesprochene schien kurz verwirrt, nickte dann aber:
    "Ja natürlich Vater", und verließ nach einer kurzen Verabschiedungsgeste an die Gäste den Raum.


    Mathayus wandte sich anschließend Crispus zu.


    "Das wäre eine wunderbare Idee. Hamilkar hat viele Talente doch liegt ihm der Handel nicht so sehr. Lesen und Schreiben kann er aber bereits und auch ansonsten habe ich ihm schon einiges beigebracht. Er erlernt im Moment sogar ein wenig von der Kampfkunst meines Ianitors damit er sich und andere verteidigen kann. Ich fürchte ich komme an dieser Stelle gleich zur ersten Anfrage eines Klienten an seinen Patron. Wärst du bereit Hamilkar erst einmal in deine Dienste zu nehmen. Denn ihm fehlt noch ein wenig das... sagen wir mal römisches Verhalten und Verständnis was er beides bei dir sicherlich kaum besser erlernen könnte. Als Schreiber und Sekretär wäre er dir vielleicht eine Hilfe und ich würde natürlich während seiner... Ausbildung natürlich für seine Unterkunft und Verpflegung aufkommen."

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    Nachdem Hamilkar gehen musste saß der Sohn des Gastes seines Vaters nun erst einmal alleine da. Nicaea überlegte einen Moment und rückte dann einen Platz auf so dass sie neben dem jungen Crispus lag. Sie lächelte ihn freundlich an und fragte
    "Kann ich dir noch etwas bringen oder anbieten?"


    Aufgrund der Nähe stiegen dem jungen Crispus ein paar dezente Gerüche die Nicaea verströmte in die Nase. Es war keineswegs aufdringlich aufgetragene Gerüche von Parfüm wie die die ihre ältere Schwester verströmt hatte bevor sie den Raum verließ. Nein es war eine Mischung aus wohlriechenen Ölen, würzigen Unbekannten und allgemein Frau.

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    Anaxandra setzte sich auf ihre Pritsche und schaute neugierig auf den Korb und schien gespannt was Alwina da drinne hatte.


    "Das kenne ich noch aus meiner Heimat. Ich finde ich habe es mit meinem Dominus auch wirklich gut getroffen. Auch wenn mir der Umzug nach Germanien schon gehörig Angst gemacht hat. Aber Mathayus ist ein wirklich guter und zuweilen auch großzügiger Herr und bis auf Sicca die meiste Zeit auch der Rest der Familie.
    Wegen der Arbeit denke ich sollten wir wohl gleich auf jeden Fall noch zum Vilicus. Ich weiß zwar das Pausias, der Koch, ganz wild darauf ist dich kennen zu lernen aber es kann ja sein das Phaeton andere Pläne mit dir hat. Außer vor Sicca will ich dich noch vor Galas warnen. Das ist der thrakische Sklave der mit Hypatodorus die Kammer teilt. Während letzterer eine Seele ist und glaube ich auch Eunuch ist der andere ein übler Stelzbock. Jeder weiß zwar das du ein Gast des Dominus bist, aber wenn er sieht das du mitarbeitest kann es sein das er das vergißt. Hast du sonst noch Fragen?"

  • Hier ging es wie in ihrer Familie zu, es gab gute und weniger gute Mitglieder und Mitbewohner. Alwina merkte sich die Namen. " Was ist ein Vilicus?" fragte sie neugierig. " Ich bin ein bisschen aufgeregt. Hier gibt es soviel neues zu sehen,zu hören, zu lernen." nebenbei hatte sie angefangen den Korb auszupacken.
    Das Tuch mit Pilzen, eines mit Beeren, darunter die Schale mit frischem Käse, Brot und ein kleiner Krug mit Met.Im Korb ließ sie ihre zweite Untertunika, das einzige Bekleidungsstück außer dem was sie an hatte und ganz unten die kleine Schmuckschale mit Bernsteinkette,zwei Armreifen aus Silber,einem Fibelpaar aus Bronze und der neuen Fibel von Fontinalis.


    " Die Pilze muss man kochen, die Beeren kann man so essen, willst du probieren? Nimm dir auch vom Käse und Brot, kannst du alles essen. Hier das ist Met aus Honig gemacht." Alwina nahm sich eine Brombeere. Ihre Lippen und Zähne wurdem vom Saft ganz dunkel.

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    "Hmmm wie erkläre ich dir das am besten. Also der Vilicus ist sowas wie der Verwalter des Hauses und des Haushaltes. Gehören tut ja alles dem Dominus doch der hat mit seiner Arbeit genug zu tun und kann und will sich wohl auch nicht mit dem alltäglichen beschäftigen. Dafür ist der Vilicus zuständig. Also für alles rund ums Haus bis hin zu kleineren Reperaturen, er verwaltet die Haushaltskasse für die Nahrungsmittel gekauft werden, Bekleidung für die Sklaven usw. Phaeton ist.. auf den ersten Blick ein wenig streng und unsympathisch aber wenn man etwas länger da ist merkt man meistens das er eigentlich ganz umgänglich ist. Generell kann man zum Vilicus noch sagen das, wenn der Besitzer mehrere Anwesen hat sogar sehr eigenständig sein kann. Wenn du mich fragst alles in allem einen der besten Posten die man als Sklave erreichen kann. Gibt es bei euch auch sowas?"


    Während sie erzählt hatte verfolgte sie mit großen Augen was Alwina ausgepackt hatte.


    Sie nahm eine der angebotenen Beeren
    "Hmm lecker", dann richtete sich ihr Blick auf die Fibel
    "Die ist aber schön..."

  • "Ah hm...,bei uns hat alles was die Sippe betraf mein Vater geregelt, er war der Sippenchef." Alwina kaute an der nächsten Beere." Mutter hatte den Haushalt unter sich. Sie hat bestimmt, was es zu Essen gab, wer im Haus welche Arbeiten zu verrichten hatte."


    Die Fibel lag oben auf, Alwina wischte sich die Finger am Umhang ab, holte sie raus und legte sie auf die Handfläche. " Die habe ich heute neu dazu bekommen. Für das Stopfen einer Tunika. Das war meine Bezahlung. Ich habe ihm versprochen, dass ich seine Tunika weiter ohne Bezahlung nähe. Die Fibel ist mehr Wert als nur ein Loch in einer Tunika." Sie drehte die Fibel auf der Handfläche. "Er ist Legionär hier in Mogontiacum, heißt Fontinalis. Kennst du vielleicht."


    Alwina legte die Fibel zurück. " Du bist SKlavin. Das ist ungefähr so wie bei uns die Unfreien.Hatten deine Eltern Schulden? Oder haben sie gegen die Sippe von Magonidas im Kampf verloren? Wieso bist du Sklavin?"

  • "Uh... hier gibt es soviele Legionäre... ich war in letzter Zeit öfter mit Sicca oder Malchus auf dem Forum im Castellum. Der Dominus hat die Erlaubnis nicht nur auf dem Forum der Stadt sondern auch auf dem Forum im Castellum handel zu treiben."


    Versonnen blickte Anaxandra noch eine Weile auf die Fibel bevor sie auf den zweiten Teil antwortete


    "Das weiß ich gar nicht so genau. So lange ich denken kann bin ich schon Sklavin. Erst in Alexandria bei einem jüdischen Händler. Der hat mich in Leptis Magna an einen Veteranen verkauft. Ich kann dir sagen die drei Jahre bei dem waren die schlimmsten meines Lebens. Naja als er gestorben ist wurde ich seinem Verwandten veerbt der auf Melita lebte und dort angekommen konnte der nichts richtig mit mir anfangen und so wurde ich an die Magoniden verkauft. Als die drei Söhne des alten Dominus sich dann vor gut 2 Jahren den Besitz aufteilten kam ich in den Besitz von Mathayus und hier bin ich nun."


    Anaxandra erzählte das alles ohne große Emotionen. Außer den Teil mit dem Veteranen in Leptis Magna bei dem sie offensichtlich wirklich keine schöne Zeit hatte. Aber ansonsten kannte sie halt kein freies Leben.

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Das wäre eine wunderbare Idee. Hamilkar hat viele Talente doch liegt ihm der Handel nicht so sehr. Lesen und Schreiben kann er aber bereits und auch ansonsten habe ich ihm schon einiges beigebracht. Er erlernt im Moment sogar ein wenig von der Kampfkunst meines Ianitors damit er sich und andere verteidigen kann. Ich fürchte ich komme an dieser Stelle gleich zur ersten Anfrage eines Klienten an seinen Patron. Wärst du bereit Hamilkar erst einmal in deine Dienste zu nehmen. Denn ihm fehlt noch ein wenig das... sagen wir mal römisches Verhalten und Verständnis was er beides bei dir sicherlich kaum besser erlernen könnte. Als Schreiber und Sekretär wäre er dir vielleicht eine Hilfe und ich würde natürlich während seiner... Ausbildung natürlich für seine Unterkunft und Verpflegung aufkommen."


    Ein wenig erstaunte es Crispus schon, dass Mathayus seinen Sohn jetzt doch wegschickte - scheinbar gab es im Osten andere Speisesitten, bei denen die Familie nicht mit zu Tisch lag. Aber Lucius schien auch nicht allzu traurig zu sein, als die wirklich hübsche Tochter des Gastgebers ein Stück an ihn heranrutschte.


    Dann aber knüpfte er auch schon wieder an das Gespräch an und machte ein durchaus interessantes Angebot - einen kostenlosen Sekretär! Zwar wusste der Petronier selbst nicht, inwieweit er einen neuen Gehilfen gebrauchen konnte, aber er hatte ja Privatus als erfahrenen Mann und wenn die vollmundigen Versprechungen stimmten, dann konnte er ja vielleicht sogar einen der Betriebe managen...


    "Von mir aus gern. Vielleicht kann ich ihm ja ein bisschen was beibringen!"


    Römertum hatte er ja wirklich genügend anzubieten...wenn seine rhetorischen Fähigkeiten auch eher dürftig waren (mit Ausnahme des Herumschreiens auf dem Kasernenhof natürlich!).

  • " 5000 Legoinäre oder fast, jedenfalls hat das Fontinalis gesagt." Alwina drehte eine Stück Brot zwischen den Fingern. " Dann weißt du gar nichts von deiner Familie, das ist traurig." sie steckte das Stückchen Brot in den Mund und kaute.


    "Lass uns zum Vilicus gehen. Ich bin gespannt, was ich im Haus zu tun bekomme." Sie wischte sich die Hände ab, ließ den Umhang auf dem Bett liegen und war bereit zu gehen.

  • "Da bin ich mir sicher", antwortete Mathayus und fügte dann an.


    "Er ist ein guter Junge doch fehlt ihm noch ein wenig der Schliff. Versteh mich nicht falsch, er wird die folgen, keinen Ärger machen oder gar aufmüpfig sein, aber zuweilen scheint er ein wenig zu sehr dem Seefahrererbe nachzueifern als der Tatsache das wir Römer sind."



    Unterdessen wartete Nicaea noch auf eine Antwort von dem jungen Gast.

  • "Meine Familie sind jetzt hier die anderen Sklaven und mit den meisten kommt man sehr gut aus. Da hatte ich es schon schlechter. Auch wenn ich mich erstmal mit dem Klima vertraut machen muss. Ich hoffe es wird nicht noch kälter als es jetzt schon ist?"


    Bei diesen Worten erhob sich Anaxandra um Alwina zum Vilicus zu bringen.

  • Noch kälter? Es war noch gar nicht kalt. Es war erst Herbst. " Es wird noch kälter Anaxandra. Zum nächsten Vollmond, vielleicht eher vielleicht später. Wollene Sachen sind das beste Mittel gegen Kälte. Schnee wird fallen. Die Wege werden unpassierbar." Sie dachte zurück. "Bis dahin hatten wir Mieten angelegt und die Vorratshäuser aufgefüllt. Das Heu für die Tiere eingeholt."


    Alwina ging hinter Anaxandra her. " Die gut genährten Tiere, die alt genug waren, wurden geschlachtet, das hat Futter gespart. Mein Vater hat meist die Hinterkeulen der Schweine in den Rauch gehangen. Das Fleisch wurde länger haltbar, zart und hatte einen wunderbaren Geschmack."

  • Anaxandra hörte mit größer werdenden Augen zu was Alwina ausführte.
    "Ehrlich... ich denke das sollten wir gleich wenn wir bei Phaeton sind nochmal erzählen. Wir sind ja im Frühjahr hier angekommen und haben hier noch keinen Winter erlebt. Auch kommen alls aus dem Haushalt ja aus Rom, Melita oder noch weiter aus dem Süden. Da kennt sowas keiner."


    Bei diesen Worten erreichten sie offensichtlich ihr Ziel (Raum V bzw. der Vorraum von selbigen). In diesem relativ kleinen Raum saß an einem kleinen Schreibtisch ein mittelalter Mann mit Glatze und zumindestens für Alwina fremdländischen Zügen


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    Hinter ihm war eine einfache Tür zu erkennen die aber halb auf stand und hinter der Alwina eine aufgeräumte Kammer erkennen konnte. Rechterhand war eine weitere, edlere Tür die allerdings verschlossen war.


    "Danke Anaxandra, du kannst nun deinen Pflichten nachgehen ich werde mich dem neuen Mitbewohner widmen."
    Mit einer kleinen Geste entließ er Anaxandra und wandte sich nun Alwina zu. Mit relativ starkem Akzent sprach er sie an


    "Salve Alwina Tochter des Otgers meine Name ist Phaeton und ich bin der Vilicus des Domus Magonidas. Soweit ich informiert bin wirst du die nächsten Wochen hier im Haus wohnen und für Unterkunft und Verpflegung leichtere Arbeiten erledigen. Bin ich da auf dem richtigen Weg?"


    Phaeton wirkte nicht wirklich unfreundlich aber er hatte schon eine gute Portion Arroganz in Haltung und Stimme. Das kam wahrscheinlich von der Tatsache das er zwar Sklave war aber bis auf dem persönlichen Scriba von Mathayus allen anderen Sklaven im Haus vorgesetzt war.

  • Die Winter waren kalt in Germanien. Alwina beunruhigte das nicht sonderlich. Sie war es gewohnt. Das es bei Anaxandra so eine Aufregung verursachte, begriff sie im ersten Moment nicht.


    Sie waren bei Phaeton angekommen. Anaxandra wurde zu ihren Arbeiten geschickt. Alwina stand vor dem kleinen Schreibtisch. Sein Aussehen war für sie fremd, außergewöhnlich. Sie musste sich Mühe geben ihn zu verstehen. " Heilsa, Phaeton." sollte sie Vilicus sagen? beide Namen waren schwer auszusprechen. " Der Hausherr hat es so mit mir ausgehandelt." bestätigte sie seine Frage. " Weißt du über den Winter hier in Germanien bescheid? " fragte sie unumwunden. Fragen kostete nichts. Sie wusste was auf sie zukam und machte sich dabei weniger Gedanken um sich.

  • | Lucius Petronius Crispus


    Tatsächlich freute sich Lucius sehr, als Nicaea ihm näher rückte. Als er ihren Duft einatmete, musste er unwillkürlich daran denken, was sich unter ihrem Gewand verbarg, was ein Kribbeln in ihm auslöste - ein Glück, dass er auf dem Bauch lag, sodass niemand seine Begeisterung an der Ausbeulung der Tunica sehen konnte!


    Als sie ihn dann auch noch ansprach, war er zuerst völlig verwirrt - es gab wirklich viele Dinge, die sie für ihn tun konnte. Allerdings würde sie das erstens kaum tun, solange sie nicht verheiratet waren (zumindest würde ihr Vater sicherlich dafür sorgen), zweitens nicht hier (obwohl ihm das relativ einerlei gewesen wäre) und drittens war es mit größter Sicherheit nicht so gemeint.


    "Ähm...nein...also...ich glaub' nicht."


    Dann wurden seine rosaroten Träume allerdings jäh unterbrochen, denn sein Vater antwortete und sah grinsend zu ihm hinüber, um ihm am Ende schließlich am Schluss einen Klaps auf den Hintergrund zu geben.


    "Och, das krieg ich schon hin! Ich hab' schon ganz andere Leute kleingekriegt und Lucius war auch manchmal bisschen aufmüpfig, was?"


    Diese lockere Bemerkung erinnerte Lucius tatsächlich an manche Bestrafung vonseiten seines Vaters - ob in Form einer Ohrfeige, einem Arrest, Schlägen oder auch nur rüden Beschimpfungen. Schließlich hatte er gelernt, seinen Zorn herunterzuschlucken - es nützte sowieso nichts! Aber eines Tages würde er seinem Vater schon zeigen, dass er ein großer Mann war! Vorerst hielt er aber seine Klappe und sah etwas beschämt zu Boden - ausgerechnet vor Nicaea musste der Alte ihn so demütigen!




  • Wortlos folgte Invita dem Glatzkopf. Als sie die Casa betraten, musterte sie aufmerksam die Umgebung. Alles an diesem Haus war fremd, fand sie.
    Schließlich führte sie der Vilicus zu ihrer zukünftigen Schlafstätte. Er wies ihr eine kleine Ecke zu, in der sich ein Lager, bestehend aus einer mit Stroh gefüllten Matratze befand.
    Invita war so voller neuer Eindrücke. Sie hatte keine Fragen mehr. Vorerst einmal. Stumm schüttelte sie verneinend den Kopf.
    Als der Glatzkopf gegangen war, setzte sie sich erst einmal mit einem leichten Seufzer auf ihr Bett und betrachtete sich ihr neues "Zuhause". Er Blick wurde von einer jungen Frau abgelenkt, die den Raum betrat und scheinbar ganz nett war. "Invita," antwortete sie schüchtern und räusperte sich dann, denn ihre Kehle schien wie ausgetrocknet zu sein. "Invita ist mein Name. Und ja, wenn du etwas für mich hättest. Ich habe großen Durst."

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    "Nun denn später vielleicht, scheue dich nicht es dann zu sagen", Nicaea hatte dies dabei nicht nur mit einer unschuldigen Stimme gesagt sondern auch wirklich nur so gemeint. Wie dieser Satz bei dem jungen Römer ankommen würde war die ganz andere Frage.



    Unterdessen neigte sich das momentane Gesprächsthema bei Mathayus und Crispus auch seinem Ende.


    "Da bin ich mir sicher und wie gesagt ist er bis auf sehr seltene Ausnahmen auch ein guter, gefolgsamer Junge und wird dir sicherlich wesentlich weniger Mühe als Nutzen machen. Am Ende profitieren wir dann alle davon."

  • Phaeton hatte eine ganze Weile überlegt und fast schon hätte Alwina den Eindruck gewinnen können er habe sich nicht verstanden als er dann doch noch antwortete


    "Verzeih mein langes Schweigen mir ging gerade einiges durch den Kopf. Nun ich muss zugeben mein Wissen über den hiesigen Winter habe ich größtenteils ... nein ausschließlich von Erzählungen. Richtigen Schnee habe ich nur ein paar Mal aus der Entfernung gesehen. Was die Vorbereitungen für das Haus angeht bin ich auf einem guten Weg und habe einen örtlichen Handwerker bezahlt der alles vorbereitet bzw. vorbereitet hat. Allerdings wäre ich dir als Ortskundigen dankbar wenn du dich nach unserem Gespräch noch mit Pausias dem Koch zusammentun könntest. Er hat bereits vor einiger Zeit den Auftrag bekommen genügend Vorräte für den Winter anzulegen. Mann wird ja in den Wintermonaten auf dem Markt kaum das bekommen was man auch im Sommer bekommt. Allerdings habe ich das Gefühl das er diesen Auftrag nicht ganz ernst nimmt. Versäumt er doch keine Gelegenheit zu erwähnen das er aus dem Vorland der Alpen stammt und daher Winter kennt. Doch ich glaube einfach das man Galia Cisalpina nicht mit Germania Inferior im Winter vergleichen kann."


    Sim-Off:

    Sorry

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