Peristylium - „Zweisam einsam“ oder: „Stunde der Wahrheit?“

  • Kurz vor dem Peristylgang verabschiedete sich Evanoridas vom aurelischen Cimon: “Siehst du, da steht er schon. Viel Spaß. Vale, Cimon!” Damit drehte er sich um und verschwand. Die Sache mit Arete, der stolzen, grausamen Arete, gab noch genug Stoff her zum Grübeln.


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    Einen Fuß leicht angewinkelt gegen die Säule hinter ihm gestellt lehnte Phaeneas an dem Marmortrag- und zierelement, den Kopf zurückgelegt.
    Cimon war ihm angekündigt worden. Klar, völlig natürlich, seit Aurelius Ursus samt Anhang für die Hochzeit von so ner x-beliebigen Aureliertochter angereist war.
    Nun war der Bithynier damit beschäftigt, sich geistig und moralisch für diesen Besuch zu wappnen.


    Als er Cimon den Peristylgang betreten sah, fiel erst einmal die Sorge von ihm ab; die Sorge wegen der Seuche, die nun endgültig als unberechtigt widerlegt war, da er Cimon in Persona hier stehen bzw. gehen sah.
    Mit dem Satz “Ein Glück, sie haben dich aus der Quarantäne entlassen!”, bei dem sich Phaeneas von der Säule abstieß und einige Schritte auf Cimon zustolperte, brach diese Erleichterung aus ihm heraus.


    Dann stand er vor ihm.
    Cimon. In sekundenschnelle ratterten verschiedene Passagen aus Cimons Brief durch Phaeneas’ Kopf, wie ein Wasserfall stürzten sie sich über die Klippen von Phaeneas’ Verstand.
    Nein. Halt. Stopp.
    Phaeneas schloss die Augen. Brannte das Feuer in sich nieder und kühlte seinen Kopf.
    “Schön, dass du hier bist, Cimon. Wie ich nun wirklich sehe, geht es dir gut. Ich hoffe, du hast einiges an Zeit mitgebracht.”
    Die Miene so gut wie nichtssagend. Der Ton der Stimme nahezu neutral.

  • Aufgeregt folgte Cimon Evanoridas, jedoch zeigte er dies kaum nach außen. Er biss sich leicht auf die Unterlippe und musste sehr auf seine Atmung achten. Er war da? Seine Augen suchten Phaeneas und fanden ihn... sie begannen leicht zu leuchten, so musste es erscheinen, als die Freude über das Wiedersehen ihn ergriff.


    "Ja...danke...vale, Evanoridas."


    Er sah ihn nicht an, als der andere Sklave ging, denn er beobachtete sehr genau die Bewegungen, die Reaktionen den Bithyniers.


    Wie er an der Säule stand und sich dann davon abstieß... ein Bild über das man ein Gedicht würde schreiben können. Doch etwas gefiel Cimon nicht. Ruhig stand der Nubier da und sah Phaeneas deutlich offen an. Fragend sah er sich um und fand nicht heraus, warum sie einen solchen Abstand zueinander wählen sollten. Oder?
    Wie gut das er nicht ahnte, wie der Bithynier über Flora dachte...doch das sollte auch nicht mehr...nie mehr ein Thema für sie sein!


    Cimon kam ihm entgegen...langsam und bedacht waren die Schritte des Nubiers. War das Freude...oder Erleichterung? Der dunkle Sklave versuchte sich an einem schiefen Lächeln.


    "Ja, aber mich hätte auch nichts davon abhalten können zu dir zu gehen... naja...bis auf die Quarantäne...vielleicht. ... Dich wiedersehen zu dürfen ...Phaeneas... "


    Er unterbrach sich, als er bemerkte, wie dumm seine Worte waren und blieb einfach nur ruhig und leicht angespannt stehen. Seine Muskeln zitterten leicht unter der Tunika... etwas was er nicht unterbinden konnte, im Gegensatz zu seiner Mine, die er noch ein wenig unter kühler Kontrolle hatte.


    Sie standen voreinander, direkt voreinander und Cimons Muskeln spielten fast verrückt..sie wollten sich bewegen..etwas tun. Aber er untersagte es ihnen. Seine Augen aber sahen tief in jene seines Gegenübers um sie zu erkunden. Wie schade, das er kurz die Augen schloss...um so deutlicher stand die Freude in Cimons Blick, als der Bithynier ihn wieder ansah. Etwas tat sehr weh....die Kühle, der Abstand...sollte er etwas tun? Etwas um das alles zu durchbrechen, oder würde er damit nur wieder einen Fehler machen? Leicht bebte seine Unterlippe als er zu antworten versuchte. Dabei kam er den halben Schritt noch näher...so dass sie sich fast spüren mussten, als sie so voreinander standen. Gleich wie lange Phaeneas das zulassen würde...Cimon würde jeden Augenblick davon genießen.


    "Ja... ja ich habe viel Zeit.... w...wieso?... Wollen wir wieder etwas lesen, bester Phaeneas?"

  • Nur keine falschen Gedanken, nur keine falschen sonstigen vom Kopf vorgegaukelten ... Empf ... Eindrücke. Während Cimon seinerseits näher kam, war Phaeneas nur damit beschäftigt sich krampfhaft im Griff zu haben. Beherrschung, Beherrschung, Selbstbeherrschung. Nur bloß nicht zu begeistert sein von der Gegenwart von diesem absolut atemberaubenden Mann, in den er sich ja auch nur heftigst verliebt hatte. Der Bithynier verliebte sich nicht oft. Und wenn, dann wurde er nur vollkommen hilflos von seinen Gefühlen mitgerissen. Gar keine gute Voraussetzung, wenn man ja eigentlich immer alles unter Kontrolle haben wollte.


    Als dürftige Reaktion auf Cimons schiefes Lächeln erschien seinerseits ein leichtes, sparsames Lächeln auf Phaeneas’ Gesicht.
    Dumm waren die Worte des Nubiers tatsächlich. Aber das zählte im Moment nicht. Gerade gab es wichtigeres zu klären.


    Der intensive Blick ging Phaeneas durch und durch und rüttelte an seiner Selbstbeherrschung. Erfreulicherweise lenkte ihn das von anderem ab, was ebenfalls irritierend wirken hätte können.


    Das zurückhaltende Lächeln gefror auf Phaeneas’ schmalen Lippen, als er plötzlich Cimons Wärme direkte durch die Tuniken hindurch spürte. Auf den nubischen Schritt nach vorne folgte auf dem Fuß ein bithynischer Schritt nach hinten. Der die alten Verhältnisse wieder herstellte. Heile Welt eben.


    Aus dem, was der aurelische Sklave dagegen sagte, sprach so viel Sinn für Humor (andere würden es auch Dummheit nennen), dass Phaeneas augenblicklich wieder lachen musste. „Nein, Cimon, das nun gerade wirklich nicht! Ich hab noch ein paar Fragen an dich, schon vergessen? Lesen, das können wir später immer noch machen – wenn du meine Fragen zu meiner Zufriedenheit beantwortet hast.“ Wobei Phaeneas da noch ein paar andere Dinge zuvor einfallen würden, die ihm persönlich in dieser hoffentlich zukünftigen Situation wichtiger wären.
    Aber wie gesagt zuerst die Fragen, deren fehlende Antworten ihm noch einiges schleierhaft erscheinen ließen. In dieser ganzen – unsäglichen – Geschichte.
    Im Übrigen wusste der Bithynier ganz genau, dass seine Mutter – auch wenn sie es ihm nie gesagt hatte – definitiv gewollt hätte, dass der Zukünftige ihres Sohnes bestimmte Kriterien erfüllt. So im Sinne von nett und höflich und verlässlich. Und genau beim letzten Punkt musste Phaeneas also gemäß dem unausgesprochenen Willen seiner Mutter nachhaken.


    „Was hast du deinem Herrn erzählt – über das, was zwischen uns passiert ist?“


    Das Verhör begann.

  • Angespannt sah Cimon Phaeneas an und hoffte auf eine positieve Reaktion. Doch irgendetwas sagte ihm das es anders war. Nur warum? Der Nubier stand nun ruhig und abwartend da. Dabei zitterte seine Unterlippe nur wenig. Warum nur hatte er nun solche Angst? Und warum wollte er dem Anderen so nahe sein? Er verstand sich selber nur wenig.
    Das Lächeln des Bithyniers wirkte so ... zurückhaltend...oder? Er begann sich zunehmend unwissend und dumm zu fühlen. Was passierte da gerade? Und wieso? Seine Augen erforschten weiterhin die von Phaeneas und er sah ihre Tiefe und glaubte sich nie mehr von ihnen abwenden zu können.


    Dann erschrak der Nubier, als sein Gegenüber einen Schritt zurück wich. Sofort blieb er stehen wo er war und erstarrte fast dabei. Seine Augen sahen flehend aus, denn er wusste nicht was geschehen war... was hatte er nur wieder getan...oder gesagt? Das Cimon auch immer alles was gut war selber kaputt machen musste.
    Das Lachen erleichterte Cimon und er hörte sehr aufmerksam dem Bithynier zu. Dabei lächelte er zart. Fragen zur Zufriedenheit beantworten? Seine Gedanken begannen zu rasen seine Augen zeigten die aufkeimende Panik. Diese Wortwahl...er kannte sie...von früher. Zufriedenheit... Atonis hatte er niemals das richtige sagen können... würde er es nun können? Oder was mochte folgen, wenn er es nicht konnte? Ängstlich nickte der große Nubier.
    An gutes konnte er nicht mehr denken, denn er fürchtete nun alles zu zerstören...nur eine falsche Antwort und es würde schlecht enden.
    Die Frage war überraschend und so wusste er zunächst in der Tat nichts zu sagen. Die Augen des Nubiers wurden größer und es raste in ihm. Wenn er jetzt etwas falsches sagte... Angestrengt dachte er nach... was hatte er seinem Herren gesagt? Seine Stimme war leise und zitterte leicht. Sein Kopf senkte sich und der Blick war als sei er der kleinere...als würde er im Stande unter Phaeneas stehen.


    "Ich... ich habe ihm die Wahrheit gesagt... das... das ich etwas für dich empfinde... ich ..ich brauchte doch seine Erlaubnis um .... um ... mehr zu ... wollen. Und... und das wir..uns nicht unerlaubt nahe waren. W... wieso? Ich wusste nicht... das ich nichts hätte sagen dürfen. Ursus... ist ein guter Herr... ein Freund."


    Ja, das war er... das erste mal sagte Cimon es nun so... auch wenn es etwas gab, was er Ursus immer übel nehmen würde und wofür ein Teil von ihm ihn immer noch hasste...doch er war ein Freund. Seit Bashir fort war ...sogar sein einziger. Denn Phaeneas war...kein Freund...er war mehr. Aber Cimon kannte kein Wort für das was er fühlte. Alles in ihm war durcheinander. Noch mehr als es bei Flora der Fall gewesen war.
    Er wollte näher kommen...wagte es aber nicht. Still stand der Nubier da und fühlte etwas unangenehmes, etwas dunkles in seinem Bauch... etwas was ihm das Gefühl gab zu fallen.

  • Fixiert darauf, mit sich selbst klarzukommen und Haltung zu bewahren, schön kühl und abgeklärt rüberzukommen, interessierte es ihn grade wieder null, wie Cimon all das sah.
    Wie meistens war es ihm vollkommen egal, was in anderen irgendwie vorgehen mochte (das war ihm sowieso unheimlich, dass andere Menschen die Welt irgendwie anders wahrnehmen könnten als er; alles, was anders war als er selbst, war für ihn absolut unvorstellbar. Deshalb kam er gleich gar nicht auf die Idee, sich vorzustellen, dass es so etwas geben könnte.).
    Diese Haltung stellte sich als einfach dar, denn man konnte sich – eben – komplett auf sich selbst konzentrieren, ohne einen Gedanken an jemand anderen verschwenden zu müssen.


    Bei dem, was Cimon zur allgemeinen Aufklärung der Lage sagte, wunderte der Bithynier sich ein bisschen:
    „Du musst doch deinen Herrn nicht extra um Erlaubnis bitten. Für die ...“ Phaeneas zögerte selbst, weil es doch so unerreichbar weit entfernt klang. „... offizielle Beziehung schon eher, weil deine Verbindung mit irgendjemandem, etwa aus einer hochangesehenen Familia, doch wieder deinen Herrn repräsentiert. Aber stell dir vor, jeder einzelne Sklave deines Herrn würde ihn um Erlaubnis bitten, mit jemandem schlafen zu dürfen? Vor allem wenn du an die denkst, die keine auf Dauer ausgelegte Beziehung eingehen. Stell dir vor, die würden deinen Herrn jeden Tag wieder fragen: ‚Darf ich heute eben mal mit diesem, mit jener, mit sonst wem schlafen?’ Dafür hätte dein Herr bestimmt keine Zeit!“


    „ ... dass ich etwas für dich empfinde ...’, klang immer und immer wieder in Phaeneas’ Geist wieder, verloren, verlockend ...


    Ein Freund. Ja, das konnte der bithynische Sklave gut nachvollziehen. Auch wenn Lucianus ihre Beziehung krampfhaft auf der offiziellen Ebene halten wollte, war seine Bedeutung für Phaeneas persönlich doch die eines Freundes. Sein oder ein Herr wäre ihm so was von gleichgültig, wenn es nur ein Herr für ihn wäre. Dass ihm mehr an ihm lag, hatte seinen Grund nur darin, dass er eben mehr war als nur Besitzer.


    „Sonst nichts?“, hakte Phaeneas misstrauisch nach. Schon beim Zuhören hatte sich seine Stirn in Falten gelegt, während er die Augen konzentriert auf Cimon gerichtet hatte. „Was im einzelnen passiert ist ... hast du ihm das erzählt? Und ... das mit mir? Als du mich berührt hast ... hast du ihm das erzählt?“ Stockend nur kamen diese Worte; dieses Kapitel war ihm nach wie vor unangenehm. Niemand sollte seinen Schwachpunkt kennen.


    So verlängerte sich die Frageliste automatisch aus dem Gespräch heraus: „Ich hoffe, du weißt jetzt, warum du besser nichts gesagt hättest? ... Ach ja, sonst hast du es ja niemandem gesagt?!“, schob er in einer spontanen unheilvollen Ahnung hinterher. Wenn ja ... dann Gute Nacht!

  • Langsam bekam Cimon das Gefühl das etwas ...irgendetwas gerade gar nicht gut lief. Das Gesicht von Phaeneas wirkte so...kühl, das der Nubier sich plötzlich sehr alleine und verletzbar fühlte. Dies aber zeigten nur seine Augen, denn ansonsten blieb er ruhig und abwartend stehen... keine weitere Regung zeigte sich auf seinem Körper, was sicher auch von seiner Verwirrtheit kam.
    Das Cimon nicht wusste was sein Gegenüber dachte und bezweckte machte ihn schier wahnsinnig und verkomplizierte doch alles nur. Sollte er vielleicht fragen? Nein, er sollte am besten gar nichts mehr sagen, machte er damit doch bestimmt alles nur noch schlimmer. Seine Gedanken rasten und versuchten herauszufinden, was da gerade passierte... Die Worte die er dann hörte, ließen den Nubier seinen Kopf nachdenklich leicht schräg legen und leicht auf die Unterlippe beissen.


    "Naja... eigendlich muss ich das schon, Phaeneas... ein Sklave darf nur mit Erlaubnis seines Herren eine .... Beziehung mit jemanden anderen eingehen. Ich...ich bin nicht irgendein Sklave von Ursus. Und...naja...ich hoffe doch wohl das die Sklaven in Ursus' Haushalt etwas... vernünftiger sind."


    Er dachte ernsthaft darüber nach und dabei kam ihm auch Áedán in den Sinn. Der Gallier hatte es wohl anders gesehen...doch was war mit den Sklaven im Haushalt seines Herren? Er nahm sich vor darauf zu achten um Signale rechtzeitig erkennen zu können... nicht das Ursus einen Grund haben würde, einen Sklaven wegen seines Verhalten zu bestrafen... Seltsam wie sich alles momentan entwickelte.


    Die Falten die sich in der Stirn seines Gegenübers gebildet hatten, machten Cimon einerseits neugierig, andererseits aber fürchtete er den Grund dafür. Also zuckte er nur kurz und der Nubier unterdrückte das Verlangen Phaeneas dort zu berühren...den Linien auf der Stirn nach zu gehen... nein, der Bithynier hatte wohl deutlich gemacht, das im Augenblick Nähe wohl nicht gwünscht war. Sonst nichts? Angst machte sich in Cimon breit bei dieser Frage. Das Verhör machte ihm zu schaffen ...dabei wollte er ehrlich sein... doch wie viel Ehrlichkeit war gut für sie beide?


    "Ähm... Ich...was ich ihm erzählt habe?... naja... das ich etwas für dich empfinde und .. das ich seine Erlaubniss wollte, dem nach zu gehen. Ich... von dem Kuss...glaube ich ja...aber.. also keine Details. Er ...er ist ein guter Herr und wird uns unterstützen, wenn...also wenn wir ...dem nachgehen wollen."


    Cimon wurde immer unsicherer und wusste nicht mehr wie er es sagen sollte ...nicht einmal was er denken sollte. Er wollte doch nur erkunden, was das war, was er fühlte... und ob Phaeneas es ähnlich fühlte... Angst öffneten seine Augen etwas mehr und so sah der Nubier Phaeneas wie ein Lamm an...ein Lamm das wusste was bevorstand.


    "Ich... habe ich einen Fehler gemacht? Bitte, Phaeneas, ich wollte doch nur das alles richtig verlaufen sollte...
    Gesagt? Also...nein und ja. Áedán habe ich gesagt das ich etwas für jemand anderen empfinde...aber nicht mehr... und nie einen Namen. Ehrlich, Phaeneas... bitte glaube mir... ich möchte nur eines. ... Dich!"


    Hatte er das gerade gesagt? Hatte er es ? Oh nein... mit bittenden Augen reichte er Phaeneas eine Hand, die richtung des Oberarmes ging, berührte ihn aber nicht. Es war eine Geste, die zeigen sollte, wie leid es ihm tat...wie sehr er sich Nähe wünschte. Und wie sehr er diese Nähe vom Bithynier erfüllt sehen wollte. Erst jetzt wurde es ihm bewusst, das er es wirklich fühlte. Nein, er wollte es nicht nur ausprobieren...er wollte sich ganz und gar darauf einlassen und hoffte, das er keinen Fehler gemacht hatte, der ihm das alles verwehren mochte.

  • Unüberzeugt antwortete der Bithynier: „Also ich musste noch nie jemanden um Erlaubnis fragen.“ Was vielleicht – wie er bei näherer Überlegung feststellte – daran lag, dass er selten zum engeren Umgang seiner Herrschaften gehört hatte. Aufgrund dieser Erkenntnis fuhr er fort: „Also, dass er seine Sklaven so überwacht, passt ja gar nicht zu Aurelius Ursus. Das machen sonst nur die, die’s ihren Dienern nicht gönnen oder ihnen nicht trauen wollen.“ Und ihnen deshalb jegliche Möglichkeiten nahmen, die ihre ständige Kontrolle unterbrochen hätten.
    Mit Leuten wie Aurelius Ursus und u.a. ihrer Art, ihre Sklaven zu behandeln, musste sich Phaeneas Lucianus‘ wegen beschäftigen.


    ‚Wenn wir dem nachgehen wollen ...‘ Immer mehr beschlich Phaeneas das Gefühl, dass dieses Kapitel einer (Liebes)Beziehung in Cimons bisherigem Leben keine sonderliche Rolle gespielt hatte.
    Ein wenig erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass sie beide damit schon den offiziellen Segen von Cimons Herrn hatten. Na ja, aber war ja praktisch.


    Hm, wirkte nicht so, als ob Cimon diese spezielle unangenehme Sache (inmitten dieser unsäglichen Geschichte) ausgeplaudert hätte, stellte Phaeneas mit prüfenden Augen fest. Vielleicht hatte der aurelische Sklave selbst nicht ganz verstanden, was er da getan hatte. Womit der Bithynier es automatisch verband, wenn ihn ein Mann gegen seinen Willen anpackte. Sanft oder grob, ganz egal. Hatte er beides zu Genüge erlebt.


    Und er zuckte zusammen, als plötzlich ein Name fiel. Ein Name. Áedán. Und die Rede war von ‚jemand anderem‘. Áedán. Konnte es sein ... ? Dass Cimon sich verplappert hatte und soeben den Namen des ‚anderen‘ Mannes preisgegeben hatte ... ?


    Unsägliche Erleichterung machte sich in dem vinicischen Sklaven breit, mit der Erkenntnis, dass der Nubier niemandem sonst etwas von dieser allgemeinen Geschichte erzählt hatte.
    Zuletzt aber musste er wieder (bitter) lachen. „Ha, mich wollten schon so viele, Cimon! Da bist du wirklich nicht allein! Und gerade seit ich Leibsklave meines Herrn bin, würden so viele sonst was dafür geben, dass ich sie wollen würde!“


    Auf die Beteuerungen ging er gar nicht ein. Die Hand wurde eiskalt ignoriert. „Du hörst mir nicht richtig zu“, mahnte Phaeneas stattdessen unerbittlich und mit ungerührter Miene an. „Ich habe dich gefragt, ob du jetzt weißt, warum du über diese unsere momentane unselige Situation besser geschwiegen hättest. Weil du dich und mich damit in Plutos Küche bringen würdest, wenn das publik wird!
    Schau, ich bin engster sklavischer Mitarbeiter des Senators Vinicius Lucianus und damit selbst eine angesehene und einflussreiche Persönlichkeit. Deshalb bin ich eine großartige Partie und wie schon erwähnt würden Unzählige alles dafür tun, nur ein Fitzelchen Aufmerksamkeit von mir zu bekommen! Und aus genau diesem Grund hättest du mir eigentlich sofort dankbar zu Füßen kriechen müssen, als ich dich geküsst habe – weil ich für dich und deinen Herrn eine gesellschaftliches und politisches Geschenk bin! Wenn aber herauskommt, dass es nicht so war, dass du unsicher warst, dann gerät damit mein öffentliches Ansehen in gewaltige Schwierigkeiten! Weil du damit in Frage gestellt hättest, ob mein Herr wirklich ein so wichtiger Senator ist! Und damit hättest du dein eigenes Ansehen gefährdet! Weil er – natürlich – der Patron deines Herrn und hochgeachteter Consular ist! Und ich sein Leibsklave, für den du dich nicht sofort und unter allen Bedingungen entscheiden konntest! Dass ich widerum dir dafür nicht endgültig den Laufpass gegeben habe, würde man als Schwäche auslegen, womit erneut mein eh schon nicht einwandfreier Ruf endgültig ruiniert wäre!
    So! Hast du jetzt verstanden, warum die über diese Sache nie wieder irgendjemandem gegenüber den Mund aufmachst?!“


    In sich war Phaeneas sein Ruf ja egal, der war – eben – eh schon fragwürdig. Aber seine Autorität als oberster vinicischer Sklave, die konnte er nicht riskieren. Denn von der wüsste er wirklich nicht, wie er die je wieder herstellen sollte. Denn die anderen Sklaven gehorchten ihm sowieso nur, weil sie das von Lucianus aus tun sollten. Nicht etwa weil der Bithynier so furchteinflößend war oder so gut Befehle zu geben verstand.


    „Na gut“, schloss der Bithynier gnädig das erste Thema ab und bestätigte dem Nubier damit, dass er sich mit dessen Antworten zufrieden geben wollte.
    „Was hat es damit auf sich, als du im Park gesagt hast, du hättest ... das mit der Frau und diesem Mann aufgrund deiner Unerfahrenheit getan? Keine Erfahrung, was meinst du damit?“

  • Phaeneas musste niemals fragen? Cimon sah ihn leicht überrascht und auch bewundernt an. Leicht schüttelte Cimon den Kopf und versuchte eine abschwichtigende Geste zu machen.


    "Nein,nein... er überwacht uns nicht...also er vertraut...besonders mir. Und ich bringe seinem Vertrauen den nötigen respekt entgegen und handle wie es ... das Gesetz verlangt. ... Ich glaube die meisten Sklaven denken ähnlich wie ich...denke ich..."


    Er stockte und erwähnte lieber nichts von seinen Ausrutschern...nicht noch einmal. Und nicht wo es um seinen Herren geht, den er ja damit auf schändliche weise hintergangen und geschädigt hatte. Doch er sah zu boden und hörte weiter schweigend zu.
    Das alles begann den Nubier über den Kopf zu wachsen und er verstand sich selber genau so wenig wie alles drum herum... alles verschwand im Nebel und in einer Dunkelheit, die nach seinem Herzen griff. Cimon hatte das Gefühl plötzlich sehr tief zu fallen und schwankte nur kurz, ob dieser Teuschung. Phaeneas' Zucken holte ihn leicht zurück und er erkannte nicht den Grund dafür. Das es der eine Name war...daran hätte der dunkle Sklave nicht gedacht. Mit Sorge sah er dem Bithynier in die Augen...in die er umgehend versinken wollte. So düster und doch so viel mehr...er wollte dahinter sehen...doch noch konnte er es nicht.


    Dieses Lachen klang so unangenehm, das es nun an Cimon war, leicht zu zcken. Es klang so gar nicht fröhlich. Nichts hier wirkte so glücklich, wie Cimon es sich erhoifft hatte... das alles schnürte ihm die Kehle zunehmend zu.


    Dann begann der Nubier schweigend zu horchen und aufzuhorchen. Die Augen blickten Phaeneas fragend an ...fragend und nachdenklich...ehrlich all dies analysierend. Das der Bithynier seine Hand ignorierte stach ihm tief ins Herz und er sah niedergeschlagen an ihm vorbei...weiter grübelnd. Er hörte nicht zu? Cimon fühlte Kälte in sich und schauerte kurz.
    Was meinte er damit...womit?...seine Ohren wurden etwas dunkler und wärmer...ebenso wie seine Wangen. Dann sah er Phaeneas dierekt in die Augen und merkte das er sich ergeben wollte...doch er blieb stehen wo er war...nein, für ihn war es damit nicht erledigt. Seine Stimme klang ernst allerdings in keinster Weise Kühl.


    "Kann sein dass dich viele wollten...aber...aber im Park...DU wolltest mich, Phaeneas. Und mit alledem hast du mir meine Augen geöffnet.
    Unserer beider Stellungen sind mir bewusst. Auch dir sollte die meine bekannt sein.
    Plutus Küche?...Was immer es bedeutet, Phaeneas, niemals würde ich unsere Leben in Gefahr bringen wollen...eben genau deswegen musste ich mit Ursus sprechen. Und wenn unsere Herren einverstanden sind, so kann nichts anderes uns mehr Schaden bereiten...nur wir beide... ich glaube ehrlich das wir beide uns am meisten im Wege stehen, Phaeneas.
    Ich...ich war es nicht der sich abgewandt hatte, Phaeneas. Du warst es, der Zeit erbeten hatte...ich... ich mag es nicht, wie du das alles mir zuschiebst. Und... Nein, ich krieche nicht mehr auf dem Boden oder falle jemandem vor die Füße. Auch wenn ich genau das tun würde, wenn es endlich alles klären würde. ... Ich will das ... das wir uns aus uns heraus wollen und nicht weil unsere Herren sind, wer sie sind. ...
    Sieh doch, Phaeneas, du hast mit diesem Kuss meine Welt ins wanken gebracht und nun, wo sie aufhört sich wie wild zu drehen erkenne ich, das ich es erneut ersehne.


    Ehrlich....du denkst zu viel nach und ich dachte einmal, das niemand mehr hinterfragt als ich. Niemand sonst wird so denken. Aber wenn ich dir, uns damit helfen kann, so hast du mein ehrliches Wort das niemand von irgendeinem Wanken etwas von mir erfahren wird.
    Willst...willst du mich denn noch, Phaeneas? Ich meine...würdest du es wiederholen wollen? Was genau willst du, Phaeneas?"


    Was für eine Rede...und ...war da nicht noch etwas? Cimon sah ihn traurig an. Da er vermutete nun alles zu zerstören... doch er wollte ehrlich sein. So holte er sofort wieder Luft und sprach einfach so weiter... sonst hätte er vermutlich einfach den Mund gehalten, nichts gesagt und am ende sich selber dafür gehasst.
    Tief atmete er durch und konnte nun seine eigene Unsicherheit nicht mehr verbergen.


    "Und...und was ich gesgat habe... Also es ist so... Ich meinte mit Erfahrung...das ich...ich hatte niemals zuvor eine...eine solche Nähe...irgendeine Nähe. Also...solche Nähe betreffend. Und das alles hat mich sehr... naja, überfordert."


    Über seine Gefühle Flora gegenüber schwieg er lieber, denn er musste sie vergessen. Und die Augen von Phaeneas luden ihn ein sehr bald zu vergessen... aber würde der Bithynier es jetzt noch wollen? Ängstlich sah Cimon ihn an.

  • „Gesetz?“, wunderte sich nun Phaeneas seinerseits. Zu Unfreien gab es viele Gesetze. Aber die wenigsten davon regelten, was Sklaven faktisch durften oder nicht durften. Das wurde bis zum Äußersten – das absolute Verwöhnen der Diener oder ihre endgültige Vernichtung – großzügig ihren Herrschaften überlassen. Deshalb hatte Politik ja nie was mit Sklaven zu tun, weil die Belange und das Leben von Unfreien ein rechtsfreies Gebiet waren.
    „Ähm, nein, die meisten Sklaven handeln gemäß dem Raum, den ihnen ihre Herrschaften geben. Sprich, solange sich ihre Besitzer nicht in ihr Liebesleben einmischen, gestalten sie’s selber.
    Das ist ja auch im Interesse unserer Herrn, damit wir uns unaufgefordert schön vermehren“
    , zwinkerte der Bithynier. Ja, klar, Cimon und er würden sich natürlich großartig vermehren.


    Áedán. Wer auch immer dieser Typ war, klar, dass Phaeneas über denjenigen gründliche Erkundigungen anstellen würde. Komische Sache. Bisher hatte er noch nie von einem Nebenbuhler (respektive einer Nebenbuhlerin) gewusst. Zumindest von niemandem, der eine ernsthafte Chance gehabt hätte.


    Ernst. Unsagbar ernst musterte der Bithynier Cimon. Todernst. Den hatte Phaeneas auch vor Augen (oder etwas von viel Schlimmeres), wenn er hier einen Fehler machte. Nur einen einzigen. Und alles war vorbei. Alles, was er sich sein Leben lang mühselig aufgebaut und dabei unsäglich gelitten hatte. Alles umsonst.


    Die Sicherheit, die in ihm entstanden war, aus der Gewissheit heraus, besser ihrer beider Situation und die Umstände einschätzen zu können, wurde prompt von Cimon erschüttert, als er treffend feststellte, dass Phaeneas ihn gewollt hatte. Nur machte ihn das noch lange nicht harmlos, sodass eine Beziehung zwischen ihnen den Schutz des Bithyniers nicht in Frage stellen würde.
    Hm, er hatte recht. Auch der Nubier hatte eine hohe gesellschaftliche Stellung, weil er Aurelius Ursus‘ Leibsklave war. Dafür stand ihm natürlich Respekt zu. Allerdings war Phaeneas‘ Herr immer noch Patron von Cimons Herrn, womit sie wieder auf unterschiedlichen Leveln landeten. Außerdem hatte der aurelische Sklave jeglichen Anspruch auf Samthände verwirkt, sobald er Phaeneas‘ „guten“ Ruf in Gefahr brachte.


    „Du bist gut, Cimon“, antwortete der Bithynier und der Satz war mehr als ironisch. „Natürlich habe ich Zeit erbeten, weil du mir ja auch sagen musstest, dass du in eine Frau verliebt bist!“ Wie Gift spuckte er ihm diesen Satz vor die Füße. „Sag mir, Cimon von den Aureliern, was ist mit dieser Frau? Und was ist mit dem Mann, von dem du mir erzählt hast?“
    Und wie konnte er sich schließlich bedingungslos für Phaeneas entscheiden, wenn er in eine Frau verliebt war?


    Dann kam der Nubier auf die gesellschaftlichen Regeln zu sprechen. „Natürlich will ich auch, dass es aus uns selbst kommt! Sonst hätte ich doch mein ganzes Leben schon anders ausgerichtet. Aber gewissen Erwartungen kann man sich auch oder gerade als Sklave nicht entziehen, weil man damit seinen eigenen Herrn schädigt, indem man einen anderen beleidigt. Und deshalb müssten wir so tun, sobald wir zusammen wären, als ob du sofort überglücklich mit der offiziellen Beziehung mit mir einverstanden gewesen wärst. Weil alles andere eine Beleidigung wäre.“
    Phaeneas‘ Welt geriet auch ins Wanken, als Cimon weitersprach. Trotzdem sperrte er sich mit aller Kraft dagegen.


    Traurig und ernüchtert erklärte er: „Alle Welt denkt so, Cimon, verlass dich darauf. Das sind die Regeln, nach denen alles hier funktioniert. Ansehen, Stellung, Macht, Reichtum, um nichts anderes dreht sich das öffentliche römische Leben. Das wirst du doch schon bemerkt haben oder?“
    Mit einem ernsten Nicken holte er sich das Versprechen des Aurelischen ein. Zu schweigen.


    Was?! Was war das denn für eine alberne Frage? Würde er sich sonst das hier mit Cimon antun?! Wenn er sich für den nubischen Sklaven nicht interessieren würde, würde er ihn einfach ignorieren. So wie Phaeneas das eben mit allem tat, was für ihn uninteressant war. So eine alberne Frage konnte gar nicht ernst gemeint sein, also brauchte sie auch keine Antwort.


    Die weitere Auskunft dagegen erstaunte ihn (wieder mal). „Na ja, dass es dich überfordert hat, hat man gemerkt. Aber ... warum warst du noch nie mit jemandem zusammen? Wie alt bist du noch mal? Und du warst doch bestimmt schon mal verliebt?"
    Diese Fragen waren nicht Teil des Verhörs, sondern einfach Ausdruck von Phaeneas‘ Überraschung.
    Der düstere Zorn von vorhin war plötzlich wie weggeblasen. Es war mehr wie ein Plaudern.

  • Dank Ursus sah Cimon sein eigenes Leben inzwischen als weit weniger rechtsfrei an wie es Phaeneas tat. Allerdings gab es, was das Liebesleben anging in der Tat gewisse Regeln und Gesetze die er einzuhalten hatte. Wie jeder andere auch. Das es den Herrschaften egal war, wie die Sklaven es gestalteten lag wohl an deren Einstellungen. Aber er begann zu verstehen... langsam nickte er nachdenklich. Kurz wurde er unsicher und seine Ohren etwas dunkler, ob des Blutes darin... die Augen sahen nieder und der Nubier räusperte sich nervös... vermehren...ja, sicher.


    Als Cimon aufsah, blickte er tief in die Augen seines Gegenübers und vermochte doch nicht zu sprechen. Er lauschte lieber der Stimme von Phaeneas und dachte über so vieles nach. Irgendwie bekam er das Gefühl, nicht nur etwas falsches, im verlaufe dieses Gespräches, gesagt zu haben, sondern auch die Kontrolle zu verlieren...besaß er sie jemals?


    Das ernste Mustern des Bithyniers sorgte für einen unangenehmen Schauer bei dem dunklen Sklaven... das war mehr als nur unangenehm. Leicht zitterten seine Muskeln und Cimon biss sich auf die Unterlippe.
    Er befürchtete nun alles zu verlieren... was wenn er am Ende gehen würde...gehen ohne etwas zu haben was bleiben konnte? Ohne Liebe...nicht einmal Freundschaft? Wie sehr er jemanden brauchte, ahnte Cimon nur am Rande. Denn das Chaos begann in seinen Gedanken alles zu verwischen. Nach außen zeigten nur seine Augen sein Unbehagen.


    Immer mehr breitete sich dunkelheit in ihm aus...eine verschlingende und unangenehme dunkelheit, die der Nubier kaum würde beschreiben können, würde man ihn später danach fragen. Die Ironie in der Stimme des Bithyniers, schnitt tief in sein Inneres. Als sein Gegenüber die Worte derartig 'ausspuckte' trat Cimon einen halben, erschrockenen Schritt zurück. Sprachlos stand er einige Momente da und starrte Phaeneas an. Seine Stimme war langsam, leise und irgendwie klang sie ihm framd, als er dann doch entlich etwas herausbekam.


    "Die Frau hat einen Mann. Ihrem Stand entsprechend. Und ...Hass.... oder etwas in der Art...steht zwischen uns. ... Der Mann? ich sagte doch... naja, er hatte mich ... überrumpelt... aber ich sollte ihm dankbar sein. Denn sonst ... ich weiß nicht wie ich reagiert hätte, hätte ich nicht geahnt, das es ...sein kann... damals...bei dem Kuss.


    Aber... sei es wie es sei...beide waren vor dir! Phaeneas... bitte glaube mir."


    Damit trat er wieder den halben Schritt... und ein wenig mehr... auf seinen Freund zu. Er stockte und dachte über die weiteren Worte seines Gegenübers nach... Eine Beleidigung? Cimon biss sich erneut auf die Unterlippe.


    "Überglücklich? Aber ich wäre es... und wieso sagen wir nicht wie überglücklich wir beide sind?"


    Ja...sind...nicht wären oder waren oder...vielleicht...nein, er wollte nun alles riskieren, wollte es sicher stellen. Cimon setzte alles ein und konnte so vieles verlieren...aber auch alles gewinnen.


    Ansehen, Stellung, Macht, Reichtum? Das war alles? Nun zitterte auch seine Unterlippe. Für ihn selber ging es noch um so vieles mehr...doch er verstand auch...ja, bei den meisten Menschen war es wohl so, wie Phaeneas es sagte.
    Langsam und mit einem ernsten Blick nickte er dann doch und gab so sein Wort mit niemanden ein Wort darüber zu verlieren.


    Was für den Bithynier offensichtlich war, sah Cimon leider nicht so klar...denn er ahnte nicht, das er wichtig für ihn war... das er ansonsten irgnoriert werden würde. Er verstand so wenig und wollte so viel Fragen...fand aber kein einziges Wort um sich auszudrücken.


    Seine Kraft begann ihn zu verlassen als Phaeneas so direkt nach seinem früheren Leben fragte. Er stolperte rückwerts, bis eine Säule ihn aufhielt und ließ sich dann einfach daran heruntergleiten. Den Kopf legte er in seine Hände. Dabei kämpfte er gegen die Tränen an. Seine Stimme war nun zusätzlich gedämpft, klang aber dennoch überraschend klar. Noch stand ein Teil seiner Maske.
    Die Ärmel seiner Tunika rutschten an den Armen herab und zeigten einen Teil seiner vernarbten Haut.


    "Noch nie...nein... Ich zähle nunmehr fast dreißig Jahre.
    Atonis... er hatte es mir nie ...erlaubt. Es war verboten. Mehr als das...er hätte mich tot geschlagen. Niemals...niemals hätte ich gegen seinen Willen gehandelt.
    Verliebt?..."


    Mit zwar trockenen aber durchaus traurigen Augen sah er nun auf.


    "... soetwas kannte ich nicht.... nicht bis... ich weiß es nicht, Phaeneas...ich weiß es einfach nicht."


    Bei jedem 'ich weiß es nicht' schlug er mit dem Hinterkopf gegen die Säule. Es tat gut zu spüren, das er lebte. Dann erstarrte er... was tat er hier? Wie musste das wirken? Cimon wollte aufstehen... der Kerl, der Mann sein, der er sein sollte! Doch er bewegte sich nicht.

  • „Und schau, selbst wenn wir uns nicht vermehren: Ein ausgelasteter, soweit zufriedener Sklave arbeitet effektiver, ist zuverlässiger und bringt seinen Herrschaften evt. auch mehr Treue entgegen, wenn die ihm sein selbstgewähltes Liebesleben erlauben.“


    Mit einem tiefen Gefühl der Befriedigung bemerkte der Bithynier, dass seine Worte den aurelischen Sklaven trafen. Ja, wegen dessen albernen Liebeleien hatte er, Phaeneas, in den letzten Wochen schließlich leiden müssen.
    Immer noch misstrauisch verfolgte er Cimons Erklärungen.


    (Wieder mal) Überrascht verarbeitete Phaeneas, was Cimon ihm da sagte. Dankbarkeit. Das war nun ein völlig neuer Aspekt. Irritiert blinzelte der Bithynier. Na ja … so gesehen … war er diesem anderen Typen auch dankbar.
    „Aber sonst läuft nichts mehr zwischen euch? Und du bist auch nicht in ihn verliebt? Und empfindest du noch etwas für diese Frau?“
    ‚Oh bitte, bitte, bitte, sag nein! Sonst weiß ich nicht, was ich machen soll!‘ In all dem Durcheinander, in das ja langsam Licht kam, war das sowieso schon eine Kunst.


    Pah, beide waren vor ihm. Das sagte doch gar nichts. Viel interessanter war, ob sie immer noch aktuell waren.


    Den Schritt auf ihn zu duldete er.
    „Natürlich, das können wir immer noch sagen“, murmelte Phaeneas und wirkte dabei, als wäre ihm das Vorgehen gerade gar nicht recht. Davon abgesehen, dass ihm so ein Wort wie „überglücklich“ nur in ironischen Zusammenhängen über die Lippen kam.


    Mit angehaltenem Atem sah er Cimon hinterher, wie er gegen eine Säule ein paar Säulen weiter von der, die Phaeneas am Anfang gestützt hatte, stolperte. Die schützend gegen das Gesicht gedrückten Hände. In einer schnellen Bewegung kniete sich Phaeneas zu dem Nubier, berührte ihn aber kein bisschen, sah ihn nur an (natürlich mit einer Elle Abstand zwischen ihnen). Kurz streifte sein Blick Cimons Arme.


    Fassungslos fasste der Bithynier für sich zusammen: Wie konnte man fast 30 Jahre alt werden, offensichtlich an der Liebe interessiert und noch nie in jemanden verliebt gewesen sein?
    „Nein, Cimon, nein", protestierte Phaeneas erschrocken, als der seinen Kopf gegen den Marmor der Säule schlug. „Dein armer Kopf! Du tust ihm sinnlos weh. Er wird danach auch nicht mehr wissen.“ Zum Glück hielt Cimon inne.


    „Aber … wieso? Wieso hat dein Herr dir das nicht erlaubt? Warum hätte er dich dafür bestraft?“ Das war dem Bithynier vollkommen rätselhaft. Aus reiner Lust und Laune?
    „Aber langsam beginne ich zu verstehen. Deine Unerfahrenheit dieses Herrn wegen … dann diese Frau … dann wurdest du von diesem Typen überrumpelt … und dann kam auch noch ich … Oh je, wenn ich gewusst hätte, wie sehr ich dich überrenne, wäre ich weniger überschwänglich gewesen. Aber davon kann man bei einem fast Dreißigjährigen ja nicht ausgehen …“


    Langsam, bedächtig begann der vinicische Sklave zu erzählen und er war sich nicht sicher, ob eine so glückliche Geschichte ohne jegliche Komplikationen jetzt das richtige war:
    „Ich war sehr jung, frag mich nicht wie alt, als ich zum ersten Mal mit einem Mann zusammen gekommen bin, in den ich mich verliebt hatte. Mahir hieß er, ein Araber, und er kannte mich schon, als ich noch ein Junge gewesen war. Ich glaube auch, dass er von Anfang an eine Liebesbeziehung im Sinn hatte. Als dann mein Interesse an Männern erwacht war, ja, da kamen wir wie von selbst zusammen. Unsere Herrn wussten beide nichts davon. Nur die anderen Sklaven, aber die hat es ja genauso wenig gekümmert wie unsere Herrschaften.“

  • Das hatte durchaus gut und logisch geklangen...ein ausgelasteter und zufriedener Sklave arbeitete effektiever...ja, seit er bei Ursus war, arbeitete selbst er um einiges effektiever als noch zuvor. Aber blieb es am Ende nicht immer die Entscheidung des Herren? Langsam nur hatte er genickt und nahm es soweit an, was Phaeneas sagte.


    Er hockte einfach nur da, die Hände an den Kopf und die feuchten Augen auf Phaeneas gerichtet. Dieser war rasch zu ihm gekommen, doch noch immer war da dieser Abstand...etwas was Cimon nur schwer ertrug. Mehr als alles andere brauchte er nun die Arme des Anderen...sagte es aber nicht.
    Stattdessen dachte er über die letzten Worte des Bithyniers nach und versuchte nun endlich die richtigen Worte zu finden.


    "Verliebt? In Aedan? Das war ich nie. Ich empfinde ...freundschaft für ihn. Da ist nichts mehr. Ehrlich. Auch zu... der Frau. Versteh doch, Phaeneas, was ich die ganze Zeit versuche zu sagen... Du hast .... du hast mich erobert. Alles an mir gehört dir und niemandem anders mehr."


    Sicher vergessen würde er Flora niemals ...doch er spürte in diesem Moment wie ehrlich seine Worte waren und wie sehr er sich wünschte Flora als gute Freundin behalten zu dürfen. Sein Herz hatte ihr gehört. Doch es war zerbrochen. Nun setzte Phaeneas es zusammen...Der Nubier aber fürchtete, das sein Freund es nicht lange heile lassen würde.


    Am liebsten hätte er nun Phaeneas zu sich rann gezogen, doch mehr als ein Zittern der Muskeln wurde nicht daraus. Sie würden es sagen können? Wie überglücklich er war...das würde er sagen dürfen...sie beide...war das nun ein gutes Zeichen? Er dachte über die Worte nach und wusste sie nicht einzuschätzen...noch nicht.


    Flehend sah er nun seinem Gegenüber in die wunderbaren, tiefsinnigen Augen.
    Sein armer Kopf? Sinnloser Schmerz...das kannte Cimon nur zu gut. Mehr als nicken konnte der Nubier aber nicht. Er würde sich nicht mehr den Kopf anstoßen...vorerst.
    Die Sorge von Phaeneas ließ ihn hoffen... bedeutete es, das er ihm etwas bedeutete?


    Langsam legte er die Arme aufeinander und rieb sie sich. Erstickt konnte er erneut nur nicken. Die Unerfahrenheit, die Frau... von Àedàdn überrumpelt ...und dann kam Phaeneas..sehr treffend zusammengefasst. So glaubte er nicht mehr antworten zu müssen, wieso Atonis ihm so vieles verboten hatte. Das er nun, dank Àedàn erkannt hatte, wieso sein Herr ihn so oft gestraft und auf solche seltsame Weise angeschaut hatte. Im Nachhinein bekam er Angst und hoffte in Phaeneas den Menschen zu finden, der ihn vergessen ließ.


    Mit neugierigen Augen sah Cimon seinem Freund in selbige und glaubte mit seinen Worten fort zu schwimmen... auch wenn er gar nicht schwimmen konnte ... und Angst hatte... in diesem Augenblick erschien es gar nicht so grausam... nicht solange er IHM in die Augen schauen konnte.


    Die Neugier wuchs mit jedem Wort und wie gebannt nahm er diese Worte in sich auf. Seine Muskeln zitterten und der Nubier kam seinem freund etwas näher. Nur noch ein Papyrus mochte platz zwischen ihren Gesichtern finden...natürlich nur solange er es zulassen würde.


    "Du... du ..wars...warst du intim mit ihm? ... ich meine... Wie ...wie geht es...wenn es nicht so.... schnell geht wie Àedàn es....wollte?"


    Es war bei beiden mehr durch etwas ...in seiner Körpermitte ausgelöst worden... Aber bei Phaeneas war es anders. Das spürte er nun. Etwas anderes machte den Anfang. Doch auch die Angst war da. Die Angst alles zu riskieren und alles zu verlieren. Das was Phaeneas erzählte klang so sehr nach Liebe...nach gewachsener und lebender Liebe...nur was... erschrocken weiteten sich seine Augen und er wartete keine Antwort ab.


    "Wie ging es weiter...hast...liebst du ihn noch immer?"


    Dunkelheit griff nach seinem herzen, was er zu verbergen versuchte. Doch seine Augen würden ihn verraten.

  • Es war also wirklich Áedán. Diese Liebschaft. Cimons Liebschaft. Wie diese Formulierung brannte!
    Na toll. Das hörte sich ja echt so an, als ob Cimon nur geradewegs mit diesem Áedán ins Bett gestiegen wäre. Stellte sich nur die Frage: Ob er da in einer Beziehung mit Phaeneas genauso für gefährdet wäre.


    Eine seltsame Form von Erleichterung breitete sich in dem Bithynier aus. Während er gleichzeitig den Eindruck hatte, dass die Verwirrung in ihm nur noch größer wurde.
    Trotz dem, was Cimon zuletzt gesagt hatte, schaffte Phaeneas es noch zu kritisieren: „Du kannst mir gar nicht gehören, weil du deinem Eigentümer gehörst und niemandem sonst.“ Mit Nachdruck stellte er das fest.


    Das mit dem Kopf gegen die Säule schlagen ließ der Nubier erfreulicherweise. Komische Eigenart. Diese offene Gewalttätigkeit. Diese Grausamkeit gegen sich selbst.
    Die Sache mit diesem Atonis verstand Phaeneas immer noch nicht recht. Aber gut, alles musste man auch nicht verstehen.


    Als der aurelische Sklave ihm so nahe kam, konnte Phaeneas seinen Atem spüren. Seine Wärme, das leichte Zittern. Musste in seine Augen sehen. Senkte verschämt den Blick. Schob ihn mit den Händen zurück, die dabei auf Cimons Brust zu liegen kamen. Entfernte sich selbst noch ein kleines Stück, zusammen mit den Händen.


    Und dann kam eine verdammt unverschämte Frage. Eine sehr indiskrete, neugierige Frage. Die der Bithynier nun wirklich nicht so einfach zu beantworten gewillt war.
    Nur das, was er für wichtig hielt, sollte Cimon erfahren.


    Die aufgerissenen Augen jedenfalls verunsicherten Phaeneas ein weiteres Mal. Und dann hätte er fast loslachen können, als er keine Gelegenheit bekam zu antworten.


    Mahir immer noch lieben? „Ich bitte dich, das ist ewig her! Und wahrscheinlich ist er längst tot! Mahir war damals schon fast 50.


    Tja, nach ein paar Jahren hab ich einen neuen Besitzer bekommen und bin wieder in einem ganz anderen Teil von Italia gelandet. Wir konnten uns nicht mehr sehen und so wurde die Beziehung praktisch unmöglich gemacht. Wir haben uns verabschiedet und … das war’s.“ Nüchtern kamen diese Worte über Phaeneas‘ Lippen. Die dunklen Augen ruhig auf Cimon gerichtet.


    „Na ja, aber in gewisser Weise werde ich ihn immer lieben ... So wie auch die Männer, die nach ihm kamen ...“, reflektierte er schließlich nachdenklich über einen Teil der Geschichte, über den Menschen wohl nur schwer eine Aussage machen können.


    Aber nochmal zurück zum vorherigen Thema. „Mahir ist sehr vorsichtig und rücksichtsvoll mit mir umgegangen.“ Und hatte damit entscheidende Maßstäbe dafür gesetzt, wie Phaeneas bis auf den heutigen Tag in einer Beziehung - von einem Mann - behandelt werden wollte. „Nie hat er mich zu etwas gedrängt. Aber das musste er auch gar nicht – beantwortet das deine Frage? Es hat sich alles wie von selbst ergeben, wie es aus mir selbst kam.“

  • Er ahnte nicht einmal, wie sehr seine Worte Phaeneas schmerzten, hatte er es doch nicht so gemeint... Er hatte ehrlich sein wollen und doch schien es falsch. Für den Nubier gab es kein Zweifel daran, das es bei Phaeneas anders war...ganz anders. Allein das Bild das er von sich und dem Bithynier hatte war so... idealisiert, das er in erster Linie gar nicht über die körperliche Nähe nachdachte. Nicht so wie bei Àedàn oder Flora... es war ...anders. Verstehen konnte Cimon es deswegen nicht besser...leider.
    Nur seine grauen, leuchtenden Augen verrieten ihn in diesem Augenblick. Augen die Phaeneas erforschten und hinter denen sich Bilder einer möglichen Zukunft bildeten.


    Er konnte ihm nicht gehören? Wie recht er hatte und Cimon konnte n ur ergeben nicken auch wenn er sich sicher war, das ein Teil von ihm immer Phaeneas gehören würde...Phaeneas und niemand anderem.


    Das Atonis nun nicht mehr Thema war, tat dem Nubier gut...ihm und seinem Kopf. Er selbst verstand nicht alles, was damals geschehen war, hinterfragte er die Zeit doch immer mehr, seit Ursus das erste mal nach seiner Vergangenheit gefragt hatte. Das war alles so fern und doch kam es immer wieder zu ihm zurück. Wie gut das er es nun wieder verdrängen konnte.


    In dem Moment als sie sich kurz nahe waren, als der Bithynier Cimon in die Augen sah, spürte der Nubier ein angenehmes Kribbeln und wollte den angenehmen Duft seines Gegenübers in sich aufnehmen... voll und ganz. Wollte sich in den Augen verlieren, doch dann spürte er eine Berührung, die sein Herzschlag beschleunigte und ihn die Luft kurz anhalten ließ. Phaeneas senkte den Blick und entzog sich damit den Augen des Nubiers. Die Hände auf seiner Brust hielten nun seinen Blick fest und er zitterte nur noch mehr. Willig ließ er sich zurück schieben und genoß, trotz dieser Abwehr diese Art der Nähe. Dann war er weg...er und seine Hände hielten nun Abstand. Fragend sah Cimon ihn an, sagte aber kein Wort...unfähig seine wild umher schwirrenden Gedanken zu erfassen.


    Gespannt musste er nun die Antwort abwarten, die Phaeneas ihm zu geben bereit war.
    Mahir war vermutlich schon tot? Bedauernt und mit ehrlichem Mitgefühl sah er seinen Freund direkt an. Auch wenn es stach...tief in sein Herz stach, das da jemand war...jemand den er geliebt hatte... er begann zu verstehen. Wenn auch nur ansatzweise.
    Diese dunklen Augen, die ihn gefangen hielten, verrieten ihm nicht viel. Cimon drohte sich in ihnen zu verlieren. Das wars also? Und nun?...was war jetzt? Was war zwischen ihnen? Und wieder kämpfte Cimon dagegen, das seine Muskeln zu sehr zitterten und suchte nach seiner inneren Ruhe, die er ganz allmählich doch wiederfand.


    Sehr aufmerksam hörte er die letzten, sehr wichtigen Worte ... Rücksicht war also sehr wichtig? War er das nicht? Cimon wollte immer Rücksichtsvoll sein, doch es gelang ihm nicht so oft wie er es wollte... vor allem bei diesen Herzenssachen. Ganz langsam nickte Cimon und atmete tief durch, wobei er seinen Blick nicht von Phaeneas nehmen konnte.


    "Ja, das beantwortet meine Frage."


    Auch wenn etwas sehr wichtiges fehlte, der Nubier wollte nicht zu indiskret werden ...nicht zu sehr nach einer Antwort drängen... er würde es sicher herausfinden...und so die Götter es wollten, würde er es mit Phaeneas herausfinden dürfen.
    Wie von selbst ergeben... Angs strahlte düster in sein Innerstes. Hatte er nicht mit alle dem genau das bereits verhindert? Was nun? Unsicher blickte er seinen Freund mit leicht schreg gelegten Kopf an. Unfähig sich zu bewegen, etwas zu sagen. Auch wenn er etwas ganz spezielles wollte... Rücksicht und Geduld... das sagte er sich nun immer wieder im Geiste vor.

  • Zufrieden nickte der Bithynier, als ihm Cimon stumm recht gab, dass ein Unfreier nun einmal seinem Eigentümer zu gehören hatte. Etwas anderes zu sagen wäre schließlich Rebellion. Phaeneas sah es gerne, wenn man ihm recht gab, wenn er schließlich unbestreitbar recht hatte.


    Auf den bedauernden Blick hin zuckte Phaeneas nur mit den Achseln. Es war wie es war. Daran konnte man schwerlich etwas ändern, deswegen war es das Beste, sich einfach damit abzufinden. Am Schluss blieb doch von allem nur Erinnerung. Auch vom Leben … blieb letztlich nur Erinnerung …


    Jaaaaa … Mit Cimons „Das beantwortet meine Frage." war erstmal alles gesagt, was gesagt werden musste. Stille breitete sich aus. Genauso in Phaeneas‘ Kopf. Während es in seinem Inneren immer noch bedrohlich brodelte. Denn letztlich blieb doch noch etwas, das geklärt werden musste. Etwas, das jetzt unausweichlich wurde.
    Jede Liebesbeziehung stellte ein Risiko dar. Aber doch war der Bithynier immer und immer wieder eine eingegangen, wenn er den Eindruck gehabt hatte, dass es gepasst hatte. Und das Risiko kalkulierbar gewesen war. Tja … wie war das bei Cimon?
    Jedesmal wieder ein Risiko … und doch immer wieder …
    Tief atmete er ein und aus.


    Die letzte Frage, die nach einer zufriedenstellenden Antwort verlangte …


    Todernst und bohrend richtete er seinen Blick auf den aurelischen Sklaven. Fast als wollte er ihm mit Blicken sagen: ‚Ich scherze nicht und wehe! du scherzt!‘ Für keine Sekunde ließ er ihn aus den Augen.



    „Cimon, liebst du mich?“



    Prüfend und misstrauisch musterte er ihn dabei, um nur keine Regung zu übersehen, jede Ernsthaftigkeit genau erkennen zu können. Als würde er ihm ohne weiteres zutrauen, ihm eiskalt ins Gesicht zu lügen.
    Denn jetzt galt es, noch in letzter Sekunde jede Schauspielerei zu enttarnen und damit eine Katastrophe abzuwenden.
    Angestrengt und unerbittlich fixierte er ihn also.


    Na gut, in Anbetracht dessen, dass Cimon längst wusste, wie es um Phaeneas stand, war es für ihn ein leichtes, auch unehrlich die Antwort zu geben, auf die der Lucian’sche Leibsklave hoffte. Leider. Aber das war nun mal das dämlicherweise viel zu große Risiko bei dieser Sache


    ‚Oh bitte, bitte, bitte!‘ Das Herz klopfte ihm bis zum Hals und er fühlte Schweißausbrüche …

  • Da saß er nun auf dem Boden, Phaeneas nahe bei sich und doch so fern von ihm. Cimon konnte nicht anders als ihn zu beobachten und sich immer wieder in den dunklen Augen des Bithyniers zu verlieren. Warum das so war wollte sich ihm noch nicht so recht eröffnen.
    All die Themen... sie schienen vorbei...vergessen...stille folgte seinem letzten Satz und der Nubier konnte sein Herz schlagen hören. Ja, Phaeneas hatte recht gehabt... in so vielen Dingen. Der dunkle Sklave sah ein wenig auf ihn auf und fragte sich was es war, das ihn nervös werden ließ.


    Seine Brust hebte und senkte sich in seinen tiefen Atemzügen und Cimon wünschte sich Ruhe herbei, die nicht so leicht zu erlangen war. Er sah wie auch sein Gegenüber tiefer atmete und sah ihn fragend an... etwas würde folgen...etwas wichtiges. Das sah er auch in diesem festen, ernsten Blick, den Cimon ebenso stark erwiederte. Niemals würde er jetzt noch scherzen...
    Gefesselt durch diesen Blick, verursachte die Frage ein schieres Durcheinander in Cimons Kopf. Er wusste doch nicht was Liebe war... Aber... was war es? Die Lippen zitterten etwas und der Nubier hauchte seine Antwort mehr als das er sie sprach, wobei den Worten der Ernst und die Ehrlichkeit anzuhören war.


    "Ich... ich weiß nicht was Liebe ist. Ist es die Angst dich zu... verlieren...dich gar nicht für mich zu gewinnen? Ist es der Wunsch auf Nähe...Nähe die mehr ist als die reine Körperlichkeit? Ist es das Gefühl in Schwärze zu stürzen, wenn du dich abwenden würdest? Ist es .... "


    Seine Hände griffen nach Phaeneas, doch er zog ihn kaum an sich... wollte ihn zwar küssen... das erste mal mit diesem Wissen, mit diesen Wünschen... doch er tat es nicht... Sah ihn nur flehend an.
    Die Stimme kaum mehr als ein Wispern...


    "Ich... Jah... Ich liebe dich."


    Gab Cimon schließlich nicht nur Phaeneas gegenüber zu sondern auch oder viel mehr sich selber. Es hörte sich richtig an...es fühlte sich richtig an, auch wenn da diese Furcht war. Furcht, Phaeneas nicht zu genügen...Furcht, die körperliche Nähe weniger zu lieben als den Freund. Aber er wollte es riskieren...wollte alles riskieren. Nun kam es drauf an... Er zog Phaeneas zu sich um sachte seine Lippen schmec ken zu können. Seine Augen schlossen sich langsam... und doch wusste er nicht, ob der Bithynier es zulassen würde. Vertraute darauf und...hoffte es von ganzem Herzen.

  • Sein Inneres zitterte. Während er den Nubier mit Blicken festhaftete, wo er gerade saß. Sein Körper zum Zerreißen angespannt.
    Lauernd nahm er die ersten Worte auf … und traute seinen Ohren nicht.
    Wollte Cimon jetzt erst noch über das Wesen der Liebe philosophieren?! Hatte er jetzt wirklich nichts Besseres zu tun? Als einfach wie ein Mann klar ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ zu sagen?! Dabei war – am Rande erwähnt – die Liebe eines der Themen, über die Phaeneas am allerwenigsten gern philosophierte.
    Und dazu konnte der vinicische Sklave die spontanen Assoziationen des aurelischen noch nicht mal nachvollziehen. Angst. Wenn die Liebe mit etwas gar nichts zu tun hatte, dann war es Angst. Und Schwärze war doch nun wirklich das wünschenswerteste, was Phaeneas sich vorstellen konnte.
    Aber Phaeneas wäre nicht Phaeneas, wenn er sich lange mit den seltsamen Auffassungen anderer Leute beschäftigen würde.
    Gerade jetzt, wo Cimon endlich zum Elementaren kam.
    Phaeneas‘ Augen wurden beinahe doppelt so groß, als er Cimons flehenden Gesichtsausdruck von so nahe sah.
    Ja!!! Er liebte ihn! Er liebte ihn! Er liebte – liebte – liebte ihn! Juhu! Endlich! Unendliches Glück – so jubelte der Bithynier innerlich
    … und ließ sich deshalb nur noch geradewegs in Cimons Arme sinken.
    Die Sicherheits-Fragen hatte Cimon letzten Endes zufriedenstellend beantwortet, damit hatte Phaeneas alle Vorsichtsmaßnahmen davor geschaltet, die noch innerhalb seiner Möglichkeiten lagen. Mehr konnte er jetzt wirklich nicht mehr tun – jetzt gab es nur noch eines.
    Sollte Cimon doch nicht wissen, was Liebe war, war doch komplett egal!


    Phaeneas saß halb neben ihm und halb auf seinem Schoß, in seinen Armen, und schlang seinerseits fest die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Klebte an seinen Lippen - und war endlich da, wo er sich seit Wochen hinwünschte. Jetzt aber wirklich.


    Da hörten sie plötzlich in der Nähe ein Klatschen.
    Phaeneas sah erstaunt auf, löste dafür seine Lippen von Cimon. Da stand Deidameia, Menyllus‘ ältere Schwester, und klatschte begeistert.


    Plötzlich, davon herbeigelockt, strömten immer mehr Sklaven in den Peristylhof und klatschten und lachten ebenfalls, als sie das frisch vereinte Paar sahen.

  • Phaeneas' Blick hielt ihn gefangen und Cimon erwiederte ihn mit festem Willen. Auch wenn er innerlich gerade das Gefühl hatte gar nicht so selbstsicher zu sein, wollte er es nach außen hin zeigen. Hatte der Nubier doch Furcht, vor dem was als nächstes geschehen würde. Nichts von alle dem war bekannt für ihn.
    Ja, viel lieber hätte er noch eine ganze Weile philosophiert und sich vor einer Antwort gedrückt, doch es war nicht möglich gewesen.


    Was für den vinicischen Sklaven nicht nachvollziebar war, leuchtete Cimon vollkommen ein. Es war so klar und wurde mit jedem gesprochenen Wort immer deutlicher. Ja, er liebte ihn. Das er auch Flora zuvor geliebt hatte verschloss sein Herz in diesem Augenblick vor ihm.


    Als die Augen des Bithyniers größer wurden, glaubte Cimon zunächst daran, irgendeinen fehler gemacht zu haben. Wie er es doch schon so oft getan hatte. Glück war nichts was besonders lange bei ihm zu verweilen schien.


    Aber dann geschah es... Phaeneas ließ sich in Cimons Arme nieder und der dunkle Sklave hielt ihn sicher und doch fast zertlich darin fest. Sein Herz raste und ein Kribbeln, was er so noch nicht kannte, durchströmte seinen ganzen Körper.
    Cimons Kuss schien erwünscht zu sein, so dass aus einer zarten Annäherung rasch wirkliche, echte Leidenschaft wurde. Diese Lippen schmecken zu dürfen war wie ein Geschenk der Götter...welche auch immer es waren.


    Cimon brauchte einen Moment um es zu erkennen...es war Klatschen... erschrocken und atemlos vom Kuss, sah er auf, hielt Phaeneas aber noch fest im Arm. Verwirrung machte sich breit als er zu verstehen begann. Wieso? ....


    Lachten sie ihn aus? Lachten sie über Phaeneas? Seine Augen wurden schmal, als er sich erhob und schützend vor seinen Liebsten...ja, seinen Liebsten stellte. Niemand lachte über den Menschen den er liebte! Niemand ...
    Mit düsterer Mine besah er sich die umstehenden und starrte mit einem Blick um sich, der einem Raubtier gleich kam, ... ein Raubtier das kurz davor war seine Beute zu schlagen.

  • In Gedanken noch eher … da gerade vorhin, im Bauch immer noch dieses Gefühl, gerade jetzt süchtiger denn je nach dem Mann, auf den er jetzt schon gewaltig lange ein Auge geworfen hatte (am Rande erwähnt der erste seit geraumer Zeit, bei dem der Bithynier das getan hatte – also, so ernsthaft), wurde Phaeneas auf Deidameia aufmerksam. Er sich noch verwirrt um, über Cimons Arm hinweg, der um ihn geschlungen war, als immer mehr Sklaven zu ihnen dazu stießen, und war erst mal damit beschäftigt, seinen komplett von Cimon beanspruchten Kopf auf die neue Situation einzustellen.


    Und schließlich war Phaeneas noch überrumpelter, als der Nubier ihn plötzlich losließ und aufstand. Deswegen kauerte er immer noch auf dem Mosaik-Peristylboden und blickte seinem Geliebten nur perplex nach.


    Entsetzt wichen die anderen Sklaven zurück, als sie Cimons entschlossene Augen und seine drohende Haltung sahen. Genauso verblüfft wie gerade noch eben die zwei starrten ihre unfreien Kollegen nun den aurelischen Sklaven an. Keiner außer ihm selbst verstand, was da grade los war. Welche Laus dem da über die Leber gelaufen war.


    Eilig löste sich Phaeneas aus seiner Starre, rappelte sich auf und fasste leicht nach Cimons Arm. „Sie beglückwünschen uns. Daran musst du dich spätestens jetzt gewöhnen“, flüsterte er dem für ihn so verdammt attraktiven Mann zu. „Wir sind Personen öffentlichen Lebens. Unser Privatleben interessiert sie. Der Leibsklave ihres Herrn ist endlich eine Verbindung eingegangen.“
    In klassisch römischer Rednergeste hob der Bithynier die Hand und blickte bescheiden in die Runde, die sich um das Paar gebildet hatte. Deidameia bekam ein leichtes Schmunzeln. Eine typische Phaeneas-Reaktion eben. Still und mit möglichst wenig Aufsehen. Nichts war ihm suspekter, als im Mittelpunkt zu stehen. Nichts war gefährlicher.


    Sobald Phaeneas so die Situation entspannt hatte, schien plötzlich der Bann gebrochen und die Sklaven lachten und freuten sich weiter. Sie strebten auf die beiden frisch Verliebten zu, gratulierten Phaeneas, schüttelten Cimon die Hand: „Das freut mich so für euch!“
    „Alles Gute dieser Welt!“, wünschte Mania. „Den Segen der Götter!“, ließ Antias auf die beiden herabregnen.
    Lysias grinste Cimon vielsagend an: „Du Glückspilz! Guten Fang gemacht. Viele beneiden dich.“ Und zwinkernd fügte er an: „Ich auch.“


    Genau diesen einen Spruch hörte der aurelische Sklave so oder anders in dieser denkwürdigen Szene noch gewaltig oft

  • Noch immer glaubte Cimon Phaeneas zu beschützen und blickte ihn kurz an... versuchte ihm so zu sagen, das er auf ihn acht geben würde. Aber etwas war falsch, was auch immer es war. Der Nubier verstand nicht ganz, da auch in ihm ganz andere Gedanken herrschten, die es nicht zuließen die Situation vollkommen analysieren zu können. Entlich hatte er jemanden den er ohne wenn und aber lieben durfte, den er schützen konnte und dem er alles geben wollte. Und nun lachte man um ihn herum ohne das sein Freund, ja sein Freund, sein Liebster etwas dagegen sagte.


    Es war seltsam so von Phaeneas zu denken, fremd ihn als Liebsten zu erachten. Aber genau das war er. Cimon spürte den verwirrenden Sturm in sich, der ihn schon einmal erfasst hatte. Doch er war nicht allein... fragend sah der Nubier zu Phaeneas.
    Die anderen Sklaven waren zurückgewichen, was keinerlei Erhabenheit oder Siegesgefühl in Cimon auslöste...das hatte er eh kaum. Denn es stand ihm nicht zu so zu fühlen. Hinzu kam in diesem Augenblick, das es falsch zu sein schien, was er tat, was er dachte...oder? Seine Haltung lockerte sich, wobei er ganz ruhig einfach nur da stand.


    Lachen, Klatschen...das alles hatte er nur anders kennengelernt und sofort auf eine solche Ebene gezogen. Welch fataler Fehler war ihm da nur wieder unterlaufen? Die sachte Berührung an seinem Arm zog die Aufmerksamkeit des Nubiers zu seinem geliebten Bithynier.


    "Also...sie lachen nicht ..über uns?"


    Er sprach nnur leise, zwischen den Zähnen in Phaeneas' Richtung um zu verhindern das zu viele Ohren ihn wahrnehmen mochten. Er konnte nicht anders als einfach nur da zu stehen, die Schultern zu zucken und sich fragend umzuschauen. Wie gut das dieser Traum von einem Mann neben ihm stand und es ihm erklärte. Nur ganz langsam zeichnete sich ein Lächeln auf Cimons Lippen. Zunächst war es offen und an Phaeneas gerichtet doch schon im nächsten Moment, da der erste der Sklaven sprach wurde es ... geschäftsmäßig und mit ein wenig Abstand behaftet.


    Mit geradem Rücken, außerordentlich stolzer Haltung und einem ruhigen Gesichtsausdruck nahm er all die Glückwünsche entgegen. So seltsam sie auf ihn wirkten, laut Phaeneas gehörten sie dazu. Und er wollte seiner Stellung gerecht werden. Seiner und ebenso der von Phaeneas, denn niemals wollte er ihm Schande bereiten.
    Personen des öffendlichen Lebens waren sie also? Für Cimon klang es noch reichlich fremd, was er jedoch mit keiner Mine zeigte. Später...später würde er mit Phaeneas das ganze im Detail besprechen müssen. Nur leise flüsterte er ihm etwas zu, etwas von dem er niemals gedacht hätte das er es sagen würde. Allenfalls mit Augen und Gesten zeigen... doch er war mutig. Nicht zuletzt wegen der Anwesenheit von Phaeneas.


    "Du hättest mich ruhig vorwarnen können, bester Phaeneas."


    Sein Lächeln war erneut nur für einen Wimpernschlag etwas besonderes und nur für den einen ließ der Nubier es zu, das seine Gefühle kurz überhand über seine Mine bekamen.


    Phaeneas' Geste, hatte er zuvor durchaus wahrgenommen. Er dachte noch ein wenig darüber nach, was sie bedeutete und wieso das alles geschah, doch Fragen würde er nicht vor den anderen Sklaven. Vielmehr besah er sich jeden, nickte hier und da, deutete eine Verneigung an...nur eben so viel um seinen Dank zu zeigen und blieb doch die ganze zeit über von äußerlicher Ruhe und Distanz geprägt.


    Nur Lysias verursachte einen kurzen, stechenden Blick der Eifersucht des Nubiers, als er dieses ganz unschuldige *ich auch* anhängte. Zum Glück kam sofort der nächste Glückwunsch, der ihn ein wenig ablenkte. Doch die ganze zeit ließ er Lysias nicht mehr aus den Augen. Sein geschultes Auge zeichnete sich auch dadurch aus, das er die Gefahr beobachten konnte, ohne das diese es merkte.


    Als der letzte Glückwunsch ausgesprochen schien sah Cimon nun Phaeneas fragend an. Ein seltsames Haus war das, in dem offenbar viele seltsame Regeln herrschten, die er unbedingt noch lernen musste. Wie würde es weiter gehen? War das jetzt offiziell genug? Oder stand noch etwas aus? Plötzlich wollte er viel lieber mit Phaeneas in diese eine Kammer gehen, in der sie sich einmal etwas vorgelesen hatten. Das war der perfekte Moment gewesen. Ja, oft dachte er beim einschlafen über den perfekten Moment nach. Jetzt erst begriff er, das er ihn bereits erlebt haben musste.


    Konnte er nach ihm greifen, sollte er ihn vielleicht küssen oder doch besser die Distanz wahren? Zuerst entschied er sich für die ruhige Distanz... erinnerte sich dann aber an etwas besonderes... an jenen Tag, da sie sich zum ersten mal begegnet waren. War es da bereits entschieden gewesen, ohne das einer von ihnen es geahnt hatte?
    Seine Augen fixierten ruhig die von Phaeneas, wobei er sehr dezent mit stummer Geste und Mimik zu fragen versuchte, was nun geschehen würde. Das Leuchten in den Augen verriet ebenso wie seine Lippen, die nur unmerklich zitterten, die Gedanken des Nubiers. Er wollte nur eines...Phaeneas nahe sein. Seine Sorgen und Ängste, der Tiefe und Art ihrer Beziehung betreffend waren fern. Noch brauchte er sich keine Gedanken darüber zu machen, wie es sich entwickeln mochte.
    Es war wie es war, und so war es gut.

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