Tablinum| Gallus bitte zu Tisch

  • Jetzt begann die heiße Phase. Iovalenus blieb zum Unmut von Gallus immer noch verschollen. Derweil hatten sich Felx und Gallus auf Brutus eingeschossen. Alles in Allem hätte man darüber vielleicht sogar schmunzeln können, würde sich hier nicht eine ganze Familie aneinander aufreiben.
    Lepidus blickte kurz zu Felix, als dieser ihn nach dem Aurelier fragte.
    >Seine Reaktion ist mir vollkommen Schleierhaft. Zwar wäre es übertrieben zu sagen, ich sei mit Aurelius Lupus gut befreundet, jedoch gibt es in regelmäßigen Abständen Kontakt mit ihm und nennen wir sie mal Freunden.<
    Lepidus stockte für einen Monent, sinnierte kurz und nahm einen Schluck Wasser.
    >Aber gerade wegendiesem brisanten Tema sowie dem der Cena wollte ich sowieso mit dir unter vier Augen sprechen.
    Außerdem habe ich noch eine kleine Überraschung für dich.<


    Nach diesem kurzen Wortschwall, hielt Lepidus Morrigan den Becher hin und wartete auf weitere Wortmeldungen.

  • Langsam verstand Galeo, warum sein Vater bei diesem Sohn lieber weg als hinsah. Er selbst fand Brutus auch extrem unsympathisch, obwohl er zu Hälfte sein Bruder war. Sicherlich kam kein Kind schlecht auf die Welt, aber das Ergebnis aus einer Ehe, wo der eine nie bei der Familie weilte und der andere ein außergewöhnlich exzentrischer Mensch war, der das Kind in frühester Jugend einem Haushalt voller Sklaven und einer Erzieherin überließen, konnte sich einfach nirgends sehen lassen. Mit der zweiten Frau seines Vaters zog auch der familiäre Unfrieden in die Familie ein. Selbst jetzt, wo sie in Griechenland weilte, schien sie noch Einfluss zu haben.


    "Es hat keinen Wert, sich mit dieser Missgestalt auseinandersetzen zu wollen“, sagte Galeo an Felix gewandt, als Brutus den Raum verlassen hatte. "Vermutlich bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis ihn Bracchus hinwegrafft. Hoffentlich geschieht dies bald."


    Er schaute sich um, ob ihn noch ein Leckerbissen locken konnte, aber er fand nichts. Im Grunde fühlte sich sein Bauch auch gesättigt an. Abgesehen von Brutus, dem fehlenden Iavolenus und der ausgebliebenen konkreten Antwort, die Lepidus' Zukunftspläne betraf, lief das Frühstück reibungslos. Der Witz am Ganzen: Er wollte gar nicht essen, als er das Tablinum aufsuchte, sonst wäre es ja ins Triclinium gegangen. Aber die Sklaven in der Villa gehörten zu den besten, die man überhaupt bekommen konnte, und so organisierten sie oft mehr als man von ihnen erwartete.


    "Quintus, ich hoffe, ich kann einmal voller Stolz auf dich blicken und muss nicht wie dein Großvater mit allzu vielen misslungenen Sprössen rechnen. Deine Mutter und ich haben uns so gut es ging auch immer Mühe gegeben und Zeit für euch genommen. Hoffentlich hat das gefruchtet."


    Bei dem Thema zwischen Lepidus und Felix wollte sich Galeo nicht einmischen, weil er nicht mehr wusste, als sein Sohn vorhin berichtet hatte.

  • Morrigan füllte wortlos den ihr hingehaltenen Becher auf. Was geredet wurde interessierte sie nicht, so schaltete sie ab und hing ihren eigenen Gedanken nach.


    Eine Cena? Hier im Haus? Oh man das roch nach Arbeit, viel Arbeit....

  • Qunitus schüttelte ob des Verhaltens seines Onkels den Kopf und ignorierte dessen letzte Worte, ähnlich wie sein Vater es auch gerade tat. Dann als Brutus gegangen war sagte er.



    "Ich bleibe dabei, Vater, es ist eine Schande, dass sich so einer Claudier nennen darf. Hoffen wir, er zieht unseren Namen nicht noch mehr, als er es ohnehin schon tut, in den Dreck. Vielleicht haben wir ja wirklich Glück und Bracchus empfängt ihn alsbald. Aber selbst vor dem hätte dieser Missratene Winzling wahrscheinlich keinen Respekt. Ähnlich wie bei Dir und Großvater. Und was unsere Erziehung anbelangt kann ich nur zustimmen. Du und Mutter habt euch wirklich so oft es ging um uns gekümmert und ihr tut es ja immer noch, aber auch Großvater war nicht untätig. Hoffentlich bleibt das noch eine Weile so,"


    Dann wandte sich Felix zu Lepidus


    "Wir können uns gerne unter 4 Augen sprechen, aber wenn es nicht unglaublich wichtig ist, geht es glaube ich auch hier. Ich habe keinerlei Geheimnisse vor meinem Vater und meiner Schwester und der zu nichts nützliche Brutus ist ja soeben von dannen geschwebt um sich nun seiner Zukunft in einer Schenke oder der nächstbesten Gladiatorenschule zu widmen...."


    "Was Lupus anbelangt muss ich Dir aber sagen, dass ich mit ihm abgeschlossen habe. Ich bin weder an einem Treffen noch an sonst irgendeiner Art der Konversation meinerseits interessiert. Gegen die Gens Aurelia habe ich nichts, gegen diesen Aurelius Lupus schon. Sein Verhalten war eine absolute Unverschämtheit und für einen Patrizier vollkommen unstandesgemäß. Sollte er an einem Treffen interressiert sein und sich bei mir entschuldigen wollen, kann er gerne hierher, zur Villa Claudia, kommen und mich freundlichst um Vergebung bitten.
    Oder besser noch. Warum nicht gleich in der Curie der Salii Palatini? Denn genau da hat er mich vor den Augen einiger der einflussreichsten Männer Roms öffentlich angegriffen."


    er ließ bei diesen Worten deutlich durchblicken, wie wenig er von diesem Aurelier hielt. Im Kreise seiner engsten Familie brauchte er schließlich keinen Hehl daraus zu machen.


    Sim-Off:

    wenn du noch ein 4-Augen-Gespräch möchtest, kannst du ja schonmal einen Thread aufmachen :D

  • Und obwohl Galeo das Gespräch zwischen seinem Sohn und dessen Onkel nur beiläufig verfolgte, fesselte es mehr und mehr seine Aufmerksamkeit. Er erlebte seinen Sohn zum ersten Mal, wie er persönliche Entscheidungen von Tragweite traf, und in diesem Moment wurde ihm klar, was ihm schon längst hätte klar sein müssen: Aus dem Knaben war seit längerem ein Mann geworden, nur Galeo hatte es nicht bemerkt, weil sich die Wandlung während dessen Bildungsreise vollzogen hatte.


    "So spricht ein stolzer Mann, der trotzdem den Überblick und die Bodenhaftung behält", raunte er seinem Sohn zu. "Ich bin sehr gespannt, wohin dich dein Weg einmal führen wird." Er lehnte sich wieder zurück, denn er wollte nicht unhöflich sein und das Gespräch der beiden stören. Nach kurzer Überlegung setzte er sich jedoch auf.


    "Ich wäre dann fertig und möchte die Hände waschen", sagte er laut vernehmlich. Demonstrativ hob er die Hände und wartete auf Schüssel, umsorgende Hände und Tücher zum Trocknen.

  • "Und was ist mit Iavolenus?"
    schob Quintus noch schnell ein bevor sein Vater gehen konnte. Der machte ja gerade Anstalten den Raum zu verlassen.


    "Mit ihm wolltest Du ja auch reden und auch ich würde gerne noch ein paar Worte mit ihm wechseln. Schließlich hat er mir bei den Palatini zwar seine Stimme gegeben, aber dennoch seine Unterstützung bei allem weiterem versagt."

  • Ein Wink von Mansuri und drei Sklaven tummelten sich um Claudius Gallus. Einer hielt die Schüssel, der zweite die Tücher und ein dritter wusch ihm die Hände und trocknete sie ihm ab. Mansuri hatte darauf geachtet einen Sklaven zu nehmen, der mit dem Tragen der Schüssel zurechtkam. Nicht, dass ein Missgeschick passierte und Gallus wieder in nasser Tunika da saß. Es war alles getan. So schnell wie sie erschienen waren, verschwanden sie wieder. Für den nächsten wurde eine neue Schüssel mit frischem Wasser und saubere Tücher bereit gehalten.

  • Während Galeo von den Sklaven versorgt wurde, ging er auf Felix' Nachfrage ein.


    "Anfangs habe ich gedacht, Iavolenus findet nicht aus dem Bett, inzwischen glaube ich, er hält sich gar nicht in der Villa auf. Die Sklaven haben dafür gesorgt, dass Lepidus und Brutus hierher gefunden haben. Der Erfolg dort zeigt mir, dass es nicht an den Sklaven liegen kann, dass dieser Tunichtgut nicht erscheint."


    Mit der Versorgung zeigte er sich zufrieden. Vor allem das Abtupfen seiner Hände gefiel ihm, denn er legte Wert auf gefühlvolle Behandlung. Prüfend strich er über den Handrücken und stellte fest, dass die Haut auch schon einmal glatter war. Die Feststellung beruhte nicht auf Eitelkeit, sondern auf dem unangenehmen Gefühl, wenn Haut spannte.


    Zu Felix sagte er: "Sobald er auf seinem Zimmer gesehen wird, möchte ich eine Nachricht haben. Irgendwann in den nächsten Tagen wird er ja mal erscheinen, so lange ich in Rom bin." Er sagte es so laut, dass die anwesenden Sklaven den Auftrag hören konnten. "Dann ich immer noch Zeit, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Wir können ihn gemeinsam aufsuchen oder jeder für sich alleine, ganz wie du willst."

  • Ein klein wenig stutzte Lepidus schon, als er die Worte von Felix vernahm. Hörte er sich doch schon wie der Kaiser höchstpersönlich an oder um dies noch zu steigern, wie der zu Fleisch gewordene Jupiter.
    Wie dem auch sei, tangierte dies Lepidus recht wenig. Menecrates tat alles um seinen Kindern sowie Kindeskindern einen so angenehm wie nur möglichen Einstieg in die Karriere zu verschaffen, von daher unterschieden sich Felix und Brutus nicht allzu viel.
    Dies waren aber Lehren für das Leben, welche Lepidus auch schon zuteil wurden.
    Mit einem Nicken ließ er Felix wissen, das er seine Antwort registriert hatte und er die geplante Cena nun dementsprechend vorbereiten konnte.
    Eigentlich war die zweite Sache nicht so geheim, das sie keiner hören durfte.
    Lepidus nippte abermals am Wasser.
    >Mansuri!<
    Rief Lepidus in Richtung seiner Sklavin und winkte sie mit einer Handbewegung zu ihm.
    >Zum Einstieg in deine politische Karriere möchte ich dir Mansuri zum Geschenk machen.<
    Und Lepidus lächelte Felix zu.


    >Dies war es eigentlich, weswegen ich dich unter vier Augen besprechen wollte.<
    Das er bezüglich der Cena und dem Aurelier noch etwas hätte arrangieren können, dieser Zug war seit Felix' Antwort abgefahren und dabei beließ er es auch.

  • Was wollte denn Claudius Lepidus von ihr? Morrigan hatte alles im Griff. Mit wenigen Schritten, langte sie bei Claudius Lepidus an und blieb neben ihm stehen. Alles weitere erfuhr sie aus dem Gespräch, was er mit Claudius Felix führte.
    Sie wurde verschenkt. Was für ein Glück, sie blieb in der Familie und Claudius Felix war ihn neuer Besitzer.Innerlich atmete sie auf, dass es nicht an Brutus geriet.Bei Felix gab es mehr Arbeit. Er war öfter unterwegs und hier in der Villa gab es sicher bald die ein oder andere cena.

  • Quintus wandte sich seinem Vater zu:


    Wenn es Dir nichts ausmacht, würde ich ihn gerne gemeinsam mit Dir aufsuchen. Bisher hatte ich leider noch keine Gelegenheit mit Iavolenus über mein Ansuchen bezüglich der Aufnahme bei den Palatini zu reden. Das könnten wir dann, neben Deinem Anliegen bei ihm, besprechen."


    Dann wandte sich der junge Mann von seinem Vater ab und schenkte Lepidus seine Aufmerksamkeit. Zufrieden nahm er ein Nicken seines Gegenübers bezüglich der gemeinsamen Cena zur Kenntnis. Es würde ein wahrlich großartiges Fest werden.
    Die folgenden Worte überraschten Felix und das Geschenk seines Großcousins von Quintus völlig unerwartet.


    Mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen nahm er das Geschenk dankbar an.


    "Vielen Dank, Quintus. Ich weiß dieses Geschenk wirklich sehr zu schätzen und nehme es gerne und sehr dankbar an."


    Dann hob er seinen Becher mit Apfelsaft. :D


    "Lass uns anstoßen. Auf eine hoffentliche herausragende Cena, an die man sich noch lange erinnern soll und die uns beiden dazu helfen wird, festen Fuß auf politischem Boden zu fassen. "

  • Es war schön zu sehen, das Lepidus mit seinem kleinen Geschenk durchaus angekommen war.
    Auf der anderen Seite war es aber auch nur ein Sklave. Nicht mehr und nicht weniger.
    >Schön das ich dir damit eine kleine Freude bereiten konnte Quintus. Mansuri ist durchaus nicht untalentiert.<
    Lepidus erhob anschließend auch seinen Becher und stieß mit Felix an.
    >Auf uns und eine gelungene Cena.<

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!