Res Gestae Praetoris Urbani M' Flavius Gracchus

  • Nachdem Gracchus alle noch ausstehenden Anträge, Anzeigen und Prozessberichte seinem Nachfolger im Amt des Praetor Urbanus hatte übergeben und somit seine Amtsperiode endgültig abgeschlossen, war es an der Zeit, sich auf dem Forum Romanum seiner res gestae zu stellen, denn obgleich dieser Art der Rechtfertigung in den zurückliegenden Jahren kaum mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Bevölkerung zukam, so war es doch ein obligater Abschluss der Amtszeit, welcher bei Nichterfüllung zumindest durch die Acta Diurna doch durchaus wurde geahndet, wie der nicht allzu lange zurück liegende Fall des Claudius Menecrates hatte gezeigt. So trat denn also auch Gracchus auf die Bretter der Rostra empor, um diese letzte Pflicht seiner Praetur hinter sich zu bringen.
    "Bürger Roms! Nach dem Ende der vergangenen Amtszeit und der Übergabe aller noch offenen Causae an meinen Na'hfolger, will ich, Manius Flavius Gracchus, euch Rechenschaft ablegen über meine Arbeit als Praetor Urbanus, zu welchem der Senat mich für die zurückliegende Amtsperiode des Cursus Honorum hatte bestimmt. Während dieser Zeit gab es keine spektakulären Anklagen und infolgedessen spek..takuläre Gerichtsprozesse, für welche ich als Iudex Prior mich hätte einsetzen und dabei profilieren können, ob dessen nun meine Amtszeit noch lange im Gedächtnis des Imperium würde verhaften - doch war dies auch nicht meine Absi'ht. Es war mir stets daran gelegen, mich um die zahllosen Angelegenheiten zu kümmern, mit welchen die Bürger Roms sich täglich konfrontiert sehen, welche im Kontext des Imperium Romanum betra'htet allfällig geringfügig erscheinen mögen, für den Einzelnen indes nicht minder bedeutsam sind - als dies wäre Streitfälle zu prüfen und womöglich zu einer Einigung zu bringen, ehedem es zu aufwändigen und teuren Prozessen kommen muss, Anklagen ein..zuschätzen und Prozesse in die Wege zu leiten, sowie Adoptionswünsche sorgfältig abzuwägen und zu gewähren, um römische Lebenswege zu ebnen. All dies, so möchte ich behaupten, habe ich gewissenhaft getan, dabei zudem die ein oder andere Ungenauigkeit in unseren Leges entdeckt, welche ich nach der Prüfung mit einigen Re'htsexperten in der kommenden Zeit noch dem Senat zur Diskussion möchte vorlegen. "
    Nach einem kurzen Blick über das geschäftige Treiben auf dem Forum schloss Gracchus mit der nochmaligen Hinwendung zu den Zuhörern ab.
    "Sofern Fragen oder Anmerkungen bestehen zu meiner Praetur stehe ich gerne zur weiteren Ver..fügung, sonstig danke ich euch für eure Aufmerksamkeit."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Eher zufällig bekam Macer diesen Tatenbericht mit, als er gerade aus einem anderen Anlass das Forfum überquerte. Da er aber Flavius Gracchus einen Prozess als Iudex Prior zu verdanken hatte, blieb er kurz stehen und lauschte seinen Worten. Spektakuläres gab es nicht zu hören, sondern nur die nüchterne und sachliche Pflichterfüllung, die er von dem Flavier nicht anders erwartet hatte. Trotzdem kam ihm irgendetwas bemerkenswert an dieser Rede vor und was das war, fiel ihm erst wieder ein, als sie schon geendet hatte und Macer wieder auf dem Weg war, das Forum zu verlassen. Es war eine der ganz seltenen Gelegenheiten gewesen, zu denen dieser Flavier wieder öffentliche politische Reden hielt. Nicht unbedingt lang, aber auch nicht so kurz wie jene, die er vor einigen Jahren hielt. Nicht einmal die einzige öffentliche überhaupt, denn es gab genug kultische Anlässe, zu denen der Flavier sprach. Und trotzdem erschien es Macer bemerkenswert und er wusste selber nicht genau warum.

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