• Er fühlte ihren Körper. Obwohl sie sich nur leicht gegen ihn presste, spürte er ihre Weiblichkeit dicht an sich, und die neugierig wandernden Fingern verleiteten ihn immer mehr, dem süßen Rausch einfach nachzugeben, der sich scheinbar unaufhaltsam seines Gemüts bemächtigte. Schon glaubte er keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können, sah nur noch die funkelnden grünen Augen und die köstlichen Lippen vor sich und der unaufhaltsame Drang, dieses Wesen zu nehmen, es zu besitzen, selbst wenn es das Leben kosten würde, wurde stärker und stärker. Unsterblich - nur für einen Moment. Leidenschaftlich ließ er sich durch das forsche Zungenspiel fordern, schmeckte den würzigen Wein, die Nelken, das Leben selbst in seiner wahrhaftigsten Form. Nach einem übermütigen Spiel ließ er ab von den perlenden Lippen, wanderte tiefer und begann mit seinen Lippen den Hals zu erkunden, den Geruch der Aurelia zu kosten, verweilte einige Augenblicke an der Grenze, wo die weiche Haut ihres Halses unter kostbarem Stoff verschwand, der dem forschen Vordringen des Flaviers Einhalt gebat - wenigstens für einen Moment. Denn schon strichen schlanke Finger zartes Haar beiseite, um auch andere, bisher verborgene Orte aufzusuchen und leidenschaftlich in Besitz zu nehmen. Dichter presste nun auch er seinen Körper an den ihren und fühlte ihre Wärme und den Schlag ihres Herzens, das sich immer ungestümer gegen seine Brust warf, einem gefangenen Vogel gleich, der der Freiheit zustrebte.

  • Ihr Körper presste sich gegen seinen. Sie wollte mehr. Küsse waren nicht genug. Sie wollte mehr, wissen und auch spüren, dass sie begehrt wurde. Flora war jung und hübsch und Flaccus gab ihr das Gefühl, dass sie sich dies nicht nur einbildete. Er wollte sie um ihretwillen und nicht weil sie der Spross einer der mächtigsten Familien Roms war.
    Die Kleider störten in ihrem leidenschaftlichen Reigen. Seide glitt zu Boden. Ein heiseres kehliges Lachen erfüllte kurz diesen verwunschenen Ort. Ein Kuss verschloss ihre Lippen wieder.
    Ein Strudel aus Leidenschaft zog die beiden jungen Menschen in die Tiefe und ließ sie alles um sich herum vergessen.


    Spät in der Nacht erst kehrten sie aus dem Ort der Träume wieder. Zurück in die harte Realität die ihnen vor Augen hielt, dass es dies wohl nicht wieder zwischen ihnen geben würde. Mit bedauern trennten sie sich und kehrten zurück in das Leben und die Pläne die man mit ihnen hatte.

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