Die Bedenken von Corvinus zu einer clientela eines Soldaten leuchteten mir ein. Schließlich hatte Kaiser Augustus dafür gesorgt, dass alle Soldaten faktisch seine Klienten waren und nicht die der Legionskommandanten. Aus gutem Grund, wie ja der vergangene Bürgerkrieg auch gezeigt hatte. Ich war zwar kein Legionskommandant, aber was soll's, Kaiser sind nun mal in dieser Hinsicht eifersüchtig, da sollte man ihnen ihre Soldaten lassen.
"Ja, Corvinus, wegen der clientela eines Soldaten hab ich auch ein ungutes Bauchgefühl. Ich kenne zwar den einen oder anderen Soldaten der in einer Klientschaft steht, aber ich denke, wir sollten es sein lassen, damit du nicht in Konflikte kommst. Wir tun einfach so als ob du mein Klient wärst. Das heißt, du bist in meinem Haus jederzeit willkommen. Wir können dann in meiner Küche rumsitzen und das eine oder andere aushecken. Am besten, wir gehen gleich rüber und essen was. Ich weiß, bei den Römern ist es verpönt, in der Küche zu essen, aber fast alle machen es heimlich."
Ich stand auf. "Ach ja, deine Sklavin. Wenn du wirklich gar nichts mit ihr anfangen kannst, dann nehm ich sie gern. Dieser verdammte Männerhaushalt hier kann eine Frau ganz gut gebrauchen. Betriebsklimamäßig."