[Taberna] Am Forum

Zitat

Original von Publius Matinius Agrippa
Agrippa betratt zusammen mit seinem Bruder Valens die Taverne und liess sich auf seinem Stammtisch nieder.

"Wie geht es dir so Bruder? Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen?"

Valens kam gerade vom Abort zurück, als er sah, dass sich zwei Menschen um Agrippa versammelt haben - einer, der seinem Akzent nach Grieche war, und Glabrio. "Salvete!", begrüßte er sie. "Habe ich etwas verpasst?"

"Marcus Petronius, Drakontios, darf ich euch meinem Bruder Quintus vorstellen und nein, du hast nichts verpasst, was nicht nach geholt werden könnte ..."

Agrippa grinste ...

"Wenn du wüsstest wie alt ich bin, würdest du nicht mehr vom jungen Frühling sprechen."

"Danke, ich kenne ihn bereits!"
Glabrio lehnte sich zurück und musterte den Korinther.

"Nun Marcus Petronius, hast du meinem Brief wegen dem Gesprächskreis erhalten? Ich hoffe du kannst es zu diesem Termin einrichten und kommst auch?"

"Ja, ich werde es so einrichten! Ich freue mich schon! Wird es einen Philosophen oder anderen Fachmann geben, der doziert? Hast du vielleicht eine Idee für ein Hauptthema? Religion, Philosophie, Bildung oder ähnliches, oder soll es frei sein?"

"Nein, das erste Treffen ist mehr ein kennenlernen und ich denke wir sollten vielleicht etwas über Religion sprechen und wie wir die Leute wieder dazu bewegen können, mehr zu opfern, Philosophie sollte sicher auch ein Teil davon sein, ich fände es schon interessant, verschiede Thesen und Theorie vorstellen zu dürfen ..."

Religion also auch!
"Wie schon gesagt, ich freue mich!"

"Das freut mich sehr zu hören, hast du auch ein bestimmtes Thema, welches du angesprochen haben möchtest?"

"Man könnte diskutieren, wie weit man fremde Kulte und Religionen tollerieren kann und ob man sie vielleicht sogar in die römische Kultur integrieren kann.
Ich weiß, das ist ein heikles Thema, doch ich glaube, es gibt viele verschiedene und interessante Meinungen dazu!
Philosophisch könnte man die Grundrichtungen durchsprechen. Man könnte aber auch den Kampf zwischen Stoikern und den Anhängern des Epikurs nachvollziehen und für die verschiedenen Standpunkte der Beiden argumentieren. Ja, ich glaube, das wäre sehr interessant! Ach, weißt du denn worum es dabei geht?"

"Es ist ein sehr interessantes Thema, welches mich aus selbst sehr interessiert und ich denke, die meisten anderen werden es auch als interessant erachten. Als überzeugter Epikureer finde ich auch diesen Vorschlag mehr als interessant, jetzt brauchen wir nur noch einen überzeugten Stoiker ..."

Ich grüßte höflich den Neuen in der Runde und hörte interessiert dem Gespräch der beiden anderen zu. Dabei trank ein von meinem Wein und genoss ihn. Lange hatte ich keinen Wein mehr getrunken oder etwas anderes als Wasser.

"Bis vor einigen Wochen war ich noch ein Stoiker! Allerding bin ich jetzt keiner mehr, das wird Euch wahrscheinlich nicht helfen oder?"

"Nun ja, was könnte ich dazu sagen... ich bin weder ein richtiger Epikureer noch ein wirklicher Stoiker, aus beiden Lehren habe ich meine Weltanschauung gepflückt. Ich denke, Epikur hatte Recht mit seiner Aussage, man könne alles wissenschaftlich erklären - und ich denke auch nicht, dass ich den Göttern für jeden meiner einzelnen Schritte Rechnung schuldig bin. Bei der Stoa gefällt mir, dass sie besagt, dass alles miteinander zu tun hat - denn so ist es meiner Meinung ja auch."

Er drehte sich zu Drakontios

"Du hast dich von der Stoa abgewandt? Aber es wäre sicher interessant, wenn du uns vom Leben eines Stoiker berichten könntest ..."

Agrippa grinste und klopfte ihm auf die Schulter

"Nun Bruder, ich werde wohl noch versuchen müssen, dich völlig auf dem Weg des Epikurs zu ziehen ..."

"Was sollte es da schon zu berichten geben, Versuchen nichts zu fühlen, nur Wasser trinken und nur Brot essen. Zu Anfang ist das ja noch ganz nett, aber für den Rest des Lebens ist diese Art zu leben doch nichts. Das ist was für Pferde!"

"Da ist das Leben eines Epikureers schon lebeneswerter, geniesse den Genuss und das schöne am Leben ..."

Glabrio lachte.
"Nun, schön wäre es, doch Epikur schrieb, Lust und Glück sei schon erreicht, wenn man keinen Schmerz empfindet. Das heißt, das Leben genießen, wie du es bevorzugst, ich übrigens generell auch, hat nichts mit der "Lust" des Epikur zu tun. Dennoch muss es ja nicht falsch sein..."

"Ich finde es nicht falsch das Leben zu geniessen, die Lust ist schon etwas wunderbares und ich möchte sie nicht missen ..."

"Meine Rede! Zuviel Lust ist nichts und keine Lust ist auch nichts. Es gilt, ein Zwischenmass zu finden. Aber ich kann Epikur nicht zustimmen was den Tod der Seele betrifft. Na ja, niemand kann weder das Eine noch das Andere beweisen."

Ich hob meinen Becher

"Auf die Philosophie"

Agrippa tat es ihm gleich ...

"Auf die Philosophie ..."

"Jawohl, auf die Philosophie!", stimmte auch Glabrio ein. Dann nahm er einen kräftigen Schluck.
"Es ist ein vielversprechendes Treffen! Ich freue mich schon! Doch nun würde es mich doch noch interessieren, zu erfahren, wer der Herr genau ist, mit dem wir heute abend trinken! Drakontios, was tatest du in Korinth und was trieb dich hierher, außer der Ruhe?"