Silana

  • Wie auf einer Wolke, die von einer sanften Brise getragen wurde, so konnte sie ihre Gefühle beschreiben. Noch nie war sie so glücklich gewesen. Noch nie so verliebt. Immer wieder musste sie an Avianus denken. An den Mann, den sie kaum gesehen und schon geküßt hatte. Den sie so heftig liebte und nur an ihn dachte.
    Sie streifte sich die Sandalen ab und legte sich auf ihr Bett. Die Hände hinter ihrem Kopf verschränkt, schaute sie zur Decke. Avianus, nur dieser Name kreiste in ihrem Kopf herum. Am liebsten hätte sie ihr Glück in die Welt gerufen, aber das schickte sich nicht. Doch irgendwem musste sie sich mitteilen, unbedingt. Sonst würde sie platzen.

  • Ein weiteres Einwirken der Götter? Oder nur ein einfacher Zufall? Aviana jedenfalls hatte Silana flüchtig beim Hereinkommen gesehen und sich vorgenommen, gleich nach ihr zu sehen. Sie hatte der anderen Helvetia allerdings ein wenig Zeit gelassen, anzukommen. Wer wusste auch schon, wo diese gesteckt hatte?
    Lächelnd klopfte Aviana also an die Tür.

  • Aus ihren Träumen gerissen, war Silana sehr erstaunt darüber, das es an ihre Tür geklopft hatte. In diesem Haus hatte sie ausser dem kleine Milo noch niemanden so richtig kennengelernt und sich bisher schrecklich einsam gefühlt. Sie setzte sich auf und rief deutlich "HEREIN!".

  • Aviana, die Silana bisher noch nicht allzu oft, aber durchaus schon getroffen und gesprochen hatte, folgte also alsgleich der Aufforderung und betrat Silanas Zimmer. Am Tag da sie sich Tarasios erworben hatte, hatten die beiden Frauen bereits ein kurzes Gespräch geführt, das allerdings nicht sehr tiefgehend war. Und seitdem immer nur flüchtige Blicke und Grüße. Aviana hatte einfach immer unglaublich viel zu tun gehabt. Oder zuviel im Kopf, um ein anständiges Gespräch führen zu können.
    >Hallo Silana! Ich dachte mir, ich schau mal vorbei, jetzt, wo du gerade mal wieder hier bist.< sprach Aviana dann lächelnd und schloss die Tür hinter sich.

  • Silana freute sich das sie Besuch bekam. Ihre Einsamkeit machte ihr schon zu schaffen. Um so erstaunter war sie, das es tatsächlich jemand zu ihren Räumen gefunden hatte.


    "Hallo Aviana", dabei fiel ihr sogleich die Namensgleichheit mit dem Mann auf, in den sie sich so unsterblich verliebt hatte. "Komm setz Dich. Ich freue mich Dich sehen." und letztlich auch weil sie jemanden hatte mit dem sie reden konnte. Denn wenn sie ihre Neuigkeiten nicht bald mit jemandem teilen konnte, würde sie platzen.

  • Einsam musste in der Casa Helvetia niemand mehr sein. Immerhin hatte es in der letzten Zeit doch wieder reichlich neues Leben gegeben, nachdem Aviana und Geminus wieder zurückgekehrt waren und kurze Zeit darauf auch Silana nachkam.
    Der Aufforderung sich zu setzen kam Aviana jedenfalls flux nach und ließ sich neben Silana nieder. Sie hatte noch immer ihr munteres, ansteckendes Lächeln auf dem Gesicht.
    >Na, die Freude ist ganz meinerseits. Bisher hatten wir ja leider noch nicht so oft die Ehre. Hast du dich denn gut eingelebt?< erkundigte sie sich mit fürsorglicher Stimme um die Verwandte.

  • Ihr Herz sprang, als ihr der Brief übergeben wurde. Am liebsten wäre sie sofort aufgebrochen, um Avianus Einladung anzunehmen. So antwortete sie spröde mit ein paar Zeilen, die beiweitem nicht das ausdrückten, was in ihren Herzen gefangen war.

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