Auslauf für ein Gespann

  • Mit vier Pferden durch die Stadt, keine gute Idee. Er änderte seinen Plan. Die Gärten oberhalb des Esquilin, außerhalb der Stadtmauern boten sich an. "Vier Pferde gehören zu einem Gespann. Ein Auriga mit 2 Pferden, das kauft mir keiner ab." Er nahm die Pferde zurück um Chio zu sehen. "Wirst du nicht vermisst? Hat sich dieser Ahala wieder beruhigt? Ich habe bei dem kein gutes Gefühl."


    Sie hatten den Esquilin hinter sich gelassen, an der Stadtmauer vorbei. Weite Wiesen mit vereinzelten Bäumen. Die Pferde schnaubten, wollten laufen. " Stell den Korb ab. Die Tunika wirst du ein Stück hochziehen müssen." Er griff ihren Fuß und mit Schwung landete sie auf Aisha's Rücken. Er reichte ihr den Korb und nahm Titan. " Hee. Ganz ruhig." Der Hengst tänzelte. Aretas griff in die Mähne und schwang sich auf seinen Rücken. Das Tier versuchte auszubrechen. Aretas zog die Zügel straffer, bis er sich beruhigt hatte. Ares und Castor liefen an der langen Leine. Er nahm Chio den Korb ab und grinste." Los !!" Titan spürte die Fersen und trat kräftig an. Er sah zu Chio zurück und lachte.

  • Chio lief einfach mit ihm mit, sie vertraute darauf, dass er sich hier besser auskannte als sie. Seine Erklärung machte Sinn. Klar, die Pferde brauchten Auslauf, aber wofür war sie denn dann zuständig? Die Verpflegung des Fahrers. Das erinnerte sie wieder an die verlorene Wette, als sie seine Sklavin war. "Ich, vermisst? Nein, mach dir keine Gedanken. Wenn dem so wäre, dann wäre ich nicht hier. Außerdem ist Aisha mein Pferd, darum muß ich mich schließlich kümmern, meinst du nicht?" Dass sie sich so mit ihm treffen konnte, war wirklich Glück.


    Endlich waren sie draussen aus der Stadt. Unendliche Weiten, grüne Wiesen, die von Blumen übersät vor ihnen lagen. Ein Traum... ein Hauch von Freiheit. Nur zu gern ließ sie sich aufs Pferd helfen. Die hochgezogene Tunika legte wohlgeformte Beine frei, die sich gekonnt auf den Pferderücken schwangen. "Was ist mit Ahala? Ich hab ihn kaum gesehen, keine Ahnung, was er so treibt." Sie hatte auch keine Lust, über ihn nachzudenken. Viel lieber wollte sie los. Endlich war auch Aretas soweit. "Los !!" Das brauchte er ihr nicht zweimal sagen. Aisha gab alles und Chio setzte ihm nach, war schon bald mit ihm auf gleicher Höhe. "Du hast doch wohl nicht geglaubt, du könntest mich abhängen, oder?" Sein Lachen war so unglaublich ansteckend...

  • Heeeeee ! Sie hielt sich richtig gut auf Aisha. Er sah an ihrer ganzen Haltung und wie sie mit der Stute umging, dass sie früher schon mit Pferden zu tun hatte. „ Abhängen? Du hast Glück, dass ich einen Korb und zwei Pferde bei mir habe. Du würdest mit Aisha nicht hinterher kommen.“ Sie sah für einen Moment glücklich aus. Er lachte und schlenkerte übermütig den Korb. „Da vorn der wilde Apfel, dort warte ich auf dich.“ Er gab Titan wieder die Fersen und beugte sich über seinen Hals. „ Zeigen wir‘s ihr.“ Im gestreckten Galopp ging‘s über die Wiese. Er hörte das Schnaufen von Aisha neben sich. Es machte Spaß ohne ein Ziel hier draußen zu sein.

  • "Ich weiß, gegen dich und Titan hätten wir beide niemals eine Chance." Sie ließ ihn in dem Glauben, aber nach ihrem Rennen.. ein wenig Übung, dann stand sie bestimmt besser da. Und dann würde er ihr Sklave sein. Er deutete auf einen Apfelbaum. Chio nickte... soso, da wollte er auf sie warten. Trotz Korb und zwei Pferden im Schlepptau? Aber gut, wieso nicht.


    Ausgelassen stob sie hinter ihm her. Ihm erst einen Vorsprung lassen, dann wieder aufholen. Chio war schon ganz außer Atem. Den Baum erreichte natürlich er als Erster. Alles Taktik, so konnte er ihr vom Pferd helfen und den Helden spielen. Alle Männer wollen schließlich Helden sein, es gab keine Geschichte, in der es anders wäre. Langsam brachte sie Aisha neben ihm zum Stehen. "Gratuliere..." Grinsend wartete sie darauf, dass er ihr herunterhelfen würde.

  • Grinsend sah er zu ihr. Da kam sie mit Aisha angetrabt. Aretas rutschte seelenruhig vom Rücken Titan’s, stellte den Korb ab und band Ares und Castor am Baum fest. Titan gab er einen Klaps und ließ ihn frei laufen.


    Ihr *gatuliere* nahm er mit einem breiten Grinsen entgegen. Er hatte es ihr doch gesagt, dass er zuerst da ist. Wieso rutschte sie nicht runter? Achso. „ Aus der kleinen Chio ist eine kleine Domina geworden?“stellte er fest. Aretas streckte ihr die Hände entgegen, dass sie in seine Hände rutschte. Auf dem Boden abgestellt, blieb er bei ihr stehen, sah sie an. „ Wäre das nicht was für uns? Frei? Unsere eigenes Leben leben?“

  • "Natürlich. Ich bin die Domina und du mein Stallbursche." Lachend rutschte sie in seine Arme. Hm.. frei sein. Darüber hatte sie sich noch nie wirklich Gedanken gemacht. Vielleicht war sie dafür schon zu lange Sklavin. Und sie lebte nicht schlecht damit. Sie musste nur für Faustina da sein, und die war mehr eine Schwester, oder Freundin. Im Grunde war ihr Leben gut, so wie es war. Sie bekamen zu essen, hatten ein Dach über dem Kopf...


    "Wir sind doch frei.. jetzt im Moment." Sie zog die Decke von Aishas Rücken und breitete sie ihm Gras neben dem Korb aus. "Ehrlich, ich weiß es nicht. Was würdest du denn tun, wenn wir frei wären?" Neugierig nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich auf die Decke. Sie würde wirklich zu gerne von seinen Träumen und Wünschen erfahren.

  • In der Beziehung war er sehr empfindlich. Stallbursche. Er war kein Stallbursche, Pferdeknecht. Er war Auriga und was für einer, dachte er sich sarkastisch. Einer der nie ein Rennen fuhr. Der mehr im Stall arbeitete, als auf der Bahn stand.


    Jetzt im Moment, frei. Wie frei waren sie denn? Er lächelte gequält. Bis jetzt hatte er Glück das Sklavenmal war ihm erspart geblieben, er musste keine Hundemarke oder einen Halsreif mit dem Namen seines Besitzers tragen. Er könnte jetzt sofort mit ihr davon reiten. Weit würden sie nicht kommen, ortsfremd, ohne Geld, nur mit den Pferden. Sie fielen auf wie bunte Hunde.


    Er ließ sich von ihr auf die Decke ziehen. Machte sich lang, legte die Hände unter den Kopf und sah in den Himmel. „ Was ich tun würde? Das Erbe meines Vaters von meinem Onkel einfordern. Die Pferdezucht übernehmen. Ich würde die Pferde mit zureiten und auf dem Markt verkaufen. Eine kleine Herde Schafe und Ziegen dazu. Sie bringen einen guten Nebenverdienst und halten die Wiesen kurz.“ Alles nur ein Traum. Er kaute gedankenverloren auf einem Grashalm, sah den Wolken nach. „ Fühlst du dich bei den Tiberern wohl?“ fragte er nach einer Weile.

  • Chio ahnte nichts von seinen Gedanken. Einzig sein gequältes Lächeln fiel ihr auf, wurde aber von ihr ignoriert. Er konnte sich nicht einfach nur über den Moment freuen. Irgendwie war er so auf das Freisein fixiert... Aber sie wollte sich davon nicht den Tag verderben lassen. Es war warm, sie waren zusammen, hier, weit weg von dem Trubel. Es war so schön still. Chio legte sich neben ihn, stützte den Kopf auf ihren angewinkelten Arm und hörte ihm zu.


    Er hatte tatsächlich konkrete Pläne. "Das hört sich gut an." Aber ob das alles so einfach war, wie er sich das vorstellte. Allerdings konnte sie sich IHN dabei wirklich gut vorstellen. Der Umgang mit Pferden, das war sein Leben. Soviel wußte sie bereits über ihn. Wirklich schade, dass er hier nie wirklich zeigen konnte, was in ihm steckte. Und sie hätte ihn zu gerne noch einmal bei einem Rennen gesehen. Allein beim Training... er hatte das Zeug dazu, ein richtiger Sieger zu werden.


    Chio drehte sich auf den Rücken, sah verträumt in den Himmel. Was würde sie tun, wenn sie frei wäre? Ihr fiel nicht wirklich etwas ein. Sie wußte nicht einmal, woher sie kam, wo sollte sie also hin? In ihre Gedanken schob sich seine Frage, ob sie sich wohlfühlte. "Ja, eigentlich schon. Worüber sollte ich mich beklagen? Faustina ist gut zu mir, ich bekomme ordentliche Kleidung, genug zu essen.. ich darf sogar reiten." Chio drehte sich wieder zu ihm. "Ich weiß, du fühlst dich hier nicht wohl. Erzähl mir ein bisschen von dir. Ich weiß noch nicht einmal, wo du herkommst."

  • Das Land kannte sie bestimmt nicht, aber er konnte es ihr versuchen zu erklären. „ Meine Heimat liegt zwischen einem breiten Fluß den wir Ister nennen und einem Gebirge den Carpaten. Die Getai, so nennen uns die Griechen. In der Nähe des Flusses gab es saftige Wiesen, das beste Futter für unsere Pferde und viele Fische. Wir haben auf den Märkten der Umgebung damit gehandelt. Es war ein gutes Leben.“ Er hatte die Augen geschlossen und stellte sich sein zu Hause vor, als er es da letzte Mal gesehen hatte. Eine weite Wiese, das Zelt des Hirten, die Herde in der Nähe. Das feste Haus der Familie stand in einer Siedlung. Wie mochte es jetzt aussehen. „ Reiten kannst du auch bei mir zu Hause.“ Er blinzelte zu Chio. „ Ich schenke dir eine gute Tunika und zu Essen kannst du für uns beide kochen.“ Ein breites Grinsen, ließ seine Zähne in der Sonne aufblitzen.

  • Er wurde still nach seiner Erzählung. Sie konnte verstehen, dass er sich dorthin zurücksehnte. Immer mehr konnte sie auch seinen Wunsch nachvollziehen, frei zu sein. Auch sie hing den Gedanken an seine Heimat nach. Möglicherweise wich ihre Vorstellung von seiner Erinnerung ab, schön musste es trotzdem dort sein. Vielleicht war es doch erstrebenswert, eines Tages frei zu sein und mit ihm dorthinzugehen. Dann seine Überzeugungsversuche. Reiten... ja, das war etwas, das sie unbedingt wollte. Eine gute Tunika? Die, die sie trug, war schon von ihm. Und Essen kochen?? Für ihn würde sie es sogar lernen. Mußte er aber nicht wissen. Gelangweilt wandte sie sich wieder den dahinziehenden Wolken zu, ein kurzer Seitenblick, innerlich grinsend. "Ich soll für uns kochen? Dann bleibe ich doch lieber Sklavin. Ich liebe unsere Köchin!"

  • Köchin,da hatte Chio was gesagt. Er blinzelte sie wieder an, schirmte die Augen mit der Hand ab um sie besser sehen zu können. "Ihr Puls ist der Beste. Ich mag ihn am liebsten süß." Er bekam immer welchen, wenn er in der Villa aushalf.
    Mit dem Grashalm kitzelte er Chio an der Nase. " Was hast du im Korb, ich habe Hunger." Neugierig richtete er sich auf und streckte seine Hände nach dem Korb aus. "Da waren nicht nur Äpfel für Aisha drin." murmelte er in seinen Bart.

  • Ein Süßer.. das hatte sie mittlerweile mitbekommen. Chio schloss die Augen, umgeben von der Stille war es hier angenehmer als in der Stadt. Was konnte es schöneres geben. Hier könnte sie ewig liegen bleiben. Der Frühling war eine herrliche Jahreszeit. Alles wurde wieder richtig grün, die Luft so frisch und der Duft der Blumen wehte in ihre Nase.


    Chio zog die Nase kraus, rubbelte über die Nasenspitze.. der Grashalm. "Hee, lass das. Im Korb? Nichts, nur Äpfel." Sie setzte sich auf. Grinsend hob sie den Korb hoch und wollte ihn Aretas in die Hand drücken, zog ihn dann aber wieder zurück. "Nein, stimmt, da waren nicht nur Äpfel für Aisha drin. Ich hab die halbe Küche geplündert. Unter Einsatz meines Lebens... Was bekomme ich denn dafür, wenn ich dir was abgebe?"

  • Sie hatte keine Hand frei sehr passend. Gegenwehr kaum möglich. "Das..." Er schnappte sie,ungeachtet des Korbes. Sie landeten auf der Decke. Ein Kuss, der jeden verbalen Widerstand erstickte.(Konnte es nicht immer so sein :D ) Er dachte nicht daran sie los zu lassen. Ihre Nähe war etwas wunderbares. Er kostete den Moment in vollen Zügen aus. Mit einem zufriedenen Lächeln liess Aretas sie los und drehte sich auf den Rücken, sah in den Himmel. "Der kleine Hunger ist gestillt." sagte er grinsend.

  • Der Korb fiel aus ihren Händen, als sie rücklings mit ihm auf der Decke landete. Kein Gedanke wurde mehr daran verschwendet. Schüchterne Hände legten sich für einen Moment an seine Seite und sein Kuss zog sie mit in eine ganz eigene Welt. Viel zu kurz, wie ihr schien, dann ließ er sie schon wieder los. "Soso, keinen Hunger mehr? Dann bleibt mehr für mich." Sie setzte sich wieder auf und wollte den Korb zu sich ziehen. Das war eine Bescherung, er war bei seiner Attacke auf sie umgefallen. Eine kleine Pfütze bildete sich langsam, aber stetig, neben ihm im Gras, rot vom Wein. Süße Früchte lagen verteilt auf Decke und Wiese. "Ohje.. " Schnell schnappte sie sich den Korb und versuchte, vom Wein zu retten, was zu retten war. Fleisch und Brot, alles hatte etwas davon abbekommen. Chio stellte den Korb hin, kniete sich daneben und begann, alles einzusammeln. Dazwischen leckte sie sich die vom Wein feuchten Finger ab. "Lecker... "

  • Was heißt hier mehr für mich. Er setzte sich auf. Es sah wie nach einer Schlacht aus und Chio kniete mittendrin. Aretas ging auf die Knie und rutschte zu ihr hin. Half die Früchte auf seine Weise aufzusammeln, indem er sie in den Mund steckte und kauend nach der nächsten Weinbeere griff. In Wein eingelegte Früchte, schmeckte gar nicht so schlecht. Was fehlte war Wasser. Er sah Chio zu wie sie sich ihre Finger ableckte. Als sie sie nach dem nächsten Einsammeln wieder ablecken wollte, hielt er ihre Hand in der Bewegung fest, zog sie zu sich, zögerte und leckte die Finger einzeln, mit sichtlichem Genuß ab. Ihm waren der Wein, das Essen plötzlich völlig egal. Er zog sie wieder zu sich auf die Decke. Diesmal sollten es nicht nur ihre Lippen sein. Er schmeckte sie Stück für Stück von den Lippen abwärts, die Fibel an ihrer linken Schulter löste sich. Er schwelgte in der Zartheit des dargebotenen, freigelegt vom Stoff. Alles was noch bedeckt war, wurde mit sanften Berührungen bedacht, regte seine Phantasie an, mehrte das Verlangen es frei von Verhüllung zu spüren , zu sehen, zu kosten. Sanft sich einen Weg über ihren Körper suchend, gelangte er zum süßesten Geheimnis jeder Frau. Seine Finger strichen über den Stoff, blieben und streichelten zärtlich, bekamen eine Ahnung und es keimte der Wunsch das Geheimnis zu lüften.

  • Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er sich immer wieder etwas in den Mund steckte. Auch eine Möglichkeit, das Chaos zu beseitigen. Die letzte Weinbeere schnappte sie ihm weg, steckte sie sich schnell in den Mund. "Die gehört mir." grinste sie ihn an, wollte sich die Finger erneut ablecken. Er aber hatte andere Pläne, nahm ihre Hand. Ein Finger nach dem anderen verschwand in seinem Mund, wurde gründlich abgeleckt. Ein vertrautes, warmes Gefühl breitete sich in ihrem Inneren aus, sein Tun hielt sie in seinem Bann. Bereitwillig ließ sie sich von ihm auf die Decke ziehen, gab sich ganz seinem Kuss hin, vergrub ihre Finger in seinem Haar.


    Seine Lippen fanden ihren Weg über ihre zarte Haut, trafen auf Stellen, die ihr den Willen nahmen, sich dagegen aufzulehnen. Sanfte Berührungen, nur gedämpft duch das bisschen Stoff, brachten ihr Blut in Wallung, weckten verborgene Sehnsüchte. Ihr Körper bog sich unwillkürlich seinem entgegen, ihre Hände erkundeten neugierig seinen für sie unbekannten Körper. Der Stoff ihrer Tunika rutschte dabei unwillkürlich ein Stückchen weiter von ihrer Schulter, legte mehr Haut frei, als sie freiwillig zu zeigen bereit gewesen wäre. Chio ließ es geschehen, strich mit ihren Fingern über muskulöse Schultern, einen durchtrainierter Körper, bis eine Hand auf seiner Hüfte ruhte, sie dort innehielt. Seine Berührungen gingen tiefer, erreichten ihr Heiligstes, dazwischen nur der feine Stoff ihrer Tunika. Ein wohliges Seufzen, er würde nicht mehr lange Haut von Haut trennen...


    Da plötzlich wurde ihr bewußt, dass es anders sein würde.. mit einem Mann. Noch dazu war sie völlig unerfahren. Erschrocken griff sie nach seinem Handgelenk. "Nein, nicht... bitte." Ihre Stimme war eher ein Flüstern, ihr Blick flehend, mit dem sie ihn nun ansah. Das Verlangen, ihn noch näher zu spüren, war groß, ihre Angst davor jedoch größer. In ihr tobte ein Kampf der Gefühle.

  • Abrupt hielt er inne. Ihre Augen, ihre Hand, die ihn stoppte. Er bräuchte nur energischer vorgehen und ihr Widerstand schmolz dahin. Das wollte er nicht. Sie hatten noch öfter die Gelegenheit und es kam der Tag oder die Nacht in der sie, von sich aus, dazu bereit wäre. Er legte die Arme um sie, sagte nichts dazu, küsste sie zärtlich, akzeptierte damit ihre Entscheidung. „ Ist schon in Ordnung.“ Nichts war in Ordnung, nicht bei ihm. Wie sollte es auch. „ Du bist noch unberührt?“ fragte er, hatte sich auf den Ellbogen gestützt und strich mit den Fingern durch ihre Haare. Es war selten bei Sklavinnen und das lag meist an ihren Besitzern. Chio hatte in ihrem Fall Glück einer Frau zu gehören, die wahrscheinlich nicht darauf aus war, dass Chio so schnell ihre Unberührtheit verlor. Das wäre beinahe schief gegangen. Aretas nahm sich vor das Ganze zurückhaltender anzugehen. So gut es eben ging.
    Er dreht sich auf den Rücken, sah in den Himmel. „ Was ist denn noch genießbares im Korb?“

  • Sein Kuss sollte sie beruhigen, seine Augen sprachen eine ganz andere Sprache. Er war enttäuscht, auch wenn er meinte, es wäre in Ordnung. "Danke." Das schlechte Gewissen wurde immer größer. Auf seine Frage nickte sie nur. Was hätte sie auch sagen sollen. Unberührt ja, aber nicht ganz unerfahren. Eben nur mit einem Mann, das war neu. Und ihre Beziehung zu Faustina? Davon sollte er wissen... oder doch besser nicht? Wieso war das alles nur so kompliziert.


    Aretas wechselte das Thema. Der Korb... Chio erhob sich und kniete sich wieder auf die Decke, sah nach, was noch im Korb war. So schlimm war es gar nicht, wie es im ersten Moment aussah. Nur was oben lag, war mit Wein getränkt, der Rest war unversehrt. Musste er nicht wissen, er konnte ja selbst nachsehen. "Also, wenn du Wein magst, dann ist so ziemlich alles noch genießbar, ansonsten... ich denke, du wirst uns was jagen müssen." Schmunzelnd hielt sie ihm ein Stück aufgeweichtes Brot vor die Nase. Sie selbst steckte sich eine Weinbeere in den Mund. Ein wenig ihrer Unbeschwertheit war zurück, dass sie schon wieder nur Unsinn im Kopf hatte. Das Stückchen Brot warf sie weit von sich ins Gras, irgendein Tier würde sicher Freude daran haben. Chio kramte wieder im Korb. Noch eine dieser leckeren Beeren fand sich in dem Durcheinander, die hielt sie Aretas an den Mund. "Mund auf, Augen zu." Schnell schob sie sich das Früchtchen in den Mund und schenkte ihm einen besonders süßen Kuss.

  • Er tat was sie wollte. Die Belohnung dafür war zuckersüß. Zu süß, er musste sich hinsetzen. Zum Glück gab‘s Ablenkung. Ein Grashüpfer sprang auf die Decke. Aretas fing ihn weg. „ Ich war jagen Chio.“ Grinste er. „ Hier, ein kleiner Bock.“ Seine Hand vor ihrer Nase aufmachend, in der der Grashüpfer saß. Na, war das eine Freude für den kleinen Hüpfer. Er sprang Chio mitten ins Gesicht, auf ihre Nase. Blieb nicht lange sitzen suchte lieber in hohem Bogen hüpfend das Weite im Gras. Aretas lachte, hielt sich den Bauch. Das sah urkomisch aus, wie Chio da saß. „ Er hätte dich beinahe gefressen. Au, mein Bauch.“ Er konnte nicht mehr, kroch keuchend zum Korb, angelte nach dem Wein und trank einen Schluck. „ Du auch?“ ihr den Wein hinhaltend.


    Könnte es nicht jeden Tag so sein? Er sah nach den Pferden. Sie grasten friedlich, keiner behelligte sie hier. Es wäre zu schön, um wahr zu sein.
    Die Sonne war über den Mittag hinaus. Es dauerte nicht mehr lange und sie mussten zurück.

  • Er wich ihr aus, vorhin schon, jetzt wieder. Er ließ ihr aber keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Etwas sprang sie an, mitten ins Gesicht, klammerte sich an ihre Nase. Erschrocken wollte sie zurückweichen, schielte auf den "Bock", fuchtelte wild mit den Händen. Da war er aber auch schon wieder weg, geflüchtet. Erleichtert atmete sie aus. Sie hatte vor Schreck vergessen, weiterzuatmen. Chio boxte Aretas gegen den Arm, aber der lachte sich nur schief. Hätte sie wohl auch, wäre sie nicht sein Opfer gewesen. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. "Das kriegst du zurück... irgendwann, irgendwo... " Sie wußte auch schon, wie. Schmunzelnd über ihren grausamen Plan, konnte sie nun auch einen Wein vertragen. "Ja, danke." Sie nahm einen kräftigen Schluck auf den Schreck und gab ihn dann wieder zurück, holte sich noch ein Stückchen Brot aus dem Korb. Chio lehnte sich zurück, legte sich so auf die Decke, dass ihr Kopf auf Aretas Schoß lag, knabberte immer wieder an ihrem Brot. "Erzähl mir eine Geschichte." bat sie unvermittelt und sah grinsend zu ihm hoch.

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