Nach dem wir Hispania hinter uns gelassen hatten schien die See uns sehr gnädig. Wir erreichten schnell unser Ziel wo wir die Piraten vermuteten, doch da war nichts. Doch der Schein trügte uns. Am Horizont tauchte plötzlich ein Schiff auf. Bald sollten wir den Piraten gegenübertreten und ich war leicht angespannt. Diese Anspannung sollte sich aber bald lösen.
Schiffsverband Cl.MS.X.L. auf Fahrt
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- Mauretania
- Echion
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Die ereignisreiche Reise verlangte einer umfänglichen Chronik. Denn die Geschehnisse durften nicht in Vergessenheit geraten. Vielmehr verlangte es nach einer Untersuchung wie es zu derartigen Dingen im Einflussgebiet des Imperium Romanum kommen konnte und ob vielleicht noch mehr dahinter steckte als Dummheit einer kleinen Gruppe, die nun tot war. Doch sie hatte auch offenbahrt wie verletzlich die Truppe noch war. Mit einem ungewöhnlich schlechten Gefühl hatte die militärische Führung beschlossen trotz der Vorkommnisse die Reise fortzusetzen. Die einzigste Gegenstimme war von Tribun Subdolus gekommen, aber er fügte sich der Mehrheit. Ihm war unwohl dabei diese Laien in einen Konflikt zu führen, dessen Gegner viel zu verlieren hatten, ergaben sie sich vorzeitig dem römischen Gesetz.
An der Küste Africas entlang schien sich die Situation zu entspannen. Es konnte nicht nur am verbesserten Wetter liegen, aber Herius machte sich noch nicht zuviele Hoffnungen darauf, das die Entspannung auch auf die Form der Miles und Nauta überschwappte.
Ihr erstes Ziel hindes dämpfte die Moral sogleich, denn das Nest war ausgeflogen. Die Hütten bereits eingefallen und kein Zeichen davon, das hier in den letzten Monaten Leben gewesen wäre. Doch diese Flaute konnte auch ein Befreiungsschlag sein, denn die Anspannung an Bord war rießig gewesen, als die Schiffe dem anvisierten Punkt sehr nahe kamen.
Am nächsten Tag näherte sich ein Schiffsverband. Es stellte sich schnell heraus, das dies Handelsschiffe waren, die nur besonders zeitig im schiffbaren Jahr zu einer Route aufgebrochen waren. Auch auf dessen Seite war die Verwunderung zu erkennen Schiffe der Classis in diesen Gewässern anzutreffen. Aber es mochte auch ein wenig dazu beitragen, das man die Arbeit der Patrolienfahrer mehr zu schätzen wußte.
Der Flottenverband hindes steuerte auf sein nächstes mögliches Landversteck der Piraten zu. Vielleicht wurde man dort fündig und wenn doch, dann hoffe der Tribun Subdolus, das die Männer sich deutlich tiefgründiger an ihre Ausbildung besannen und nicht wie ein wilder Haufen Tölpel an Land stürmten.
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Die Handelsschiffe zogen an uns vorbei. In diesem Moment spürte man förmlich wie die Anspannung sich löste. Dies waren die Abenteuer also die hier auf uns warteten. Nun gut man sollte nicht übermütig sein und so wartete ich geduldig. Denn ich wusste es würde der Tag kommen an dem wir auf die Piraten treffen würden und ich mich beweisen könnte. Der Rest der Mannschaft schien da ein wenig anders zu denken aber gut es sollte mich nicht weiter interessieren was sie dachten. Das Wetter führte zu einer enormen Stimmungsverbesserung und ich fühlte mich stärker denn je. Ich freute mich auf die Weiterfahrt.
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Mehr als eine Woche später standen die Offiziere an Bord zusammen. Förmlich jede Bucht hatten sie begutachtet, aber selbst wenn sie auf ein paar Hütten trafen waren diese leer. Sie kreuzten schon zu lange vor Africa und die Moral war schwerer denn je am Leben zu halten. Für den Tribun Subdolus war die Sache klar: Ihre Schiffe waren einfach zu auffällig und die Piraten scheinbar äußerst gut organisiert, um dem römischen Flottenverband aus dem Weg zu gehen. Doch auch die Seeoffiziere hatten Argumente bereit. So zum Beispiel lag die Frage unbeantwortet an Deck Wo sie ihre Schiffe versteckten, sollten sie wirklich mit Sack und Pack ins Landesinnere flüchten.
Herius trat an einen festen Tisch, dort war eine Übersichtskarte fest gemacht. Sie waren bis jetzt davon ausgegangen, das die Beutejäger vorallem im westlichen Meer agierten. Auch zwischen den Piratenstämmen gab es Rivalitäten. Die einen beherrschten den Westen, die anderen trieben sich um Sizilia herum, wieder ein anderes Volk versuchte sich im Osten durchzusetzen. Ein ständiges Kommen und Gehen war das und darum war dies auch so schwer dieser Seuche Herr zu werden.
"Sie können nicht ewig weit ausweichen." War daher seine Schlussfolgerung. "Und sie haben nicht die Schiffe, um ins tiefe Gewässer zu fahren. Wir treiben sie bis an den Rand ihres Machtbereiches. Die Buchten suchen wir mit einem starken Schiff ab, während der Rest den Seeweg blockiert. So kommen sie nicht um uns herum." Er fuhr mit dem Finger über die Karte. Sie mußten an den Anfang ihrer Route zurück, wollten sie es wirklich sicher machen. Aber vielleicht überschätzte er die Risikobereitschaft der Piraten auch, dann wäre das ganze Manöver umsonst und sie würden die Diebesbande auch so noch geiseln. Hinsichtlich der Moral entschied er daher: "Wir treiben sie von hier. Ich glaube kaum, das sie hinter unserem Rücken an einer Bucht vorbei gehuscht sind. Dazu haben sie viel zu viel Respekt vor unserer maritimen Übermacht." Und er hatte auch schon den Ort ausgemacht, an dem es warscheinlich war, das zwei Gruppen ihr Revier trennten. Nicht viele Tage trennten sie davon.
"Wenn wir es gut machen, kommt es nichtmal zu einem Kontakt, dann können wir die Schiffe derer zusammen lesen, die bereit waren eine Schwelle zu übertreten, um uns zu entkommen." Die Beratung war abgeschlossen, die Mannschaften wurden lautstark dazu aufgefordert wieder Fahrt aufzunehmen. Noch ahnte keiner, das es viel anders kommen sollte, als sie es jemals erdacht hatten...
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An den Rand getrieben und doch nicht dem barbarischen Feind in die Hände gefallen. Das war das Ergebnis tagelanger Manöver der Classis am Kopf von Africa. Anstrengend war es für alle Männer an Bord. Aber der straffe geregelte Tagesablauf, die strengen Befehle und immer das Gefühl zuviel zu tun zu haben, sorgten dafür, das die Männer ihr hinterrückses Geschwätz minimierten oftmals am Abend garnicht daran dachten zu maulen. Dies erleichterte auch den Offizieren die Arbeit, denn sie konnten von Diziplinarmaßnahmen absehen und so die Moral ohne viel Zutun an Bord erhöhen.
Die Piraten hindes getrauten sich weder die beschriebene Linie zu überschiffen, noch auf Konfrontationskurs zu den Römern zu gehen. Nein vielmehr setzten sie sich über Land ab und flohen von ihren Schiffen. Die Classis hatte so ein Leichtes jene Pötte in Gewahrsam zu nehmen und zu vernichten. Sie warteten geduldig ab, bis auch das letzte Brett verbrannt war. Den Barbaren an Land nachzusetzen war hingegen eine ausichtslose Unternehmung. Erstens kannte der Feind sich besser aus und zweitens war die Operationsgruppe auch nicht dazu ausgestattet weite Fußmärsche an Land auf sich zu nehmen. Abgesehen davon, das man dieses Land weder fruchtbar noch angenehm in der Temperatur nennen konnte.
Doch ohne Schiffe waren diese fliehenden Feinde erstmal still gestellt. Nun mußten sie nur sehen, das dies auch so blieb und dieses Ziel mit gezielten weiteren Patrolienfahrten erreichen. Denn nur wenn die Flotte Presenz zeigte, war es ihnen möglich die Piratenaktivitäten weitestgehend zu unterdrücken.
Bevor man nach Misenum zurückkehren würde, gab es eine weitere wichtige Aufgabe zu erfüllen. Gewisse Hafenmeistereien mußten dafür sensibilisiert werden nicht an jedes Schlitzohr Schiffe zu verkaufen und gleichzeitig darauf getrimmt werden, verdächtige Gestalten den römischen Sicherheitskräften zu melden. Kein leichter Weg, aber Roms Soldaten hatten da ganz besonders eindringliche Erklärweisen...
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Es war nun mehr schon eine Lange fahrt gewesen doch wir hatten unser Ziel erreicht. Nun endlich waren wir vor dem Schiff der Piraten auch wenn diese schon an Land geflohen waren waren wir doch endlich auf sie gestoßen. Es war also an der Zeit zurück zu kehren. Ich hatte zwar gedacht das es zu einer Auseinandersetzung kommen würde mit den Piraten doch ich war nicht deswegen enttäuscht. Wie mir der Tot des Räubers klar gemacht hatte war das umbringen eines anderen eine Tat die die Seele schwer bedrückt um nicht zu sagen zerfleischt.
Nun wurde uns order gegeben an den Häfen die Wachen zu sensibiliseren gegen solche Piraten. So machte ich mich mit Evander zusammen auf den Weg zu einem Hafen während die anderen die umliegenden Häfen besuchten. Dort angekommen klopfte ich an das Anmelde oficium. Von innen kam ein "Herein" und so traten wir ein und ich sprach:
"Salve, mein Name ist Echion und das ist Evander wir sind beide von der Classis hier und haben den Auftrag die Sicherheit an diesem Hafen zu begutachten. Was sind die Sicherheitsrichtlinien an diesem Hafen?"
Der Mann scheinens aus allen Wolken gefallen steht auf und rennt wie wild zwischen seinen Regalen her offensichtlich auf der Suche nach einem Pergament. Nun endlich zieht er eine Schrifftrolle hervor und sagt:
"Ah ja sie meinen wie wir hier verfahren mit Schiffsfahren nun wir sie müssen sich hier eintragen wenn sie ankommen und ihre Interessen an diesem Hafen bekunden."
Ich überlegte und dann sagte ich:
"Nun ab jetzt achtet bitte mehr darauf wie diese Menschen die sich eintragen aussehen ausserdem solltet ihr nicht alles glauben was sie sagen. Ansonsten werden wir mit den Piraten nie fertig."
Der Mann schien etwas verstört und wollte wohl wieder Worte geben doch er gab es auch gleich wieder auf. Somit verabrschiedeten wir uns und gingen wieder zum Schiff.
Auf dem Weg sagte ich zu Evander:
"Ich werde der Obrigkeit empfehlen einen anderen Mann in dieses Oficium zu stellen. Einer der Fähiger ist."
Evander nickte denn er wusste was ich meinte.
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Der Versuch war sicherlich ehrbar gewesen, aber das Ergebnis glich einer Niederlage. Kein Hafen ließ sich bekehren. Offen gab dies natürlich keiner zu, aber so erfahren waren die Offiziere nun schon, das sie die Aussagen durchschauten. Ihnen fehlte es allerdings an Mitteln ihr Ansinnen durchzusetzen und so würde die Classis das ganze schiffbare Jahr viel zu tun haben, um die Küsten vor Mauretania sicher zu halten. Es stand außer Frage, das man hier keinem Einheimischen auf die Füße trat. Mit Sicherheit verdienten so einige römische Beamte gut daran ein offenes Ohr im Hafenbecken zu haben und die Piratennester mit wertvollen Infos zu stopfen. Doch beweisen mußte man es oder wenigstens einen glaubwürdigen Informanten haben. So aber war vor dem römischen Gericht keine Amphore zu gewinnen. Und am Ende schlug man der Hydra einen Kopf ab, während zwei Neue nach wuchsen.
Völlig machtlos also mußten sie es einsehen und zogen sich mit ihrem Verband zurück. Diesmal jedoch segelten sie die zuvor abgefahrene Route Richtung Osten entlang. Hielten nochmal nach frischen Spuren Ausschau, aber natürlich versteckte man sich jetzt noch und beobachtete vom sicheren Ufer aus die römischen Seestreitkräfte. Wahrscheinlich war man hinter ihren Rücken schon dabei neue Schiffe zu bauen.
Subdolus wählte ganz bewußt die Fahrrinne über Hippo Diarrhytus, hinüber nach Eryx und Messana auf Sicilia, um sich dann dem italienischen Festland zu nähern. So konnten sie wenigstens noch etwas von ihrem Auftrag erfüllen, die Routen zu schützen, denn gerade in diesen Wochen wurden die ersten frischen Konvois aus Aegyptus erwartet und neben dem Masseprodukt Getreide kam da auch edles wie teures Luxusgut nach Ostia, um sich dann den Weg in die römische Hauptstadt zu bahnen.
Ein paar Wochen wollten sie kreuzen und somit ihre Präsenz im südlichen Abschnitt ihres Kontrollraumes erhöhen und einige Schiffe durchsuchen. Dann, wenn es darum ging Mannschaften, Proviant und Gerät auszutauschen und dafür nach Misenum zu fahren, wollte Subdolus mit von Bord gehen. Aber er lehnte es ab extra für ihn den Flottenstützpunkt anzulaufen. Dieser war hervorragend durch Nauarchus Pansa geführt...
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Die Tage in Mauretania vergingen und manchmal holte die Langeweile mich doch ein. Wir segelten umher immer auf der Suche nach neuen Gefahren die sich allerdings nie offenbarten. Nach einiger Zeit fragte ich mich jedoch ob unser Unterfangen noch Sinnvoll sei. Denn die Piraten würden gewiss warten bis wir abreisen um wieder zu zu schlagen.
Diese Gedanken verwarf ich jedoch wieder ziemlich schnell denn es war nicht an mir diese Entscheidung zu fällen.
Obwohl Mesinum eigentlich nicht mein Zuhause war freute ich mich schon darauf es wieder zu sehen. Immer wenn die Sonne unterging und ich zu den Sternen blickte musste ich darüber nachdenken wie oft ich die Sterne schon beobachtet hatte. Immer auf der Suche nach einer Antwort die ich nie bekam. Dennoch blickte ich sie immer wieder an.
Der Tag zog sich lang für die, die der Sonne nicht so gern ausgesetzt waren. An Board war es sehr heiß. Die Sonne schien gnadenlos herunter und schien mit ihren Sonnenstrahlen uns zu peitschen. Ich hatte mich an dieses Martirium schon ganz gut gewöhnt. Doch andere auf dem Schiff brachte es immer wieder dazu kurz zeitig um zu kippen.
Wie lange würden wir noch hier ausharren? Nun ich wusste für mich war es mal wieder an der Zeit mich in Geduld zu üben und ab zu warten bis diese Küste sicher war.
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Die Wochen waren wie im Flug vergangen. Alle waren erleichtert als bekannt wurde das wir endlich wieder absegeln. Unsere Haut war durch die Sonne braun gebrannt und viele fingen schon an den Verstand zu verlieren. Nun endlich aber segelten wir wieder in Richtung Heimat. Die Fahrt würde gewisse einige Zeit in Anspruch nehmen doch dieses Mal würde der Weg erheblich kürzer sein da wir Befehl hatten den direkten Weg zu nehmen. Langsam verschwand der Landstreifen am Horizont und was blieb war die See in alle Himmelsrichtungen. Bald würde ich wieder Zuhause sein.
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Vier lange Wochen kreuzte der Verband übers Meer und hatte nur wenig zu tun. Die geringe Arbeit war natürlich nur aus Sicht eines Offiziers zu sehen, denn die Mannschaften konnten sich über Langeweile nicht beklagen. Ganz im Gegenteil wuchs an Bord eine routinierte Besatzung heran. Die Befehle kamen zackig, die Männer schufteten stumm aber gewissenhaft. Viele hofften so besonders Eindruck zu schinden. Die Wenigsten würden später einen Nutzen daraus ziehen können. Subdolus machte sich Notizen und führte Gespräche mit den nautischen Offizieren, um deren Ansicht zu einigen Nauta zu hören sowie eine Einschätzung über den nautischen Dienst zu erfahren.
Die ruhige See und die geringen Vorkommnisse führten schließlich dazu, das man sich entschied Misenum anzulaufen, frische Vorräte und Männer zu laden und dann eine andere Route einzuschlagen. Die ersten Konvois aus Aegyptus waren sicher nach Ostia gelangt. Sie hatten einen dieser Schiffsverbände auf See kontrolliert und erfahren, das sie keinerlei Kontakt zu anderen Schiffen hatten oder auf Schurken gestoßen waren. Doch die schiffbare Zeit war noch lang und ohne Übergriffe war es in keinem Jahr abgegangen. Also entweder man hielt sich noch vornehm zurück oder aber das Halunkenpack führte etwas Großes im Sinn. Immerhin waren andere Konvois mittlerweile viel lukrativer. So brachte ein Schiff voller Sklaven weit mehr Ausbeute, als eine Corbita voll Öl. Oder aber ein Segler voll Elfenbein ließ sich besser verkaufen, als ein Schiff mit Getreide. Doch eben jene Luxuswarenschiffe wurden eigentlich immer mit Kriegsschiffen begleitet. Und nur wirklich gut organisierte Banden konnten es wagen solch einen Verband anzugreifen. Es blieb abzuwarten, was die anderen Monate brachten. Vielleicht trat einfach nur das Abwägigste ein und es wurde ein ruhiges Jahr.
Es war einfach keine Zeit dafür die Hände in den Schoß zu legen. Noch dazu es verschiedene Interessengruppierungen gab, die auf die Hilfe der Classis angewiesen waren und diese oftmals auch üppig honorierten. Warum also an Land Langeweile produzieren, wenn es doch soviele Routen zu bewachen gab.
Dieser Konvoi jedoch steuerte erstmal Misenum an. Maximal ein paar Tage und das Ziel sollte erreicht sein...
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