Auf ein gemeinsames Wohl

  • Valerian hatte Rambosius kurz erklärt, wo die Taverna lag. Jedoch musste er sich bis dorthin etwas durchfragen. Als er dann von weitem des Schild der Taverna Apicia im Wind schaukeln sah, wusste er, dass er richtig sein musste. Wie es so seine Manieren waren, wartete er draußen, da er noch etwas zu früh dran war. Wenn Valerian hier auftauchen würde, wusste er hundertprozentig, dass er am richtige Ort war.

    Sim-Off:

    Sorry, hatte real ziemlich viel zu tun!

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Im Gegensatz zu Rambosius war Valerian ein wenig spät dran. Eine Centurie war wie eine Horde Kinder. Immer war irgendetwas, um das er sich kümmern mußte. Naja, jetzt hatte erstmal sein Optio den Laden am Hals und er selbst ein paar Stunden für sich. Rambosius konnte sich schon etwas darauf einbilden, daß Valerian diese Stunden mit ihm verbrachte, statt mit seiner Familie, die er ohnehin viel zu selten sah.


    "Salve, Rambosius. Gefällt Dir die Taberna nicht? Wir können auch woanders hingehen, wenn sie Dir nicht zusagt." Es wunderte Valerian schon ein wenig, daß der Mann nicht schon hinein gegangen war.



    Sim-Off:

    Null Problemo :)

  • Rambosius bemerkte erst gar nicht, dass Valerian gekommen war.
    Doch dann kam er schnellen Schrittes:
    Nein, ganz im Gegenteil! Eine wunderbare Taverna! Nein, ich warte hier, weil ich mir nicht sicher war, ob ich hier richtig bin - jetzt weiß ichs. Und bei uns sind die Sitten so, dass, man auf seinen Trinkkumpanen wartet.
    Gehen wir rein?, fragte Rambosius rein rhetorisch, denn natürlich würden sie jetzt hineingehen.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Valerian wollte schon lachen und sagen: Steht doch dran! Aber dann fiel ihm ein, daß Rambosius vermutlich nicht lesen konnte und wollte auch nicht unhöflich sein. "Du bist goldrichtig hier. Dann komm, suchen wir uns ein schönes Plätzchen." Es war die reine Gewohnheit, die ihn einen Platz suchen ließ, wo er mit dem Rücken zu Wand saß und die Eingänge des Schankraumes gut im Blick hatte. Manches seiner Ausbildung war eben tief verwurzelt. Der Wirt ließ sich nicht lange bitten und begrüßte die beiden Gäste höflich. Zwar war ihm Rambosius überaus suspekt, doch war ihm Valerian nicht unbekannt. "Einen Krug vom besten Falerner und zwei Becher. Dazu Brot, Käse, Oliven und etwas Obst für zwei Personen." Das Bier wollte ja Rambosius bestellen, also nickte er ihm auffordernd zu.

  • Ein schönes Plätzchen hatte sich Valerian für diesen Genuss ausgesucht.
    Es war ja noch hell draußen, aber trotzdem fühlte man sich hier heimelig und gut bedient. Zur Freude des Anlasses sagte Rambosius dem Wirt: Ich nehm dann noch 2 Krug Bier, bitte!und lächelte dabei etwas. Doch es verblüffte Rambosius, dass Valerian so großzügig bestellte, immerhin musste man das ja auch bezahlen. Aber eigentlich war es Rambosius auch egal, er dachte nicht weiter drüber nach. Auf jeden Fall hatte er nur noch den Falerner im Ohr.
    Ja, hier gefällt es mir! Er blickte sich um, denn so etwas in der Art kannte man bei den Kelten nicht und auch in Germanien hatte er so eine gemütliche Ecke kaum gefunden.
    Ist während deiner Patrouille etwas interessantes passiert?, fragte er interessiert.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Während der Wirt davonrauschte, zwischendurch weitere Bestellungen aufnahm und sich dann um die Ausführung derselben kümmerte, lehnte Valerian sich entspannt zurück. "So, Falerner gegen Bier, Bier gegen Falerner. Ich bin wirklich gespannt. Meine Männer behaupten, das Bier hier sei gut." Er grinste breit. "Vom Falerner weiß ich es aus erster Hand." Sein Grinsen wurde noch ein wenig breiter.


    "Nein, nichts sehr interessantes. Die bösen Buben kennen mich offenbar schon und gehen mir aus dem Weg." Eine kühne Annahme, von der er selbst keineswegs überzeugt war. "Aber reden wir nicht von mir, sondern lieber von Dir. Du hast die Taverne gefunden, wie ich sehe. Aber wie ist es sonst? Willst Du wirklich weiter unter der Brücke schlafen oder hast Du etwas gefunden, das ein wenig komfortabler ist?" Rambosius hatte ja einige Stunden Zeit gehabt.

  • Von ihm zu reden heiß, dass Valerian an ihm interessiert war, was für Rambosius ein neues Gefühl darstellte.
    So genau hatte Rambosius noch nie darüber nachgedacht, wo er schlafen wollte. Nein, etwas komfortableres hab ich noch nicht gefunden. Ich hab ja gar nicht genug Geld, um eine Insula zu kaufen oder um ein Zimmer auf Dauer zu mieten. Ich brauch erst mal eine fixe Anstellung irgendwo!


    Der Wirt rauschte an mit einem Tablett, auf dem die bestellten Dinge waren, und stellte sie auf den Tisch. Die beiden Krüge Bier auf Rambosius' Seite und den Krug auf Valerians Seite. Die kleinen Happen standen natürlich in der Mitte des Tisches.


    Rambosius klopfte mit seinen Fingern etwas auf die Tischplatte:
    Die Zeiten verändern sich und Veränderungen geschehen! Ich sollte schließlich eine Arbeit erledigen, die für mich geschaffen ist. Das mit diesem Auftrag wird sicher kein Dauerauftrag bleiben und wirklich Geld kann man damit auch nicht verdienen.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • "Das habe ich mir schon gedacht." Valerian hatte sich einige Gedanken um diesen Mann gemacht. Dabei ging er ihn doch im Grunde gar nichts an. Es war schon merkwürdig, wie das Leben manchmal spielte. Auf einmal interessierte er sich für einen Barbaren, der nichts anderes kannte, als andere zu töten. Natürlich konnte es sein, daß der Mann ihn sehr enttäuschte und nichts weiter tun würde, als zu morden. Doch irgendwie hegte Valerian die Hoffnung, daß Rambosius ihm eines Tages noch sehr nützlich sein konnte. Und nicht zuletzt war er ihm irgendwie sympathisch.


    "Bist Du denn nun mit offenen Augen und Ohren durch Rom gegangen? Hast Du Dir das Leben der Menschen hier angesehen? Könntest Du Dir vorstellen, einer von ihnen zu werden? Zu arbeiten? Eine kleine Wohnung in einer Insula zu mieten?" Er machte eine einladende Geste zu dem Imbiß hin und brach sich selbst ein Stück Brot vom Fladen ab. "Zuerst Bier? Oder zuerst Wein?"

  • Rambosius dachte nach:
    Ich bin mit einem Ziel im Kopf durch Rom gegangen. Ich war ja auf der Suche nach meinem Neffen Pharmacus! Schnell stellte sich jedoch heraus, dass das nichts bringt und - das weißt du ja bereits - suchte Schutz vor den Barbaren.
    Er griff nach einer Olive und das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Noch nie hatte er so etwas gegessen, aber er wusste, dass er Oliven nun öfter essen werde. Darauf kam ihm ein Lächeln und ein. Mhmmm, das ist fein!!
    Also das Leben konnte ich etwas am Mercatus Urbis betrachten. Ich brauchte ja eine neue Tunika und dann etwas zu essen. Ein sehr geschäftiges Treiben, viele orientalische Händler, eine bunte Menge!
    Da ich mir vorkomme, als hätte ich das Leben schon hinter mir, ist mir alles recht, was mich von meiner Vergangenheit abbringt! Also ich bin zu allem bereit!, bemerkte Rambosius stolz.
    Ich will arbeiten, Geld verdienen und ein Dach über dem Kopf haben!, sagte er überzeugt.
    Die Vergangenheit hinter sich zu lassen, schien nun die Lösung - etwas neues zu beginnen.
    Zum Thema Bier oder Wein, sagte er:
    Werfen wir doch eine Münze. Bei Kopf kommt zuerst das Bier dran, bei Zahl der Wein!, grinste Rambosius zurück.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Eigentlich hatte Valerian die Stunden gemeint, die seit ihrem Treffen vergangen waren, aber vermutlich hatte er sich einfach schlecht ausgedrückt. Es schadete auch nichts. Rambosius schien fest entschlossen, sein Leben zu ändern. Das bestärkte den Soldaten, dem Mann unter die Arme zu greifen. Und zwar richtig. Aber das hatte Zeit. Jetzt war etwas anderes dran.


    "Eine Münze? Eine gute Idee!" Er nestelte ein As hervor und warf es in die Luft, um es aufzufangen und auf seinen Handrücken zu schlagen. Der Kopf des alten Kaisers Iulianus prangte oben. "Kopf. Also Bier." Er lachte und griff nach einem der beiden Krüge. "Gibt es was zu beachten? Eher vorsichtig probieren oder einfach drauflostrinken, um den vollen Genuß zu haben?" Er hoffte, daß dieses Bier ihm besser schmeckte, als die Biere, die er früher probiert hatte.

  • Rambosius lachte herzhaft. Dann erklärte er Valerian: Gewöhnlich ist so, dass man erst kräftig anstößt, dann trinkt man ein bis zwei Schlücke, setzt den Krug wieder ab und lässt ein gut hörbares stöhnendes "Ahhh" von sich erklingen. Danach hat jeder seine individuell Trinkgeschwindigkeit. Die einen Trinken nach Anzahl der Krüge, die anderen nach Genuss - die einen nach Maß, die andern nach Spaß!, lächelte Rambosius etwas. Er hoffte, dass ihm das Bier schmeckte, hatte doch Valerian ihm erzählt, dass er bisher von Bier enttäuscht worden war. Aber auf den Wein war ebenso gespannt.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Mit einem ebenso herzhaften Lachen hob Valerian also seinen Krug und stieß mit Rambosius an. Dann trank er zwei kräftige Schlucke, stellte den Krug wieder ab, wischte sich über den Mund und sagte: "Aahh." Naja, begeistert klang anders. Er verzog das Gesicht ein wenig. Das Zeug war immer noch bitter, so wie jedes Bier, das er bis jetzt probiert hatte. "Ich weiß nicht so recht. Was kann man an dem Zeug nur lecker finden? Es ist doch einfach nur bitter. Oder gibt es doch einen Trick dabei?" Es mußte doch einen Grund haben, daß so viele Männer das Bier so sehr schätzten. Vielleicht war mit seinem Geschmack ja auch was nicht in Ordnung? Schmeckt er bitter stärker als andere?

  • Rambosius tat es ihm gleich, wo bei auch er bei dem "Ahh" etwas die Miene verzog, denn war doch ein sehr sehr bitteres Bier. Trotzdem war der Malzgeschmack hervorgehoben und auch die Kohlensäure war gemäßigt enthalten.Der hat aber ziemlich bitteres Bier hier. Mich würd interessieren, woher das Bier kommt - ob es hier in Rom irgendwo gebraut wurde oder ob es aus Germanien kommt.
    Er trank noch einen Schluck:
    Denn das Bittere am Bier kommt vom Hopfen. Da gibt es, so wie mein Großvater mir erzählt hat, männliche und weibliche Hopfenblüten. Die weiblich sind weniger bitter als die männlichen. Ein guter Braumeister erkennt den Unterschied und das Bier ist weniger bitter, aber bei diesem hier kommt mir vor, dass er die Blüten wild durcheinander gemischt hat., und musste etwas lächeln.
    Er sprach zu Valerian: Wenn du gutes Bier trinken willst, musst du zu uns kommen, zu den Kelten oder den Germanen!
    In diesem Fall ist es meistens so, dass der erste Schluck der bitterste ist, alle weiteren Schlücke sollten dann immer weniger bitter werden!
    Im Biertrinken kannte sich Rambosius so einigermaßen gut aus, war ja sein Großvater ein begeisterter Biertrinker, der bei jedem Bier darüber etwas zu erzählen wusste.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

    Einmal editiert, zuletzt von Rambosius ()

  • Valerian lachte. "Also ist es kein Wunder, daß es mir nicht schmeckt, was? Aber in Germanien hat es mir auch nicht geschmeckt. Kann natürlich auch sein, daß der Wirt uns besonders bitteres gegeben hat, oder etwas hineingegeben hat." Er lachte wieder. Eigentlich glaubte er das nicht, denn der Wirt hatte den Soldaten gegenüber nicht unfreundlich gewirkt. Warum auch? Brachten sie ihm doch einen guten Teil seines Umsatzes herein. "Du willst mir sagen, ich muß solange das Zeug trinken, bis es mir irgendwann schmeckt?" Klang ja eher so, als würde es nach und nach die Geschmacksnerven abtöten. Aber er ließ sich auf das Experiment ein und trank einen weiteren großen Schluck. Schließlich hatte er auch schon deutlich schlimmeres getrunken, als Soldat machte man im Laufe der Zeit so einiges mit.


    "Wenn Du so viel über das Brauen von Bier weißt, warum versuchst Du Dich nicht als Brauer? Ich meine, so ein richtig gutes Bier, wie Du vorhin erzählt hast, das fehlt uns hier in Rom doch noch. Wäre das nicht eine Arbeit für Dich?" Er selbst hatte ja keine Ahnung vom Bierbrauen und glaubte daher, daß Rambosius das ganze Wissen darüber besaßt. So hatte es sich für ihn zumindest angehört.

  • Ja, tatsächlich sollte der bittere Geschmack bald abnehmen. Natürlich war das von Mensch zu Mensch unterschiedlich wie lang es dauert.
    Ja, ich will dir das sagen!, sagte Rambosius mit einem Lächeln.
    Über das Bier weiß ich nur so viel wie mein Großvater mir erzählt hat, aber im Grunde ist das Allgemeinbildung bei Kelten und Germanen!
    Die Idee mit der Brauerei war nicht schlecht, aber er hatte keine Ahnung wie man so etwas anstellen sollte.
    Ich könnte euch Römern gutes Bier brauen, das nicht bitter schmeckt.
    Er nahm einen kräftigen Schluck Bier.
    Das Problem ist nur, dass ich keine Ahnung habe, wie man an so eine Sache richtig ran geht!

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • „Oje, Ich fürchte, dann muß ich mir noch eins bestellen.“ Er verzog dabei das Gesicht, aber man konnte sehen, daß es schon gar nicht mehr so schlimm war und er nur noch so gequält tat. Irgendwie war es wirklich schon nicht mehr ganz so bitter. Hoffentlich ruinierte er sich mit diesem fürchterlichen Zeug nicht den guten Geschmack, den er sein Eigen nannte.


    „Wie man daran geht? Es fängt alles mit Geld an. Du wirst Räume brauchen. Die Materialien, die Rohstoffe, mindestens einen Sklaven, möglichst einen, der schon Erfahrung hat. Das bekommst Du alles hier in Rom, - wenn Du genug Geld hast. Aber ich kann mir richtig gut vorstellen, wie Du Bier braust und vielleicht eine kleine Taverne betreibst. Was meinst Du? Wäre das nicht ein Beruf für Dich? Der Dir Freude machen würde?“ Die Grundlage dafür konnte er sich ja auf andere Weise schaffen. Wenn man auf ein Ziel hinarbeitete, dann konnte man jede Arbeit ertragen. „Übrigens sucht der Cursus Publicus immer zuverlässige Leute und man verdient dort sehr gut. Allerdings wird dafür auch zuverlässige und regelmäßige Arbeit erwartet*.“


    Sim-Off:

    *auch Sim-Off

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!