Das Glück dieser Erde ...

  • … liegt auf den Rücken der Pferde - oder wie in meinem Fall auf dem von Pegasus, dem Hengst, aus dem Stall der Aurelii. Ein schönes Tier, das ich schon oft geritten hatte und welches mich nun nach Mantua bringen sollte. Ausgerechnet Mantua! Von dort hörte man ja schöne Sachen. Seuchen und Tote - Igitt! Und ausgerechnet dorthin hatte mich meine Herrin geschickt, nur um für sie einen wichtigen Brief zu überbringen. Wozu gab es eigentlich einen Postdienst?! Na gut, meine Herrin interessierte das nicht. Sie wollte, dass der Brief heil beim Empfänger - ihrem Lieblingscousin - ankam, also schickte sie persönlich einen Boten. Mich! ... Mir war alles andere als wohl dabei genau dorthin zu reiten, wo noch vor wenigen Wochen Pluto höchstpersönlich seine Hand über die Menschen gehalten hatte. Mochte mittlerweile die Krankheit auch eingedämmt worden sein - war das Risiko der Ansteckung damit wirklich gebannt?! Doch wen interessierte das schon, was ich dachte und wollte.


    Naja, wenigstens einen Menschen gab es ... und eigentlich hätte ich vor Freude jubilieren müssen, da dieser nur wenige Meter entfernt von mir auf der Stute Luna ritt. Ich wandte unvermittelt den Blick um zu jener Person um und fand meine tiefen Gefühle zu ihr sogleich bestätigt. "Na Tilla, bist du schon müde? Sollen wir eine Pause machen?", fragte ich meine Freundin neckend, aber durchaus fürsorglich gemeint. Ich ließ den Blick kurz über den Horizont schweifen, auf der Suche nach einer geeigneten Raststelle und fixierte dann wieder ihre Augen, mit einem versonnen Lächeln auf den Lippen.


    Hatte ich ihr eigentlich schon gesagt, dass mir ihre kurzen Haare gut gefielen? Sehr gut sogar! Ich kannte ja den Grund und dieser war alles andere als schön gewesen, aber dennoch … Tilla sah irgendwie reifer und erwachsener aus mit ihrer neuen Frisur und ganz nebenbei sah man viel mehr von ihrem hübschen Gesicht. Oh ja ein sehr hübsches Gesicht, an dem ich mich kaum satt sehen konnte. Und genau das tat ich, sie ansehen, anstatt ihr endlich mal zu sagen wie hübsch ich sie fand, so richtig zum …


    Na! Meine Gedanken drohten abzudriften und da kam dieses endlos erscheinende Feld voller Lavendelblüten gerade recht. Das war es! Unser Traum. Der Traum von Freiheit und unbeschwertem Glück und würde es auch nur einen flüchtigen Augenblick dauern ...


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    "Sieh doch nur!", richtete ich meine und ihre Aufmersamkeit genau auf dieses Feld das geradewegs dazu herausforderte, mit den Pferden hindurch zu preschen. "Siehst du den Baum rechts dort am Horizont? Wer als Erster da ist darf sich etwas wünschen. Egal was ... Nimmst du die Herausforderung an?", rief ich meiner Gefährtin - übermütig wie ein kleines Kind - über die Schulter hinweg zu und trat meinem Pferd gleichzeitig fest in die Flanken. "Los, Pegasus … flieg!", hallte es aus meinem Mund, ohne mich weiter um ihre Reaktion zu kümmern


    Ich lachte - zum ersten Mal, sein langer Zeit und völlig unbeschert. Vergessen war mit einem Mal alles um mich herum. Selbst jener Brief, wegen dem man uns leigens os geschickt hatte. Was solls? Gab es doch nur den einen Augenblick, den zu leben wir auf Erden waren … Brief hin oder her, ich erinnerte mich nur an den einen Moment, den ich Tilla einst vesprochen hatte und heute schien jener Tag endlich gekommen ...

  • Dieses Mal ritten sie nicht nach Ostia, sondern befanden sich auf dem Weg nach Mantua. Dies Mal kannte sie den zu reitenden Weg nicht und musste sich auf Hektors Ortskenntnis verlassen. Ihr gefiel nicht, was sie über die Vorkommnisse in der unbekannten Stadt gehört hatte. Tilla wollte Hektor nicht wegen einer ansteckenden Krankheit verlieren! Nein, sie wollte mit ihm alt werden! Mit verliebtem Blick erwiderte sie seinen Blick und schüttelte den Kopf. Müde? Nö! gab sie ihm knapp zu verstehen und hielt nichts davon Pause zu machen. Wenn sie schon gemeinsam unterwegs sein durften, dann sollten sie ebenso den Umstand der gemeinsamen Vorliebe 'Reiten' ausnutzen. Lass uns weiterreiten... schlug sie stumm flüsternd vor. Wenn sie seine Gedanken lesen könnte, dann würde sie ihm sagen, dass er ihr noch nicht Bescheid gesagt hatte, wie er ihre kurzen Haare fand.


    Sie setzte gerade dazu an Luna neben Pegasus Seite zu treiben, als er sie auf das lilafarbene Feld aufmerksam machte. Genau so ein Feld war es, wovon sie geträumt hatte. Verdutzt rieb sie sich die Augen. Nein, das durfte doch nicht wahr sein! Es gab tatsächlich solche Felder! Hektor sprach und preschte davon. Tilla hielt Luna zurück, um ihrem Liebsten beim Galoppieren zuzusehen und den Anblick in sich aufzunehmen und nie wieder zu vergessen. Erst dann gab sie der tänzelnden Stute die Zügel frei und liess sich von Lunas Galopp über die lilafarbigen Pflanzen tragen. Tilla bückte sich tief über Lunas Hals, krallte ihre Hände in die wehende Mähne und drückte der Stute ihre Fersen in die Flanken. Da sie nicht sprechen konnte, konnte sie Hektor nichts zu rufen. Es war ein unbeschreibliches Glücksgefühl, den Traum in echt zu durchleben! Noch war Pegasus das schnellere Pferd und der anvisierte Baum weit weg. Die junge Sklavin konnte nicht aufhören zu lächeln und vor allem zu geniessen. Stute Luna schien ebenso zu geniessen und strengte sich langsam aber sicher an ihren vierbeinigen Gefährten einzuholen. Sprung für Sprung kamen sie näher und näher an Pegasus Hinterteil. Aus Tillas Sicht erreichten die Pferde beinahe gleichzeitig den Baum. Oder war Pegasus einen Tick schneller gewesen? Tilla zwang Luna in den Trab und drehte mit breitem glückseligen Grinsen im Gesicht um. Meinen Glückwunsch, du warst erster.. Sag an.. wie lautet dein Wunsch?!? fragte sie atemlos die Liebe ihres Lebens.

  • Ja! Das war DAS Feld! Das Feld unserer Träume und genau der Moment, von dem wir schon so lange geträumt hatten. Die Sonne im Rücken und den Duft des Lavendels in der Nase, klammerte ich mich fest an die Zügel um nicht im vollen Galopp abgeworfen zu werden. Wie lange war es eigentlich her, seit ich das letzte Mal so dahin geritten bin? Eine Ewigkeit und doch hatte ich nichts davon verlernt, was man mir einst als Reitersoldat bei gebracht hatte. Von daher hätte es mich schon sehr gewundert, wenn Tilla eine Chance gegen mich gehabt hätte, wobei sie sich erstaunlich wacker schlug und nur leicht hinter mir zurück fiel. Zuletzt holte sie sogar noch soweit auf, dass wir fast zeitgleich über die imaginäre Ziellinie ritten.


    Wer hatte nun eigentlich gewonnen? Ich blickte in Tillas Gesicht, sah ihr glückliches Grinsen und hörte, wie sie mich bereitwillig zum Sieger kürte. "Danke sehr! Du warst mir aber eine ebenbürtige Gegnerin! .. Und eine besonders hübsche obendrein, mit diesen kurzen Haaren!", nahm ich grinsend den Sieg mit einem Kompliment an die Verliererin an.


    Ich schwang mich von meinem Pferd und hatte mit wenigen Schritten Luna erreicht, um Tilla beim absitzen zu helfen. "Darf ich? … Wo hast du eigentlich so gut reiten gelernt?", fragte ich charmant und mit einem Augenzwinkern nach, indem meine Hände vorsichtig an Tillas Hüften legte und sie sogleich daran von ihrem Pferd herunter zog. Leicht wie eine Feder kam Tilla mir vor und kaum hatten ihre Füße den Boden erreicht, zog ich sie sanft in meine Arme und lächelte sie weiter verliebt an. "Mein Wunsch? … Hmm, das ist schwer, … sehr schwer ...", sagte ich mir vor und sah Tilla dabei hilfesuchend an. Was sollte ich mir bloß wünschen? Ein Sklave kannte keine Wünsche - ein Mensch umso viele mehr. "Eigentlich bin ich wunschlos glücklich, wann immer ich dich nur ansehe, dich in meinen Armen halten und dich ganz nah spüren darf … ", gab ich meiner Liebe nacheinander zärtliche Küsse auf Stirn, Nase und Lippen ehe ich, mit einem innigen Blick in ihre Augen, hinzu fügte: "Sag du es mir, was ich mir wünschen soll …"

  • Na, wenn das kein Stein war, der ihr vom Herzen war. Ihm gefiel ihre neue Frisur. Ihm gefiel ebenso wie sie sich auf Lunas Rücken geschlagen hatte. Hektor zog sie äußerst charmant von Lunas Rücken und hielt sie in seinen starken Armen fest. Tilla schmolz dahin. Ja, das Reiten! Ich habe früher danach ausgeschaut, ob irgendwer sein Pferd auf der Straße am Mauerring angebunden zurücklassen musste, weil die zu besuchenden Menschen keinen Stall hatten. Zumeist war es sehr einfach eventuelle Aufpasser mit Ablenkungen zu überlisten und die Zügelknoten zu lösen. Ich war nie alleine, denn meine Straßenfreunde kamen mit. Zu Pferd sind wir dann vor die Stadt und auf brachliegende Felder geritten, um dort Rennen abzuhalten. Ich bin zuerst sehr oft hinunter gefallen, lernte dann schliesslich von einem Kumpel wie ich mich oben halten kann. Keines der Pferde von damals war annähernd so prächtig wie Luna oder Pegasus. erzählte sie rasch und erwiderte Hektors tiefe Blicke sehr gerne. Seine Küsse waren zärtlich. Wie? Er wusste nicht, was er sich wünschen sollte? Tilla dachte kurz darüber nach und stellte fest, dass sie sich dasselbe wünschte wie er. Ja, sie wünschte sich in seiner direkten Nähe zu sein. Dass wir Zeit miteinander verbringen.. und dass wir uns alles erzählen. Ich würde und möchte dich unterstützen, dass du wieder Leibwächter sein darfst und nicht mehr in den Stall gehen musst... erwiderte sie leise flüsternd und küsste ihn liebevoll. Ich mag mir das nicht mehr mit ansehen müssen, weil dies es noch schwieriger macht, dass wir uns einander sehen können. Irgendwann muss es doch gut sein. Ich meine, irgendwann sollte diese Strafe ein Ende haben...

  • Hoppla! Was bekam ich denn da für Geschichten zu hören. Meine rechte Augenbraue wanderte bei jedem Wort höher und unterstrich meinen verwunderten Gesichtsausdruck, während ich Tilla weiter sanft in meinen Armen hin und her wog. "Na na na! Was muss ich denn da hören?", tat ich gespielt empört über Tillas Geständnis, wobei es mich natürlich ehrte, dass sie mir ihre Geheimnisse so einfach anvertraute. Niemals würde ich meiner Liebe verraten, aber ein wenig necken durfte ich sie wohl. "Meine Tilla.. eine kleine Pferdediebin? Hah!" Ich lachte auf und war doch beeindruckt von ihr. "Was soll ich jetzt bloß mit dir anstellen, hm?!" Klein war sie ja wirklich im Gegensatz zu mir und dementsprechend sah ich vorwurfsvoll auf sie herab, während ich sie gleichzeitig liebevoll am rechten Ohrläppchen zog.


    Ihr Kuss und ihre Fürsorge stimmte mich jedoch schnell wieder "milde" und so strich meine Hand vom Ohr an zärtlich abwärts über ihre Wange hinweg. "Das ist wirklich lieb von dir, meine kleine Pferdediebin, dass du dich für mich bei unserer Herrin einsetzen willst", flüsterte ich zurück und versiegelte Tillas Lippen erneut mit einem leidenschaftlichen Kuss. "Aber eigentlich kann ich mit meiner jetzigen Aufgabe doch ganz zufrieden sein, oder? Denn als Stallbursche muss ich wenigstens nicht mein Leben für die Herrin riskieren. Außerdem hat sie in Einar und Bernulf viel bessere Leibwächter als wie in mir gefunden, einem einfachen Griechen", versuchte ich die Sache beiläufig abzutun. Die beiden Germanen waren wirklich prädestiniert für diesen Job, denn wann immer diese beiden Hünen auf marschierten, wirkten sie wie auf Drogen und im Blutrausch, weshalb selbst ich freiwillig einen Schritt vor ihnen zurück trat. So wie die drauf waren, aßen die glatt rohes Fleisch zum Frühstück und zu selbigem wollte ich ganz sicher nicht verarbeitet werden.


    Mein Schulterzucken signalisierte allerdings recht deutlich, dass ich nicht wirklich mit meiner jetzigen Situation zufrieden war. So gerne wie ich die Pferde auch hatte, ich war nun mal nicht der geborene Stallbursche, sondern ein Ex-Soldat und Kämpfer, …Ach, im Grunde sehnte ich doch nach meiner alten Aufgabe zurück.


    "Wirklich lieb von dir, Tilla!"", wiederholte ich es noch einmal und zeigte mich tief beeindruckt, denn ..."So etwas hat noch nie jemand für mich getan …", entgegnete ich lächelnd und gab meiner großen-kleinen Liebe eine weiteren Kuss auf den Mund. "Ich liebe dich!", gestand ich ihr dann leise, ehe ich mich widerwillig von ihr löste, um aus der Satteltasche unsere Wegverpflegung zu holen. "Du hast sicher Hunger? Setz dich schon mal! … Ich werde dich heute bedienen und verwöhnen, als wärst du die Kaiserin höchstpersönlich", gab ich meiner Freundin dann sozusagen den "Befehl" sich hinzusetzen, während ich vor ihr eine Decke und das Essen ausbreitete. Sicher einfache Kost, aber für Sklaven des römischen Adels durchaus vielfältig und nahrhaft: Brot, Käse, Trauben, Geflügel, Wurst, ja sogar eine Kanne Wein hatten wir von Nicki, der Köchin, mit auf die Reise bekommen. "So, bitte sehr die Dame. Das Mahl ist angerichtet. Womit wünschest du nun zuerst gefüttert zu werden?", tat ich dann mit einer einladenden Geste ganz so, als wäre ich heute Tilla´s persönlicher Sklave und nur für sie da, ... auf dieser Erde, ... welch ein Glück! ...

  • Sein Gesichtsausdruck zeigte an wie verwundert er über ihre Erzählung war. Weisst du... während den Pferderennen haben wir wenigstens für kuze Zeit ausblenden können wie schlecht und übel das Leben auf den Straßen war. Wir träumten, dass die Pferde uns gehören würden und man uns bewundern würde, dass wir diese schnellen Vierbeiner beherrschen. Ja.. ich war eine Pferdediebin. wiederholte sie stumm lächelnd und liess sich in Hektors starken Armen wiegen. Ich hatte ein eigentlich ziemlich gutes Versteck. Doch irgendwer muss es verrraten haben, sonst würde ich immer noch auf den Straßen sein. Ein Verrat kann mir die Gefangennahme als Sklavin erklären. Du brauchst nichts anstellen. Diese Zeit auf der Straße ist vorbei. versprach sie ihm, um ihn zu beruhigen und folgte dem sanften Zug ihres Ohrläppchens.


    Als Stallbursche ist es schwierig dich zu treffen, da ich nicht weiss, ob du überhaupt anzutreffen bist. Als Leibwächter wärest du öfters im Haus und es wäre ganz normal im Flur oder sonst wo mit dir zusammen zu stehen und uns zu unterhalten. entgegnete Tilla kopfschüttelnd. Einar und Bernulf mögen gute Leibwächter sein. Ich finde, du bist der bessere für Prisca. Du kennst außerdem unsere Herrin länger und besser als diese beiden.. öh.. Messer schwingenden Angeber! Ich will dich immer an meiner Seite haben. Sie würde sich immer für Hektor einsetzen. Ich kann wenigstens versuchen sie umzustimmen. Ich glaube manchmal, dass die anderen deine Erfahrung an ihrer Seite zurückwünschen. murmelte sie flüsternd und erwiderte seinen Kuss aufs herzlichste.


    Er liebte sie! Der Stamm des Baumes war ganz hart und knorrig. Kurz sah sie hinauf, ob sie den Baum erkletten konnte, doch der nächste Ast war ausser Reichweite. Glücklich lächelnd verfrachtete sie sich selbst auf die Decke und schüttelte den Kopf über Hektors verliebtes Gebaren. Mit Trauben und Käse, mein Liebster. Ich würde keine Kaiserin sein wollen. So jemand darf sicherlich nie das tun wonach ihm der Sinn steht und siie muss immerzu fürchten, dass man über sie schlecht denkt, nur weil sie Kaiserin ist. Ti voglio un mondo di bene. (=Ich hab' dich riesig (ganz doll) lieb.) Sie beugte sich vor und küsste ihn spontan, legte zugleich die Arme um seinen Nacken herum. La tua bocca mi fa impazzire. (=Dein Mund macht mich wahnsinnig.) Ti mangerei. (=Ich habe dich zum Fressen gern.)

  • Ich konnte Tillas Beweggründe durchaus verstehen, auch wenn ich das harte Leben auf der Straße nicht aus eigener Erfahrung kannte. Das triste Dasein für einen Moment vergessen können und sich einfach nur frei und wohl fühlen dürfen.Der Traum von Freiheit, Glück und einem sorgenfreien Leben Wer träumte ihn nicht gerne? So wie wir jetzt! Sehr viele Gelegenheiten boten sich einem Sklaven schließlich nicht, sich wirklich frei zu fühlen und deshalb wollten wir beide diese 'freie Zeit' unbedingt in vollen Zügen genießen, die wir auf unserer Reise gewannen: Tilla als Kaiserin und ich als ihr persönlicher Diener, oder einfach nur als ganz normale Menschen. Viel mehr wünschte sie sich nicht, außer, dass ich wieder Leibwächter sein könne, damit wir uns wieder öfters begegnen würden. Tilla berührte mich tief, mit ihren Gefühlen für mich und mit ihrer verliebten Art, wie sie sich mich mit den Armen umschlang und mich innig küsste. "Wir werden sehen wie es weiter gehen wird, sobald zurück in Rom sind. Aber das dauert noch und bis dahin können wir uns beide frei fühlen und sein, wer wir wollen", erwiderte ich leise und strich Tilla zärtlich über die Wange.


    Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass mich ihre folgenden Liebesbekundungen, dazu ihr zarter Duft, ihre Augen, ihr ganzes liebreizendes Wesen , ihre … ihre Nähe zu mir, dass mich dies alles in jenem Augenblick völlig kalt gelassen hätten. Ganz im Gegenteil war mein Verlangen nach ihr war stärker denn je, obwohl ich angestrengt versuchte mich zu beherrschen. Ich wollte Tilla zu nichts zu drängen und doch wollte ich eigentlich nur Eines …. und so begannen meine Hände wie von selbst über Tillas Körper zu wandern. Nicht zu direkt, aber dennoch ihre Reize suchend und in der Absicht, sie zu halten und an mich zu drücken. Mein Mund berührte zärtlich ihr Gesicht und ihren Hals, bedeckte ihre Haut mit leidenschaftlichen Küssen, während ich mich langsam auf den Rücken rollte, sodass sie halb auf mir zum liegen käme. "Ich … oh du … du machst mich auch ganz wahnsinnig, Tilla, …",keuchte ich leise und sie dabei verliebt anlächelnd. Ich war unfähig ihr ebenso schöne Komplimente zu machen wie sie mir, da ich mich augenblicklich mehr darauf konzentrieren musste, mein Verlangen nach ihr zu zügeln. Ich schluckte: "aber fressen sollst du mich bitte nicht! Sonst kann ich für nichts mehr garantieren, Tilla", versuchte ich mit einem Scherz meine augenblickliche Anspannung etwas zu überspielen, indem ich schnell nach einem von den Käsestückchen griff, die neben uns auf der Decke auf einem Teller lagen und es ihr vor den Mund hielt. "Hier bitte! Iss lieber das! … Oder wie wäre es damit?", grinste ich schief und nahm als zweites eine Traube zwischen die Lippen, in der festen Absicht diese meiner Freundin nicht "kampflos" zu überlassen.

  • Ja.. wir werden sehen... stimmte sie Hektor zu und schob die Gedanken an Herrin und Rom endlich weit weg. Denn sie war jetzt hier auf einem traumhaften Grundstück unter einem wunderschönen Baum mit der Liebe ihres Lebens. Die geflüsterten Worte entfalteten ihre Wirkung. Tilla konnte ein schelmisches Grinsen nicht unterdrücken und stöhnte stumm auf, als Hektor die Punkte berührte an denen sie auf höchste empfindsam war. Ihre Hände wanderten ihrerseits über Hektors Rücken und zurück zum Nacken, um diese Stelle liebevoll zu kraulen. Du wirst Wahnsinnig? Nein, bloß nicht wahnsinnig werden... wie wäre es mit heiß werden? neckte sie ihn lautlos kichernd und genoß die aufkeimenden intensiven Gefühle aufs Höchste mit allen zur Verfügung stehenden Sinnen. Keine Sorge, ich bin kein Wolf! Spontan knabberte sie dennoch seinem Hals an und 'zauberte' einen Knutschfleck. Der Käsewürfel war schnell gegessen.


    Die dargebotene Traube dagegen war nicht so einfach zu vertilgen. Amüsiert schmunzelnd näherte sie sich seinen Lippen und versuchte ihren Anteil an der Traube abzubeißen, bevor sie den Kuß fortsetzte. La tua bocca mi fa impazzire. (=Dein Mund macht mich wahnsinnig.) wiederholte sie zwischen mehreren Pausen zum Luftholen. Sie pickte eine weitere Traube und schob diese zwischen ihre Lippen. Jetzt war Hektor dran. Tilla verblieb nicht bei den Trauben, versuchte ihren Liebsten auch mit Geflügel- und Wurststückchen zu dieser amüsanten Mahlzeit zu animieren. Die Brotscheiben waren zu groß, man musste sie erst zerkleinernd auseinanderreißen. Dazu hatte sie keine Lust. Tilla löste die Spange, welche ihre Tunika zusammenhielt und spürte wie der baumwollene Stoff von ihrem schlanken Körper glitt. Wie von selbst lösten sich auch die Brustbandage und der Lendenschurz. Ihre Augen suchten den Blick Hektors, während sie sich selber ein letztes Mal fragte, ob sie bereit war, ihm den großen Schritt zu erlauben. Sie fand nichts widersprüchliches und war somit bereit sich ihm ganz und gar hinzugeben... ganz langsam. Es tat weh, als es geschah. Der Moment ging schnell vorüber und versank im Strudel der liebenden Gefühle. Sie küsste Hektors Lippen und wanderte mit ihen Lippen seinen Hals küssend weiter zu seinen Ohrläppchen.

  • Wie jetzt? Nicht wahnsinnig werden, sondern … heiß !? Hatte ich mich da gerade verhört (oder besser gesagt, ihre stummen und flüsternden Gesten falsch gedeutet). Eine Sekunde lang glaubte ich tatsächlich Tilla wolle mich mit ihrem Kichern nur necken, doch dann bemerkte ich den eigenartigen Glanz in ihren Augen und spürte ihre Lippen fordernd an meinem Hals und ich wusste, dass es passieren würde. "Du bist kein Wolf?! … Da bin ich aber beruhigt, … ", erwiderte ich mit leicht gepresster Stimme und einem schiefen Grinsen, hatte Tilla mich doch mit ihrer aufreizenden Art tatsächlich 'heiß' gemacht. Ich wollte sie - mehr denn je! Ich wollte sie lieben, mich mit ihr vereinen und ich war überzeugt, dass wir es tun würden, just in dem Moment da ich mich voll und ganz den Küssen und Liebkosungen hingab, mit denen Tilla mich augenblicklich verwöhnte. Die Traube aus ihrem Mund zu stehlen, so wie all die anderen Köstlichkeiten, … längst war aus dem amüsanten Mahl ein 'heißes' Liebespiel geworden, welches letztendlich in einem leidenschaftlichen Tanz unserer nackten Leiber, umgeben von einem Meer aus Lavendelblüten, ihren Höhepunkt fand.


    Es war der wohl schönste Moment in meinem Leben, den ich zusammen mit Tilla erlebte, als wir uns das erste Mal liebten. Zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern wann ich mich je so frei und glücklich gefühlt hätte, wie an jenem Tag, an dem es uns beiden gelang, die Zeit für einen kurzen Moment anzuhalten. Nicht lange, aber lange genug, um uns unserer Liebe ganz sicher zu sein. Irgendwann funktionierten meine Sinne auch wieder soweit, dass ich realisieren konnte, dass dies nicht nur ein wunderschöner Traum war. Tilla lag neben mir und ihr betörender Duft und ihr warmer Leib waren mir ganz nah. Oh, ich kann kaum in Worte fassen wie schön es sich anfühlte, einem Menschen - einer Frau - so nahe sein zu dürfen und so lagen wir noch eine gefühlte Ewigkeit eng umschlungen und taten nichts weiter, außer uns zu küssen und zu streicheln …


    Ein Traum! Ein wundervoller Traum, der Wirklichkeit geworden war. Die Realität konnte allerdings auch dieser Traum nicht verändern. Leider! Die Reise, unser Auftrag, die Rückkehr nach Rom, unser Sklavendasein, all das hatten wir noch vor uns. Es fiel mir schwer daran zu denken und deshalb blickte ich schnell noch einmal zu Tilla, genoss den Anblick ihrer zarten Schönheit und ihrer Nähe, ehe ich die Augen schloss und ihr Bild mit in meine Träume nahm ... "Du bist so wundervoll. Du bist schöner, als Aphrodite es je sein könnte, meine süße kleine Tilla, ....", murmelte ich noch halb im Schlaf ihren Namen während ich mich ganz nah an sie an zu kuscheln versuchte. ...

  • Ziemlich kaputt und glücklich lag sie neben ihm. Tilla schmiegte sich an ihren Liebsten und lauschte seinem Atem. Sie hatte mit heftigen Atemzügen zu kämpfen und bemühte sich diese in ruhigere Bahnen zu lenken. Hektor flüsterte schmeichelnde Worte. Ihre Wangen röteten sich vor Verlegenheit. Sie, eine Aphrodite? Die stumme Sklavin streichelte seinen Bart und erhob sich ein kleines bißchen, um abermals seine weichen Lippen zu küssen. Es.. war.. wunderschön... Liebster! flüsterte sie leise und meinte es auch so. Sie bettete sich in seine starken Arme, dieses ruhige Zusammenliegen genießend und blickte durch die Äste des Baumes in den blauen Himmel hinauf. In der Nähe hörte sie die Pferde schnauben und grasen. Natürliche Geräusche, die sie ausgeblendet hatte. Einzig die wundervolle Natur um sie herum sowie Pegasus und Luna waren Zeugen ihres allerersten Geschlechtsverkehrs in ihrem Leben gewesen.


    Still blieb sie neben Hektor liegen und döste mit ihm gemeinsam vor sich hin. Erst viel später regte sie sich, um vom Stillliegen fröstelnd ihre Tunika wieder anzuziehen, nach den Pferden zu schauen sowie die Matten und Schlafdecken mitzubringen. Wenn sie sich recht errinnerte, hatten sie ohnehin vor erst am nächsten Tag in Mantua einzutreffen. Also konnten sie die Nacht hier an diesem Lavendelfeld verbringen. Sie hatten alles was sie brauchten, sie hatten sich zum ersten Mal geliebt. Liebevoll stupste sie Hektors Ellenbogen an und zeigte ihm die mitgebrachten Sachen. "Komm, lass uns hier bleiben und es uns noch bequemer machen. Morgen früh reiten wir weiter. Diese Nacht gehört uns... allein." Was war das denn? Sie bekam schon wieder große Lust darauf Hektors Körper ganz nahe bei sich zu spüren. Tilla breitete die Matten vor ihnen aus. Schließlich legte sie sich selbst eine Decke über den Rücken und breitete die Arme aus, um mit dieser Geste Hektor, begleitet von einem schmelmischen Lächeln und aufblitzenden Augen, zum weiteren Kuscheln und Schmusen aufzufordern.

  • Ob es für Tilla ebenso schön gewesen war wie für mich konnte ich natürlich nicht wissen. Ich konnte nur annehmen, dass es ihr gefallen hat angesichts der Streicheleinheiten, die Tilla meinem Bart zukommen ließ während sie sich an mich kuschelte, sowie dem zärtlichen Kuss, den sie mir kurz vor dem Einschlafen schenkte. Es war wundervoll! Ich war glücklich wie nie zuvor, denn in meinen Armen hielt ich eine wunderschöne Frau und mit all meinen Sinnen nahm ich zum ersten Mal seit langem wieder das Leben als solches wahr, das in uns und um uns herum war. Mit all den Geräuschen und Düften der Natur, dazu das leise Schnauben der beiden Pferde ganz in der Nähe und über allem die Strahlen der untergehenden Sonne und der blaue Himmel, dessen Farbe sich langsam dunkelte. Ja das war in der Tat der schönste Moment in meinem bisherigen Leben - hier in unserem Paradies - und jede Minute, die ich mit Tilla zusammen sein durfte, würde dieses Hochgefühl in mir weiter tragen. Bis in alle Ewigkeit.


    Mit diesem Glücksgefühl in meinem Herzen döste ich langsam ein und ich wachte erst wieder auf als ein kalter Luftzug meine Lenden umspielte. Es war mittlerweile dunkel geworden und ich lag noch immer dort, wo wir vorhin zusammen eingeschlafen waren. Eine 'Kleinigkeit' fehlte jedoch weshalb mich langsam zu frösteln begann! Tilla (samt Decke) war weg. Blinzelnd öffnete ich die Augen und orientierte mich kurz, ehe ich ihr wieder gewahr wurde als sie meinen Ellbogen an stupste und mich mit offenen Armen und einem verführerischen Blick lockte. Und was für ein Blick das war, den ich so an ihr noch nie bemerkt hatte. Was war nur aus dem Mädchen von einst geworden? Tilla erinnerte mich spontan an eine schöne Sirene nur mit dem feinen Unterschied, dass sie mich sicher nicht ins Verderben locken wollte. Aber selbst das wäre mir in dem Augenblick egal gewesen, da ich einfach hin und weg war von ihrem Anblick. "Lass es uns bequemer machen. … Diese Nacht gehört uns" "… und sie soll niemals enden!", hauchte ich Tilla versonnen zu und angesichts meiner erneut aufflammenden Lust wollte ich mich nicht länger beherrschen. Sanft aber bestimmend drückte ich Tilla auf unserem Lager nieder und legte mich zu ihr. Ich küsste zärtlich ihren Mund, ihren Hals, ließ meine Lippen weiter über ihre zarte Haut wandern und begann sie ein weiteres Mal zu lieben, voller Leidenschaft, in dieser Nacht die allein uns gehörte.


    OT: "Was lange währt, ... wird (hoffentlich) endlich schön.

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