• Zitat

    Alwina: " Valgiso? Du gehst über den Rhenus? Und Silanus braucht Sachen?"


    Ach ja, wegen des schnöseligen Brandschtzkontrolleurs hatte ich ganz vergessen, dass Boduognatos und Alwina auch noch in der Küche saßen. Das war doch schon etwas erfreulicher. Ich nahm mir einen Hocker.


    "Ja, Alwina, ich gehe mal kurz über den Rhenus. Für mich ist das nicht so aufregend, schließlich komme ich ja von der anderen Seite des Rhenus. Ich will mal einen Rich besuchen, der mit den Römern befreundet ist. So eine Art Höflichkeitsbesuch mit Gastgeschenk. Du weißt ja, Geschenke erhalten die Freundschaft."


    Wegen ihrer Frage nach Silanus musste ich etwas grinsen. Nur die Götter wissen, wie Alwina ihn ausstaffiert hätte. Das hatten wir aber schon geregelt. Ich hätte aber eigentlich doch ganz gerne gewußt, wie Silanus mit der alwinischen Staffage ausgesehen hätte. Ich verkniff es mir mannhaft.


    "Nein, wegen Silanus brauchst du dich nicht bemühen, Alwina. Er wird unter den Germanen kaum auffallen, glaub's mir".

  • Sie nickte zustimmend. Kamen Besucher wurden immer Geschenke bei ihnen ausgetauscht. Die Besucher waren gern wieder gesehen. Sie wurden gut bewirtet und standen unter dem Schutz des Gastgebers. Man ließ sich da nicht Lumpen.


    Mit den Sachen für Silanus. Es hätte ihr außerordentlich Spaß gemacht ihn auf dem Markt von Stand zu Stand zu hetzen und Sachen probieren zu lassen. Mit einem breiten Lächeln sagte sie. "Schade, ich hätte ihn zu einem richtig gut aussehenden Germanen gemacht. Ihm wären die Mädchen nur so nachgelaufen." Sie stupste Boduognatos an und kicherte. " Pass nur auf ihn auf Valgiso. Mit seinen kurzen Haaren könnte er Probleme bekommen, wenn er sich nicht zurück hält. Vielleicht will ihn einer gegen eine Ziege eintauschen." Sie konnte sich nicht mehr halten vor lachen.

  • Zitat

    Alwina: "Schade, ich hätte ihn zu einem richtig gut aussehenden Germanen gemacht. Ihm wären die Mädchen nur so nachgelaufen."


    In jeder guten Küche sollte nicht nur Essen zubereitet werden, sondern es sollte auch gelacht werden. Und getratscht, Und gegessen. Also das, was zum Leben gehört. Den anderen Teil, das Besprechen von geschäftlichen Angelegenheiten, das Abwimmeln uneingeladener Besucher und so weiter, kann man ja im Tablinum durchziehen.


    "Ich möchte nicht wissen, wie du den armen Silanus heraus geputzt hättest, wenn man dich gelassen hätte. Wahrscheinlich hättest aus ihm einem buntschillernden Gockel gemacht, der bei den germanischen Weibern einen solch unvergesslichen Eindruck hinterlassen hätte, dass sie bis ans Ende ihrer Tage nicht mehr aus dem Prusten herausgekommen wären. Aber, lass mal gut sein, ich brauche auf der Reise einen unauffälligen Schreiber. Silanus kann genau das. Er ist die Unauffälligkeit persönlich. Wenn er vor einer Wand steht, nimmt er sozusagen die Farbe der Wand an und du siehst ihn nicht mehr. Erst, wenn ihm eine Wachstafel runterfällt, sagst du dir: Da hat doch was geklappert? Ah, da ist ja auch Silanus. Damit das auch funktioniert, haben wir ihm, na, sagen wir, 'normale' Klamotten besorgt."


    Ich stand von meinem Hocker auf: "Ich bin dann mal weg. Oder, äh, was gibt's an neuem Tratsch in der Stadt?"

  • " Nicht viel Neues. Die Nachbarin beklagt sich, dass sie dieses Jahr viele Mäuse hat." Alwina wusste warum, Ingrim. Das Lagerhaus und der Garten waren fast Mäusefrei. " Bei der Chelidonis, gegenüber vom Brunnen, beim Lagerhaus, kündigt sich Nachwuchs an." Ernst fügte sie hinzu." Ihr drittes, hoffentlich geben die Götter ihm genug Kraft. Zwei hat sie schon verloren." Alwina überlegte. Sonst war fast alles wie immer. Bis auf eins. "Da ist noch. Ein Legionär sucht ein Haus in den canabae und findet er eins, wird dein Lagerhaus und die Werktstatt wieder frei."

  • Zitat

    Alwina: "Da ist noch. Ein Legionär sucht ein Haus in den canabae und findet er eins, wird dein Lagerhaus und die Werktstatt wieder frei."


    Ich stand schon im Türrahmen, als Alwina mir die neuesten Nachrichten servierte. "Beim Wotan, das ist ja rätselhafter als das Geheimnis der Runen. Mäuse, ein drittes Kind, ein Legionär, ein Haus in den Canabae und mein Lagerhaus."


    Ich setzte mich wieder auf den Hocker. Boduognatos, der im Hintergrund saß, feixte und kniff bei der Erwähnung des Legionärs ein Auge zu.


    "Lass mich raten, Alwina, die Mäuse und das dritte Kind haben nichts mit dem Legionär und dem Haus in den Canabae zu tun. Aber ich schätze, du hast wohl etwas mit einem Legionär zu tun. Richtig? Boduognatos, du scheinst da mehr zu wissen als ich, sonst würdest du nicht solche Grimassen schneiden. Also hör mal, Alwina, was erzählst du mir da von Mäusen, dritten Kindern und Häusern? Und die einzig hochwichtige Nachricht lässt du einfach unter den Tisch fallen: Da ist ein Legonär an dir kleben geblieben und jetzt ziehst du um in ein Haus in den Canabae, weil der Bursche seine Füßchen schonen will". Ich grinste: "Der Weg zum Lagerhaus ist ja doch ein bißchen länger. Wie heißt denn dein Held?"


    Ich legte meine Hand auf ihren Arm: "Ich wünsche euch beiden viel Glück und Mut. Möge Donar euch aufmerksam beschützen. Und, Boduognatos, wenn ich aus dem wilden Germanien zurück bin, überlegen wir uns, was wir tun können, um dem Auskommen des frischen Hausstands ein wenig auf die Sprünge zu helfen".


    Dann fiel mir noch etwas ein, was ich sie fragen wollte. Das passte jetzt zwar gar nicht in die Stimmung, aber wollte die Gelegenheit nutzen, bevor ich der zivilisierten Welt für ein Weilchen Ade sagte.


    "Es hat einen Mord in Mogontiacum gegeben. Ich habe mit dem Decurio Vinitius Leo gesprochen. Er ist der Vater des Ermordeten und will den Mörder finden. Er erzählte mir, dass eine junge germanische Frau den Toten gefunden hätte. Warst du es, die ihn gefunden hat?"

  • " Nein, nichts mit Mäusen und drittem Kind." Sie lief rot an und freute sich, dass Valgiso seinen Scharfsinn auspackte. Nickte eifrig, als er den Legionär zur Sprache brachte. " Kein Held , ein Bär ein starker Bär. Er heißt Optio Lucius Helvetius Corvinus." Ja, das war er und so hieß er.


    Ihr Lächeln wurde immer breiter. " Danke Valgiso. Die Bienen pflege ich trotzdem weiter. Schließlich haben wir einen Vertrag."


    Der Tode, den sie am Morgen auf dem Weg zum Brunnen gefunden hatte. Ein erschreckender Anblick. Für sie nicht der erste Tode, aber er hatte sie erschreckt." Ja. Er war Tod. Lag auf der Straße, in seinem Blut."

  • Zitat

    Alwina: " ... Ja. Er war Tod. Lag auf der Straße, in seinem Blut."
    " ... Kein Held , ein Bär ein starker Bär. Er heißt Optio Lucius Helvetius Corvinus."


    "Na gut, den Toten lassen wir ruhen, möge Hel ihn gut empfangen". Als Vinitius Leo mir das erzählt hatte, hätte ich ich eine Wette darauf eingehen können, dass es Alwina war, die den Toten gefunden hatte. Es passierten nicht allzu viele Morde in Mogontiacum, aber wenn mal einer passierte, dann stolperte ausgerechnet Alwina über das Mordopfer. Sie war halt so.


    "Lucius Helveticus Corvinus. Ein Optio. Nein, ich kenne ihn nicht. Da wird dir aber bald das Herz brechen, denn er muss vorderhand den Krieg ziehen. Aber, hab keine Angst, er scheint nicht mit Dummheit geschlagen zu sein. Wenn du bedenkst, dass es hier ein paar tausend Legionäre gibt, die alle hinter den Mädchen her sind, dann kann man mit Fug und Recht sagen, dass er von all den Tausenden der Schnellste war, der bei dir gelandet ist. Wie nennst dun ihn? Bär? Bären haben die besten Nasen, die es gibt, Nicht bloß, wenn es darum geht, Honig zu finden. Oder eine Alwina. Er wird auch den Rückweg aus dem Krieg finden, verlass dich drauf. Und ich bestehe darauf, dass er sich nach dem Krieg hier in der Küche einfindet. Natürlich erst dann, wenn du deinen Bären wieder frei lässt".


    Ich nahm mir noch einen Becher Met zum Einschlafen mit. "So, jetzt muss ich mich aber aufs Ohr legen, wir haben morgen einen langen Ritt vor uns. Wenn irgendetwas ist, komm einfach hier in die Küche. Auch wenn ich nicht da bin. Boduo ist ja auch nicht auf den Kopf gefallen. Gute Nacht."

  • Bis über beide Ohren ging ihr Lächeln. Valgiso war überzeugt davon, dass Berengar zurück kam. Er musste zurück kommen. Sie hatte Donar um Schutz für ihn gebeten.


    " Ich bringe ihn mit, wenn er wieder zurück ist. Gute Nacht Valgiso, die Götter mögen deinen Schlaf beschützen und dich und natürlich auch auf deiner Reise."


    Alwina griente Boduognatos an. Ein Grund, öfter in der Küche hier aufzutauchen. Sie fühlte sich in seiner Gesellschaft richtig wohl und lernte einiges dazu.

  • Ich fühlte mich sauwohl. Endlich hatte ich wieder eine Nacht in meinem Haus verbracht. Befriedigt stellte ich fest, dass auch kein einziger klagsamer Germanenhäuptling in der Nähe war. So genehmigte ich mir an diesem mäßig warmen Augusttag ein Frühstückchen im Peristyl. Bevor ich in die Regia ging, wollte ich aber noch etwas mit Silanus regeln.


    "Silaaanus!"

  • Gegen Abend, nach dem Hühner füttern und der Hausarbeit, nahm sich Alwina Zeit. Der Besuch war überfällig. Lange hatte sie sich hier nicht blicken lassen. Boduognatos war bestimmt brummelig. Als kleine Entschuldigung hatte sie zwei Hühner mit. Freilig lebten die noch. Lebende Ware hielt sich länger. Da hatte Boduognatos außerdem Zeit sich zu überlegen, wie er sie zubereitete.
    Die Hühner dabei, klopfte Alwina an der Tür. Valgiso müsste auch bald wieder zurück sein von seiner Reise.

  • http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg Panphilos ... hatte ein Klopfen gehört. Wieder mal. Er schob seinen Corpus zur Porta und öffnete sie einen Spalt. Draußen stand Alwina mit zwei Hühnern. Beim Hintern von Herkules, sie hatte tatsächlich zwei Hühner dabei. Natürlich hatte Alwina Zutritt zum Haus, das war klar. Einerseits. Aber andererseits wollte Panphilos auch sein Sprüchlein aufsagen.


    Mit freundlichem Nachdruck sagte er also zu Alwina: "Grundsätzlich kaufen wir nichts an der Tür. Und ganz grundsätzlich keine Hinkel, junge Frau".


    Dann öffnete er die Tür ganz. "Welche Freude, dich zu sehen. Und natürlich auch die lieben Hühnchen. Komm rein, du Schöne aus Germanien".


    Bei dem Wort 'Schöne' wurde er ein bißchen rot um die Ohren.

  • Die Tür öffnete sich einen Spalt und Panphilos Gesicht tauchte auf. Alwina hörte sich sein Sprüchlein an, ihr Lächeln wurde immer breiter. " Da habe ich aber Glück, dass ich die Branche gewechselt habe und Hühner halte anstatt Hinkelsteine." Unter dessen war die Tür offen. Alwina betrat das Haus. Panphilos bekam seinen Kuss auf die Wange. " Danke Panphilos du hast mir gerade den Tag gerettet." strahlend ging sie durchs Haus. Vor der culina kündigte sie ihr erscheinen an. " Bodugnatos, drei Hühner wollen zu dir. Zwei bleiben zum Essen." freudig betrat sie die culina. Die Hühner vor sich in der ausgestreckten Hand.

  • http://img818.imageshack.us/img818/8180/boduo2k.jpg Boduognatus ...
    musterte mit schief gelegtem Kopf die Hühner und stotterte: "Oh, s.salve A.Alwina. D.Die zwei da bleiben auch zum Essen? Augenblick mal, da muss ich nachschauen". Er griff sich eine Wachstafel aus dem Regal und hielt sie ins Licht einer Öllampe. Dann buchstabierte er langsam: "Für heute zum Abendessen eingeladen: Alwina, Panphilos, Silanus, Atto ... Da steht aber nichts davon, dass auch noch zwei Hinkel zum Abendessen kommen. Was soll ich denn denen jetzt zu Essen geben?"


    Panphilos hatte sich an den Türrahmen gelehnt und machte ein unschuldiges Gesicht.

  • Hinkel! Hinkel!? Was hatten hier alle mit Hin......Alwina ging ein Licht auf. Hinkel = diese gackernden Dinger, die sie bei sich trug. " Hühner!" platzte es aus ihr heraus. Die verschiedenen Dialekte waren manchmal nicht unter einen Hut zu bringen und sorgten für Verwirrung. Kichernd gab sie Boduognatus die HINKEL. " Die haben sich angeboten uns den Magen mit ihrem saftigen Fleisch zu füllen. Oder hast du was anderes angedacht? Die HINKEL sind aus meinem Stall." Boduognatus bekam einen Begrüßungskuss auf die Wange. Alwina war erleichtert den Irrtum ihrerseits, was die Hinkel anging, korrigiert zu haben. " Ist Valgiso wieder da? Der Herbst ist da und die Bienen gehen ihren eigenen Geschäften nach. Unser Vertrag ist erfüllt." Flink zückte sie eine Tabula. Die war für Valgiso bestimmt. Boduognatus hatte mehr mit den Beinen zu tun überlegte sie. " Hier für dich. Da steht alles drauf. Wieviele Völker auf der Wiese stehen. Wieviel Honigtöpfe und wieviel Wachs im Lager sind. Ich habe alles gezählt. Die Töpfe nachgesehen, dass sie dicht verschlossen sind. Der junge Honig steht hinten der ältere vorn." Mit sich und der Welt zufrieden, nicht ganz, Corvinus fehlte ihr sehr, setzte Alwina sich auf einen der Hocker.

  • Zitat

    Alwina: " Ist Valgiso wieder da? Der Herbst ist da und die Bienen gehen ihren eigenen Geschäften nach. Unser Vertrag ist erfüllt."


    Boduognatos:


    Mit einem breiten Grinsen nahm Boduognatos die Hühner entgegen: "Ja geh, wenn die nicht mitessen, dann kommen sie halt in den Topf. Die Casa Domitia verneigt sich dankend vor dir und deinem Hühnerstall. Da müssen wir uns noch überlegen, welche Gewürze wir ihnen auf ihren Weg in den Topf mitgeben".


    Er schaute kurz auf die Tabula und gab sie dann an Panphilos weiter. "Mann oh Mann, du hast ja gerackert wie ein ganzer Ameisenhaufen. Danke, dass du alles aufgeschrieben hast, aber Panphilos kann besser lesen und rechnen als ich. Du hast recht, der Sommer ist vorbei. Trotzdem gibt's noch Arbeit. Wenn du Lust hast, macht der Dominus einen neuen Vertrag mit dir. Ach so, der ist noch in der Regia. Er hat nämlich jetzt die ganze Provinz am Hals, weil der Legatus auf Kriegszug ist".


    Dann stand er auf, ging zu einem Regal, auf dem einige Gewürze standen, murmelte einige 'mhm', 'jaja' und 'äh', schließlich sagte er: "Aber wenn er Hunger kriegt, dann kreuzt er hier auf. Und wenn er die Hühnchen riecht, dann werden seine Augen Glanz bekommen". Als nächstes stellte er einen Topf mit Wasser auf das Feuer und holte einige Eier aus einem Korb. "Als Vorspeise mach ich gekochte Eier mit einer Soße aus Meerettich und Feigenmus".

  • Fein, Bodugnatos machte aus ihnen ein leckeres Essen. Alwina schmunzelte und deutete ein Verneigen an. „ Der Hühnerstall und ich werden diesen Dank zu schätzen wissen.“ Antwortete sie und kicherte los. Ein schöner Sommer, viele trockene warme Tage. Die Bienen waren sehr fleißig und hatten Alwina eine Menge Arbeit und Valgiso Honig verschafft. Zu der Menge Arbeit gesellte sich eine Menge Spaß, Glück und Liebe. Alwina war in diesem Sommer sehr glücklich gewesen.


    Den erwähnten Kriegszug kommentierte Sie mit einem Seufzer. Hin und her hatte sie überlegt. Die Nachbarin zu Rate gezogen. Ihr Plan, dem Troß hinterher zu Corvinus. Ein Maultier stand bereits im Hinterhof ihres Hauses.


    Was Boduognatos vor hatte aufzutischen klang lecker. Alwina war gern hier , wegen der Menschen und vor allem wegen des guten Essens. Heute hörte sie nur mit halben Ohr hin. Für sie stand fest, was sie tun wollte.
    „ Ich will der Legion folgen.“ sagte Alwina unvermittelt. Das Essen war zweitrangig geworden.

  • Zitat

    Alwina: „ Ich will der Legion folgen.“


    Boduognatos ...


    ließ ein Ei fallen. "Was, hast du da gesagt? Der Legion hinterher? Ich glaub, du hast nen Knall." Er bückte sich und pfriemelte die Eierschalen in einen Eimer. Selbst Atto, der sonst höchsten drei Mal im Jahr etwas sagte, hob den Kopf: "Also wirklisch, Alwina, du muus en Hau han".


    Panphilos wiegte den Kopf: "Ja, sicher hat sie nen Hau, aber nicht in der Birne".

  • Mit Freundensprüngen hatte sie nicht gerechnet. " Ich habe keinen Hau." sagte sie trotzig. " Vielleicht einen kleinen." flüsterte sie verlegen. " Ich kann nicht hier sitzen und warten. Außerdem bin ich keine Last, ich kann helfen." Sie blinzelte zu Boduognatos. " Es kann nicht gefährlicher sein, als der Weg von meinem zu Hause hierher nach Mogontiacum. Oder? " fragend sah sie in die Runde. In der Frage war sie ein wenig blauäugig. Die Alpen waren ihr kein Begriff, die Höhe, wie gefährlich die Wege waren und was für Entbehrungen auf sie zu kamen. Berge allgemein kannte Alwina, aber nicht in den Außmaßen der Alpen.

  • Zitat

    Alwina: " Es kann nicht gefährlicher sein, als der Weg von meinem zu Hause hierher nach Mogontiacum. Oder? "


    Bodougnatos ...
    hatte mittlerweile die Reste des abgestürzten Eies aufgeklaubt und weggewischt. Er richtete sich auf und beugte sich zu Alwina vor:


    "Ich glaub, mein Schwein pfeift! Weißt du überhaupt, wo dein Centurio gerade ist? Die sind nach Italia abmarschiert und dazu müssen sie über die Alpes. Das sind Berge, die sind zehnmal so hoch wie die hier. Und wir haben jetzt September. Die Legio wird sich sputen müssen, um noch über die Berge zu kommen, weil dort gerade der Winter hereinbricht. Bis du an den Alpes ankommst, ist Oktober und dann hast du keine Chance mehr, drüber zu kommen, während dein Centurio auf der anderen Seite sitzt. Ich weiß das, weil ich schon mal über die Alpes gegangen bin. Niemand kommt da im Winter durch. Vergiss es".

  • Vergiss es! Vergiss es! Vergiss es! Dröhnte es in ihrem Kopf und ein Schwein, dem sie das Pfeifen beibringen konnte hatte sie nicht. Trotzig sah sie Boduognatos an. "Weil du das sagst ist das so!?... Und mein Centurio ist ...." traurig brach sie ab. Sie wusste das Boduognatos recht hatte. Sogar Atto hatte etwas gesagt.
    Hier bleiben, den ganzen Winter alleine. In den canabae gab es viele Frauen die alleine waren. Die sich um Kinder kümmern mussten. Was sollte werden, kam Corvinus nicht zurück? Das ließ Donar nicht zu. Sie hatte ein Opfer gebracht. " Werden sie lange weg sein?" fragte Alwina leise. Das Essen duftete. Der Hunger meldete sich. Essen war jetzt gut und lenkte ab. " Was wolltest du zu den Eiern machen?"

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