• Sein Onkel war vor seiner Versetzung äußerst großzügig zu ihm gewesen und hatte ihm ein kleines Häuschen besorgt, da er nun nicht mehr in der Castra leben konnte. Es war nicht groß, reichte aber durchaus zum Leben und sogar bei Bedarf für eine kleine Familie. Da er sich von seinem Gehalt nur bedingt so etwas leisten konnte, war er seinem Onkel sehr dankbar für dessen Geste und Einsatz. Wie für so vieles andere auch.
    Auch die Einrichtung hatte er ihm bezuschusst und so besaß er nun eine bescheidene aber dennoch durchaus sich sehen lassen könnende Einrichtung, mit der man auch mal Gäste empfangen konnte.


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    Ad Marcus Artorius Celer

    Casa Artoria
    ~~~
    Provincia Italia
    ~~~
    Mantua


    ____________________________________________


    Salve, mein Neffe,



    nach vielen anstrengenden Tagen der Reise bin ich endlich in Ägypten angekommen und stehe kurz davor, das Kommando über die Legio XXII zu übernehmen. Es ist ein fremdartiges Land hier und die Hitze macht uns noch allen zu schaffen, aber im Grunde geht es uns gut und ich blicke als Kommandant der Legion einer großartigen Zukunft entgegen.


    Ich hoffe doch, dass Du Dich in Deiner neuen Bleibe eingelebt hast und dass Du Nachsicht hast ob meiner plötzlich anmutenden Abreise. Es mag mit Sicherheit alles sehr hektisch und schnell gewesen sein, doch so musste es auch sein. Schließlich wartete eine ganze Legion auf mich.


    Sollte es Dir jemals an etwas mangeln, Celer, oder solltest du Hilfe benötigen, so lasse es mich wissen. Du weißt, ich bin Dein Onkel und wir wenigen Artorier, welche wir sind, müssen deshalb umso mehr zusammenhalten. Und wenn ich schon von Artoriern rede: Ich hatte schon Kontakt zu Graeceius. Er ist in guter Verfassung, gewiss würde er sich über einen Brief von Dir freuen.


    Mögen die Götter Dich jederzeit beschützen!



    Servius Artorius Reatinus



  • Als er erschöpft von der Arbeit kam, erwartete ihn dankenswerter Weise bereits ein Brief von seinem Onkel. Obwohl er eigentlich müde war und sogar hungrig, stürzte er sich doch zunächst auf diesen. Begierig las er die Zeilen und griff wenig später nach seinem eigenen Schreibzeug um eine entsprechende Antwort aufzusetzen. Nachdenklich stellte er dabei fest, dass er wohl, um standesgemäß zu sein, noch einiges sich würde anschaffen müssen.


    Ad Servius Artorius Reatinus
    Praefectus Legionis
    Legio XXII Daiotariana
    Nikopolis
    Aegyptus



    Freundliche und ergebene Grüße Dir, werter Onkel,


    ich freue mich von Dir in diesen Stunden zu hören und noch mehr darüber, dass Du augenscheinlich gesund an Deinem Bestimmungsort angekommen bist. Ich bedauere sehr, dass wir nicht mehr die adäquate Gelegenheit hatten und ausgiebig zu verabschieden, hoffe aber in naher Zukunft die Möglichkeit zu erlangen Dich für eine Weile zu besuchen. Aktuell aber ist die Arbeit hier noch immer sehr reichhaltig und wir sind auch weiterhin in der Curia unterbesetzt. Dennoch freut es mich um so mehr, Dir mitteilen zu können, dass ich gerade vor wenigen Tagen zum Magistratus der Curia Mantua gewählt wurde und somit ein weiterer Schritt in meiner zuvilen Karriere getan ist.


    Ich weiß, Du wünscht Dir noch immer, dass ich den militärischen Weg einschlage und vielleicht werde ich dies tatsächlich eines Tages noch tun, doch aktuell bin ich es hier so und mit den weiteren Dingen zufrieden. Nur die Arbeit dürfte langsam etwas weniger werden, denn es bleibt doch kaum einmal Zeit sich um private Dinge zu kümmern, wie Du ja sicher noch aus der Vergangenheit weißt. Allerdings hat dies auch den Vorteil, dass ich mich hier in meinem neuen Heim - für das ich Dir noch immer zutiefst dankbar bin - nicht zu einsam vorkomme. Jedoch muss ich wohl oder übel erwähnen, dass es auch den Nachteil hat, dass dieses derzeit aussieht wie ein Schlachtfeld. Ich sollte mir wohl mindestens einen Sklaven zulegen, auch wegen der Standesmäßigkeit, doch werde ich hier momentan wohl nicht sonderlich fündig und hinzu kommt, dass ich mir einen vom Markt aktuell nicht leisten kann. Vielleicht reise ich aber demnächst mal nach Rom, es gibt dort einige Dinge zu klären bezüglich der Stadt und ich habe neue Aufgaben zugeteilt bekommen, weshalb ich da einmal schauen werde, wie die Preise so auf dem Markt sind. Am Liebsten wäre mir natürlich jemand, der Lesen und Schreiben kann, einfach um mir auch ein wenig so zur Hand zu gehen, aber man sollte bekanntlich nicht zu viel verlangen.


    Mittel- bis langfristig möchte ich auch das Thema Familienplanung gerne angehen, doch auch hier bleibt das Zeitproblem wohl bestehen. Wie sieht es da mit Dir aus? Als Praefectus darfst Du das doch meines Wissens schon lange. Keine Pläne für Nachwuchs und Erhalt der Gens? So ein kleiner Großcousin oder eine kleine Großcousine fände ich persönlich durchaus nett. Andererseits fände ich den Großneffen oder die Großnichte für Dich auch sehr gut.


    Wenn sich hier alles so entwickelt, wie ich es mir wünsche, werde ich vielleicht auch bei den nächsten Möglichkeiten für ein weiteres Amt kandidieren. Ausserdem möchte ich gerne den Ordo wieder mit Leben befüllen, hier ist seit der Seuche keine wirkliche Aktion mehr geschehen. Ich will einmal sehen, ob mein Patron demnächst wieder Zeit für mich hat und vielleicht kann die Legio bei der ein oder anderen Wiederbelebung von
    Mantua etwas beisteuern, alles weitere wird aber Aufgabe der Curia bleiben.


    Es ist spät und ich werde den Brief hiermit beschließen. Ich hoffe, dass Du wohlauf bist und die Götter so gnädig sind und ein schützendes Auge auf Dich werfen.


    Grüß mir den Verwandten und schelt ihn von mir, denn bis heute habe ich keine Antwort auf mein Schreiben bekommen. ;)


    Vale bene
    Marcus Artorius Celer


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    Ad Marcus Artorius Celer

    Provincia Italia
    ~~~
    Mantua
    ~~~
    Casa Artoria


    ____________________________________________


    Salve, lieber Celer,



    sehr erfreut habe ich Deine letzten Zeilen gelesen. Es tut gut, wieder etwas von Dir zu lesen und zu sehen, dass es Dir gut geht.
    Auch freut es mich zu lesen, dass es in Mantua bergauf geht. Ja, die Seuche hat schrecklich gewütet ein ein heilloses Chaos hinterlassen. Zu viele gute Männer sind gestorben. Doch wir sind nun übrig geblieben und der Familie geht es noch gut. Das ist, was zählt. Ich hoffe doch sehr, man wird in Mantua Deinen Einsatz zu schätzen wissen, welcher der Stadt dazu verhilft, zu ihrer einstigen Größe zurückzukommen. Ich bin mir sicher, dass ihr die Stadt wieder aufbauen werdet.


    Ich denke, die Stadt würde unter Dir als Duumvir schnell zu ihrer einstigen Größe zurückfinden. Du, Celer, bist ein fähiger und dynamischer junger Mann. Wenn jemand der Aufgabe gewachsen ist, die Stadt in dieser schweren Zeit zu führen, dann bist Du das! Du hast nicht nur Ursus und Mich, sondern auch dein Können, welches du präsentieren kannst und schon zur Genüge gezeigt hast. Also trau Dich und greife nach dem Ruhm, der Dir zusteht! Ergreife die Chance, die sich Dir bietet und lasse sie zu, dass sie an Dir vorbeizieht! Merke Dir das gut, niemand ist mit Bescheidenheit groß herausgekommen.
    Außerdem ist es für Dich ohnehin schwierig, nach Ägypten zu kommen. Ich kann verstehen, wenn Du für die weite Reise nicht alles stehen und liegen lassen kannst. Ich hätte es auch nicht so gemacht.


    Was Deinen Sklaven betrifft, so würde ich ihn mit etwas beauftragen, was er besonders gut kann. Was kann er denn? Warum gibst Du ihm nicht einfach unterschiedliche Aufgaben und erforschst dann sein Können dabei? Vielleicht wird sich ja die ein oder andere Sache ergeben. Bedenke, wenn Du schon einen Sklaven hast, dann setze ihn auch ein!
    Ich wünsche Dir auch viel Erfolg mit deinem Geschäft. Wenn Du Unterstützung brauchst, so lasse es mich wissen. Ich helfe immer gerne aus. Denn vergiss nicht, wir sind eine kleine, aber zusammenhaltende Familie.


    Die Einsamkeit hat mir auch lange zu schaffen gemacht. Doch man muss zwangsweise unter die Leute, um nicht einsam zu bleiben. Ich weiß, es ist nicht einfach und man muss überhaupt die richtigen Leute kennenlernen. Doch sieh es auch als eine Chance, Kontakte zu knüpfen. Denn es zählt nichts mehr als der ein oder andere richtige Freund, auf den man sich verlassen kann.


    Hier in Ägypten gibt es nichts Neues. Ich führe die Legion und gehe alltäglichen Präfekten-Aufgaben nach. Es macht Spaß, ein eigenes Kommando zu führen und die Ehre ist groß, hierher gerufen worden zu sein. Der Stab hat mich schnell akzeptiert. Vielleicht, weil ich "von ganz unten" komme.
    Außerdem ist Artorius Severus hierher gekommen. Es wäre bestimmt gut, wenn Ihr Beiden nach der langen Zeit auch wieder in Kontakt tretet.



    Nun gut, Celer. Langsam wird der Platz auf der Schriftrolle knapp. Mögen Die Götter Dich jederzeit beschützen.


    Servius Artorius Reatinus



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