Triclinium | Cena Coniurata

  • "Wie allgemein bekannt sein dürfte, pflege ich nach Möglichkeit gar keinen Umgang mit Salinator. Soweit ich weiß, hatte zumindest Annaeus Modestus relativ gute Kontakte - Kontakte welcher Art meinst du denn?"


    Vermutlich ging es um die Platzierung eines Mannes, der überzeugenderweise im Namen Salinators einen Giftmischer engagierte, doch vielleicht dachte Lucianus noch immer über Alternativen nach, sodass es zumindest nachfragenswert war...

  • Sextus folgte dem weiteren Gesprächsverlauf interessiert. Immerhin hing vom Ergebnis all dieser Planungen ab, ob er am Ende ein Verbündeter des neuen Kaisers war und da auf Gefälligkeiten hoffen durfte, oder ob er seinen Lebensabend irgendwo auf einer felsigen Einöde im Mare Nostrum verbringen würde, damit sein Kopf nicht auf einen Speer gespießt wurde.
    Die Frage des Viniciers dann aber verwunderte ihn doch ein wenig. Sie wollten beraten, wie man den Kaiser umbringen konnte, und er fragte noch einmal nach Salinator? Sextus erkannte auch nach der Erklärung auf die Rückfrage seines Patrons hin den Sinn dieser Kontakte nicht.
    “Welche Art von Informationen genau erhoffst du dir über den Vescularier, Vinicius? Ich bin zwar durchaus bekannt mit Männern, die beschränkten Zugang zu ihm haben, doch halte ich es für gefährlich, diese aushorchen zu wollen, da sie am Ende Verdacht schöpfen könnten. Und einweihen geht aus naheliegenden Gründen ohnehin nicht.“
    Es war nicht so, als ob Sextus seinem Freund Pompeius nicht traute, es war nur so, dass er ihm eben nicht traute. Paradox, aber Sextus traute niemandem. Er traute ja noch nicht einmal den Männern hier. Aber Imperiosus hätte Anlass, es dem Vescularier zu erzählen, um seinen Patron zu retten, und noch hatte diese Rund ehier nichts zu bieten, was schmackhaft genug wäre, es nicht zu tun. Wenn ihr Plan so weit stand, dass sie die Sieger sein würden und es nichts gäbe, was daran etwas ändern könnte, würde Sextus überlegen, seine Freunde einzuweihen und sich somit ihre Verbundenheit sichern. Und falls der Plan sich gegen sie entwickeln würde, war dies sein Plan B, indem er den Pompeier als Schutzschild gebrauchen wollte. Nur jetzt zu diesem Zeitpunkt sah er keinen Nutzen darin, seinen Freunden mehr zu sagen, als notwendig war.


    “Und ich denke, wir sollten uns auch zeitnah Gedanken um einen möglichen Nachfolger an der Spitze machen. Unser Plan beruht darauf, dass Maioranus noch bei seinem Vater weilt. Sollte der Kaiser beschließen, ihn doch mit seinem Bruder nach Rom zu schicken, während wir uns noch damit aufhalten, wen wir an derer beider Stelle rücken, wäre jeglicher Plan vergeblich. Zumal bei dem ein oder anderen Kandidaten vielleicht im Vorfeld auch weitere Handlungen vonnöten sein dürften und meines Erachtens der erste Schritt dieses Planes in jedem Fall den Austausch des Testamentes im Tempel der Vesta beinhaltet.“
    Und dafür würden sie einen Namen brauchen, den sie in das neue Testament einsetzen konnten.

  • "Mir geht es nicht darum, jemanden auszufragen, mir geht es um Verbündete in unserer Sache, die uns auf dem Laufenden halten, wie der Stand bei Salinator ist.


    Salinator ist nicht dumm, sonst wäre er nicht dort, wo er ist und er hat seine Spitzel überall. Von daher wäre es gut zu wissen, was ER weiss!"

  • “Und wie, werter Vinicius, willst du ausschließen, dass eben so ein Mann uns an ihn verrät, wenn du dich ihm anvertraust? Die Männer in seiner Nähe profitieren von seiner Nähe, erhalten Ämter und Gefälligkeiten im Austausch für Geschenke und Schmeicheleien. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt nichts zu bieten außer dem Versprechen auf eine bessere Zukunft und einem unfertigen Plan. Für jeden der Männer in Salinators Nähe wäre es weitaus lukrativer, ihm unsere Namen zu nennen, auf dass er unsere Köpfe auf Stangen spießen lässt, und selbst einen gut dotierten Posten als Candidatus Principis oder als Ritter des Reiches einzunehmen. Welchem Mann würdest du so sehr vertrauen, dass er das ausschlägt und uns zuverlässige Informationen liefert, wo er doch in der Vergangenheit Salinator zugetan war?“

  • "Und wie, werter Aurelius, willst du ausschließen,. dass nicht einer aus unseren Reihen plötzlich gefallen an der Gegenseite findet und uns alle ans Messer liefert?!
    Das ist das Risiko, dass du eingegangen bist, als du nicht gegangen bist, als es Durus noch zur Wahl stellte. Wir werden keine Sicherheit bekommen, aber sei dir Gewiss, dass ich nicht leichtfertig mit meinem Wissen umgehe.
    Genau aus diesem Grund stellte ich diese Frage, damit wir abklären, ob es einen Mann in seinen Reihen gibt, den wir vielleicht aber doch auf unserer Seite haben.


    Wenn dem nicht so ist, oder niemand weiß, ob dem so ist, dann ist es auch gut."

  • Die kleine Diskussion freute Durus - sie zeigte ihm, dass alle Anwesenden genau mitdachten und ebenfalls alle Unwägbarkeiten ausloteten. Nach Durus' Meinung erschien es aber ohnehin nicht notwendig, einen Spion zu haben, um dem Vescularier einen Mord anzuhängen.


    "Ich fürchte, wir werden darauf verzichten müssen."


    meinte er schließlich abschließend. Nachdenklich fuhr er sich über das Kinn.


    "Gibt es angesichts dieser Sachlage Kommentare, Verbesserungsvorschläge, Alternativen oder Zustimmung zu meinem vorläufigen Plan?"


    fragte er dann, da er eine allgemeine Grundlage für die Diskussion für notwendig hielt - wenn sie zielführend werden wollte.

  • Sextus hätte eine Antwort auf die Frage des Vinicius geben können, aber er beließ es dabei. Der andere war älter und die Karriereleiter etwas weiter hinaufgeklettert, wer wusste schon, wer ihn einmal brauchen würde? Außerdem war noch immer die Frage im Raum, wer als nächstes Kaiser werden würde, und Sextus hatte den Einwurf mit den Viniciern von vorhin sicher nicht vergessen. Den zukünftigen Kaiser düpierte er besser nicht – sofern er das überhaupt wurde. Sextus sah diese Möglichkeit eher als ultima ratio an.
    Stattdessen also behielt er seine Meinung für sich, und widmete sich lieber der Frage seines Patrons. “Abgesehen von dem bereits Gesagten, dass die Nachfolgefrage möglichst zu Beginn aller Planungen geklärt sein sollte und nicht erst im Verlauf dieser, da hier einige Vorlaufhandlungen je nachdem, wie unsere Entscheidung ausfällt, vonnöten sein könnten, habe ich keine Vorschläge zu diesem Zeitpunkt, Tiberius.“

  • Offensichtlich war Lupus nicht gewillt, weitere Pläne zu spinnen - vielleicht lag es an seiner generellen Vorsicht und der Hoffnung, vielleicht doch noch seinen Kopf aus der Schlinge ziehen zu können. Allerdings war Durus sicher, dass er sehr bald einen Kandidaten präsentieren würde, mit dem man schließlich Nägel mit Köpfen machen konnte...


    "Weitere Kommentare? Nicht? Dann können wir dieses Treffen wohl erneut vertagen."


    Leider war weniger herausgekommen, als Durus erwartet hatte - aber zumindest hatte man sich auf einen Plan geeinigt.

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