Der ideale Begleiter

  • Von der Casa Quintillia kommend bahnte sie sich an Neros Seite einen Weg durch die Menschenmassen. Sie ächzte schon bald unter dem schweren Mantel und hätte ihn zu gerne abgelegt, doch das ging hier im dichten Gewühl ganz und gar nicht. Sonst besaß sie nämlich wegen der vielen Diebe im nächsten Moment keinen Reisemantel mehr. Sontje riss sich wie so oft zusammen und machte gute Miene. "Ist das wieder total eng hier! Haben die vielen Leute nichts anderes zu tun als einzukaufen? Brauchst du denn etwas für dich, Nero??"


    Sie sah wie edel die Gewänder der reichen Frauen waren und sich figurbetonend an deren schlanken Körper schmiegten. Für sich selbst hatte sie so etwas noch nicht gekauft, da sie fand, dass ihr diese feinen Stoffe niemals stehen würden. Die ehemalige Germanin war zu sehr an die heimische Kleidung gewöhnt und vertraute auf robuste Kleidung. Sontje drehte den Kopf nach einer brünetten Frau, die ein Kleidungsstück mit einem ziemlich gewagten tiefen Ausschnitt trug und in nächster Nähe an ihnen vorbeiging. "Huiuiuiui... das war eine genußvolle Perspektive.." kommentierte sie."Oh Nero, schau mal da..." Mit dem Kopf nickte sie zu einem Stand hinüber, dessen Händler grob sowie fein gewebte Stoffe anpries. Sie löste ihre Hand aus der von Nero und berührte einen Stoff, der um Nuancen heller war als ihr Mantel. "Was meinst? Ich kann ein bisschen schneidern und nähen. Welche Farbe soll ich nehmen?"

  • Zusammen mit Vera schlenderte er durch die Stadt, bis die Menschenmassen anwuchsen. Es war schon verrückt, dass gerade jetzt, zur heißesten Zeit des Tages, so viele Menschen unterwegs waren. Aber so war es eben in der Großstadt, verrückt. Ganz anders war es da in seinem Städtchen in der Provinz. Ruhiger und vor allem leerer. "Scheinbar nicht. Was sollen sie auch anderes tun als Geld auszugeben? Für mich brauch ich eigentlich nichts.", antwortete er ihr. Er selbst hatte genug Kleider und dergleichen, als dass er sich hätte noch mehr kaufen müssen. Sie konnte ruhig auf seine Kosten einkaufen, wie sie wollte, dass machte ihm mehr Spaß, als wenn er das Geld nur für sich ausgab.
    Als die Frau mit dem tiefen Ausschnitt, die übrigens mehr als ansehnlich war, vorrüberging, begutachtete er sie genau und war ganz hin und weg von ihren Rundungen. Ob Vera auch so etwas stehen würde?
    "Oh ja.", meinte er noch immer in Gedanken bei der Frau und dem Kleid.
    Als sie dann zielstrebig auf einen Stoffstand zuging, schüttelte er den Kopf. Er hatte angenommen sie wollte einen Mantel, keinen Stoff.
    "Warum kaufst du dir nicht gleich einen Mantel? Dann musst du dir wenigstens keine Mühe machen dir einen selbst zu schneidern."

  • Sie hatte die Frau mit dem gewagten Ausschnitt schon längst wieder vergessen und bemerkte nichts, wie Nero sich seine Gedanken dazu machte. "Weil man mit selbst eingekauften Stoff über die Farbe und den Schnitt sowie das spätere Aussehen entscheiden kann. Zudem ist es billiger als fertige Kleidung." entgegnete Sontje und musterte die ausliegenden Stoffe. Oh, sie errinnerte sich gut an die ersten Schneiderversuche und daraus entstandenen Kreationen, die sie bisher niemandem gezeigt hatte. Das gesamte Schneidermaterial und Zubehör hatte sie in Mogontiacum zurückgelassen. "Dafür hat man gut zu tun.. jede Menge Arbeit. Bei meiner Mutter daheim dauern die Winter immer sehr lange. Ich war froh, dass ich mich mit irgendetwas beschäftigen konnte, was die Zeit rumkriegte." Sie strich die nervige Strähne, die immer noch nicht abgeschnitten hatte, hinters Ohr zurück. "Wenn du für dich nichts brauchst.. wo kaufst du denn immer deine Kleider ein? Zeig mir doch mal den Händler deines Vertrauens."

  • "Na wenn du meinst. Es sind deine Fingerchen, die du dir wund arbeiten willst." Instinktiv schielte er auf ihre Hände. Sie waren zart, dennoch schien ihnen Arbeit kein Fremdwort zu sein. Schade eigentlich, denn es war ein Makel an ihr, die fast schon perfekt schien. Er akzeptierte es, schließlich gab sie ihm, was er wollte und ganz nebenbei war da vielleicht doch ein Fünkchen Liebe.
    Als sie vom Winter anfing musste er einfach lachen. Im Kopf war sie wohl immer noch in Germanien, wo man eingeschneit wurde. Hier war so etwas undenkbar."Winter wirst du hier nicht erleben. Hier scheint die Sonne, meistens jedenfalls. Du kannst also ganzjährig dein Haus verlassen". Sicher, etwas spitz war das schon von ihm, aber sie würde schon drüber wegkommen.
    "Ich kaufe sie nicht, ich lasse sie mir in Massilia beim Schneider meines Vertrauens passgenau auf den Leib schneidern. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Tuniken wie Säcke an Körper hängen.", erklärte er ihr grinsend. Für einen Menschen wie ihn, der immer gut gekleidet war, war das natürlich eine Selbstverständlichkeit. Er mochte sich gar nicht ausmalen, wie schwer es sein musste eine passende Tunika zu finden, wenn man eine brauchte. Glücklicherweise hatte er da seinen Schneider.

  • "Ach, Schatz, freiwillig arbeite ich nicht meine Finger wund. Tja.. ich gebs zu. Ich muss derzeit noch auf mein Geld schauen, dass ich nicht allzuviel davon ausgebe." erwiderte sie und stimmte in sein Lachen ein. "Ich werde ja sehen, wie der hiesige Winter sich zu gestalten pflegt." Dass er einen Schneider seines Vertrauens hatte, passte ziemlich gut zu dem, was sie bisher von ihm erfahren hatte. "Tuniken sind Säcke! Was meinst du, warum die Frauen hierzulande ständig nach dem bestsitzenden Stück suchen? Bisher habe ich noch nicht gesehen, dass ein schönes Kleid zweimal getragen wird. Das ist totale Stoffverschwendung." Sie ging weiter und gelangte an einem Stand, der Kleidung anbot, von welcher man nicht erkennen konnte für welches Geschlecht sie bestimmt war. "Was meinst du dazu? Braun mit gelb?" Sie deutete auf ein Kleidungsstück, welches so weit hinten auf der Auslage lag, dass sie nicht ran kam. Ein Mantel. "Oder in einer anderen Farbe? Rot? Blau?"

  • Sie hatte also nicht allzu viel Geld, das war gut, denn so konnte er sie mit Gescheken nur so überschütten und sie würde es ihm auch angemessen vergüten. Liebe lies sich zwar nicht kaufen, aber Treue und Abhängigkeit."Aber nicht doch heute, schließlich will ich dir ja etwas spendieren." Seinetwegen hätte sie sich ruhig einen Mantel und mehr kaufen können.
    "Die die schöne Kleider tragen können es sich eben leisten ständig neue Kleider zu kaufen.", erklärte er ihr dann noch. Wer es sich leisten konnte, der kleidete sich eben schön.
    "Blau. Das passt dann zu deinen Augen.", meinte er und griff nach einem der blauen Stoffe und fühlte die Qualität. Er war nicht nur schön von der Farbe und der Verarbeitung, er fühlte sich auch noch gut an.

  • "Zu meinen Augen? Da hast du recht! Blau ist sowieso meine Lieblingsfarbe. Ich habe gehört, dass Blau eine teure Farbe ist, weil es wenige blaue Pflanzen zum Stoffe färben gibt." gestand sie ein und nickte dem wartenden Händler zu, ihnen das gute Stück zu reichen. Ein weiterer Mann, wahrscheinlich sein Verkaufshelfer, trat dazu und nahm den Stoff von seinem Vorgesetzten, um ihn diesen dann um ihre Schultern zu legen. Puh, jetzt hatte sie zwei Mäntel auf ihren Schultern liegen. Trotzdem liess sie sich nichts anmerken und knotete die Riemen unterm Kinn zusammen. Ihre Arme verschwanden unterm Stoff und sie drehte sich einmal um die eigenen Achse. "Und? Wie schaut's aus? Vielleicht eine Nummer kleiner?" Vielleicht fanden sie eine Weberei, die ein schönes Muster entlang den Rändern sticken konnte. "Ich könnte mir noch eine Stickerei vorstellen... ein heulender Wolf?" Wie sie jetzt auf den Wolf kam, war ihr schnurz. Dabei war sie dem Wappen der Duccier in der duccischen Casa in Mogantiacum tagtäglich begegnet. "Oder lieber ein passendes Kleidungsstück dazu?" Langsam kam sie in Fahrt.. oder besser gesagt in Einkaufslaune.

  • Welch Zufall. Wieder hatten sie etwas gemeinsam, diesesmal die Leblingsfarbe."Deine also auch? Welch Zufall. Und ja, es ist eine teure Farbe, aber solange sie gut aussieht sollte man den Preis auch zahlen." Sicher war es auch eine teuere Farbe, aber ein Preis den er gerne zahlte, schließlich war es eine besondere Farbe.
    Amüsiert sah er ihr zu, wie sie sich mit Stoff eineiwickelte. Eng und figurbetont. Als sie fragte, ob es noch enger sein sollte, schüttelte er mit dem Kopf. Noch enger und es sähe schon wieder zu extrem aus.
    "Nein, es passt so.", meinte er und stellte sich das Gesamtwerk schon vor. Ein gut gekleidetes, hübsches Liebchen an seiner Seite.
    "Ein Wolf? Ein edles Tier. Eine gute Wahl.", stimmte er ihrem Vorhaben zu. Die Stickerei würde das Kleidungsstück sicher noch mehr zum Blickfang machen. Jetzt brauchte sie nur noch etwas zum Anziehen, das perfekt dazu passte.
    "Nur zu.", meinte er grinsend. noch war der eldbeutel voll und schwer, da musste man doch einfach Geld ausgeben.

  • Dass sie schon wieder etwas Gemeinsames gefunden hatten, fiel ihr dieses Mal gar nicht auf. Sie war zu beschäftigt damit für Nero gut auszusehen und die richtige Mantelgröße zu finden. "Gut." Sie löste die Riemen und winkte dem Verkaufshelfer ihr das gute Stück abzunehmen, was er dann auch tat, um schliesslich abwartend dazustehen. "Ja, wenn dir der Wolf gefällt... dann nehme ich den Mantel."


    Der Händler lobte sie für die Wahl und nannte den Preis. "Uiuiui..." entfuhr es ihr. Ein ziemlich gepfefferter Preis. "Nero, du sagtest doch, du lädst mich ein. Bleibst du bei deinem Wort?" flüsterte Sontje in Neros Ohr und schenkte ihm gratis ihr süßestes Lächeln. Ohne sich umzusehen, schlenderte sie zum nächsten Stand weiter, wo sie weitere schöne Kleidungsstücke in den unterschiedlichsten Blautönen entdeckt hatte. Sie nahm verschiedene Modelle und verschwand mit einer um viele Jahre älteren Frau, die sich diesmal als die Frau des Standinhabers entpuppte, hinter einem Vorhang. Sie hatte ein ähnlich gewagtes Teil mit tiefem Auschnitt ausgesucht, welches die Frau getragen hatte, die ihnen ganz zum Anfang ihres Bummels begegnet war. Die junge Germanin bat die Frau Nero zu holen und zu ihr hinter den Vorhang zu kommen. Ziemlich nervös und unsicher wartete sie auf Nero und strich wieder einmal die nervige blonde Strähne hinters Ohr.

  • Sie nahm das Stück, gut. Nun hatte er zu tun, was ein Mann an der Seite einer Frau, die sich im Kaufrausch befand, immer zu tun hatte. Er zückte den Geldbeutel, der kurz darauf zu bluten hatte.
    Auch ohne ihre Frage und ihr süßes Lächeln hätte er gezahlt, aber so tat er es noch viel lieber, er war sogar etwas gekränkt, als sie sein Wort in Frage stellte. "Natürlich. Mein Wort gilt, schließlich bin ich ein Mann von Ehre.", beschwerte er sich und setzte einen strengen Blick auf, der sogleich einem Lächeln wich. ihr würde er nicht böse sein. Grade wollte er zahlen, da war sie auch schon wieder beim nächsten Stand. Kopfschüttelnd zahlte er den Preis und nahm den Stoff entgegen und schlenderte ebenfalls weiter. Sontje war da jedoch schon wieder beim anprobieren eines Kleidungsstückes. Auf die Aufforderung der Verkäuferin hin drückte er der das eben gekaufte Stück in die Hände und trat ebenfalls hinter den Vorhang, nur um große Augen zu machen. Sie sah umwerfend und anziehend aus. Sie machte ihn gleich wieder heiß auf mehr. Ihm blieb der Mund offen stehen bei dem Anblick den er auf ihren Ausschnitt hatte. "Wer bist du und was hast du mit Sontje gemacht?", fragte er bedröppelt. "Du siehst traumhaft aus."

  • Sie verstand seine Frage nicht, dann aber fiel doch noch die Münze. So leicht war es ihn zu beeindrucken? "Mein Liebster, habe keine Angst. Das bin immer noch ich." entgegnete sie sehr geschmeichelt und fügte einen liebreizenden Augenaufschlag hinzu. Hinter dem Vorhang waren sie so gut wie ungestört. Und wenn sie den Lärm ringsum ausblendete, so konnte sie sich vorstellen, mit Nero alleine zu sein. "Ich gefalle dir? Das ist wundervoll! Danke!" Somit war klar, dass sie das gewählte Kleid so oder so nehmen musste, so ungewohnt es auch zu tragen war und ihre schlanke Figur betonte. Sie näherte sich ihm mit einem Schritt und legte ihre Arme um seine Schultern. [SIZE=7]"Hilfst du mir beim Ausziehen?"[/SIZE] flüsterte sie in sein Ohr. Die anderen ausgewählten Kleider waren noch nicht anprobiert.. aber sie hatten ja Zeit. Für sie beide. Um die Beziehung zueinander zu vertiefen... noch besser, um sich näher zu kommen.

  • Ja, es war einfach ihn zu beeindrucken. Dafür reichte schon eine hübsche Frau und die war sie allemal und nun noch umso mehr.
    Dann entlockte sie ihm ein breites Grinsen. Natürlich würde er ihr helfen meim ausziehen. Wer hätte in seiner Situation schon nein gesagt, vor allem wenn weitere wunderschöne Teile ihres Körpers zum Vorschein kamen, die er bereits ausgiebig erkundet und genossen hatte. Langsam umschlang er sie also mit seinen Armen und küsste sie, während er ihr das Kleid von den Schultern zog. "Aber natürlich doch... immer.", hauchte er ihr ins Gesicht, während er sich ganz langsam wieder von ihr löste. Sie waren ungestört und das wollte er auch voll auskosten.

  • Die Fibel löste sich und der Stoff rauschte zu Boden. "Danke!" Sontje bückte sich nach dem Kleid. Sie tauschte das Kleid gegen ein anderes aus und zog es ganz langsam an. Von draußen fragte die Frau des Standinhabers ob, alles in Ordnung wäre und ob sie Hilfe brauchte. "Nein nein, alles in Ordnung. Ich komme klar." versicherte Sontje eilig und präsentierte sich einmal um die eigene Achse drehend ihrem Geliebten. Es war eine Tunika aus Leinen mit langen Ärmeln, die von Spangen zusammengehalten wurde sowie Raffung unter Brust und Taille aufwies. Dazu gehörte ein Gürtel, er betonte trotz der Menge an Stoff ihre Taille. "Dazu noch eine ganz leichten Umhang aus Leinen.. was meinst du?"

  • Zu seiner Enttäuschung war der schöne Anblick rasch wieder verhüllt in einem anderen Kleidungsstück. Und dieses stand ihr in seinen Augen nicht wirklich, weshalb er den Kopf schüttelte."Mmmh, nein. Ich finde das passt nicht zu dir. Es ist zu viel.", beurteilte er das Kleidungsstück und deutete auf ein anderes, welches er vorhin schon in den Blick genommen hatte. Ihm gefiel es und er war schon gespannt, wie es an der Frau aussah. "Probier mal das da.", forderte er sie erwartungsvoll auf. Nur zu gerne half er ihr wieder aus der Tunika und hatte sogar wieder Zeit für eine zärtliche Berührung.

  • Ihm gefiel es nicht. Das war ihr vollkommen recht. "Bin schon dabei..." erwiderte Sontje und löste die Fibeln. "Schön, das du hier bist." Sie gab ihm einen Kuß. "Und während ich mich umziehe und du mir zuguckst.. sage mir, was an diesem Kleidungsstück besonders ist?" Sie brauchte ein Weilchen und präsentierte sich ihm. Inzwischen war ihr warm geworden und ihre Haare waren durch die viele Umzieherei bestimmt ganz unordentlich geworden. Sontje strich sich über die Haare und hoffte, dass es nun besser war. "Nehmen wir es? Ich finde meine calceus passen nicht dazu."

  • Er überlegte kurz, was denn für das gute Stück sprach, dann wusste er es."Es bringt auf gekonnte Weise deine wunderbare Figur zum Ausdruck, zudem harmoniert die Farbe mit deinem wunderbaren Haar. Es ist quasi das perfekte Kleidungsstück für dich und sofern er passt ist es bereits gekauft.", pries er das Kleidungsstück, welches er für sie ins Auge gefasst hatte. Er war sich sicher, dass das das richtige Kleidungsstück war. Und seine Meinung wurde bestätigt, als er sie sah, es passte einfach wie die Faust aufs Auge, nur die Frisur saß nicht richtig. Auch er half ihr dabei und strich ihr ihre lästige Lieblingshaarsträhne aus dem Gesicht.
    "Wir nehmen es. Dann kaufen wir dir eben Neue.", meinte er schlicht zum Thema Schuhwerk. Geld spielte heute keine Rolle, erst wenn er irgendwann kassensturz machte und feststellte, wie viel er an jenem tag ausgegeben hatte.

  • Nero fand die passenden Worte zum dritten Kleid. Sontje sah an sich herunter und konnte nicht anders als zustimmen. "Das hast du schön gesagt. Gut, dann nehmen wir es. Und das erste Kleid, ja? Ohh.. neue Schuhe gibt es auch? Weißt du schon, wo wir da hin müssen? Vor lauter Mäntel und Kleider habe ich keine calceus-Händler gesehen." freute sich Sontje aufgeregt und ihre Kaufrauschlaune stieg. Er half ihr mit den Haaren und widmete sich ihrer Strähne. Sie wollte sich umziehen und zögerte ob des spontanen Gedankens, ob sie es gleich anlassen sollte. Nein, ein anderes Mal! Das war kein Einkaufs-Kleid. Das war ein Ausgeh-Kleid! Deshalb zog sie es wieder aus und schlüpfte in die Kleidung, die sie seit Beginn des Einkaufsbummels trug. Sie gab Nero einen langen Kuss und zog den Vorhang zurück. Die Frau des Standinhabers eilte ihnen lächelnd entgegen. Sontje teilte ihr ihre Wahl mit und bekam alles eingepackt. Nun hatte sie einen Mantel und zwei schicke Kleider, dazu fehlte noch das passende Schuhwerk. Ihre Hand wanderte in die von Nero, als sie wieder an den Ständen vorbei schlenderten. Der schwere Reisemantel wärmte sie, da gerade ein kalter Wind durch die Straßen zog. "Einkaufen macht hungrig. Möchtest du mit mir essen gehen?"

  • "Wir nehmen was du willst. Und was dein Schuhwerk betrifft: Ich denke auf dem Weg werden wir schon noch einen Händler auf dem Weg finden." Dann ging es auch schon weiter und es oblag ihm die Einkäufe zu schleppen. "Hätt ich nur nen Sklaven mitgenommen.", jammerte er fast schon, als er dann neben ihr, mit den gesamten Einkäufen im Arm, weiterging. Er bereute es wirklich seinen persönlichen Sklaven, den er schließlich extra mit nach Rom mitgenommen hatte, jetzt nicht an seiner Seite zu wissen, so durfte nämlich er jetzt schleppen. Glücklicherweise hatte er nicht lange Zeit sich in Selbstmitleid zu üben, denn Sontje konfronierte ihn bereits mit dem nächsten Wunsch, denn sie wollte essen gehen. "Warum nicht. Wenn du es wünschst.", meinte er nur. Etwas Appetit hatte er und wenn sie wollte, dann würde er auch dafür Geld bezahlen. Und wie der Zufall wollte befand sich gleich in einer Seitengasse ein hübsches kleines Wirtshaus, welches förmlich zum Einkehren einlud. "Da drüben?", schlug er vor und nickte in Richtung des Gebäudes, die Hände waren schließlich beschäftigt.

  • Sie bekam die Kleider, welche sie ausgesucht hatte, darunter das Kleid, welches ihm so gut gefallen hatte. Ihr erstes Ausgeh-Kleid. "ja, wir werden einen finden. Es gibt nicht nur diesen Markt. Es gibt mehrere Märkte, das habe ich schon rausgefunden." Sie stupste seine Rippen an, als er zu jammern begann, weil er ihre Einkäufe tragen musste. Von selbst unterliess sie es ihn zu fragen, ob sie ihm einen Beutel abnehmen sollte. "Gut, gehen wir fein Essen! Du mußt dich schließlich ganz dringend stärken!" neckte sie ihn mit einem verführerischen Augenaufschlag. "Schniekes Häuschen! Warum sind solche Tavernen fast immer nur in Seitengassen zu finden? Übernimmst du das Reden?" wunderte sich Sontje. Den immer plaudernden Mund endlich zuklappend, überliess sie es ihm einen Tisch zu finden und nippte asbald an einem überaus fruchtig-süßen Apfelsaft. "Sehr lecker! Was soll ich nehmen? Oder was nimmst du? Dann probiere ich mal..." meldete sich Sontje zu Wort.

  • Bezüglich des Schuhwerkes nicte er nur. Rom war riesig und die Händler zahlreich. Irgendwann würde man zwangsläufig über einen stolpern müssen. Früher oder später, aber zunächst hieß es sich zu stärken, wie sie schon ganz richtig erkannt hatte.
    "Es gibt auch welche, die nicht in den Nebenstraßen zu finden sind, aber die sind überteuert und meist überfüllt.
    Und gerne bestell ich für dich. Sag mir nur was."
    Wenig später saß er schon mit ihr am Tisch und trank einen ziemlich schweren Wein, wie so oft unverdünnt. So schnell wurde er zum Glück auch nicht betrunken. "Brot, Käse, Oliven und Feigen. Ja, genau das.", verkündete er dann. Das würde er sich bestellen, genau das richtige für ein schön leichtes Mahl. So würde er auch nicht träge werden.

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