In der Unterkunft

    Nun war guter Rat teuer, ich hatte doch absolut keine Vorstellung was hier der sieger für einen Preis bekommen konnte. Vor mich hinlächelnd stellte ich mir vor wie soch ein Siegerpreis zu Hause ausgesehen hätte. Mich aus meinen Gedanken reissend, strich ich mir die Haare aus der Stiirn und schaute dem nächsten Wurf zu.
    Der war wirklich gut, für mich bedeutete es ich musste mich anstrengen. .... Nach einer kurzen Pause meinte ich etwas Kleinlaut: "Ich habe keine Idee was hier bei euch der Siegerpreis sein könnte, besser ist wenn ihr das auch aussucht." Der Abend gefiel mir immer weniger, ich wollte ich wäre nie gekommen.

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    "Tja, wie gesagt, wir spielen hier sonst um Geld", erwiderte Orestes. "Du hattest die Chance, etwas Neues einzuführen. Pech gehabt." Orestes nahm sich eine Nuss aus der bereitstehenden Schale und wiegte sie in der Hand. Seine Zungenspitze ragte zwischen den Lippen durch, als er das Ziel anvisierte. Er wählte hohes Risiko, meist zahlte es sich aus.
    Nur heute verlief alles anders. Als er warf spürte er schon, dass er sich seitlich vertan hatte. Die Nuss landete, fast punktgenau, aber eben außerhalb der Markierung des Feldes 7. Der maßgeschneiderte Schwung ließ sie nur unbedeutend rutschen.


    "Verdammt!", fluchte er und richtete sich auf.


    "Das kannst du sonst aber besser." Eburnus schüttelte den Kopf.


    Orestes knurrte vor sich hin. "Grmpf, noch ist nicht aller Tage Abend.
    Also, um was spielen wir? Wie wäre es mit Geld? Mit dem Putzen der Rüstung des Siegers wirst du vermutlich nichts anfangen können, ...falls du gewinnst."



    Das war gerade wirklich ein guter Wurf gewesen. Pech für ihn aber Glück für mich.
    Nur was sollte das mit dem Geld. Es wäre ja schön wenn ich Geld gewinnenn würde, aber wo sollte es herkommen? ..... Ähm ich habe da mal eine Frage. Wo kommt das Geld her? Es wird doch vorher bestimmt von den Spielern einbezahlt oder irre ich mich da? .... Tja und da gibt es ein Problem, ich habe nämlich keins. Ich wüsste auch nicht wie ich mir weches verdienen könnte." Fragend schaute ich in die Runde und kratzte mir dabei den Hinterkopf. "Vielleicht höre ich besser auf und ihr spielt alleine weiter."

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    Aus Ratlosigkeit und Ärger über den verpatzten Wurf fuhr sich Orestes durch die Haare.


    "Stimmt, daran habe ich nicht gedacht", gab er zu. "Wir haben Sold und du offensichtlich nicht einmal ein Taschengeld." Er blickte sich ebenso ratlos um wie Linos. "Ohne Einsatz macht das Spiel keinen Spaß." Er schwankte hin und her, ob er Linos‘ Vorschlag, alleine weiterzuspielen, annehmen sollte. Als er sich seinen missglückten Wurf vor Augen führte, fiel die Entscheidung leicht. "Ja, lass uns abbrechen."



    Gespannt schaute ich nun die anderen an. Würden sie weiter spielen wollen oder hatten sie doch noch eine Idee für den Sieger? Orestes schien aufgeben zu wollen. In Gedanken musste ich lachen, der konnte scheinbar nicht verlieren. Ebrinus, der bis jetzt vorne lag, wollte vielleicht seinen Sieg, den er bestimmt schon in der Tasche sah, nicht verschenken. Die anderen hatten auch noch nicht geworfen.

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    Am liebsten hätte Eburnus 'Bist du bescheuert' gesagt, aber zu seinem Vorgesetzten sagt man solche Worte nicht einmal nach Dienstschluss. "Och kommt, lass uns weiterspielen", forderte er die anderen auf.


    "Ist schon klar, warum du weiterspielen willst", erwiderte Toxodius. "Meiner einer legt sich jedenfalls hin und dichtet etwas. Ich hatte gerade eine Eingebung." Er ließ sich auf sein Bett plumpsen und streckte sich lang aus. Tafel und Griffel lagen stets bereit, also griff er zum Werkzeug und schrieb los, ohne länger auf die anderen zu achten.


    Der alte Legionär sah von einem seiner Kameraden zum nächsten, schließlich winkte er ab. "Mir ist auch die Lust vergangen." Er schlurfte zum Schrank, holte sich das Flickzeug heraus und begann seine Ersatztunika zu flicken.



    Fast war es geschafft, nur noch dieser Eburnus wollte weiternspielen. Ich sollte jetzt wolhl besser verschwinden. Außerdem war es sowieso langweilig hier, anbieten würden die einem wie es aussah auch nichts. "Tja dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend, bis demnächst in diesem Theater." In Gedanken fügte ich noch hinzu, aber besser nicht, ist zu öde bei euch Jungs, drehte mich um und ging die paar Schritte in Richtung Türe.

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