Der Wind hatte aufgefrischt, das Schiff glitt durch die Wellen, der Bug teilte sie, die Gicht spritzte empor. Ich leckte einen der salzigen Tropfen von der Lippe, sah zurück. Die Küste Ägyptens war verschwunden. Meine Gedanken an die letzten Stunden auf dem Festland lenkten mich von der Tatsache ab, dass der Seegang zunahm.
Ein Pferd des Praefectus, flankiert von einer Turmae der XXII., wie fühlt man sich als Optio? Ich musste mir ins Gedächtnis zurück rufen, dass ich ab jetzt Adjutant des Praefectus war. Mein Gepäck hatte ein Sklave unter Deck gebracht. Ich nahm mir die Zeit und besah mir das Schiff genauer. Seetauglich, nicht mehr das Jüngste. Es hatte ordentlichen Tiefgang, das lag gewiss am *Handgepäck* des Praefecten. mein Gepäck fiel wesentlich geringer aus. Wir betraten das Schiff über eine Planke. Der Rat des Praefecten sollte meinen Tagesablauf während der Überfahrt bestimmen.
Der erste Mitreisende beugte sich stöhnend über die Reeling und veräußerte den Fischen seine scheinbar gerade eingenommene Mahlzeit. Ich sah im ungerührt zu. So schwer war der Seegang noch nicht, dass es Zeit war die Fische zu füttern. Nicht jeder kam mit der See so gut zurecht. Ich hielt mich an einem der Taue fest, hatte mir einen sicheren Stand gesucht und beobachtete die Seeleute bei ihrer Arbeit. Gestern hatte ich zugesehen und mich selber am Flicken von Segeln und wirken von Tauenden versucht. Verschiedene Knoten hatten sie mir beigebracht. Ich packte beim Segel setzen und einholen mit an. Die anfängliche Scheu vor mir, einem römischen Legionär, war gewichen. Die Zeit auf See verging durch die Beschäftigung sehr schnell. Einer der Matrosen wies am Morgen zur aufgehenden Sonne. Es dauert nicht mehr lange und der Ausguck rief Land in Sicht.
Meine Gedanken wanderten zu Faustus und sie hingen Neriman nach. Welchen Hafen wir anliefen? Vor der baldigen Anlandung brauchte ich nicht mehr zu fragen. Es war nicht so wichtig. Der Praefect und der Kapitän wussten wo das Schiff vor Anker ging.