Unterkunft der Ausbildungsturma


  • Hier befinden sich die Unterkünfte der Ausbildungsturma.
    Die Männer bewohnen immer mit 6 Kameraden ein Cubicullum.
    Angeschlossen an die Contubernia sind die Horrea, das Gymnasion und eine Sanitätsstation.
    Das Leben eines Tiro in der Ausbildung findet ausschließlich hier statt.
    Während der Ausbildung darf kein Tiro ohne schriftliche Genehmigung das Castell verlassen.

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    Lucius stand vor der Porta und sah die neuen Tiro´s schwer bepackt mit ihrer gesamten Ausrüstung ankeuchen. Er nickte dem Duplicarius zu und dieser brüllte sie erstmal ins Diesseits.
    Militeees,...in aciemmm,...viniteeee!
    Lucius nickte anerkennend, das dürften sogar die Barbaren jenseits des Rhenus mitbekommen haben. Belustigt stellte er ein leises Piepen in seinen Ohren fest, welches aber zum Glück des Duplicarius rasch wieder verschwand.
    Geduldig wartete Lucius bis die neuen Tiro endlich eine halbwegs passable Reihe gebildet hatten.

  • Kurz zuckte Adherbal zusammen aufgrund des plötzlichen Kommandos. Doch dann fing er sich schnell wieder. So schnell es eben ging legte er seine Ausrüsung ab und versuchte in Linie anzutreten. Dabei ging er wie selbstverständlich in die erste Reihe und ganz nach außen. So dass, wenn die anderen Tiro´s ihm folgen würden sich alle nach ihm ausrichten müssten.

  • Lucius wartete noch eine Weile, er wußte wie wichtig das richtige Timing war.
    Der Duplicarius dröhnte noch eine Weile herum bis auch dem letzten Freiwilligen klar geworden war wo er hier gelandet war.
    Kurz darauf stellte er sich neben Lucius und nickte ihm zu.
    Das war sein Stichwort.
    In voller Rüstung und trotzdem mit der Grazie einer kampfbereiten Großkatze schritt er die Linie ab. Blieb stehen und trieb mit seinem bloßen Blick einen Tiro ein wenig mehr in die Formation. Langsam schritt er die Linie ab und blieb beim letzten Mann stehen.
    Er betrachtete ihn mit der Arroganz eines Herrenmenschen und gleichzeitig mit einem pervertiertem Interesse als sein er ein Wissenschaftler und der Tiro ein seltenes Insekt.
    Seine klare, kalte Stimme durchschnitt die Stille.
    Wie ist dein Name,...Tiro?
    Er war unmissverständlich, daß der Stand des Tiro in Regionen lag in welchem sich sonst üblicherweise mehrfüssige Tiere um Kadaver balgten.

  • "Mein Name ist Adherbal Magonidas Decurio!" bellte Adherbal dem Sprecher schon wieder ganz schön laut ins Gesicht. Dabei versuchte er zwar ein möglichst gleichgültigen Gesichtsausdruck aufzusetzen, man merkte ihm aber schon an, solange man nicht völlig ungebildet in der Menschenkenntnis war, das er recht Stolz auf seinen Namen war und sich durchaus für etwas besseres hielt als die vielen Germanen die in der Reihe standen.

  • Diplicarius Varelas wischte sich innerlich mit der flachen Hand durchs Gesicht. Was ein unfähiger, räudiger Haufen Frischlinge..
    Der Decurio blieb bei einem Tiro stehen, der sich auf Befehl vorstellte. Verwunderlich, dass es aus ahmsweise mal kein Germane war. Vielleicht konnte man aus ihm etwas nützlicheres machen, Germanen waren ja im Gegensatz nur dumme Bauern..

  • Nicht nur, daß der Kerl aus dem Hals stank, er schrie ihn auch noch an...Lucius trat einen Schritt zurück. Betrachtete den Kerl wie einen Haufen Pferdeäpfel und winkte den Duplicarius heran.
    Duplicarius,...merke dir diesen,...Punier. Offensichtlich hat er noch nicht realisiert, daß er in einem römischen Castell und nicht auf einer punischen Trireme im Sturm steht. Mach´ihm klar, daß ein Tiro niemals einen Offizier anschreien sollte, ...niemals, weil er sonst mit ernsten Konsequenzen zu rechnen hat, Konsequenzen die nur dem Hirn eines Duplicarius entspringen können.
    Er atmete tief ein und aus.
    Es mag sein, daß einige von euch aus vornehmen Häusern kommen,...es mag sein, daß einige von euch große Krieger zu sein glauben,...es mag sein, daß ihr zu wissen glaubt was hier auf euch zukommt.
    Ein wölfisches Lächeln überzog sein Gesicht.
    Das hier ist Duplicarius Serafim Varelas,...er wird sich in den nächsten zwei Monaten ansehen ob ihr für den Dienst in der römischen Armee geeignet seid...er wird euch alles was ihr glaubt zu sein,...zu wissen oder zu können ausmerzen,...auslöschen,...ihr werdet entweder Equites der Ala oder gar nichts sein,...oder das was ihr zweifellos glaubt zu sein, was den garnichts schon recht nahe kommt...Duplicarius?!
    Er machte eine einladende Geste.
    Deine...Tiro...

  • Adherbal schluckte als er sah wie der Decurio ihn ansah.
    ´Verdammt ich muss das endlich auf die Reihe kriegen wann ich mit Stimme antworte und wann ich normale Lautstärke benutzen muss´ ging es ihm durch den Kopf.
    `Aber das sagt hier ja auch keiner einem... wobei hab ich es vielleicht nicht mitbekommen. Ich mein das muss ja so einfach verpackt werden da es die ganzen dämlichen Germanenbarbaren hier kapieren müssen...` fuhr er in Gedanken fort während der vor ihm stehende Decurio etwas zu einem anderen Soldaten sagte und dabei mehrmals in seine Richtung gedeutet hatte.


    Dann stellte er den Mann vor und Adherbal nahm sich fest vor beim Duplicarius alles richtig zu machen. Schien es doch so als ob dieser der direkte Vorgesetzte sein sollte der die eigentliche Ausbildung durchführen würde. Noch war es also nicht zu spät für einen guten Eindruck.

  • "Jawohl Decurio!" antwortete er seinem Vorgesetzten im strammen Ton.
    Serafím war beeindruckt, mit welcher Kraft und Standhaftigkeit der Decurio wieder sprach, er machte den neuen klar, dass Varelas sie niemals zu ihm bringen musste, wenn er selbst seine Bestrafung zu milde empfand. Gespannt lauschte er weiterhin den Ausführungen des Decurios, bis er den Tirii Varelas vorstellte. "Jawohl, Decurio." entgegnete er ihm und trat mit verschränkten Armen hinter dem Rücken nach vorne. "Tirii, der Decurio war noch viel zu nett zu euch. Bis ich aus euch Soldaten des römischen Reiches gemacht habe und ihr somit Teil des Exercitus Romanus seid habt ihr Bengel nicht mehr Wert als Scheisse. Es wird bessere und schlechtere von euch geben, aber selbst dann unterscheidet ihr euch nur in der Konsestenz, ob harte und weiche Scheisse. HABT IHR BAUERN DAS VERSTANDEN?" brüllte er die Frischlinge an und wartete auf ihre Antwort.

  • Da gingen sie dahin seine guten Vorsätze es bei diesem, seinem direkten Ausbilder, besser zu machen als bei seinen bisherigen Vorgesetzten.
    Der verdammte Stolz auf seine Herkunft und seinen Stand ließen es einfach nicht zu, jedenfalls noch nicht, das er auf diese Frage antwortete.


    So war er einer der wenigen wenn nicht der einzige, noch auffälliger da ganz vorne am Ende der Reihe stehend, der nicht aus Leibeskräften der rhetorischen Frage des Duplicarius antwortete und statt dessen still und möglichste stramm stehend vor sich hinstarrte.

  • Der Duplicarius traute seinen Ohren nicht.
    "Da schreien ja kleine Lämmer lauter als ihr, zu dumm zum scheissen seid ihr. Ich werde euch die letzte Luft aus der Lunger reissen, AUF DEN ÜBUNGSPLATZ! MARSCH!"
    Jetzt war Laufen angesagt, bis der letzte von ihnen umkippen und winseln würde.

  • Adherbal hatte mehr Glück als Verstand in diesem Moment. Der Duplicarius hatte nicht bemerkt das er nicht mitgebrüllt hatte. Zwar wurden sie bestraft für ihre leise Antwort aber halt alle und nicht nur er. Er machte sich, während sie zum Übungsplatz marschierten, im Geiste eine Notiz, ein weiterer Versuch herauszufinden wann Schreien mit aller Kraft angebracht war und wann halt nicht.

  • Adherbal und seine neuen Freunde hatten es tatsächlich geschafft vor allen Germanen bei den Unterkünften anzukommen. Schnell nahmen sie ihre Ausrüstung auf und betraten das Gebäude. Schnell stellten sie fest das die einzelenen Cubicullii nicht namentlich vergeben waren. Die beiden Gallier aus Masilia entschieden sich gleich für das erste und waren sich auf ihre Pritsche. Doch der Rest war skeptisch und wollte sich nicht mit dem ersten gesehenen zufrieden geben. Schnell besichtigten sie alle Räume.
    Boiorix der verbliebene aus Narbo Martius stammende Gallier war gelernter Tischler und erkannte schnell das einige Möbel neu waren, wahrscheinlich nach dem letzten Durchgang ersetzt, und andere schon älter oder gar kurz vor dem Ende. Schimons Vater, der Onkel der anderen beiden Juden, Efrajim und Henoch, war Architekt und so kannte er sich ein wenig mit der Baukunst aus. Schnell erkannte er welcher Raum der beste war, was Zustand den allgemeinen Zustand anging. Während sie noch kurz überlegten ergriff Aquilió der Balearici die Initiative und schnell schlossen sich ihm alle an. Sie suchten sich den besten Raum aus und tauschten so schnell es möglich war in diesem die schlechten Möbel durch bessere aus. Gerade noch rechtzeitig bevor der erste Germane das Gebäude betrat waren sie fertig. Sie schlossen die Tür und stellten sich alle direkt dahinter auf. Mehrfach versuchte in den nächsten Minuten ein Germane sich in ihrem Cubicullum niederzulassen. Doch mit vereinten "Argumenten" schafften sie es ihm vom Gegenteil zu überzeugen.


    In den nächsten Stunden und den nächsten Tagen, am Ende langer harter Ausbildungstage richteten die 6 sich so gut es ging in ihrer Unterkunft ein. Der einzige Wehrmutstropfen war das die beiden anderen Gallier bereits noch kurzer Zeit nichts mehr mit ihnen zu tun hatten. Doch die 6, die immer mehr zu einer Gemeinschaft wurden, entschieden für sich das es deren Problem war. Schließlich hatten sie sich ja auch blind die erste Unterkunft ausgesucht.

  • Wulfgar gab es bald auf diese Ratten zu bedrängen und begab sich nach draußen. Dort sah er weitere Männer auf die Unterkunft zukommen, dem Habitus nach Germanen. Er stand in der Türe daher blieben die Germanen vor ihm stehen. Bandulf trat vor und meinte,
    Du stehst im Weg Bruder,...
    Doch Wulfgar zählte die Männer kurz durch...es waren 5.
    Ich bin Wulfgar von den Sugambrern,...habe nur auf den Rest des Contuberniums gewartet,...nun sind wir ja vollzählig.
    Bandulf sah die anderen Männer an und diese schienen nicht abgeneigt zu sein, wenn auch der Sugambrer noch sehr,...nun barbarisch aussah. Er trug einen feuerroten Bart und zwei dicke Zöpfe hingen rechts und links an seinem Kopf herab.
    Er reichte den Männern nach und nach die Hand. So erfuhr er von Bandulf dem Marser, Einhar, dem Usipeter, Ulfgar, dem Brukterer, Aris dem Mattiaker und Rolf dem Chamaven.
    Allesamt jüngste Söhne von wohlhabenden Bauern, deren Zukunft nicht in ihrem jeweilgen Hof lag.
    Bandulf griff sich sein Bündel und betrat die Unterkunft.
    Alle Türen bis auf eine waren offen, offenbar hatten die bereits eingetroffenen "Kameraden sich in allen Quartieren bedient, denn es sah ungewöhnlich unordentlich aus. Möbelstücke standen herum, Säcke mit Heu für die Betten lagen auf dem Boden.
    Einhar drehte sich zu seinen kopfschüttelnden Kameraden um und meinte,
    ...und uns nennt man Barbaren,...
    Sie suchten sich ein Cubicullum nahe der Eingangstüre und richteten sich so gut es ging ein. Dabei vermieden sie ein Verhalten der Delitesci,...der sich Versteckenden... dieses Contubernium hatte seinen Namen weg.

  • Die letzten Tage nach der ersten Reitausbildung waren relativ ruhig und mit Routinedingen vorbeigegangen. Adherbal und seine Kameraden redeten Abends immer öfter über den Fortschritt ihrer Ausbildung. Zum einem kamen ihnen die langen Wochen der Ausbildung bereits schon ewig vor, zum anderen waren sie sich auch sicher das noch einiges fehlte. Immer wieder fragten sie sich, wenn es in diesem Tempo weiterginge, wie lange es wohl dauern würde bis ihre Ausbildung vorbei sein würde.

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