• Ich haderte mit mir selbst....sollte ich es den Beiden anvertrauen...... ich wusste es nicht und sagte einiges Zeit gar nicht, starrte nur auf den Becher vor mir, den Livianus aber wohlweislich etwas von mir entfernt hin gestellt hatte.


    Nach einigen Minuten der Stille brach ich das Schweigen "Ihr kennt sie, ihr kennt sie beide........... ziemlich gut sogar...........um nicht zu sagen ZU gut!"


    Es viel mir schwer ihren Namen zu nenen, wusste ich doch nciht, wie die Beiden reagieren würden...... Livianus wäre sicher ausser sich..... und Maior erst.... schliesslich war ER ihr Bruder!

  • Ich musste, trotz der verzwickten Situation, ein wenig Grinsen "nein, Bruder, dass nicht, noch viel schlimmer" sagte ich und meine Mine verzog sich wieder ins Ernste "Ich habe sie in Rom getroffen, nach dem Triumphzug.........es war einfach wunderbar......Liebe auf den ersten Blick.....sowas habe ich noch nie erlebt......wir hatten ein paar wundervolle Tage miteinander, aber dann mussten wir zurück nach Taracco und seit dem habe ich sie nicht mehr gesehen. Aber sie ist auch hier in der Casa Decima"

  • Livianus verging das Grinsen und sein Gesicht wurde plötzlich sehr ernst, nachdem er die Antwort seines Bruders gehört hatte. Er schaute kurz zu Maior. Dann dämmerte es ihm schön langsam. Viele würden da nicht mehr in Frage kommen. Er beugte sich ein wenig nach vorne und sprach mit gedämpfter, aber energischer Stimme weiter.


    „Bist du denn wahnsinnig! Ist sie eine Verwandte? Eine unserer Cousinen! Was denkst du denn was der Rest unserer Familie dazu sagen wird – geschweige den Meridius?!“


    Livianus sah sich um, ob niemand bei ihrem Gespräch mithörte. Dann sah er wieder vorwurfsvoll zu Magnus.


    „Ich bin dein Bruder und stehe immer hinter dir – dass weißt du! Aber das! Primus! Ihr würdet die ganze Familie entehren, wenn das bekannt wird!“


    Er schüttelte den Kopf.


    „Welche ist es? Empfindet sie auch so für dich?“

  • Ja genau das wollte ich vermeiden, dachte ich bei mir, warum müssten sie mich auch so ausquetschen...... ich senkte wieder den Kopf, bei Livianus Moralpredigt....das musste ich mir doch schon von Florus anhören und Eleanora von Meridius.


    Ich wandte mich weider den Beiden zu "Was soll ich den machen? Die Liebe kennt keine Regeln? Muss ich DIR das erzählen, wie es ist verliebt zu sein.... da kann man doch nichts dagegen machen!"


    Kurz hielt ich inne, nahm mir jetzt doch den Becher, den mir Livianus zuvor weggenommen hatte und leerte ihn "Ich weiss doch selbst, dass es falsch ist, aber was sollen wir tun.... wir haben uns ineinander verliebt. Sie in mich und ich in SIE! Und JA, Eleanora hat bereits mit Meridius gesprochen"
    In meiner Rage merkte ich nicht, dass ich ihren Namen genannt hatte und sprach einfach weiter "Und ich nehme an, dass er ihr genauso eine Moralpredigt gehalten hat, als du mir jetzt!"


    Erst jetzt kam ich drauf, dass ich ihren Namen genannt hatte und blickte nun die Beiden verzweifelt an.....

  • Völlig verdutzt blickte ich ihn an "Was fährst du mich so an? Wir können doch nichts für unsere Gefühle! Ich wusste ja, dass ich es nicht erzählen sollte...... " ich winkte ab "keine Ahnung, was Meridius gesagt hat.....Wahrscheinlich hatte er genauso wenig Verständnis wie du"


    Ich machte eine kurze Pause "Wenn es durch nur eine Möglichkeit gäbe..... ich war beim Orakel, als ich in Rom war und was dieses mir gesagt hatte, macht mich noch verwirrter"

  • Zitat

    Original von Severus:
    "Nich für Rom? Warum nich für Rom? Wofür soll man denn kämpfen, wenn nich für Rom?"
    ...
    "Bist du nich von hier? Wo kommst du denn her? Von den Barbaren?


    "Für sich selbst, für Geld, für Ruhm, für den Geruch des Blutes im Sand.. Mir fällt da schon Einiges ein."


    Gut, das war etwas dick aufgetragen. Einen Mann hatte ich bisher in meinem Leben getötet.. Und das war bei weitem nicht so ruhmvoll wie ich es gerne hätte.


    "Und dafür soll Hispania ein guter Ort sein, sagte man mir. Ich las in der Acta Diurna von Gerüchten zum Bau einer Gladiatorenschule."


    Mißmutig sah ich über meine Schulter. In dieser Taverne schien sich gerade ein Familiendrama abzuspielen, gerade so laut, daß die anderen Gäste der Taverne den Inhalt erahnen konnten. Bah, wie mich das anwiderte. Ich trank mir Mut an und drehte mich um.


    "Habt ihr denn kein zuhause?"

  • Eine Gladiatorenschule? Kämpfen und töten nur um der Unterhaltung willen? Severus versteht nicht, wie man soetwas erstrebenswert finden kann. Sicherlich ist es ganz nett anzuschauen - aber nach seinen Erfahrungen auf dem Schlachtfeld würde er nichteinmal annähernd daran denken, selbst unten in der Arena aufzutreten.
    "Ach... Dat macht doch keinen Sinn, Junge. Warste noch nie im Krieg? Kämpfen und Töten - dat is nix schönes. Das is schlecht, das is böse. Lass dat mal lieber bleiben mit der Gladiatorenschule. Kämpfen und töten - dat sollte man nur tun, wenns garnich anders geht... Der Geruch des Blutes? Das is nen Gestank, sach ich dir. Ein höllischer, bestialischer Gestank..."
    Severus mustert den Mann noch einmal genau. Er erinnert sich an einige Kameraden, die in dem selben Alter waren, als sie in der Schlacht gefallen sind.
    "Du siehst noch jung aus... Du solltest dein Leben nicht so leichtsinnig aufs Spiel setzen..."
    So nüchterne Worte so spät am Abend? Severus trinkt noch einen großen Zug aus seinem Weinbecher.

  • Langsam drehte ich mich wieder zu dem Fremden der mich angesprochen hatte und blickte ihn mit funkelnden Augen an.


    "Nenn mich nie wieder "Junge".." zischte ich ihn aus zusammengepressten Lippen an.

  • Verwundert blickt Severus von seinem Weinbecher auf. Junge? Hatte er den Fremden so genannt?
    "Wat willst du? Wie heißte überhaupt? Spiel dich hier ma nich so auf, J... du... Neuling, du..."
    Leicht gereizt mustert er den Fremden nun genauer.
    "Wie heißt du überhaupt? Wer bist du? Wat willste hier?"
    Der anmaßende, freche Blick des Mannes macht ihn wütend.

  • "Was geht dich das an? Spiel dich hier nicht so auf wie der Legatus Augusti höchstpersönlich.
    Ich bin hier um zu kämpfen, das sagte ich bereits. Ob das nun in der Arena oder in dieser versifften Bude hier passiert... ist mir einerlei."


    Die Idee war nicht schlecht, einige Narben könnten sich gut machen beim "Bewerbungsgespräch" in der Schule. Ich musste mich nur vorsehen, daß mich dieser grobe Klotz nicht völlig zu Brei schlug.

  • Unwillkürlich spannen sich Severus' Muskeln an. Der junge Kerl ist ihm um einiges zu frech und geht ihm um einiges zu weit. Eigentlich will er hier und heute nicht auffallen, sondern schlicht und einfach einen Wein trinken und sich amüsieren. Seine Stimmung ist ihm nun jedoch gehörig versalzt worden. Dieser Mann scheint es jedoch auf eine Schlägerei anzulegen. Mühevoll beherrscht Severus sich, seine Kiefern fest aufeinandergedrückt.
    "Den Gefallen werde ich dir nicht tun, Junge..."

  • "So siehst du auch aus.. zu feige um zu kämpfen. Was kann man sich schon von einem Berittenen erwarten. Du bist doch einer, nicht wahr? Welchen anderen Grund hättest du schon mich für die Ala anzuwerben.
    Zu feige um Mann gegen Mann zu kämpfen.. Du brauchst wahrscheinlich ein Ross zwischen deinen Schenkeln um dich überhaupt als Mann fühlen zu können. Na, habe ich recht oder habe ich recht?"

  • Das ist zu viel. Das geht einen Schritt zu weit. Den Mut der Ala anzuzweifeln, das geht über sämtliche Prinzipien und Grenzen von Severus hinaus. Der Wein tut sein Übriges.


    Die Knöchel seiner geballten Faust treffen gezielt auf die Zähne seines Gegenübers.

  • Dieser Schwachkopf schlug mir mit voller Wucht auf meinen Mund. Ich taumelte nach hinten und fiel zu Boden. Wütend rappelte ich mich hoch und spuckte Blut. Mit der Zunge tastete ich meine Zähne ab.. Schienen alle noch da zu sein.


    "Schlägst du immer auf unvorbereitete Gegner ein? Ach nein, ich vergaß, du läßt sie ja lieber von deinem Gaul unter die Hufe nehmen.."

  • Komplett überrascht spürt Severus plötzlich den Kopf des Fremden an seiner Seite und die auf ihn einprügelnden Fäuste. Ist dieser Mensch denn lebensmüde? Aus der Überraschung heraus kassiert er zunächst einige schmerzhafte schläge, vor allem in seinen Bauch, so dass ihm kurz die Luft weg bleibt. Er taumelt und fällt zu Boden.


    Wutentbrannt reagiert er nun endlich und schläft dem Fremden mit voller Kraft und geballter Faust ins Gesicht.

  • Ah, endlich.. Blut tropfte aus einer Wunde ober meinem Auge, wie benommen fiel ich gegen die Theke und hielt mich dort mit einiger Mühe fest. Das einzige Problem jetzt würde es sein, wieder lebend aus dieser Taverne rauszukommen.


    Mir brummte der Schädel... Kein Wort brachte ich mehr über meine Lippen, ich würde mich darauf verlassen müssen, daß dieser Fremde keine Lust mehr hatte mich weiter zu verprügeln.

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