Mitten in den Floralia

  • Also.. sie brauchte ein Weilchen um zu sortieren, was er über seine Verwandtschaft sagte und blickte asbald durch. Betroffen sah sie zu Boden und war innerlich ziemlich erleichtert, dass die Todesfälle keineswegs 'ihrem' Todesfall nahestanden. "Ohwei.. ich wüsste gar nicht, was geschieht, wenn mein Zwillingsbruder Phelan aka Duccius Verus stirbt." Er heiterte sie auf, indem er feststellte, dass er eine Bekanntschaft war. Hoffentlich eine von vielen, die ihr weiterhalfen, was sie eigentlich vom Leben wollte und wie, noch besser, wo sie leben wollte. Das alles musste sie noch rausfinden... aber nicht an so einem Tag wie heute. "Was? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber wenn so viele Menschen an einem Ort leben, die allesamt ihre Feiertage gefeiert haben wollen. Nun ja.. hoffentlich gibts auch Feiertage ohne Opferungen.. denn die mag ich nicht." Er mochte diesen 'Rummel' auch nicht. "Da haben wir ja was gemeinsam... und kommen außerdem jeweils von woanders her." stellte Sontje nüchtern fest und hielt im Laufen inne. "Wo willst du denn überhaupt hin? Wir sind schon an vielen Tavernen vorbei gegangen. Gibt es eine Taverne, die du mir zeigen willst?" Die junge Germanin konnte sich nicht entscheiden, ob sie ihrem Arm in seinem Arm eingehakt belassen wollte und wartete seine Reaktion ab.

  • Sie hatte also auch einen Zwilling und konnte sich wohl besser in die Situation seiner Schwester hineinversetzen als er."Ich kann mich da ohnehin nur schwer hinein versetzen. Ich stand nur meinem Vater nahe und nach seinem Tod brach ich den Kontakt gänzlich ab. Eigentlich lässt mich der Tod meiner Schwester gänzlich kalt. Sie war im Grunde eine Fremde.", gestand er ihr ein.
    "Gibt es wohl aus. Ich muss gestehen, dass ich mich nie sonderlich mit den Göttern auseinander gesetzt habe." Erneut gestand er ihr etwas ein, aber warum sollte er es verleugnen? Er machte keinen Hehl daraus, dass ihm die Götter ebenfalls gleichgültig waren. Wenigstens schien sie auch nicht angetan zu sein von diesem Opferrummel.
    "Wie Recht du da hast.", bekräftigte er sie. Tatsächlich hatten sie einiges gemeinsam.


    Sie hielt inne, was sie wohl hatte? Hatte sie Angst, dass er sie abseits führte und etwas Unanständiges mit ihr machte? So tief gesunken war auch er noch nicht."Wir sind gleich da. Es ist eine etwas abgelegene Taverne, sehr sauber und ruhig, abseits des Gedränges. Sie wird dir sicher gefallen.", erklärte er ihr. In der Tat hatte er eine kleine Taverne im Sinn, die er noch von früher kannte. Dort würden sie sicher ungestört sein.
    Mit einem Lächeln ermutigte er sie weiterzugehen, um die Ecke, von wo aus man die Taverne schon sehen konnte."Da ist sie schon"

  • "Mein Bruder veränderte sich nach dem Tod meines Vaters und beschloß nach Mogontiacum zu gehen. Er schien schon viel gelernt zu haben, als ich ihm nachfolgte. Bis vor seiner Romreise, um die Priesterprüfung zu bestehen, hatte er reichlich Zeit für mich übrig, danach nicht mehr. Ich muss gestehen, ich war über seinen Zeitmangel beleidigt und habe mich dann schon mal gefragt, was ich eigentlich in der Gens Duccia mache. Und jetzt bin ich hier..." Ha, endlich jemand, der sich wie sie nicht für die Götter interessierte. "Jupp, die Götter..." Da hatte sie noch eine Gemeinsamkeit gefunden. "Ah, eine besondere Taverne? Dann gucken wir mal weiter..." Sie beliess ihren Arm in seinem Arm und bewältigte auch den Rest des Weges. Sontje fand ansprechend was sie sah und seine Beschreibung bestätigt. "Schaut gut aus!" Spätenstens jetzt sollte sie ihm beichten, dass sie kein Geld dabei hatte. Sontje räusperte die Kehle und sah ihn ohne Umschweife direkt an. "Äh, ich muss dir noch was sagen! Verzeih mir bitte, ich habe keine Münzen mehr, die habe ich vorhin für die Geränke ausgegeben. Von der Casa losgegangen ohne nachzusehen, ob ich genug mit habe, nur weil ich den Rest des Tages Rom anschauen wollte."

  • Sie schien ähnlich wie er eine wenig glückliche Vergangenheit zu haben wie er und tat ihm deshalb auch etwas Leid, aber es war nunmal das Los der Frauen allein zu sein, bis die Männer Zeit für sie erübrigen konnten."Ich kenne das. Also wenn man zu wenig Beachtung erhält. Meine Stiefmutter hat meinen Vater nach Kräften von mir fern gehalten. Aber das ist lange lange her.", erklärte er ihr und erinnerte sich an seine Jugend. Das waren noch Zeiten. Nun war er älter und um eine Reihe von Problemen reicher."Nun kenne ich den Namen deiner Gens. Nun fehlt nur noch der Rest deines Namens. Verrätst du ihn mir?"
    Bisher war er zu höflich gewesen sie nach ihrem Namen zu fragen, hatte sie ihn doch nicht bereitwillig genannt. nun bot sich allerdings die Gelegenheit, die er sogleich ausnutzte.
    Glücklich lächelnd führte er sie zu einem der Tische im Freien und bot ihr einen Platz an, ehe er sich selbst setzte, ihr gegenüber, sodass er sie schon ansehen konnte."Ja, ich habe sie kurz nach meiner Ankunft hier in Rom entdeckt.",erklärte er, ehe er ein kleines, trockendes Lächeln ausstieß. Die Getränke würde er natürlich gerne zahlen.
    "Mach dir des Geldes wegen keine Sorgen. Noch habe ich genug davon." Noch war er nicht pleite, noch hatte er sein Geschäft und einen Beutel voll Münzen bei sich.

  • "Zu Hause wurde ich Sontje gerufen und ziehe es vor weiterhin bei diesem Namen gerufen zu werden. In Mogontiacum habe ich einen römischen Namen ausgewählt. Er lautet Duccia Vera." erklärte Sontje nun bereitwilliger als zuvor. "Das muss ein schöner Zufall gewesen sein, der dich zu dieser Taverne hinführte. Es ist in der Tat sehr nett hier." meinte sie noch und blickte kurz aus dem Fenster. Sie war sehr erleichtert, dass er ihr ihren Fauxpas wegen den vergessenen Münzen nicht ernst nahm und schlug folgendes vor. "Mein lieber Nero, sobald ich genügend Münzen angespart habe, lade ich dich auch einmal zum Essen ein, ja?" Ein bisschen glaubte sie, dass ihr Herz schneller klopfte, wenn er lächelnd ansah. Der Aurelier sah auch zu gut aus, um sein Gesicht schlichtweg zu übersehen. Ein bisschen flirten hatte ihr noch nicht geschadet! "Für mich bitte roten Wein.. ein bisschen süß sollte er sein. Ich hätte Lust auf.. hm...was deftiges. Gebratene Hühner?"

  • Sontje hieß sie also oder Vera. Zwei Namen, wie es bei den zivilisierten Germanen üblich war. Das sie allerdings ihren Germanischen vorzog erstaunte ihn jedoch wenig, nach alldem was er über sie und ihre Familie gehört hatte. Klar, dass sie sich da distanzieren wollte. Vielleicht fand sie den namen Sontje allerdings auch nur schöner. "Sowohl Sontje als auch Vera sind schöne Namen, doch wenn du es vorziehst Sontje gerufen zu werden, so will ich dies auch tun. Hat dein Name auch eine Bedeutung Sontje von den Ducciern?" Es war ja üblich, dass Namen eine Bedeutung hatten, manchmal Eigenschaften, die auf die Person zutrafen. Vielleicht passte ja auch die Bedeutung ihres Namens zu ihr.
    Weniger der Zufall war es eigentlich gewesen, der ihn diese Taverne hatte entdecken lassen. Eigentlich befand sich ein Lupanar ganz in der Nähe, aber das würde er ihr nicht gestehen."Es scheint fast so.", meinte er daher nur und lächelte sie an. So hatte er doch bisher jede Frau abgeschleppt. "Nun, die Höflichkeit gebietet es wohl, dass ich deine Einladung einnehme. Ausserdem würde ich einer Frau wie dir niemals widersprechen." Auch das er diese Einladung annahm hatte einen weiteren Sinn, so würde er sie erneut treffen können.
    "Warum nicht. Ich nehme das Selbe.", verkündete er und winkte mit einer lässigen handbewegung einen Kellner heran und gab die Bestellung auf, wobei er kurz mit dem Kellner über den Wein diskutierte. Er kannte sich aus und wollte Sontje einen Wein bieten, der genau ihren Vorstelllungen entsprach.

  • So? Er wusste um die Namensbedeutung sehr gut Bescheid. Ihr gefiel es, dass er beschloß, sie auf ihren Wunsch hin bei ihrem ersten Namen zu rufen. "Ganz einfach, Sontje heisst 'die kleine Sonne'. Der weibliche Name kommt aus dem Norden, also noch weiter weg vom Limes. Aus der Gegend, wo Germanien zu Ende ist und das kalte Meer anfängt. Apropos Meer, ich würde gerne irgendwann mal nach Ostia, um die Küste besuchen und das Meer zu sehen." Sie lachte, als er erklärte, er nahm ihre Einladung an und würde ihr nie widersprechen. "Ich nehme dich beim Wort, Aurelius. Du hast alle Zeit der Welt die Einladung anzunehmen, denn so schnell will ich nicht wieder von hier weg..." Ihr Gegenüber gab sich redliche Müde ihre Wünsche bezüglich Nahrung und Getränke zu erfüllen. Schmunzelnd, dass er so zuvokommend war, hob sie ihr Getränk und prostete ihm zu. Sontje verzichtete ganz offen darauf, wie sonst üblich, den ersten Schluck den hiesigen Göttern zu opfern. Sie hatten ja beide schon darüber gesprochen, dass sie nicht so arg den Götter treu waren. "Was hast du die nächsten Tage vor? Ich werde mir Roms Sehenswürdigkeiten und die bunten Märkte auf jeden Fall anschauen." Und dazwischen auf ein kleines Kind aufpassen, aber ja, sie wusste, dass sie einem festen Job nachzukommen hatte. Ihre Grübchen wurden tiefer, da sie ihn herzlich anlächelte.

  • "Kleine Sonne... treffend. Dein Haar gleicht wie nichts den Strahlen der Sonne. So manche Frau wird dich wohl um deine Haarfarbe beneiden." Das Kompliment musste er einfach machen. Blond war eine besondere Haarfarbe und Römerinen schienen sie sehr zu schätzen, bedachte man all die Dinge, die sie sich in der Hoffnung die Haare zu bleichen, in eben diese schmierten. "Ach ja... Das Meer. Mein Haus in Massilia hat einen wunderbaren Ausblick aufs Meer. Das fehlt mir hier in Rom, wenn ich ehrlich bin. Ostia ist da auch ein schöner Ort, wenngleich nicht so schön wie Massilia.", schwärmte er ihr vor. ja, sein Haus war schon ein wunderbarer Ort und er war froh es zu besitzen. Wohl eines der schönsten Häuser der Stadt. "Ich fürchte allerdings ich muss dein Angebot zeitnah annehmen. Ob ich will oder nicht, ich muss irgendwann zurück nach Massilia. Ich habe dort meine Verpflichtungen." Er war leider nur vorrübergehend in der Stadt, zumindest war das so geplant gewesen, doch ihr zuliebe würde er den Aufenthalt vielleicht doch etwas ausdehnen. Möglicherweise ließen sich so Geschäftsbeziehungen festigen. Ja, eine nette Ausrede für sich selbst.
    Nun prostete auch er ihr zu und trank ebenfalls. Die Götter würden es schon verzeihen, dass er seinen Wein nicht für sie wegkippte.
    Hatte sie ihn gerade angelächelt? Ja, hatte sie. Scheinbar fand sie allmählich Gefallen an ihm. Warum nicht noch weiter anfüttern, um sie gänzlich zu gewinnen. Er schenkte ihr ein süßes Lächeln und kam ihr in gewisser Weise entgegen und machte ihr indirekt ein Angebot."Nun, ich werde Geld verdienen und ich fürchte mein Weg wird mich auch wieder nach Ostia führen. Dort ist schließlich ein großer Warenumschlagplatz. Ich handele mit Wein, weißt du. Wohl nicht besonders schicklich für einen Patrizier, aber ich habe ohnehin keinen Kontakt zu meiner Familie, daher ist es mir egal, was sie darüber denken."

  • Jetzt hatte er sie mit seiner Aussage umgehauen und zwar im positiven Sinne. So nett hatte noch kein Mann über ihre hellen tatsächlich auffallenden Haare gesprochen. "Danke!" Sie war sehr zufrieden mit seinem Kompliment. "Du hast ein Haus am Meer? Wie schön! Nimmst du mich mal mit nach Massilia? Aber nur wenn du Zeit hast, ich will dich keineswegs belästigen." Sontje blendete aus, dass allein die Hinreise drei Tage dauern würde, bis sie sein Haus sehen würde. So viele Tage hintereinander frei bekommen oder den Verpflichtungen entgehen liesse sich sicherlich machen.


    Sie erfuhr jetzt, mit welcher Ware er handelte und zuckte mit den Schultern. Die junge Germanin erwiderte sein süßes Lächeln und legte einfach so ihre Hand auf seinen Handrücken. "Ich finde das Handeln mit Wein gar nicht so schlimm unschicklich. Es ist doch die Hauptsache, du verdienst dein Geld mit diesem Getränk. Meine Familie hat bis jetzt kein Lebenszeichen von mir bekommen und weiß deshalb gar nicht wo ich mich aufhalte. Die Duccier können mir somit in gar nichts, was mein Leben betrifft, rein reden. Hmm... ich könnte auch bis Ostia mitkommen und dort warten, bis du aus Massilia zurück bist. Ich gucke mir solange das Meer und die Stadt an. Es muss ziemlich viele Märkte diort geben, wenn das ein Warendingsda-Platz ist." überlegte Sontje laut und fand die ihr spontan eingefallene Idee gar nicht mal so schlecht: zwei-Nächte-Ausflug nach Ostia inklusive Übernachtung und Einkaufbummel. Mit einem netten Mann wie Nero an ihrer Seite.

  • Das er mit seinem Kompliment direkt ins Schwarze getroffen hatte, konnte er an ihrer Reaktion ablesen. Jetzt hatte er sie wohl wirklich am Haken. "Bitte, bitte. Schönheit will gelobt werden.", spielte er augenscheinlich sein Kompliment etwas herunter, um versteckt noch ein Zweites zu machen.
    Auch mit seinem Haus schien er Eindruck gemacht zu haben und Interesse geweckt. Sie wolte es sehen, direkt in die Höhle des Löwen, sein Spinnenetz. Dort wäre sie ihm dann wohl ausgeliefert. Nicht, dass er ihr etwas Böses gewollt hätte, dort könnte er sich intensivst um sie bemühen und sie abhängig von sich machen. "Warum nicht? So käme vielleicht wieder etwas mehr Leben in mein Haus.", kam die Antwort. Dort wären sie ungestört. Er malte es sich schon aus. Sie beide in seinem Schlafzimmer.
    Und dann wusste er es. Er hatte sie, als sie ihre Hand auf die seine legte. Mit einem sanften Lächeln legte er seine freie Hand ebenfalls auf die ihre.
    "Danke. Wenigstens gibt es jemanden, der zu schätzen weiß, was ich tue., bedankte er sich, auch wenn das jetzt nicht mehr wichtig war. "Nach Ostia könnte ich dich mitnehmen, wenn ich irgendwann die nächsten Tage geschäftlich dorthin reise. Ob es wirklich ratsam ist, wenn du dort wartest, bis ich von zu Hause wiederkehre, weiß ich nicht. Es könnte durchaus ein paar Wochen dauern.", stellte er ihr in Aussicht. Wenigstens nach Ostia wollte er sie mitnehmen. Dort wären sie zusammen und er könnte noch weiter um sie buhlen.

  • "Ach wo... meine Haare sind noch schöner, wenn sie frisch gewaschen und geflochten sind und die Sonne auf sie scheint." grinste sie zufrieden und leckte sich unsichtbar über die Lippen. Wie eine zufriedene Katze, die soeben eine saftige Maus verputzt hatte. "Mehr Leben? Ist dein Haus so einsam gelegen? Wie du weisst, kenne ich Massilia gar nicht. Wie schaut die Gegend dort aus? Ist es anders als in Ostia oder rund um Rom herum? Wärmer? Kälter? Mehr oder weniger Bäume?" sprudelten die Fragen zu seinem Haus aus ihr heraus.


    Sanft über seinen Handrücken streichelnd erwiderte sie die Berührung seiner zweiten Hand. Das war angenehm.. nein, es wurde sehr angenehm. Mit der anderen Hand trank sie einen Schluck Wein. "Wochenlang kann ich nicht in Ostia auf deine Rückkehr warten, das geht leider nicht. Aber für ein paar Tage wegfahren. Das müsste eigentlich klappen, denke ich mal." Anstrengendes Reisen hin oder her.. so kam sie wenigstens rum. Sie war mit ihren zweiundzwanzig, fast dreiundzwanzig Sommern noch ziemlich jung! "Weisst du schon, wann du wieder weg musst? Dann würde ich versuchen bis dahin alles zu erledigen, was getan werden muss und schliesse mich dir dann an. Reitest du? Kannst du über Hindernisse springen?" Über Pferde könnte sie stundenlang reden.

  • Er konnte seinen Blick nicht mehr von ihr lassen. Er hatte Gefallen an ihr gefunden. "Noch schöner? Oh ha.", meinte er verblüfft und zog die Augenbraue hoch. Ja, noch schöner ging, wenn er sie nackt sah. Ihr Haar war dann nur noch ein netter Zusatz.
    Neugierig und gesprächig war sie also auch, stellte er nun fest. So etwas fand er an Frauen nicht besonders angenehm. Eine Frau hatte zu folgen und sich zu fügen; nicht mit Fragen zu löchern. "Mein Haus liegt etwas ausserhalb am Stadtrand. Und ich lebe allein.", erklärte er geduldig, nur im nächsten Moment eine gewisse Befriedigung zu verspüren, als sie ihmm über den Handrücken strich. Zufrieden lächelte er zurück und fuhr fort.
    "Puh, die Gegend ist felsig, aber wunderschön. Das Meer ist blau, die Temperaturen angenehm. Bäume gibt es wohl etwa ähnlich viele wie um Ostia." Ausserdem war es ruhiger und weniger hektisch, als die Gegend um Rom und die Stadt selbst.
    Bezüglich der Reiseplanung konnte er nur seine Pläne bekannt geben und hoffen, dass sie ihn begleiten würde."Nach Ostia wohl irgendwann in den nächsten Tagen. Nach Hause wohl in etwa drei Wochen. Und nein, ich reite nicht, zumindest nicht nach Ostia. Daheim habe ich ein paar Pferde." Wieder lächelte er freundlich. Sie möge doch bitte ja sagen.

  • "Ja.. du wirst das bestimmt mal erleben dürfen.. ich mit nassen Haaren." Stets erwiderte sie seinen Blick und sah nur beiseite, um nach dem Weinbecher zu greifen oder ein Stückchen vom gebratenen Hühnchen in den Mund zu schieben. Das gebratene Huhn war übrigens sehr lecker. "Allein?" Sie hielt ihre Zunge noch rechtzeitig zurück, denn nach dem 'Warum' und 'Wieso' zu fragen passte jetzt einfach nicht zur aktuellen Situation, in welcher sie sich befand. In Gedanken ging sie die festgestellten Gemeinsamkeiten durch und fügte die Merkmale alleinstehend, fesch und gut aussehend hinzu!! "Tja.. ich muss dir gestehen: ich bin auch allein." Mit seinen Antworten stillte er ihre Neugier um die gegend in seiner Heimat und konnte es sich vor ihrem inneren Auge vorstellen, wie es rund um sein Haus ausah. "In den nächsten Tagen.. geht klar. Ich komme mit. Was? Du reitest nicht?" Wieder schaffte sie es die Fragen zu unterdrücken und zog ganz langsam ihre Hand aus der seinen. Alle Vögel fliegen hoch.. ach was keine Vögel sondern die Schmetterlinge in ihrem Magen! Aus einem Impuls heraus beugte die junge Germanin sich vor und küsste seine Lippen.

  • "Ich freue mich bereits darauf.", meinte er und stellte sie sich am Meer vor, wie sie nackt aus den Wogen stieg. Dieser Gedanke erregte ihn. Ein Glück verdeckte der Tisch den Blick nach unten.
    "Allein. Ganz allein.", wiederholte er. Sie war also auch alleine, umso besser. So würde er sie ganz für sich allein haben. Und er würde sie bekommen."Wunderbar. Und nein, ich...", begann er, doch mehr zu sagen schaffte er nicht mehr und brauchte er auch nicht mehr. Sie lag ihm nun zu Füßen. War sie nun Nummer 39 oder schon Nummer 40, die er abgeschleppt hatte? Er wusste es nicht mehr, aber das war jetzt auch egal. Nun würde er erst einmal seinen Spaß haben und etwas Neues ausprobieren. Eine Germanin hatte er noch nie genommen.
    Zunächst ließ er aber den Kuss über sich ergehen und genoss jeden Augenblick. Nicht mehr lange und sie würde neben ihm liegen. Zufrieden erwiderte er ihren Kuss und gab nichts auf die neugierigen Augen am Nebentisch. Jetzt gehörte sie ihm.

  • Wenn sie seine Gedanken lesen könnte... sie konnte es nicht. Er schien an etwas schönes zu denken. Ernsthaft nickend bestätigte sie ihm nochmals ihre gestandene Aussage, dass sie alleinstehend sei. Nach dem überraschenden Kuss zog sie sich auf ihre Seite zurück und betrachtete ihn mit aufgestütztem Kopf aus blauen Augen. Hunger auf gebratenes Hähnchen hatte sie nicht mehr so großen, dafür hatte sie Hunger auf etwas anderes. Man(n) konnte es sich sicherlich denken. Sontje leerte ihren Becher und richtete sich auf. " Es ist spät. Begleitest du mich heim??" fragte sie ihn und reichte ihm ihre Hand. Floralia hin oder her... dieser Abend würde wohl mit nackter Haut auf nackter Haut enden.

  • Nach dem überraschenden, aber befriedigenden Kuss zog sie sich zurück, machte ihm allerdings weiterhin schöne Augen. Sein Hähnchen indess hatte er komplett vergessen, geschweige denn es überhaupt angefasst. Es hätte ihn ohnehin nur von ihr abgelenkt. Ausserdem war es bereits bezahlt, also konnte er damit tun, was er wollte. Scheinbar hatte sie nun auch ihr Interesse am Essen verloren und leerte ihren Wein. Er tat es ihr gleich und trank ebenfalls aus, denn er wusste, was jetzt kam.
    "Wenn du es wünschst... Dein Wunsch sei mir Befehl.", antwortete er ihr und ergriff ebenfalls ihre Hand und erhob sich. Ob sie wohl ein ruhiges Zimmer hatte, in dem man ungestört sein konnte? Es war klar, dass auch sie es wollte, sie mussten es nur noch angehen.

  • Sie zog sich an seiner Hand hoch, um die Hand anschliessend dezent festzuhalten. Einfaches Händchenhalten würde man das nennen. Sie kamen recht schnell aus der Taverne raus. Auch draußen auf der Straße liess sie seine Hand nicht los. "Danke für das wundervolle Essen und den leckeren Wein! Wir müssen zur Casa Quintilia. Ich glaube, wir müssen hier rechts lang laufen..." murmelte sie, plötzlich an ihre erste große Liebe denkend. Er hatte sie wegen eines Befehls seines Herrn verlassen. Mit ihm hatte sie damals auch geschlafen und zum Abschied einen Anhänger aus Wurzelholz geschenkt bekommen. Den Anhänger besaß sie nicht mehr, der war verlorengegangen. Wieso kamen die Geister vergangener Tage jetzt raus? Lag das am Wein? Sontje schüttelte den Kopf und hängte sich bei Nero ein. "Schön, dass wir zusammen heimlaufen. Ich weiß gar nicht, wo die Villa Aurelia sich befindet." Oh Frau! "Oder schläfst du woanders?"

  • Das Händchenhalten war doch immer wieder eine schöne Sache, vor allem wenn die andere Person es ebenfalls war, wie auch heute wieder. Er tat es gerne, so lange es sich für ihn auszahlen würde, aber das würde es auch, davon ging er aus. "Immer wieder gerne.", erklärte er ihr freundlich lächelnd, nur um im nächsten Augenblick etwas verlegen zu wirken. "Ich weiß nicht. Ich kenne mich auch nicht mehr allzu gut aus." Wo die Casa Quintilia sich befand wusste er nicht, er kannte nicht einmal die Gens, geschweigedenn wusste er, was sie mit denen zu Schaffen hatte, aber das würde er noch erfahren, später. Erst einmal hakte sie sich ein und er konnte sie führen, obwohl sie eigentlich ihn führte, schließlich kannte sie den Weg. Oder auch nicht. "Ich glaube ich bin nicht einmal erwünscht in der Villa Aurelia.", erklärte er ihr in Sachen Schlafplatz. "Ich gastiere derzeit in einem schönen, gut eingerichteten und vor allem sauberen, kleinen Gasthof. Dort habe ich meine Ruhe." Nein, er zog es vor in einem kleinen Gasthof abzusteigen, der ihm von einem Geschäftspartner in Massilia empfohlen worden war.

  • Er kannte sich nicht aus. Hm, das gefiel ihr gar nicht. Zumindenst sie erkannte den Weg bis zur Stelle zurück wieder wo sie das erste Mal aufeinandergetroffen waren. "Ich weiss, wo wir sind." Morgen würde sie sich mal nach dem Weg von Quintilia zu Aurelia erkundigen. Doch Nero sagte, dass er wegen der Familie woanders übernachtete. "Mhmhm.. wenn ich nicht gewusst hätte, dass die Duccier mit den Quintiliern verwandt sind, wäre ich ebenfalls in einer schicken Gaststätte abgestiegen. Um ein Dach über dem Kopf zu haben, hätte ich dem Gastwirt etwas vorspielen müssen. Oder angeboten in seiner Küche die dreckigen Teller abzuspülen." Die junge Germanin hatte echt Glück gehabt, dass sie bei einer Familie wohnte. Sie streichelte über seinen Handrücken hinweg und sah ihn von der Seite an. "Zu dir oder zu mir?"

  • Mittlerweile wusste auch er wieder wo sie waren und wollte es bereits verkünden, doch sie kam ihm zuvor. Auch gut, dachte er sich. Nun wusste er auch, dass sie mit diesen Quintilieren wohl verwand war. Wie weit bei denen die allerdings germanische Einflüsse reichten, wusste er allerdings nicht. Die Vorstellung sie spülend in einer Küche zu sehen empfand er als furchtbar. Nein, sie würde seine Mätress werden, dann würde es nie so weit kommen.
    "Das käme deiner nicht gerecht!", brachte er entsetzt hervor.
    Auf ihre Frage musste er unweigerlich wie ein kleiner Junge grinsen. "Ich denke es wäre besser wir gehen zu mir.", erklärte er. Bei ihm wären sie wohl ungestörter, als im Haus ihrer Verwandten.
    "Hier gehts lang.", meinte er grinsend und zog sie mit sich, direkt zu seiner Unterkunft. Der Rest ist Geschichte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!