• Da er kein besonders guter Reiter war, benötigten sie für die Strecke am Tag etwas länger als dies bei guten Reitern der Fall war aber er konnte es nicht ändern. Wenn es länger als geplant dauerte, mussten sie sich auch damit arrangieren, dass sie die Nacht im Freien verbrachten, wie heute Abend. Weit mehr als die Hälfte war schon geschafft und mit etwas Glück wären sie schon bald in Mantua. Zum Glück war es warm und der wolkenlose Abendhimmel versprach eine angenehme Nacht. Bis zur nächsten Unterkunft müssten sie aber wohl noch eine ganze Weile reiten und dazu hatte er keine Lust. "Lass uns da vorne rasten. Es ist etwas geschützt und wir können an dem Bach frisches Wasser fassen und uns säubern. Im Gepäck ist auch noch genug Proviant für ein Abend- und ein Morgenmahl." Er führte sein Pferd zu besagter Stelle. "Kümmere Dich um die Pferde und sammele etwas Holz, ich bereite das Nachtlager derweil vor und packe das Essen aus."

  • Vanadis tat, wie ihm aufgetragen wurde. Er kümmerte sich um alles. Aber er redete nicht. Er tat einfach, was sein Herr verlangte. Und so versorgte er schweigend alles und versorgte die Pferde.


    Er sagte nur: »Ja Herr!«« Überhaupt war er sehr schweigsam die letzte Zeit.

  • Er empfand es nicht mal als unangenehm, dass der Mann eher schweigsam war, war er abends doch selber oft zu müde um viel zu reden. Allerdings musste er sich auch eingestehen, dass er dem Braten nur bedingt traute. Dennoch war er bereit gewisse Kompromisse einzugehen. Als das Feuer brannte und sie beinahe brüderlich das Essen teilten, lehnte er sich mit dem Rücken an den Baumstamm und betrachtete den Mann ihm gegenüber nachdenklich, auf dessen Gesicht sich die Flammen des Lagerfeuers in gewisser Weise wiederspiegelten. " Erzähl mir etwas über Deine Heimat," meinte er plötzlich.

  • Vanadis hatte alles getan und fiel erst einmal nicht mehr auf. Er hatte sich zurückgehalten. Er hatte schon verstanden. Als Sklave war man kein Mensch. Und so tat er alles, was von ihm verlangt wurde, ohne murren. Wie es in ihm selber aussah, sollte niemanden interessieren.


    Doch dann saßen sie beim Feuer, schweigsam, zusammen und sein Herr fragte ihn etwas, was Vanadis sehr seltsam vorkam.
    Warum wollte er plötzlich etwas über seine Heimat wissen? Es dauerte etwas. Aber dann sprach der Daker: »Was du wollen wissen? Meine Heimat haben schöne Tundren und gewisse andere schöne Seiten.« Was sollte er mehr sagen? Sicherlich wollte sein Herr nichts über ihn wissen, sonst hätte er danach gefragt. Aber Vanadis war gerade nicht voller Verbitterung. Aber er sagte nur das, wonach man ihn fragte:
    »Es sein schönes Land, sehr frei und offen ... voller Leben ... und es sein einfach schön.. Ich ritten gerne aus, über Prärie ... ich lieben mein Land sehr.«


    Doch dann schwieg er wieder. Aber er schaute sehr versonnen ...

  • Er hob amüsiert eine Braue und erwiderte: "Alles. Ich habe Italia nie verlassen. Kenne eigentlich nur Rom, Mantua und Mediolanum, wo ich viele Jahre lang aufgewachsen bin. Ich finde es aber wichtig auch über den Tellerrand hinaus zu schauen, auch wenn man vielleicht keine Gelegenheit hat die anderen Dinge des Imperiums kennen zu lernen. Wie ist es aufgebaut? Gibt es größere Städte, wie ist die Geographie, die Menschen, die Kulturen und Sitten, unabhängig der Römischen und so weiter."

  • Sim-Off:

    ÄÄÄÄKSCHÄÄÄN! :D


    Gerade wollte Vanadis noch ein wenig mehr von seiner Heimat vorschwärmen, auch wenn ihm dass unsägliches Heimweh einbrachte, als er plötzlich ein verdächtiges Knacken eines Astes vernahm. Sein Herr, der Vanadis gegenüber saß, konnte die zwei zerlumpten Gestalten als erster sehen, die aus dem Dunkel getreten waren und nun leicht hinter Vanadis standen.
    »Wenn euch euer Leben lieb ist, gebt uns die Pferde und alle Wertsachen!« brummte der eine. Die beiden waren nicht sonderlich groß und trugen zerschlissene Tunikas.
    Der Größere mit Bart hielt ein rostigen Gladius in der Hand. Beide gaben sich Mühe, grimmig und gefährlich drein zuschauen.
    Vanadis drehte nur leicht den Kopf um sich ein Blid zu machen. Seine rechte Hand wanderte langsam neben sich, wo er etwas Sand aufnahm, ohne dass es wirklich jemand bemerkte.
    Und dann ging alles ziemlich schnell, denn Vanadis nutzte den Überraschungsmoment. Noch während sich blitzschnell aufsprang, sich in der Bewegung nach hinten drehte, warf er dem bewaffneten den Stand ins Gesicht ...


    und war mit einem Satz an ihm heran und griff nach der Hand, welche den Gladius hielt, damit der Mann ihn damit nicht angreifen konnte. Beide Männer hatten mit der Reaktion nicht gerechnet. Dementsprechend war Vanadis im Vorteil. Aber er hatte es nun mit zwei Kerlen zu tun ...

  • Irgendwie ging alles unglaublich schnell und er schaute zunächst nur völlig verwirrt drein. Bei den Göttern, sie waren nicht in Rom... hatte man nicht mal auf Reisen seine Ruhe? Dann stand auch er auf und griff sich geistesgegenwärtig einen der glimmenden Äste aus dem Feuer. Er war kein Kämpfer aber vielleicht konnte er sich die Männer wenigstens so vom Leibe halten wenn nötig.


    Sim-Off:

    Entschuldige für das kurze Statement aber ich bin nur kurz da (siehe An- und Abwesenheiten)

  • Doch Vanadis hatte vielleicht auch ein bisschen Glück. Denn während er sich nun einen Nahkampf mit dem Gladiusträger lieferte, trat der andere Mann, etwas kleiner als sein Kumpel, auf Marcus zu und lachte grimmig und dreckig.
    »Was willst du denn mit dem kleinen Glimmstengel, du ... du Heini ...« Dem Kerl viel irgendwie kein wichtig schlimmes Schimpfwort ein. Er machte einen weiteren Schritt auf den Römer zu. »Na, komm doch ... oder segelst du gleich mit deinen Ohren davon ... «. Wieder folgte ein heiseres, dreckiges Lachen.


    Vanadis hingegen hatte alle Hände voll zu tun. Er versuchte seinem Gegner dass Schwert zu entreissen, hatte eigentlich ja dessen Schwerhand fest im Griff. Aber wie schmerzhaft Tritte sein konnten, wusste er nur zu gut, denn sein Gegner war auch recht kräftig. Dieser trat Vanadis heftig gegen das Schienbein und liess partout sein Gladius nicht los, obwohl Vanadis ihn mit einem schweren Ellenbogenschlag am Kinn traf.


    Sim-Off:

    Kein Problem ;) Dann halte ich mich auch mal kurz *g*

  • Bitte was?? Also sowas hatte er sich ja schon Ewigkeiten nicht mehr anhören müssen. Als Kind, ja... da war es durchaus gerechtfertigt aber sicher nicht mehr heute. "Besser segeln als so eine hirnlose Klappe wie Du haben," antwortete er nur gepresst aber halbwegs beherrscht ohne jedoch den Mann anzugreifen. Da er jedoch so auf diesen konzentriert war, bekam er auch nur halb mit, wie die anderen Beiden kämpften. Stattdessen aber hatte er einen Einfall, wedelte wild mit dem Stecken, der auf Grund des Luftzugs erst stärker glimmte und schließlich Flammen leckte, so trocken war er. "Ob Deine Kleidung wohl speckig genug ist um sofort Feuer zu fangen? Dein Haar sicher," meinte er ernst und ohne jeglichen Spott, dafür hatte er gar keinen Sinn, denn er wollte, dass das Ganze möglichst schnell und vor Allem gimpflich vorbei ging.

  • Der Mann, der nun Marcus bedrohte, trat tatsächlich einen Schritt zurück, als der Mann vor ihm mit dem Holzstecken so sehr in der Luft herum wedelte, dass das Ende schliesslich Feuer fing und Marcus davon sprach, was doch alles brennen könne. Doch auch wenn der Mann respektvoll einige Schritte zurück machte, lachte er dreckig. »Ach wie niedlich, da versucht sich jemand zu wehren ... Respekt, hätte ich so einem wie dir nicht zu getraut.« Der Mann versuchte selbstbewusst zu wirken, aber er war eben doch einen Schritt zurück getreten.


    Vanadis indes hatte schwer zu kämpfen. Sein Gegner war stärker und geschickter, als er erst geglaubt hatte. Immer noch versuchte er dem Mann den Gladius abzunehmen, versuchte ihn mit Tritten und Schlägen abzulenken, als ihn ein schneidender Schmerz an seinem rechten Oberarm traf. Er hatte ihm eine tiefe Wunde dort geschlagen, welche sehr schmerzte und einen regen Blutfluss nach sich zog. Doch Vanadis war ein Kämpfer, er stöhnte kaum auf, auch wenn er wirklich Schmerzen hatte und dadurch kurz abgelenkt war. Aber der Schmerz, den der Daker verspürte, machte ihn auch wütend und brachte sein Blut nun erst recht zum kochen. Er schaffte es dann irgendwie, dem Mann mit voller Wucht einen Faustschlag zu versetzen, aber der war immer noch nicht bereit, seinen Gladius loszulassen und trat Vanadis so heftig zwischen die Beine, dass er vor Schmerzen irgendwie nach hinten taumelte und auch noch über einen Stein stolperte der da im Weg war. Und dann rangen die beiden Männer schliesslich am Boden, denn Vanadis hatte bei seinem Sturz den Mann am Kragen gerade noch so gepackt, dass dieser mit ihm zu Boden ging. Dann verspürte Vanadis einen weiteren sehr schlimmen Schmerz an der Seite seiner Körpermitte, stöhnte auf. Doch dann ignorierte er den Schmerz einfach, er war nun wirklich wütend. Denn dann war er auf einmal über dem Angreifer, schlug diesen immer wieder und immer wieder ins Gesicht, so dass dieser nun nicht mehr dazu kam, seinen Gladius noch einmal wirklich einzusetzen. Es war ein heftiger Kampf.


    Der andere, der mit Marcus beschäftigt war, blickte nicht hinter sich, fühlte sich sicher. Er schaute den Mann mit den brennenden Stecken an. Wutentbrannt. Und zog ziemlich schnell ein kleines Messer, welches er einfach nur auf Marcus warf. »Verdammter Iditot ... «

  • Er antwortete nicht, überlegte stattdessen fieberhaft, wie sie aus der Sache rauskommen sollten. Ein leichter Seitenblick zu Vanadis und er bemerkte, dass es mit dessen Kampfkunst entweder nicht sonderlich weit her war oder aber der Gegner recht stark und kampfgeschicklich war. Von der Seite konnte er also keine Hilfe erwarten und das, wo er selber doch nur ein paar wenige Straßenkämpfe als Junge hinter sich gebracht hatte und dabei nicht unbedingt oft als Sieger hervor gegangen war. Er war keine Kämpfernatur und vielleicht war auch das ein Grund gewesen, weshalb er sich gegen die Legion entschieden hatte.


    Wie lange würde der Stecken brennen, ehe er wieder nur zum Glimmen gelangen würde? Wie lange würde sich der Mann davon beeinflussen lassen? Das er zurückgewichen war, war ihm durchaus aufgefallen aber weder Spott noch Hohn fanden ihren Weg nach draußen, denn dessen war er gar nicht fähig in diesem Moment und es war auch nicht wirklich seine Art. Nein, er war eher der Denker denn der Kämpfer aber er würde auch nicht einfach ruhig da sitzen und sterben, wenn die Kerle es darauf abgesehen hatten. "Was wollt Ihr überhaupt?" fragte er ernst aber ohne eine Spur von Angst in seiner Stimme, was ihn wohl am Meisten überraschte. "Zwei alte Mähren und einige Schreibtafeln?" Der Mann bewegte sich plötzlich und es war wohl mehr dem Zufall zu verdanken, dass er das Messer so frühzeitig bemerkte, dass er dem schlimmsten Streich des Wurfes ausweichen konnte. Was zuvor auf die Brust gezielt geworfen war, schien dort nicht anzukommen, doch weil Marcus fast im selben Augenblick, wie er es bemerkte den Ast nach dem Räuber warf, bedeutend weniger gezielt als jener und doch durchaus mit etwas Beistand seitens Fortunas ihn vielleicht erwischend und aus dem Licht des Feuers entwich, hinter den Baum und von dort aus verzweifelt schauend, ob er sich seitlich irgendwie verstecken oder dem Gegner zumindest ausweichen konnte, blieb dem Räuber verborgen, ob und wo er ihn getroffen hatte. Auch wenn das ob, wenn er denn genau hinsehen würde, schnell beantwortet wäre.

  • Vanadis war verletzt und nicht gerade leicht. Aber genau dieser Schmerz trieb ihn zu noch höheren Leistungen an. Zugegeben, er war wirklich etwas aus der Übrung, die Reise als Sklave nach Rom und die Misshandlungen und Auspeituschungen hatten ihn geschwächt. Aber hier ging es um sein Leben. Erst einmal. Aber auch seinem neuen Herren wollte er beweisen, zu was er fähig war. Und wenn dieser nun umkommen würde, wer würde ihm die Geschichte der zwei Räuber abnehmen? Nein, er war da schon sehr egoistisch. Und wer konnte es ihm schon verübeln?


    Und so rang er mit seinem Gegner am Boden. Doch worin Vanadis recht gut war, seinen Ellenbogen unerwartet einzusetzen. Vanadis hatte kräftige Oberarme und so schlug er seinem Gegner immer wieder damit, während sie mit einander am Ringen waren. Auch Vanadis steckte Schläge ein, aber er schaffte es, dass das Gladius ihn nicht mehr schlimm streifte, ein paar Kratzer hier und da und irgendwann war er über seinem Gegner und schlug wie wild auf ihn ein. Seine dunklen Augen funkelten vor Blutdurst. Er fühlte sich erinnerte an die Zeit in Dalmatien, wo er mit seinem Schwager Luca gegen die Römer sich heftigste Kämpfe geleistet hatte.
    Und irgendwann schaffte er es, dem Gegner, den er vielleicht anfangs unterschätzt hatte, die Waffe abzunehmen und schlug damit schliesslich arg zu, nachdem er sich von ihm hatte lösen können. Es traf den Mann heftig. Er lag blutend und röchelnd da und es sah ganz so aus, als würde er die nächsten Minuten nicht mehr überleben.


    Vanadis liess ihn links liegen und schaute sich nach dem zweiten Gegner um, welcher sich seinem Herren zu gewandt hatte. Aber vorher hatten die beiden noch etwas zu tun, bevor VAnadis eingreifen konnte.


    Dieser hatte zuvor sein Messer geworfen, konnte aber nicht sehen, ob er den Mann getroffen hatte. Dieser wiederum hatte seinen brennenden Stecken nach ihm geworfen und ihn auch so getroffen, dass dessen zerlumpte Tunika leicht Feuer fing. Aus diesem Grund, weil er abgelenkt war, konnte sich Marcus hinter den Baum flüchten, der ihm erst einmal Schutz bot.


    Als der Strauchdieb, der nicht auf Marcus Frage eingegangen war, was sie denn wollten, gefangen hatte, zog auch seinen zweiten und letzten Dolch und pirschte vorsichtig um den Baum herum. »Komm schon, du Segelohren-Heini! Gib auf, dann lasse ich dich am Leben ...«


    Der Mann bewegte sich langsam und mit seinem Langdoch in der Hand zum Baum, wo er Marcus vermutete und kam immer näher. Gefährlich näher, denn Marcus hatte nun keinen brennenden Stecken mehr in der Hand. Allerdings bekam der Mann auch nicht mit, dass sein Kumpel bereits besiegt und im Sterben lag und bald Vanadis dazukommen würde ...

  • Ja sicher, am Leben lassen und Mars kolputierte mit Bacchus... Nein nein, das konnte er jemanden erzählen, der einen Weinkrug von unten her leerte aber sicher nicht ihm. So schwieg er und ließ sich zu Boden sinken um in Richtung der nahen Büsche zu kriechen. Das war gar nicht so einfach es leise zu tun, wie er es sich gedacht hatte, dennoch kam er vorwärts, spürte einmal einen kurzen Stich an der Seite und dachte, es wäre ein Dorn, doch als er es fahrig nachprüfte, griff er in die Schneide des Messers, das sich irgendwie in seiner Kleidung verfangen hatte, als er diesem auszuweichen versuchte. Beinahe hätte er geflucht, weil er sich bei dem Griff verletzte und die Handfläche höllisch weh tat, aber er biss sich auf die Lippen, wischte sich die Hand vorsichtig an der Tunika ab und kroch weiter, nur diesmal das Messer in der unverletzten Hand.


    Als der Mann um den Baum rum war, verschwand er gerade im Gebüsch, hatte aber leider die Rechnung ohne diverses Stachel- und Klebezeug gemacht, dass sich nun in seinen Haaren und seiner Kleidung verfing und ihm einige Kratzer und Risse verpasste. Dennoch war dies immer noch besser als abgeschlachtet zu werden. Er hoffte, dass Vanadis bei dem Kampf gut weg kam, wäre Schade um das Geld, das er für diesen ausgegeben hatte aber wenn er wirklich ein Krieger war, würde er das schon hinbekommen. Er war keiner und wollte auch keiner sein. Es mochte feige sein zu fliehen aber zumindest war es ein besserer Garant für ihn zu überleben als sich einem Kampf zu stellen, den er nicht gewinnen konnte.


    Dummerweise musste er feststellen, dass es nach wenigen Metern nicht mehr weiter ging und so richtete er sich, so gut es ging auf, und versuchte sich zu drehen. Dabei machte er mehr Krach als ihm lieb war aber er wollte, wenn der Kerl ihn wirklich verfolgen und finden sollte, bereit sein sich ihm im Angesicht zu stellen. Eines war nämlich klar. Auch wenn er lieber weg lief, so wollte er doch, wenn das Unvermeidliche kam, nicht ganz tatenlos und wehrlos sein und sich schon gar nicht von hinten abstechen lassen. Schließlich hockte er so, dass er sich im Notfall abstoßen und dem Mann entgegenhechten konnte. Das würde seiner Kleidung nicht gut tun, seiner Haut auch nicht und sicherlich würde er auch sein Leben verlieren aber wenn dies sein musste, dann doch bitte mit Würde und Anstand.

  • Vanadis war schwerer verletzt, als er erst glaubte. Der Gladius hatte sich im Kampf in seine Seite gerammt, tief und schwer und er blutete nun stark. Aber Vanadis hatte einen eisernen Willen. So leicht würde er nicht aufgeben, auch wenn er für seinen Herren nicht viel empfand und dieser in ihm eben auch nur einen Sklaven sah. Aber VAnadis war ein Kämpfer und hatte nicht vor, seinen Herren aufzugeben, da er ahnte, dass dieser sich nicht gerade gut verteidigen zu wusste.


    Und so schleppte er sich zum Feuer. Dort war erst niemand. Doch dann sah er den anderen Räuber, wie dieser gerade um einen Baum lugte. Von seinem Herren sah Vanadis nichts.
    Wo hatte er sich versteckt??


    Der noch lebende Strauchdieb lauschte in die Nacht. Hinter ihm knisterte das Feuer. Und vor ihm der Busch. Da war also die leine Made, versuchte sich zu verdrücken. Er ging davon aus, dass sein Kumpel das mit dem anderen schon schaffte, schliesslich hatte der einen Gladius. Und dann schlich er weiter und entdeckte dann auch bald sein Opfer, allerdings hatte der Mann nun sein Wurfmesser in der Hand und schien sich tapfer dem Tod stellen zu wollen. Aber der Mann hatte einen Langdolch in der Hand und grinste fies. Gerade wollte er sich auf Marcus stürzten, da wurde er von hinten ergriffen, vollkommen aus dem Nichts.


    Vanadis schlang seinen Arm um den Hals des Mannes und hielt ihm mit der anderen Hand die Spitze des Gladius an den Hals. So sehr, dass dieser deutlich den Schmerz spürte und es sogar schon etwas Blut hervortrat.
    »DU dich nicht bewegen ... sonst du sein tot, du haben verstanden?? Und du lassen Dolch fallen. SOFORT!!!« Vanadis drückte die Spitze des Gladius noch ein Stück weiter an den Hals des Mannes, um so seiner Forderung noch mehr Gewicht zu verleihen. Der Mann hörte Vanadis Stimme dicht hinter sich und nickte nur langsam, liess tatsächlich mit schreckverzerrter Miene seine Waffe fallen.


    Vanadis atmete schwer, riss sich aber zusammen. Er brauchte noch Kraft. Auch wenn er wie ein Schwein blutete und dies ihm langsam seine Kräfte raubte. Weiterhin hielt er den Mann im Schach und schaute zu seinem Herren rüber. Dieser sah alles andere als gut aus: Kleine Kratzer im Gesicht und er hielt einen kleinen DOlch in der Hand und auch wenn er nicht vor Angst schlotterte, glaubte Vanadis seine Angst zu spüren.
    »Sein alles gut, Herr? Ich meinen, mit dir? Soll ich töten den Mann? Wenn du es wollen, ich es tun ...« sprach der Daker fest und monoton. Vanadis hätte damit kein Problem. Der Mann wollte sie töten, so wie auch sein Kumpel. Allerdings merkte VAnadis auch seine schwere Verletzung an der seitlichen Taille. Ein wenig aber würde er aber noch aushalten, bis ihm die letzten Kräfte verlassen würden ...

  • Im Vergleich zu seinem Sklaven ging es ihm Bestens als er hervorkam und sich die Situation betrachtete. "Nein, Du sollst ihn nicht töten," meinte er nachdenklich und überlegte einen kleinen Augenblick, ehe er das Messer in Richtung Feuer warf, wo es allerdings etwas zu weit flog und mit der Spitze in eben jenem landete, und sich dann nach einem Ast bückte, den er zwei oder drei Schritte entfernt entdeckte. "Ich denke, es reicht, wenn er ein wenig schläft," meinte er und schlug in einem Schwung des Aufhebens und zur Seite drehend mit ziemlicher Wucht gegen den Schädel des Mannes. Es interessierte ihn dabei komischerweise in keiner Weise, ob er ihn damit tötete oder nur unschädlich machte. "Ich werde ihn später fesseln und wir übergeben ihn Morgen in der nächsten Ortschaft." Dann befahl er Vanadis zum Feuer um sich seine Verletzungen anzusehen. Was er sah, machte ihn nicht glücklich. "Leg Dich hin, ich werde das verarzten, soweit ich kann." Zum Glück hatte er während der Pestis einiges gelernt, auch wenn Wundheilung da nicht so sehr drin vorkam. Dennoch kümmerte er sich so gut es ging um die Wunden und griff bei einer besonders tiefen sogar zu dem Messer, das glücklicherweise schon glühend war. Um sich nicht zu verbrennen, riss er ein Stück Stoff aus der Kleidung des Toten, der immer noch in der Nähe lag und zog das Messer raus und umwickelte den Griff. "Das wird höllisch weh tun," meinte er und brannte dann die Wunde damit aus, auf das die Blutung aufhörte.

  • Vanadis liess dann von dem Kerl ab, nachdem sein "Herr" meinte, dass er ihn nicht töten sollte und sah beherzt zu, wie dieser ihn dann einfach ko schlug. Und er vernahm die Worte, dass er den Kerl der Obrigkeit ausliefern wollte. Vanadis schaute zu, schüttelte dann aber den Kopf. Er kannte solche Kerle. Nein, ihn würde er nicht einfach nur bewusstlos liegen lassen. Und fast schon beeindruckt schaute er dann zu, wie der Mann den Kerl einfach niederschlug und diesen dann bewusstlos zu Boden ging. Dann vernahm er die weiteren Worte, doch bevor Vanadis die schmerzhafte Wundheilung zuliess, tat er noch etwas anderes.


    »Es gehen in Ordnung, Herr, aber lassen mich ihn fesseln, damit er nicht weiter machen können Ärger ...« Und so nahm Vanadis die Kordel um seine Tunika und fesselte dem Mann damit erst einmal seine Arme auf den Rücken.
    Vanadis hätte den Mann auch getötet. Nicht, weil Vanadis es gerne tat. Aber diese Kerle hatte sie bedroht und nichts anderes verdient.


    Dann erst legte sich Vanadis hin, damit sein Herr, wie er sagte, ihm helfen konnte.
    Und was dann kam, war wirklich sehr schmerzhaft und der Hüne presste seine Kiefer zusammen und stöhnte leicht auf, als sein Herr seine Wunde mit dem glühenden Messer bearbeitete. Aber Vanadis kannte diese Schmerzen. Aber er war kein Superheld undf stöhnte auf. Er nahm seine eigene Faust in den Mund, biss darauf und es half ein wenig, dem Schmerz etwas Einhalt zu gebieten, dennoch rann ihm der Schweiss von der Stirn. Er wusste, dass es nur helfen würde, die Wunde zu schliessen. Vanadis aber war sehr zäh. Und er liess seinen Herren machen, was dieser zu tun gedachte. Dennoch war der Schmerzen so schrecklich, dass Vanadis es nicht unterdrücken konnte, dass ihm die Tränen aus den Augen schossen. Und der Schmerz war weitaus schlimmer.
    Und obwohl Vanadis an sich wirklich starkmin sich war, verlor er auf einmal das Bewusstsein.

  • Es war für ihn keine leichte Arbeit und er hoffte, dass er den Mann damit nicht umgebracht hatte. Immerhin war er kein Mediziner. Aber dennoch beendete er sein Werk und verband zum Schluss die Wunden, auch jene, die er nicht ausgebrannt hatte, mit Stofffetzen, die einmal eine seiner Tuniken waren. Schließlich kümmerte er sich noch um das Feuer und darum, dass der Rest der Nacht niemand unbewacht war - bis auf die Momente, in denen er dennoch einnickte.


    Als am frühen Morgen die Sonne langsam im Osten den Himmel erhellte, schreckte er aus einem kurzen, unruhigen Schlummer auf und bemerkte, dass das Feuer wieder Nachschub benötigte. Er kontrollierte Vanadis und die Fesseln des Mannes und beschloss den Sklaven noch in Ruhe zu lassen, der zum Glück bisher kein Fieber hatte. Er packte soweit alles zusammen, völlig zerschlagen und müde und hievte sogar mit Müh und Not den Dieb bäuchlings auf sein Pferd. Der war noch nicht zu sich gekommen, lebte aber eindeutig noch, denn er hatte den stinkenden Atem gespürt. Dann versuchte er Vanadis zu wecken, zunächst mit Ansprache und Anstupsen, schließlich mit ein paar Tropfen Wasser, die er ihm auf das Gesicht schüttete.

  • Auch wenn Vanadis ungern in so einer Situation war, sich helfen lassen zu müssen, so nahm er es einfach hin und war doch auf seine Weise auch dankbar. Ein Mann mochte gerne alles alleine bewerkstelligen, aber zu viel Stolz konnte auch einfach tödlich sein. Die Schmerzen nahm er hin, er war das inzwischen gewöhnt und war alles andere als wehleidig. Und er dankte seinem "Herren" sogar. Und das war wirklich etwas in seinen Augen besonderes. Aber hier ging es nun darum zusammen zu halten. Das war das wichtigste. Und der Mann hatte sogar einen Teil seiner Tunika geopfert.


    Das Vanadis am nächsten Morgen nicht der erste wie sonst war, der aufwachte, lag schlicht und einfach daran, dass es ihn schwerer erwischt hatte, als er zugeben wollte. Das lag auch daran, dass er eh noch etwas geschwächt war durch die Reise als Sklave nach Rom. Da hatte er leider zu oft aufbegehrt und dies hatte man dann wiederum an ihm ausgelassen, in dem er entweder keinen Schlaf, kein Wasser oder Nahrung bekommen hatte, gerade so, dass es nicht auffiel bei der Versteigerung in Rom.
    Daher war er unbewusst natürlich sehr froh, ein wenig länger schlafen zu können als sonst. Besonders mit seinen Verletzungen. Und als ihn sein Herr versuchte zu wecken, war es, als würde er wie ein Murmeltier schlafen. Was ungewöhnlich war, denn als Krieger war er sehr aufmerksam. Doch schliesslich erwachte er und starrte seinen Herren erst ungläubig an, ballte die Faust, als würde er sich verteidigen müssen. Doch schnell erkannte er, wer ihm da so unsanft weckte und sofort zog er seine erst drohende Faust zurück. Und, was auch selten war, es kam etwas ungewöhnliches über Vanadis Lippen, wenn auch noch arg angeschlagen und verschlafen: »Verzeih ... bitte ...« Er rappelte sich dann auf, schaute sich sofort um. Alles war schon gepackt und zum Aufbruch bereit. Sein Herr hatte alles getan. Nun ja, gut und das rechnete er ihm auch hoch an.
    »Wir dann können weiter? Ich sehen, du waren ... du haben ... alles getan ... « sprach er dann langsam, während er sich erhob, seine Glieder streckte und misstrauisch den Gefangenen begutachtete, während er sie Fesseln noch einmal prüfte. »Du haben gute Arbeit getan!« lobte er seinen Herren und meinte dies nicht einmal sarkastisch oder mit einem Hintergedanken.


    Dann sah Vanadis noch den Gladius ihrer Gegner. Er nahm ihn an sich, aber im nächsten Moment streckte er ihm seinen Herren entgegen, natürlich mit dem Knauf vorne weg. »Du nehmen Waffe, ich ja nicht dürfen ...«

  • Aber in der nächsten Nacht nahm dann Vanadis den Gladius an sich ... ohne das es sein Herr mitbekam, denn Vanadis hatte etwas vor.


    Vanadis war dem Mann eigentlich wirklich dankbar gewesen, war er doch nicht schlecht zu dem Sklaven, hatte ihn nach dem Angriff der Räuber sogar verbunden. Aber Vanadis war ein freiheitsliebender Mensch. Und er suchte seinen Bruder, nein eigentlich Schwager, der aber für ihn wie ein Bruder war. Mehr als ein Waffenbruder. Seite an Seite hatten sie in Dalmatien versucht gegen die Römer zu kämpfen. Jahrelang hatten sie es auch geschafft, als Rebellen, die sich immer in den Bergen versteckt hatten.
    Aber dann war alles anders gekommen und nun war Vanadis eine Geisel Roms. Und auch wenn sein neuer Herr recht fair war, so nutze Vanadis dann irgendwie doch die Reise gen Norden, dass er irgendwann in den nächsten Nächten floh, verletzt wie er auch war, das war ihm egal. Er musste die Chance einfach nutzen. Er schaffte es dann sogar noch, dem Mann ein wenig Geld aus der Börse zu klauen, ohne dass dieser es merkte. Vielleicht lag das daran, dass er ihn einfach ko schlug, als dieser schlief, was Vanadis fast ein wenig leid tat und er als Kämpfer es nicht gerade fair empfand. Aber so war das Leben nun mal, denn das Leben war nie fair. Denn er hatte wirklich nichts gegen diesen Mann. Aber Vanadis hatte sonst nichts und er musste doch nach Rom und irgend wovon leben.


    Und so machte er sich in der nächsten Nacht auf gen Rom, der rebellische Krieger mit den dunklen Augen ... der innerlich glaubte, dass er der Welt trotzen konnte und ihn selbst Ketten nicht aufhalten würden ... aber vielleicht würde ihn nun seine Arroganz etwas anderes lehren ...


    (Mal schaun was sich Neues ergibt)

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