~ refectio corporis et animae ~
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Vom Eingangsbereich durch einen kleinen Gang schließlich im apodytérion angekommen, begann Flaccus langsam seine Kleidung abzulegen, und anschließend in einer der freien Nischen zu verstauen. Zunächst glitt der staubige Reisemantel von seinen Schultern, auf dem auch die feuchte Witterung einige große Flecken hinterlassen hatte, und der wahrhaftig so aussah, als hätte er eine gründliche Wäsche dringend nötig. Mit zusammengebissenen Zähnen, um ein schmerzerfülltes Stöhnen zu unterdrücken, ließ der junge Flavius sich daraufhin auf einer steinernen Bank nieder, um die Riemen seiner Sandalen zu lösen, und jene daraufhin von seinen von Staub und Schmutz völlig verdreckten Füßen zu streifen. Die letzten Tage und Wochen im Sattel hatten den jungen Mann mehr geschlaucht als jener zugeben wollte, und so blieb er nun einige Momente lang lediglich mit auf den Knien abgestützten Ellbogen, den Kopf in den Händen vergraben, mit Blick zum Boden auf der Bank hocken und atmete tief durch. Er hatte es tatsächlich geschafft. Mogontiacum war in minimaler Zeit erreicht worden, er selbst sowie seine drei Begleiter noch am Leben und, abgesehen von den unangenehmen Nebenwirkung einer dermaßen strapaziösen Reiseart, bei bester Gesundheit und in verhältnismäßig guter Allgemeinverfassung. Die Götter schienen seinem Unterfangen wohlwollend gegenüberzustehen, sodass eigentlich auch für den weiteren Verlauf der birsanten Mission Erfolg zu erhoffen war. Mit frischer Kraft ob dieser positiven Zukunftsgedanken raffte sich der junge Flavius erneut auf, um zuletzt auch noch die kurze Hose, welche er der Praktibilität halber entgegen guter römischer Tradition beim Reiten unter der Tunika getragen hatte, und auch jene Tunika selbst, deren naturbelasses helles Leinen mittlerweile ebenfalls einen eher heruntergekommenen Eindruck erweckte, loszuwerden, und sich nun, gänzlich nackt und auf diese Weise mit einem durchaus befreiten Gefühl seinen mittlerweile ebenfalls entblößten Begleitern zuzuwenden. "Ich denke, wir haben uns ein langes Bad verdient." Sprachs und ging voran ins caldarium, wo die Luft durch beheizte Wände und Böden unheimlich warm und feucht seinen matten Körper erneut zum Schwitzen anregte, das warme Wasser jedoch, in welches sich Quintus mit einem wohligen Seufzen gleiten ließ, die schmerzende und verkrampfte Muskulatur in einen Zustand völliger Entspannung gleiten ließ.