Aretas + Caerellia auf dem Heimweg

  • Aretas wusste vielleicht nicht, wie man mit Kindern umging - dafür wusste Caerellia, wie man mit Erwachsenen umging. Zumindest glaubte sie das zu wissen und zwar sehr genau. Aber jetzt gerade war ihr nicht nach Manipulationen zumute. Sie wollte eigentlich nur noch Heim, was sie ja dann auch taten.
    Als er dann das Spielzeug aus dem Tuch wickelte, machte sich leise Freude in ihr breit, denn damit hatte sie jetzt nun gar nicht gerechnet. Auch, wenn sie das Spielzeug selbst getragen hatte, es war für sie nur ein namenloses Bündel gewesen. Also gehorchte sie auch brav und schnäuzte einmal ordentlich in das von Aretas gehaltene Taschentuch und begann fast zeitgleich zu murmeln: "Du hast ja den Löwen fertig gemacht! Und ein Schaf!" Sie klang äußerst begeistert. Es war zwar ein dünnes Schaf, aber es sah toll aus! Sie lächelte nun etwas glücklicher zu dem Sklaven auf. Sie fühlte sich in ihren Entscheidungen bestätigt, den Sklaven zu verteidigen.
    Da fiel ihr gleich noch etwas ein. Aber das schob sie höflicherweise doch noch einen kleinen Moment nach hinten, um den ohnehin schon überforderten Aretas nicht völlig fertig zu machen.

  • "Ähm, ja und...." Er musste alles aufbieten um die Nase von Caerellia sauber zu bekommen. Durch ihr Reden hielt sie nicht still und dazu antworten. Er kam ins Schwitzen. Fertig, die Nase schniefte nicht mehr. Was hatte sie gesagt ? Löwe und Schaf. Das ist eine Ziege. Sollte er sagen, dass es eine Ziege ist? Er kratze sich hinterm Ohr. " Das ist eine Ziege, kein Schaf." sagte er. " Die meckern." Wieso musst er dabei an Chio denken? :D So richtig einfallsreich war das nicht, aber für was interessierte sich ein kleines Mädchen? " Hast du Hunger? Ich hab großen Hunger." Komisches Thema. Naja, Er war nicht der Gesprächigste und von Kindern hatte er gar keine Ahnung. Aretas sah die kleine Tiberia von der Seite an. "Wie alt bist du eigentlich?"

  • Eine Ziege. Waren Schafe und Ziegen nicht dasselbe? Sie schniefte noch einmal kurz, aber da war kein weiterer Rotz mehr, der hochgezogen werden konnte und verhalten grinste sie Aretas an. Sie betrachtete das Bildnis von Aretas genau. Dann kam natürlich die Frage. "Schafe und Ziegen, sind das nicht dasselbe? Sind Ziegen nicht einfach nur Männerschafe?" Aus fragenden Augen sah sie zu Aretas auf.
    Aretas stellte viele Fragen. Komische Fragen in diesem Zusammenhang. Sie antwortete allerdings munter: "Ich bin acht Jahre alt und..." Sie hielt kurz inne und sah geradeaus. Dann wieder zu ihm. "Und ich habe einen Bärenhunger! Wie alt bist du denn?" fragte sie dann wieder ihrerseits. Und die Frage nach den Pferden drängelte nahezu in ihr. Aber sie traute sich nicht recht, das nun vorzutragen. Später. Gleich.

  • Er zog die Augebrauen hoch. Ziegen nd Schafe das selbe. " Die Ziegen haben zotteliges Fell." Er zog an seinen Haaren, dass sie zu Berge standen. " Geben Milch und die männliche Ziege heißt Bock. Der Ziegenbock stinkt." Aretas hielt sich die Nase zu und schüttelte sich. " Ja, und sie meckern. So etwa..Määähähähähäh." dabei verzog er sein Gesicht. " Die Schafe sind rund und dick durch ihre Wolle." Er blies seine Wangen auf. " Das männliche Schaf heißt Widder. Weißt du im späten Frühjahr werden die Schafe geschoren und bringen Lämmer zu Welt. Sie geben auch Milch und sie Plöken. Böhöhöhö." Und da wären wir beim Thema Hunger, Puls oder ein Stück Brot mit Moretum. Was würde er dafür geben. Sein Magen begann zu knurren." Mmmhhh, eine große Schüssel süßen Puls." Ach, da war ja noch was. " Ähm, wie alt? " Er überlegte, rechnete. " Es sind 20 Sommer, seit meiner Geburt vergangen. Da bist du noch ein kleines Füllen, dagegen." Drei Straßen waren es noch, dann waren sie da. " Wie findest du Chiomara?" fragte er die kleine Caerellia unvermittelt.

  • Caerellia war anfangs noch ernstlich bemüht, Aretas Ausführungen zu folgen. Als er dann allerdings anfing, auf eine so lustige Art und Weise dazustehen und Fratzen zu schneiden, prustete sie unweigerlich los. Von den Dingen die er erzählte, bekam sie nur noch die Hälfte mit. Sie musste so sehr lachen, dass sie einen Moment stehen blieb und sich den Bauch halten musste. Rote Flecken bildeten sich auf ihren Wangen. Als dann auch noch das Blöken über Aretas Lippen kam, rang sie heftig nach Luft.
    Sie lehnte ihren Kopf an Aretas Arm und schnaubte schwer, während sie sich wieder langsam in Bewegung setzte. "Du bist so komisch." schnaufte sie und wischte sich eine einsame Träne aus dem Augenwinkel. Vielleicht hatte sich die Träne vorhin noch gebildet, als sie traurig war. Aber geflossen war sie jetzt, beim Lachen.
    Kieksend und etwas irritiert über den raschen Wandel des Gesprächsthemas blickte sie zu Aretas auf. Die Mundwinkel zogen sich noch immer über ihr ganzes heiteres Kindergesicht. "Chio ist toll! Ich hab sie furchtbar lieb. Sie ist wie eine Schwester." krakeelte sie munter und noch immer furchtbar vergnügt. Und da war wieder eine Möglichkeit, sich dem Sklaven zu öffnen. Dass sie Rennen wollte. Aber erstmal Chio! Ja, erstmal würden sie über Chiomara reden!

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