• Centurio Marcus Artorius Massa



    "Hm, Testudo also. Du denkst vermutlich an den Fernwaffenangriff berittener Bogenschützen. Die Formation bietet Schutz bei gleichzeitiger Möglichkeit des Vormarsches, das ist richtig. Erreichen wir mit ihr den Durchbruch der gegnerischen Linie? Was passiert, wenn die berittene Gegner angreifen und auf unsere Männer in dieser Formation treffen würden?" Offensichtlich konnte man dem Tiro Corvinus Aufgaben erhöhten Schwierigkeitsgrades stellen, was Centurio Massa auszunutzen versuchte – wohl wissend, dass Fragen dieser Art eher in die Offizierslaufbahn als in die Grundausbildung gehörten.


    Er sah sich zu Thyrsus um und spähte, ob sich bereits Ferox näherte, dann erklärte er: "Der Einsatz von Wurfspeeren ist ein gutes Mittel, Gegner auf Distanz außer Gefecht zu setzen. Besonderer Bedeutung kommt dabei dem Wurf auf die Schutzschilde zu. Weiß jemand, warum?
    Und gibt es weitere Vorschläge zum Durchdringen einer gegnerischen Linie?"



  • "In diesem Fall wäre es natürlich gut und bestimmt auch der Fall das der Centurio den Angriff rechtzeitig sieht. Dann gibt er rechtzeitig den Befehl die Wurfspeere auf die Pferde der Angreifer zu werfen. Falls das nicht geht oder nicht mehr genug Zeit bleibt würden die Reiter wenn es keine Katafrasen sind an dem Testudo abprallen. Ein paar würden vielleicht Unordnung reinbringen aber dann hätten die Reiter auch ihre Geschwindigkeit verloren und sind mit uns im Nahkampf und dann würde ich erst seinem Gaul und dann dem Reiter mit meinem Gladius die Eingeweide rausholen! Spätestens dann hätten wir auch einen Durchbruch erreicht."

  • Auch Hadamar hatte seine Flasche wieder gefüllt, und recht bald ging es schon wieder los. Und damit auch wieder die Schinderei... allerdings hatte die Pause dann doch geholfen, und so lief er los, mitsamt Ausrüstung, an den Soldaten vorbei, Reihe für Reihe für Reihe... bis er vorne angekommen war. Und dann wieder zurück. Vorbei an den Männern, bis ans hintere Ende, wo die Wagen entlangratterten, einmal hinten rum, und er spürte das Laufen schon wieder in den Beinen, kein Wunder, bei dem Gewicht dass er mit sich herumschleppte... Und während all dieser Zeit fragte er sich, was er dem Centurio antworten sollte. Er hatte keine Ahnung. Militärisches Zeug, Taktik, Strategie, was da auch immer noch dazu gehörte, hatte nicht zu den Fächern gehört, die Milacorix sie unterrichtet hatte in der Casa Duccia. Kein Wunder, war ja auch keiner davon ausgegangen, dass irgendeiner von ihnen zur Legio gehen würde – nein, sie hatten auf den Verwaltungsdienst vorbereitet werden sollen, und darauf, in der Freya Mercurioque mitzuarbeiten, also auch im Bereich Wirtschaft das ein oder andere schon mal zu wissen... Aber nichts zum Thema Militär. Was nun Hadamar deutlich mehr interessiert hätte, weil das einfach spannender war, aber... er hatte da wenig Einfluss drauf gehabt.


    Als er wieder ankam, meldete er sich beim Centurio zurück und wartete, bis der ihn aufforderte etwas zu erzählen, bevor er, durch das Laufen bedingt schwerer atmend, anfing: „Also... wenn der Gegner sich schon... in Bewegung gesetzt hat... würde ich versuchen, einen Schildwall zu machen. ... An dem sie sich aufreiben. Um danach durchzubrechen, ... wenn beim Gegner... naja, Unordnung in die Reihe gekommen ist.“ Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Und wenn sie sich nicht bewegen, dann... selbst in Marsch setzen. In einem, äh, Keil, und... möglichst schnell. Damit der Angriff geballt kommt, und gezielt auf eine Stelle.“


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Zunächst ging Massa auf die Antwort von Tiro Corvinus ein. "Ganz so gut sieht es nicht aus, wenn Reiterscharen auf einen Testudo treffen. Die Männer im Innern der Formation haben praktisch keine Bewegungsfreiheit und können ihre Kameraden außen nicht unterstützen. Insgesamt ist die Formation schwerfällig, im Nahkampf wären unsere Männer nahezu hilflose Opfer, wenn der Gegner aus Reitern besteht oder in offener Formation angreift. Es kommt also sehr darauf an, diese Formation im rechten Augenblick einzunehmen, nämlich dann, wenn man mit Pfeilen oder Speeren angegriffen wird, sie aber auch wieder rechtzeitig aufzulösen."


    Inzwischen war auch Ferox wieder eingetroffen. Centurio Massa gewährte ihm eine kurze Verschnaufpause, zumal er ohnehin die Antwort an Corvinus abschließen wollte. Dann aber wandte er sich an den Tiro.
    "Das sind gute Überlegungen, Ferox", lobte Massa. "Vor allem der Vorschlag, der sich auf die Aufgabenstellung bezieht. Es galt, die generischen Reihen zu durchbrechen. Dabei kann ich euch versichern, kaum ein Gegner wird so dumm sein und regungslos abwarten, bis ihr auf ihn trefft. Trotzdem ist dein Vorschlag für den unbeweglichen Gegner genau das Mittel zum Zweck: Angriff in Keilformation. Vorn laufen die starken Männer und häufig im Innern eines solchen Keils Bogenschützen. Geschützt durch die annähernd geschlossene Deckung können sie ihre todbringenden Geschosse auf die gegnerische Linie absetzen.
    Das Formieren für Testudo und Keil braucht seine Zeit und die Bewegung in ihr braucht Übung. Ich sage euch jetzt, wie es geht. Und ihr werdet das bei der nächsten Rast oder im Marschlager umsetzen.


    Jeweils zwei Contubernia bilden so einen Keil. Contubernium eins und zwei, fünf und sechs, mal herhören! Formationstraining für die Tirones bei der nächsten Hakltemöglichkeit!“ Etwas gemäßigter sagte er zu den Tirones: "Zur Keilbildung begebt ihr euch in zwei Acies. Der Gruppenälteste oder Kräftigste der beiden Zeltgemeinschaften markiert die Spitze des Keils. Bei dem Kommando 'cuneum formate!' rückt die linke Hälfte links neben diesen Mann, die rechte Hälfte rechts neben ihn. Jeder steht immer eine halbe Schrittlänge weiter hinten seinem inneren Nebenmann. Schilde nach vorn und mit dem Nachbarn überlappen. Soweit klar?"


    Er sah sich die Gesichter der Tirones an.
    "Zunächst aber: Neue Runde für Ferox und für alle die Überlegung, warum nun dem Pilumwurf auf die Schutzschilde der Gegner besonderer Bedeutung zukommt."



  • "Eine Frage Centurio. Ich habe gehört das es nur die wenigstens schaffen ihren Gaul dazu zu bringen direkt gegen eine Mauer laufen zu lassen und auch schon aus eigener Erfahrung erlebt das die blöden Viecher wenn man ihnen ordentlich einen vor den Latz haut verdammt schnell dahin rennen wo sie herkamen wenn sie denn noch laufen können. In Carnuntum gab es jedenfalls des öfteren günstig Pferdewurst zu kaufen wenn mal wieder ein Bande Quaden versucht hat die neuen Eroberer Roms zu werden."


    Fragte Corvinus nach nachdem der Centurio Ferox wieder losgeschickt hatte. Die Ankündigung demnächst Formationstrainning zu bekommen erfreuten ihn machte ihn aber auch gleichzeitig ein bisschen nervös. In der Theorie kannte er alles über die einzelnen Formationen aber auf dem Gut seines Vaters gab es eben keine ganzen Contubernien Legionäre geschweige den Centurien mit denen er das hätte schon üben können.

  • Thyrsus hörte erstmal nur zu, er war sicher allerdings etwas unschlüssig ob Massa die Bogenschützen nicht überschätzte. Und Bögen als Waffe gegen die Legion brauchte man in Germanien eh nicht zu erwarten, die Germanen sahen den Bogen als unehrenhafte Waffe an.


    Sim-Off:

    Ich bin mir nicht sicher, aber zu unserer Zeit gab es so gut wie gar keine Bogenschützen, schonmal gar nicht in Germanien, wenn dann im Ostreich.


    Das Pilum dient vor allem dazu die Schilde des feindes Unbrauchbar zu machen und damit einen Gegner ohne richtigen Schutz zu hinterlassen. Dank des weichen Materials wird ein Pilum, im Gegensatz zur Hasda, unbrauchbar sobald er einmal geworfen worden ist.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Centurio Massa ging nacheinander auf die Wortmeldungen ein. Zuerst wandte er sich an Corvinus. "Gegen eine Mauer zu laufen, womöglich sogar doppelt so hoch wie das Pferd selbst, wird man selten ein Pferd zwingen können. Ein Testudo ist aber nicht sonderlich hoch und ich habe schon Pferde gesehen, die bei dem Versuch, dieses Hindernis zu überspringen, mitten in die Männer getrampelt sind. Ihr dürft nie vergessen, ein Pferd ist ein Herdentier, bricht eines kopflos durch, folgen andere. Gleichzeitig kann es ein Mittel zum Zweck sein, den Schild einem Pferd vor die Brust zu knallen. Alleine seine Überraschung, im besten Fall die Panik, kann uns von Nutzen sein.
    Die wichtigste Lektion, die ihr euch zu dieser Sache merken müsst, ist die Tatsache, dass wendige Reiter oder in offener Formation Kämpfende, den Männern - in einem Testudo formiert - erhebliche Verluste beibringen können. Hier muss der Kommandoführende die Situation in Punkto Waffen und Anzahl der Gegner genau abschätzen."


    Anschließend wandte sich Massa an Thyrsus.
    "Du hast es korrekt erfasst: Das Pilum bleibt im gegnerischen Schild stecken und macht es dadaurch nahezu unbrauchbar. Der Gegner steht ohne Deckung da." Er nickte zur Bekräftigung, dann hielt er nach Ferox Ausschau.


    Sim-Off:

    Ich sehe die Legionen unterstützt von Hilfstruppen, also Berittene, Bogenschützen und Schleuderer. Die Bogenschützen waren meist Syrer meines Wissens.



  • Massa hatte recht, ein Pferd alleine war schon eine Waffe, da musste noch nicht mal ein Soldat darauf sitzen. Aber mir entging auch nicht das Ferox auffällig lange brauchte um die Strecke zu laufen, der Centurio hielt bereits ausschau. Ich tat es ihm gleich.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Ein ganzer Tag des Marsches, eine Nacht inmitten germanischer Landschaft und die erste Hälfte des zweiten Tages lag hinter den Männern, als sie sich dem Manövergebiet näherten. Zur Aufklärung wurden Soldaten der ersten Centurie eingeteilt. Als sie wieder eintrafen dauerte es nur noch eine kurze Strecke des Wegs, bis sich vor den Augen der Cohortenspitze das Gelände ausbreitete, das sie für die nächsten eineinhalb Wochen beherbergen sollte. Noch lag Stille über dem Land. Niemand hantierte, keiner besprach etwas. Bald sollte sich dieser Ruhezustand ändern.



  • Menecrates' Pferd schritt inzwischen ruhig an der Spitze der Marschkolonne aus. Anfänglich wollte es ausgeruht voranpreschen, sodass der Legat es zügeln musste. Es quittierte die Einschränkung mit Tänzeln, bis es sich der Situation fügte. Trotz des ausgebremsten Tempos kam die Kolonne wesentlich schneller voran als die Vorhut mit Tross vor Tagen. Eine Turma flankierte jeweils eine Cohorte - natürlich in ausgedehnten Abständen.


    Decurio Titius Firminus ritt in Rufweite des Legaten. Er wandte sich an Vibius Vespa, der nur eine Pferdelänge hinter ihm lag.
    "Ich gehe zwar davon aus, dass sich die Befehlsweitergabe bei der ALA nicht von unserer unterscheiden, aber um von vorn herein Missverständnisse zu vermeiden - zumal beim Manöver das Auge des Legaten auch auf uns gerichtet sein wird - klären wir das jetzt.


    Frage a: Wie wurden bei euch die Befehle des Decurios weitergegeben?
    Frage b: Welche Kommandos wurden bei der ALA benutzt?"


    Immerhin konnte die Reiterschar der ALA aus den verschiedensten Bevölkerungsgruppen stammen, während man in der Legion nicht über Kommunikationsschwierigkeiten nachzudenken brauchte, da jeder Legionsoffizier von einem Römer, ganz gleich ob er das Bürgerrecht von Geburt an besitzt oder erst durch Verleihung erhalten hat, erwarten kann, dass er des Lateins mächtig ist.


  • Die dritte Runde. Und für diese brauchte Hadamar nun schon ein wenig länger, weil, nun, der Tross war lang, die Rüstung schwer, und das hier das erste richtige Lauftraining, das er je absolviert hatte. Warum sollte man auch laufen, wenn man in einer Familie groß geworden war, die ein Gestüt besaß – und Pferde damit keine Mangelware, auch wenn er freilich kein eigenes besessen hatte?


    Es dauerte also diesmal etwas länger als vorhin noch, bis Hadamar zurückkam, und dann brauchte er wieder ein wenig, bis er zu Atem gekommen war... Aber immerhin, und darauf war er schon ein wenig stolz, waren seine Gedanken vorhin gar nicht so schlecht gewesen. Der Stinkstiefel von Centurio hatte ihn sogar gelobt, und das wollte etwas heißen. Diesmal allerdings konnte er wenig sagen... weil er schlicht nicht wusste, was einen Pilum besonders machte in dieser Hinsicht. „Eh... ein Pilum verbeult den Schild? Und was ist ein Testudo, Centurio?“


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Im Falle des Pilums wusste Feros offenbar nicht Bescheid. Die erratene Antwort ließ Massa zunächst schmunzeln, dann winkte er ab.


    "Was wäre ein verbeulter Schild für ein Unglück? Der Gegner sieht nicht mehr so vorzeigbar aus, mehr nicht. Nene, das funktioniert alles anders. Sieh dir dein Pilum an. Dem Holzschaft schließt sich eine Eisenstange mit Vierkant an. Eine sehr kleine Spitze, die bei entsprechend Schwung da auf den Schild des Gegners trifft. Du kannst dir sicher vorstellen, wenn sich die Schleuderenergie auf eine kleine Spitze bündelt, dass viele Schilde sogar durchschlagen werden. Stimmt jedoch der Flugwinkel oder die Schleuderkraft nicht, hilft uns dennoch dieses Fluggeschoss. In wenigen Fällen verwundet oder tötet es den Gegner, in den meisten Fällen passiert jedoch etwas anderes. Die kleine Spitze ist gehärtet, der Eisenschaft ist es nicht. Dringt ein Pilum in einen Schild, verbiegt sich der weichere Schaft. Da wir die Geschosse auf die Gegner absenden, wenn diese nur noch 10 bis maximal 20 Schritt von uns entfernt sind, reicht die Zeit bis zum Aufeinandertreffen nicht mehr aus, um die verbogenen Pila herauszuziehen. Der Gegner wirft seinen Schild weg, weil er ihn mehr behindert als ihm nützt und steht uns ungeschützt gegenüber."


    Massa ließ die Erklärung wirken, bevor er sich der Frage widmete.
    "Ein Testudo ist eine Formation, in der die Infanterie angreift. Man benötigt dafür nämlich rechteckige Schilde. Die Soldaten der ersten Reihe halten ihre Schilde vor sich und die Nachfolgenden über die Köpfe. Die Schilde überlappen sich und die erste Reihe, die ihre Schilde nach vorn ausrichten, wird mit bedeckt. Oft sind die Flanken ungedeckt, weswegen ein Nahkampf zu vermeiden ist: Die Formation würde beim Schildwechsel in Unordnung geraten und die Männer behindern sich selbst. Du wirst das noch früh genug selbst ausprobieren können. jetzt reihe dich erst einmal wieder in die Kolonne ein."



  • Endlich waren sie auf dem Weg. Es war ein gutes Gefühl unter dem Feldzeichen der Legio II zu reiten. Sein Vorgesetzter war Römer, er hatte nicht wie bei der ALA vor einem barbarischen Wilden salutieren und seine Befehle ausführen müssen.


    Vespa wartete still ab, ohne die Augen von der Umgebung zu lassen. Erst als er antwortete richtete er seine Augen auf den Decurio.
    "Die Kommandos sind die selben. Jeder Nichtrömer und Barbar hat bei der ALA die römischen Kommandos zu lernen. Befehlsweitergabe ausschließlich auf Latein, Decurio."
    Das wäre ja auch zu schön gewesen, wenn man in mitten einer Schlacht noch hätte übersetzen müssen. Ob es bei den Neulingen der ALA klappen würde.. er wusste es nicht. Bei diesen Dummbeuteln von Germanen konnte er sich es nicht vorstellen.

  • Die Antwort stellte Menecrates nur teilweise zufrieden, weil er erstens nicht wusste, ob er richtig verstanden wurde, und zweitens nicht beurteilen konnte, ob sich die Kommandos vom Wortlaut tatsächlich deckten.


    "Mit Befehlsweitergabe war nicht allein das Wort gemeint, daher wäre es mir recht, wenn du meine Frage konkret beantwortest: Also: Wie gelangen die Befehle des Decurios an die Männer? Bedenke, in der Legion sind die Untereinheiten deutlich Mann-stärker, weswegen ich Unterschiede erwarte und diese jetzt, nämlich rechtzeitig, mit dir klären möchte, bevor es beim Manöver zu Unstimmigkeiten kommt."
    Begründungen, warum er dieses und jenes tat oder erwartete, kamen von Menecrates höchst selten. Er liebte solche Erklärungen nicht, sondern schätzte es, wenn man ihm auf konkrete Fragen konkrete Antworten gab.


    "Auch auf meine zweite Frage habe ich keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Welche Kommandos werden also benutzt?"

  • "Der Decurio ruft den Befehl aus. Der ihm unterstellte Duplicarius wiederholt den Befehl." er wusste nicht, wieso er das jetzt ausführen sollte, für ihn war es eine ganz klare Sache, aber Befehl war nunmal Befehl.
    Wollte er nun alle Kommandos hören? Vespa nannte die, die ihm an wichtigsten für das Mannöver erschienen.


    "


    tollite pila
    mittite
    spathae stringite
    spathae condite
    convenite
    aciem dirigite
    scuta premite
    corpora premite
    pila inclinite
    pila sursum
    pila dorsum
    ad arma
    vos explicate
    cuneus
    linea
    ordo
    in gradu citato
    in cursu equi citato
    ad impetum
    ad impetum hastarum



    "


    Vermutlich würden all diese Kommandos im Mannöver gebraucht werden.


    Sim-Off:

    Spreche ich jetzt mit dem Decurio Firminus oder mit Menecrates? Im ersten Post war es der Decurio, im zweiten wohl Menecrates?

  • Sim-Off:

    Berechtigte Nachfrage und Fehler meinerseits. Zu oft unterwegs gewesen am langen Wochenende....
    Als Nichtlateiner: Was bedeutet vos explicate, in gradu citato bzw. in cursu equi citato?



    Decurio Firminus folgte den Ausführungen und nickte zuweilen. Die Befehle in der ALA unterschieden sich kaum von denen in der Legion, wenn man von den unterschiedlichen Waffen einmal absah, die ja auch die Soldaten der Cohorten von denen der Turmae unterschied. Zieht blank! Feuer! Rotten schließen! Glieder schließen! Zu den Waffen! Usw. Anders als die Infanterie benötigten die Reitereinheiten durch ihre Mannstärke bedingt weder Signum noch Cornu, obwohl jeder Turma einer ALA über ein Feldzeichen und ein Blasinstrument verfügte.


    "Vielleicht ist dir bekannt, dass bei uns jedes Manipel eine Tuba und ein Cornu besitzt und benutzt", fragte der Decurio. "Wir in der Legionsreiterei nehmen den Lituus und der Legatus die Bucina. Kannst du die Instrumente vom Klang her unterscheiden?"



  • Was ein verbeulter Schild für ein Unglück wäre? Hadamar öffnete den Mund, um zu einer Antwort anzusetzen, aber etwas sinnvolles fiel ihm da nicht ein – und zum Glück erwartete der Centurio gar keine, sondern fuhr gleich fort und erklärte, was es mit dem Pilum auf sich hatte. Hadamar zog die Augenbrauen hoch. „Raffiniert“, murmelte er. Auf die Idee musste man erst mal kommen, eine Lanze so zu konstruieren, dass sie sich verbog, wenn sie irgendwo aufprallte.
    Und das Testudo schien so eine Art Panzer zu sein, den die Soldaten also mit ihren Schilden bildeten... Jetzt brannten Hadamar noch mehr Fragen auf der Zunge, aber das hatte er in seiner kurzen Zeit bei der Legion schon gelernt, dass es besser war, dem Centurio einfach zu gehorchen, und so bewegte er sich wortlos wieder zurück zu seinem Platz in der Marschreihe. Er konnte immer noch abends Corvinus ausquetschen, den er mittlerweile beinahe schon liebevoll seinen kleinen Streber nannte. Hadamar war ja so was von froh, so jemanden im Contubernium zu haben. Er verstand den Kerl nicht immer, seinen Ehrgeiz, seine Hingabe, die Ernsthaftigkeit mit der er all das hier betrachtete – Hadamar konnte sich noch sehr gut an die Sache mit dem Aquila erinnern –, und gelegentlich führte das auch zu Reibereien. Aber dass Corvinus so viel wusste und vor allem: sein Wissen auch bereitwillig teilte, half Hadamar dann doch ziemlich. Und wenn der was nicht wusste, gab es immer noch irgendeinen Veteranen, der gern tratschte und sich freute, den Jungspunden etwas zu verklickern.

  • "Ich habe sie noch nie im Einsatz gehört, Decurio." bei der ALA war er außer dem Mannöver damals nicht oft aus dem Castellum gekommen, da er sich um die Ausbildung zu kümmern hatte. Dem Decurio etwas vorgaukeln brachte nichts, er musste schließlich wissen wie die Instrumente klingen.


    Sim-Off:

    Kein Problem ;)




    In Formation, formiert euch: vos explicate!
    In Trab : in gradu citato!
    In Galopp : in cursu equi citato!

  • Ein Nicken bestätigte, dass Decurio Firminus' Vorahnung zutraf.


    "Sobald ein Instrument erklingt, das du nicht klar zuordnen kannst, erfolgt meinerseits eine kurze Erklärung. Inoffiziell versteht sich. Muss ja keiner sonst mitkriegen. Ich will, dass die Equitis deine Kompetenz nicht hinterfragen, denn du sollst mir zeitweise deine Befähigungen demonstrieren. Den Einzug ins Manöverlager koordinierst du und zuvor betreibst du Aufklärung. Nimm dir beide Turmae mit. Wir sind noch geschätzte fünf Mille passus vom Zielpunkt entfernt. Entscheide selbstständig. Abite!"

  • Ein wenig verwundert schaute er seinen Vorgesetzten an. Er legte die Verantwortung für zwei Turmae in die Hände eines Mannes, dessen Fähigkeiten er nicht kannte. Dennoch nickte der Grieche selbstbewusst. "Jawohl, Decurio."


    "Equites turmae secundae!" rief er. "Explorate! Vos explicate in linea! Ad sinistram et in gradu citato!" gab er ihnen als Anweisung. Die andere Turma ließ er bei dem Fußvolk, er traute der Umgebung nicht, er fühlte sich sicherer, wenn er wusste, dass er eine Turma zur Unterstützung bei der Gruppe ließ.


    Die Turma secunda trabte in östlicher Richtung der Kolonne, um einen großen Bogen vom Osten über den Norden zum Westen zu reiten. "Equites! Bleibt wachsam!"
    Es verging einige Zeit und außer ein ein paar Höfen gab es keine ungewöhnlichen Vorkommnisse oder feindliche Aktivitäten.
    Nachdem das Mannöverlager in Sichtweite war, kehrte er mit der Turma Secunda zurück zur Kolonne. "Nihil Novi, Decurio." Bald würde er den Einzug koordinieren.

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