Auf der Suche nach dem "richtigen" Zimmer

  • Wir standen immernoch im Gang vor Agrippas Cubiculum und ich sah von Axillas unglaublich zarten Händen zu ihrem so vertrauten und dennoch so seltsam interessanten Gesicht ... irgendetwas stimmte hier nicht so eigenartig hatte ich mich noch nie gefühlt ...

  • Axilla dachte sich nichts dabei, als Imperiosus sie an der Hand griff und nach draußen führte. Sie dachte sich auch immer noch nichts dabei, als sie schließlich draußen standen und er sie immer noch hielt. Sie war nur froh, aus dem Zimmer zu sein, auch wenn das eingebildete Kribbeln noch immer über ihren ganzen Körper lief und sie sich kurz schütteln musste. Erst, als sie Imperiosus loslassen wollte – irgendwie war es doch ein wenig albern, im Flur zu stehen und Händchen zu halten – da merkte sie, dass er irgendwas hatte. Er guckte sie auch ein bisschen komisch an, wobei Axilla das darauf schob, dass sie sich doch ein wenig abweisend gegenüber Agrippa verhalten hatte.
    “Tut mir leid, ich hoffe, dein Cousin ist nicht allzu böse auf mich. Aber... Läuse? Wusstest du das? Ich meine... ich hoffe, er kriegt die wieder los“, plapperte sie fröhlich drauf los in der Hoffnung, damit seinen fragenden Gesichtsausdruck zu eliminieren.

  • Ich grinste, die Läuse ... die beiden würden wohl einige Startschwierigkeiten haben ... was mir recht egal war wozu musste Axilla schließlich meine Familie mögen ... ich konnte die meisten ja selbst nicht leiden ...


    "Ach mach dir deswegen keine Sorgen, der Junge wird sich im Tempeldienst sicher schnell verändern, wer weiß vielleicht wird das ja ein neuer Trend unter den Gottesdienern!? ... Axilla, ich ..... am besten gehen wir gleich nach oben da sind ohnehin die schöneren Räume!"


    Als hätte ich garnicht bemerkt das ich ihre Hand gehalten hatte lies ich sie los und ging Richtung Atrium, was war nur heute wieder mit mir los, nach einem Becher Wein war ich zuvor noch nie so verwirrt gewesen ...

  • “Läuse als Trend?“ fragte Axilla etwas überfordert nach. “Ich kann mir jetzt wirklich nicht vorstellen, dass sich irgendjemand absichtlich mit Ungeziefer ansteckt.“ Wobei andererseits gab es schon sehr seltsame Kulte. Die Priester der Kybele entmannten sich in einem Ritual selbst, wenn sie in die Priesterschaft aufgenommen wurden, und trugen anschließend so fließende Gewänder, dass sie eher wie Frauen aussahen. Vielleicht gab es da auch irgendeinen Kult, der juckende Blutsauger auf der Haut für die Offenbarung eines Gottes hielten.
    Dennoch widersprach es Axillas natürlichem Bedürfnis nach Hygiene, sich das auch nur vorzustellen.


    Der Einladung, sich die anderen Räume anzuschauen, folgte Axilla aber auch sogleich. Auch wenn Imperiosus irgendwie ein bisschen durcheinander erschien. Jetzt hatte er dann doch wieder ihre Hand losgelassen und ging vor, und sie folgte ihm sogleich. “Wir finden bestimmt ein schönes Zimmer.“

  • "Da bin ich mir auch ganz sicher, immerhin habe ich die ganze Casa aufräumen lassen ... was natürlich sowieso längst mal wieder überfällig war ... ein so großes Haus für nur ein paar wenige Popeier ist einfach zu viel!"


    Aber vielleicht würde sich das ja schon bald ändern ... ??? ... wir bogen in den nächsten Flur ein und standen nun vor meinem eigenen Cubiculum ... am liebsten wäre mir Axilla würde das Cubiculum gleich gegenüber nehmen, weshalb es natürlich auch besonders ausführlich eingerichtet und dekoriert worden war ...


    "Das hier ist mein Cubiculum und gleich hier ist noch ein weiteres das mir sehr gut gefällt vielleicht sehen wir uns das gleich als erstes an!?"


    Ich kam mir vor wie einer dieser Immobilienhändler in Alexandria die mir ständig irgendwelche Mietwohnungen hatten aufschwatzen wollen ...

  • Was sollte Axilla da erst sagen? In der Casa Iunia wohnte sie inzwischen ja auch wieder ganz allein, von ein paar Anstandsbesuchen von Seneca dann und wann mal abgesehen, und natürlich von den Sklaven. Aber die Iunier waren zahlenmäßig nicht mehr als die Pompeier. Die Casa in Alexandria stand inzwischen sogar wieder leer, abgesehen von den Sklaven, die sie bewirtschafteten. Silanus war irgendwo in Hispania, und Merula, ihr liebster Cousin, war auch zu ihm gereist, soweit sie wusste. Und wenn sie jetzt Imperiosus heiraten würde, würde die Casa in Rom auch wieder leer stehen, außer wenn sie oder Seneca sie mal besuchten.
    Ein kleines Gefühl der Trauer beschlich Axilla, aber sie lächelte es weg, als Imperiosus meinte, die eine Tür führe in sein Schlafzimmer. Und er wollte ihr das Zimmer direkt gegenüber zeigen. Axilla kannte sich im Haus jetzt nicht gut genug aus, um zu wissen, welches Zimmer wo hin zeigen würde, aber es war ein schönes, wenngleich seltsames Gefühl, dass Imperiosus sie wohl gern in seiner Nähe haben wollte. Wo er doch selber sagte, dass so viele Zimmer leer stehen würden und er sie damit auch viel weiter von seinem Schlafzimmer entfernt hätte platzieren können. Sofern ihr das Zimmer gefiel.
    “Dann schauen wir es uns doch an“, meinte sie lächelnd und öffnete einfach frech die Tür, um an ihm vorbei ins Zimmer hineinzuschlüpfen und sich frech grinsend zu ihm umzudrehen. Kurz ging der Gedanke durch ihren Kopf, dass sie jetzt das Zimmer aussuchen würde, in dem er sie wohl später nachts aufsuchen würde. Oder von dem aus sie ihn aufsuchen würde, wenn er das zuließ. Ein noch seltsameres und aufregendes Gefühl. Und es vertrieb sehr effektiv die Gedanken an Traurigkeit.

  • Zuerst war ich unschlüssig was ich nun von ihrer Reaktion halten sollte und dem entsprechend dauerte es etwas bis ich mich schließlich mit einem Lächeln anschloss, immernoch kam ich mir mehr wie ein Vermieter vor als wie der zukünftige Ehemann dieser bildhübschen Frau die hier durch meine Casa tänzelte ... ja sie tänzelte, alles was sie tat wirkte irgendwie niedlicher .. nein eher sanfter, erhaben ... naja nicht wirklich erhaben aber eben irgendwie positiv anders .. besonders eben ...


    "Vor allem die Fenster zum Garten hin sind ideal, Morgens den Duft der Blumen im Zimmer und bei Nacht ein kühles Lüftchen!"


    Außerdem war das Zimmer auch dekoriert worden, für mich wirkte es schon halb wie der Cirkus, aber Frauen mochten das wohl ... neben dem Bett war ein kleines Tischen platziert worden, das zuvor unten im Keller gestanden hatte. Es war meiner Meinung nach viel zu zierlich und zu klein um es als vernünftigen Tisch zu gebrauchen und die unzähligen Schnitzereien machten es zu wertvoll als das man darauf eine Vase abstellen wollte oder so ... aber exakt das war geschehen, eine Vase mit Orchideen aus Alexandria ... hatte mich ein Vermögen gekostet sie hierher zu bringen und zudem waren unterwegs gut die Hälfte der Pflanzen gestorben, Seemänner waren eben keine Gärtner ... ich konnte mich gut daran errinnern das Axilla während meines Alexandriabesuchs von diesen Pflanzen geschwärmt hatte also hatte ich gleich ein Dutzend einschiffen lassen, 7 waren verendet, ein Bündel stand nun hier und den Rest hatte ich im Garten einpflanzen lassen um für spätere Gelegenheiten welche übrig zu haben. Außerdem hatten die Hausdamen scheinbar einen persischen Teppich aus dem Keller geholt (Ich sollte dringend einmal nachsehen was sonst noch so da unten rumlag) und ihn ausgelegt recht hübsch das Muster ... wenn man solcherlei mochte ... Der Höhepunkt des Zimmers war jedoch der Schreibtisch und der Kleiderschrank beide aus dunklem Edelholz und auf Hochglanz poliert. Die Schränke waren zwar schon älter, einer meiner unnützen Vorfahren hatte sie einmal erstanden, aber ihre Qualität konnte man ihnen immernoch ansehen. Das Axilla weiterhin bei der Acta arbeiten wollte gefiel mir ganz gut und dafür brauchte sie ja dann auch einen Arbeitsplatz und besser sie hatte ihn hier als in der Casa Iunia ... überhaupt war es immer besser wenn sie hier war als .. irgendwo anders ...


    "Und was sagst du? Gefällt es dir?"

  • Nachdem Imperiosus in den Raum nachgekommen war, sah Axilla sich erst einmal um. Der Raum war wirklich sehr schön. Er hatte sogar einen Teppich! Axilla traute sich gar nicht so recht, mit ihren Sandalae darüber zu gehen. Zwar hatte sie sich diesmal brav in der Sänfte hertragen lassen und war nicht gelaufen, und sie hatte ja auch gar nicht ihre Calcei an, sondern die fürs Haus gedachten Sandalae, trotzdem hatte sie das Gefühl, sie würde das Ding noch schmutzig machen. Und so tänzelte sie fast daran vorbei zum Fenster. Im Vorbeigehen sah sie noch eine Vase auf einem Tischchen stehen, das ganz zierlich wirkte. Und reichlich teuer. Aber wahrscheinlich nicht halb so teuer wie die Blumen, die darauf standen.
    Fast schon ehrfürchtig ging Axilla darauf zu, als sie die Blüten erkannte, vergaß dabei sogar ganz den Teppich. Nur ganz vorsichtig legte sie einen Finger unter eines der zartrosa Blütenköpfchen und hob es ganz, ganz vorsichtig an. Fast zärtlich besah sie sich die feine Maserung, die dunkelrosa Streifen auf dem blassrosa Grund, die von der Mitte der verschlungenen Blüte zu den Äußeren Blättern gingen. Das waren wirklich Orchideen aus dem Paneion. Wo hatte Imperiosus die denn her? Die waren unheimlich wertvoll.
    Axilla erinnerte sich, dass sie vor Urzeiten mal Cleonymus gebeten hatte, ihr welche zu schicken. Sie hatte sie dem aurelischen Aedil schenken wollen, der ihre Betriebe genehmigt hatte. Der hatte Orchideen sehr gern gehabt. Doch mittlerweile war der Mann tot, und sie hatte keine Orchideen erhalten. Und nun waren die Blumen hier, warteten auf sie in diesem Zimmer, als wären sie schon immer in Rom gewesen.


    Mit einem zaghaften Lächeln schaute Axilla kurz zu Imperiosus auf, weil der gerade die Fenster zum Garten erwähnte. Automatisch wanderte ihr Blick dahin, und sich von der Pflanze lösend ging sie hinüber und setzte sich in den Fensterrahmen, lehnte ihren Rücken leicht daran und zog die Beine auf die Fensterbank hoch. Ihr Blick ging zum Garten hin, zum Grün. Die Fenster boten wirklich einen schönen Blick darauf und waren so großzügig, dass wirklich die Luft gut und kühl herein konnte. Im Winter würde man mit Kohlebecken etwas heizen müssen, aber im Sommer war es nun wunderbar.
    Sie lächelte versonnen, als Imperiosus sie nach ihrer Meinung fragte. Ihr Blick glitt zurück durch den Raum, zu dem dunklen Schreibtisch und dem Schrank. Axilla hatte noch nie einen Schrank besessen. Ihre Kleider lagen alle bislang immer in der Truhe am Fußende ihres Bettes, und das nicht immer unbedingt sorgfältig gefaltet. Und dann war ihr Blick auch schon auf dem Bett, und obwohl Axilla nicht frigide war, wurde sie dabei ganz kurz ganz leicht rot. Es war noch immer ein sehr seltsames Wissen, dass sie und Imperiosus dort in nicht allzu langer Zeit... Aprospos, wann war die Hochzeit überhaupt?
    “Das Zimmer ist wirklich wunderschön.“ Axilla lächelte Imperiosus offen an. Ein bisschen war sie ja doch besorgt, hier irgendwas kaputt zu machen. Und Impis Gesicht zu sehen, wenn sie die Rüstung ihres Vaters auf dem harten Holzgestell hier im Raum aufstellen würde und sie mit einem weichen Tuch einfetten würde. Das wäre wohl das komplette Gegenteil zum Rest des Raumes. Axilla fühlte sich jetzt schon etwas verlegen deswegen und sah lächelnd beiseite.
    “Ich glaube, wenn du jetzt nicht sagst, dass du noch ein viel schöneres Zimmer versteckt hattest, würde ich dieses hier gleich nehmen. Wenn das dir recht ist.“

  • Ich lächelte zufrieden, zum einen weil mein unüberschaubares Ego sich soeben wiedereinmal hochleben lies, da es erneut einen Sieg über den menschlichen Verstand errungen hatte ... und zum anderen war es mein sehr überschaubares Verständnis für zwischenmenschliche Beziehungen das sich ehrlich freute weil ... weil Axilla sich freute ... ergab das überhaupt einen Sinn?


    "Natürlich ist es mir Recht, ich muss zugeben ich hatte gehofft du würdest dieses Zimmer wählen ... natürlich fehlt ihm noch das Leben,aber so wie ich dich kenne wirst du das zügig ändern!"


    So wie ich sie kannte? Verdammt sie würde bald meine Frau sein und ich wusste nicht viel mehr über sie als den Inhalt der Tage und Abende die sie mit mir verbracht hatte, ihr Vater war irgendein Soldat gewesen, ihre Tante war Politikerin in Alexandria und ihr Exmann war zu meinem Glück außerordentlich tot ... irgendetwas an dem Gedanken hatte mich gerade gestört, allerdings war das Gefühl recht kurzweilig also vergas ich seine Existenz und widmete mich wieder Axilla ...


    "Was hast du sonst noch für heute geplant? Ich hatte gehofft wir würden noch zusammen essen!"


    Gehoft? Ich hatte es bereits veranlasst, die Sklaven waren sicher schon dabei alles vorzubereiten ...

  • Sim-Off:

    Huch, total übersehen. Peinlich. Asche auf mein Haupt.


    Wie er sie kannte? Axilla sah wieder zurück zu Imperiosus und errötete leicht. Diese Unterhaltung hatte etwas ungewöhnlich Vertrautes an sich, und es war ein merkwürdiges Gefühl, diese Sicherheit und – nun ja – Vertrautheit zwischen ihnen. Eigentlich kannte Axilla Imperiosus kaum. Sie waren zwar auf dem Schiff von Alexandria nach Rom zwei Wochen direkt beieinander gewesen, aber Axilla hatte sich die meiste Zeit übergeben und Imperiosus die meiste Zeit mit den Matrosen gezecht und gespielt. Und in Alexandria hatten sie sich ja auch nur ein paar Mal unterhalten. Und dennoch schätzte er ihre Lebhaftigkeit ein, und das Urteil schien sehr positiv auszufallen, obwohl Axilla wohl lebhafter war, als einer römischen Matrone angemessen.


    Sie wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte. Also begnügte sie sich mit diesem errötenden Lächeln und sah wieder hinaus aus dem Fenster und in den Garten. Es war ein wirklich sehr, sehr schöner Ausblick. Und auch der Ausblick auf ihre Zukunft war einerseits beängstigend, andererseits auch wundervoll sicher. Zum ersten Mal seit langer Zeit würde Axilla wieder sicher sein.


    “Heute abend?“ holte sie die Frage von Imperiosus wieder aus ihren Gedanken, und ihr Blick löste sich wieder von dem Grün. Ihr fiel Impis Cousin und seine Läuse wieder ein, und erneut fühlte sie so eine Art Phantomjucken. Instinktiv kratzte sie sich am Arm. “Ähm, also... ich würde sehr gern mit dir essen, aber ich weiß nicht, was dein Vetter davon halten würde. Wir hatten ja nicht unbedingt einen guten Start. Und ich weiß nicht, ob das da so gut wäre...“

  • Axilla schien das Zimmer tatsächlich zu gefallen und vorallem der Blick auf den Garten hatte es ihr scheinbar angetan. Das sie das Abendessen meiden wollte wegen meines Cousins war nun wieder außerordentlich unangenehm, doch wenn ich kurz darüber nachdachte eigentlich doch nicht ...


    "Ach der hat sicher noch zu tun, in der Regel speist er ohnehin in seinem Zimmer ... wir wären also ungestöhrt!"


    Hauptsache ich dachte daran ihm die entsprechende Anweisung noch zukommen zu lassen, ich hatte nämlich keinen blassen Schimmer was Agrippa geplant hatte, aber wenn ich ehrlich war dann war mir das auch egal, ich war das Oberhaupt dieser Gens ... alle anderen mussten sich hinten anstellen ...

  • So ganz sicher, ob Imperiosus da grade die Wahrheit sagte oder sie nicht doch anschwindelte, war Axilla jetzt nicht. Immerhin hatte besagter Cousin doch vor nicht einmal einer Stunde noch explizit nach der Cena gefragt gehabt. Warum also sollte er jetzt in seinem Zimmer essen?
    Auf der anderen Seite gab Imperiosus sich so viel Mühe, sie jetzt hier zum bleiben einzuladen, dass auch deutlich war, dass er lieber mit ihr essen wollen würde, als mit seinem Vetter. Kurzum: Irgend einen von den beiden musste sie quasi vor den Kopf stoßen. Jetzt war nur die Frage, ob sie lieber ihren Zukünftigen kränken sollte, indem sie ihm absagte, oder doch lieber seinen Vetter, indem sie zusagte.


    Axilla hasste Zwickmühlen. Wirklich. Sie wollte es sich doch am liebsten mit keinem der beiden verscherzen. Allerdings, nach kurzem überlegen, war ihr der läuselose Mann dann doch ein bisschen wichtiger als der juckreizerzeugende Vetter desselben, den sie etwas merkwürdig fand.
    “Naja, ich weiß nicht recht... Aber nur, wenn es wirklich keine Umstände macht, besonders deinem Vetter“, meinte sie schließlich und hatte den Anstand, dabei etwas zerknirscht aus der Wäsche zu schauen.

  • "Mach dir mal um den keine Sorgen den sehe ich in nächster Zeit sicher noch oft genug wenn er wirklich Priester werden will! Außerdem ist mir ein gemütliches Essen mit dir eh viel lieber und Umstände macht hier sowieso nur einer und das bin ich!"


    Ich lachte kurz über meinen eigenen Scherz um der Situation den hinterhältigen Beigeschmack zu nehmen ... zumindest für Axilla, ich hatte immerhin bereits viel Gefallen an diesem Geschmack gefunden ...

  • So ganz überzeugt war Axilla noch nicht, aber sie wollte sich auch gar nicht so wirklich erst groß überzeugen lassen müssen. Von daher nahm sie die Erklärung einfach so mit einem Lächeln hin und glaubte Imperiosus, weil sie ihm schlicht glauben wollte, und beließ es dabei.


    “Gut. Und was machen wir noch bis zum Essen? Willst du mir noch etwas zeigen, nachdem die Zimmersuche so schnell ging?“
    Axilla hatte ja keine Ahnung, was sie hier alles erst noch kennenlernen sollte. Und ob er ihr jetzt schon alles zeigen und erklären wollte, oder lieber einfach nur nett mit ihr plaudern. Oder auch schon die Hochzeit planen, damit die möglichst bald gefeiert werden konnte. Letzteres wäre für Axilla natürlich besonders gut, würde es doch den weiteren Weg gut bezeichnen. Und sie in Sicherheit vor Salinator bringen, auch wenn der kein Interesse mehr an ihr zu haben schien. Zumindest hatte er sich bei ihr bislang nicht wieder gemeldet.

  • Ich schmunzelte, so wie sie fragte kamen mir sofort unzählige Dinge in den Sinn die man laut der Ansicht einiger recht konservativer Mitbürger wohl erst nach der Hochzeit vollziehen sollte ... ein Umstand der für mich mehr als nur merkwürdig war wie ich fand ... aber vielleicht war das ja genau das richtige Thema ...


    "Nun wie wäre es wenn wir ein wenig vorausplanen, bisher haben wir noch gar nicht die Gelegenheit gehabt über unsere gemeinsamen Pläne zu sprechen! Die Hochzeit zum Beispiel, ich bin sicher halb Rom fragt sich schon was an den, sicher schon aufgekommenen, Gerüchten dran ist!"


    Das mir diese Worte nun so leicht von den Lippen gingen mochte mich wohl am meisten überraschen, Axilla würde meine Frau werden, jedesmal wenn ich mir das vor Augen führte schien es mich erenut positiv zu überraschen ...

  • Axilla wusste noch nichtmal was von aufkommenden Gerüchten. Allerdings besuchte sie auch lieber das heimische Balneum als die städtische Thermen, eben weil dort so viele Gerüchte rumschwirrten, die sie nicht noch befeuern musste. Axilla mochte dieses weibische Geschnatter einfach nicht. Trotzdem würde es sie wundern, wenn darüber irgendwer spekulieren würde, weil es wusste ja niemand etwas. Zumindest nicht von ihr.


    “Gut, prima. Dann... öhm...“ Wo fing man denn an beim Planen einer Hochzeit? Ihre letzte fand sehr spontan bei einem Wagenrennen oder kurz danach statt, ohne Feier oder ähnliches. Nur ein paar Zeugen und ein Verrückter als Ehemann.
    “Hast du es deinem Patron schon gesagt?“ fragte sie also, weil es sie von allen Dingen am meisten beschäftigte. Nicht wegen der Gästeliste, auf der Vescularius Salinator wohl oder übel draufstehen musste, sondern eher, weil sie insgeheim hoffte, etwas über dessen Reaktion zu erfahren. Vielleicht hatte der Praefectus Urbi sie ja tatsächlich vergessen. Er hatte sie jetzt schon ewige Zeiten nicht angesprochen, da war zu hoffen, dass er sie einfach aus seinem Gedächtnis verloren hatte.

  • Rom war eine Stadt die sich zum größten Teil aus der Gerüchteküche ernährte, es wurde alles erzählt und zwar jedem, was nicht erzählt wurde das wussten dann ohnehin schon alle ... manchmal hatte man sogar das Gefühl ein Gerücht zu höhren von Dingen die noch nicht einmal passiert waren ...


    "Nein, ich weiß nicht ich wollte es erwähnen wenn wir einen Termin haben, er mag es nicht mehrmals mit der selben Sache konfrontiert zu werden .. aber das las mal meine SOrge sein erstmal müssen wir zusehen das wir eine angemessene Feier auf die Beine stellen! und eine Gästeliste natürlich ... wobei zumindest der Familienanteil angenehm niedrig bleiben dürfte!"

  • Also hatte er es noch nicht gesagt. “Oh“, machte Axilla zu dieser Information nur und setzte sich wieder sittlicher und gerader hin, wandte sich jetzt endgültig vom Fenster ab und ihrem Zukünftigen zu. Irgendwie war die Nervosität wieder zurück. Sie hätte gern gewusst, wie der Vescularier reagiert hatte, das hätte viele Dinge für sie vereinfacht. Oder auch nicht vereinfacht, aber sie wäre zumindest informiert gewesen.


    Den Scherz verstand Axilla im ersten Moment nicht, und als sie ihn verstanden hatte, war es zu spät für ein richtiges Lachen, so dass sie sich mit einem verlegenen Lächeln begnügte. “Ja, so viele stehen da wohl wirklich nicht drauf, wobei ich Silanus und auch Merula natürlich schreiben muss, auch wenn sie nicht kommen werden.“ Aber ihre beiden Vettern sollten zumindest wissen, dass sie heiratete.
    “Hmmm... wen willst du denn alles einladen?“ fragte Axilla einfach mal ganz unschuldig und stand von ihrem bequemen Platz auf, um zu Imperiosus hinüberzugehen. Sie konnte ja nicht die ganze Zeit im Fenster sitzenbleiben.

  • Ich grübelte kurz, am wichtigsten war wohl jedermann zu zeigen das dies keine Notlösung für zwei Mitgliederarme Gentes war, sondern eine bedeutende Verbindung ...


    "Wir sollten einfach jeden einladen der Rang und Namen hat, so vermeiden wir das jemand es für eine heimliche Hochzeit oder "Notlösung" hält! Außerdem ergeben sich so immer gute Möglichkeiten für neue .. "Bekantschaften"! Usere beiden Familien können ein wenig mehr Ansehen gut vertragen und unsere Hochzeit wird der erste große Schritt in eine glorreiche Zukunft sein!"


    Plötzlich konnte ich mich und Axilla bereits als vermählte Paar sehen, älter aber immernoch in der Blüte des Lebens, unzählige Klienten und Kinder ... der Beginn eines eigenen Imperiums ... doch dann kehrte ich in die Wirklichkeit zurück ...


    "Der erste Schritt ..."


    Wiederholte ich zufrieden nochmal meine letzten Worte ...

  • Einfach alle? Axilla kam kurz ins Stocken und grübelte. Sie konnten doch nicht einfach ganz Rom einladen, noch dazu Leute, die sie gar nicht kannte. Am liebsten würde sie ja gar niemanden einladen, auch wenn sie wusste, dass das nicht möglich war. Aber da würden so viele Augenpaare sein, die so viele Erwartungen an sie hatten... so viele Leute, denen sie etwas vorspielen musste. Irgendwie fühlte sie sich bei dem Gedanken daran schon sehr elend. Aber sie bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen.
    “Naja, wir sollten da schon selektieren, meinst du nicht? Wir können ja nicht einfach wen einladen, den wir gar nicht kennen, oder am Ende kommt noch jemand, den du nicht magst...“ Oder um genauer zu sein, jemand, den Axilla nicht leiden mochte. Sie hatte keine Ahnung, ob Imperiosus irgendwelche Feinde hatte.


    Die Art und Weise, wie er diesen 'ersten Schritt' wiederholte, jagte Axilla einen leichten Schauer über den Rücken. Nicht unangenehm, aber aufgeregt. Wenn das der erste war, was war der nächste? Ihr Blick glitt kurz hinüber zum Bett, das hier im Raum stand, als ihr sehr deutlich bewusst wurde, was der nächste nach der Hochzeit wohl sein würde. Ihre Aufregung wurde größer.
    Sie schluckte kurz und plapperte einfach weiter, wie sie es immer tat, wenn sie sich ertappt fühlte oder einfach nur über eine bestimmte Situation nicht allzu sehr nachdenken wollte. “Also ich würde gern abseits von der Familie... und deinem Patron natürlich... die Consulare Purgitius und Tiberius einladen.“ Letzteren eher aus Pflichtbewusstsein, denn besonders geholfen bei ihrem Erbschaftsstreit wegen Archias hatte er nicht. Andererseits hatte er ihrem Architekten die Renovierung des Marstempels anvertraut, da konnte man schon einladen. “Und Flavius Gracchus. Und natürlich die Leute bei der Acta, also gerade die Decimer, wenn nichts dagegen spricht.“

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