Das Gefühl, welches Avianus verspürte, war unglaublich. Zwar hatte er selbst schon viele Mädchen gehabt, manche davon länger, manche kürzer, doch sie alle vermochten ihm nicht die Gefühle zu vermitteln, wie es diese Eine Tat. Ein unbeschreiblich herrliches Gefühl war es, wirklich verliebt zu sein, welches jeden Moment, jeden Tag wunderschön werden ließ. Hach, am liebsten würde er wieder in ihrer Nähe sein - sie in den Armen schließen und leidenschaftlich küssen, so wie er noch nie Eine zuvor geküsst hatte. Wann war er letztes Mal schon wieder so glücklich gewesen? Froh darüber, jemandem seine Liebe schenken zu können, wohl in dem Wissen, dass die Andere ebenso fühlte und erleichtert über die Erkenntnis, dass man selbst über die rohe Hülle hinausgewachsen war und dass Schmerzen von gestern mit einem Schlag hinfort sein konnten, wenn man am richtigen Ort die richtige Frau traf. Es war schön und wie das göttliche Werk der liebenden Venus, dass sie sich ausgerechnet in ihrem Tempel verliebt hatten. Zweifel, dass es zu schnell ging? Nein, die hatte Avianus nicht. Er war sich sicher, Helvetia Silana war die Richtige!
Frohen Mutes und eine glückliche Melodie vor sich her summend lief er aufgeregt, beinahe ekstatisch das Atrium hin und her, war gar untypisch hibbelig. Er wusste nicht mehr, wohin mit seinen Gefühlen, so sehr quillten sie schon aus ihm heraus! Noch wusste niemand von ihnen - wie würde aber die eigene Familie reagieren und die Gens Helvetia?
Wer will, der ist herzlich eingeladen!