Der Abend vor dem Manöver


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Centurio Massa beobachtete noch während dem Abendbrot die Wacheinteilung der Nachbarcenturien. Er und seine Männer konnten die letzte Nacht vor dem Manöver ohne Schlafunterbrechung verbringen.


    Wenig später ließ er den Cornicen ein kurzes Signal geben.


    "Alle mal herhören. Wir haben die erste Wache nach der Nacht, Beginn bei Sonnenaufgang. Die genaue Einteilung nimmt Optio Fontinalis vor. Die Wasseruhr steht vorn an meinem Zelt.


    Und jetzt - ab in die Zelte, Nachtruhe!"



    Während die Stubengemeinschaften vermutlich noch Gespräche führten, herrschte in Massas Zelt beizeiten Stille. Aufregung bemächtigte sich ihm nur in kleinem Maße, denn Erfahrung und Alter erzeugten Sicherheit. Der Mond begann seine Runde, als Massa die Öllampe losch, sich auf sein umgedrehtes Scutum legte, das ein Fell bequemer machte, und sich mit dem Militärmantel zudeckte.


  • Als die Cornicen ertönten wusste Thyrsus bereits was kommen würde, die Wacheinteilung. Und wie er hören dürfte war man selbst erst ab der prima lux an der Reihe, eine feine Sache. Nun aber mal abwarten wen der Optio wann einzuteilen gedachte, im prinzip war es Thyrsus ja egal, aber ihm wäre eine Woche am Anfang des Tages durchaus lieber als am Ende, da war man wenigstens frisch und ausgeruht, außerde genoss er die Morgenstunden immer sehr.

  • Corvinus machte es sich auch so gut es ging im Zelt seines Contuberniums gemütlich. Es herrschte drangvolle Enge in dem kleinen Zelt mit dem vollzähligem Contubernium aber dadurch konnte auch keiner von ihnen frieren. Corvinus hatte als Tiro einen Außenplatz bekommen weshalb er natürlich nur von einer Seite Wärme abbekam. Andererseits war es ihm ganz recht da er lieber etwas frische Luft hatte. Er wickelte sich also in seine Panula und schlief, nachdem er noch einen letzten Stücken Brot gegessen hatte schnell ein. Früher als ihm lieb war würde der Weckruf kommen.


    Ferox lag dabei direkt neben ihm, als zweiter Tiro des Contuberniums hätte ihm eigentlich ebenfalls ein Außenplatz "zugestanden" doch lag auf der einen Seite der größte Teil ihrer Ausrüstung und auf der anderen der Calo. Bereits im Halbschlaf sagte Corvinus noch zu Ferox
    "Dann wollen wir mal sehen wieviele "Germanen" wir morgen zu Gesicht bekommen..."

  • Die Cornicen bließen ein kurzes Signal, und sofort versammelten sich alles Soldaten der Centurie um den Wrten des Centurio zu lauschen. Er hielt sich sehr Wortkarg, aber was sollte er auch schon groß sagen? Der Centurio verließ nach der Ansprache den Platz und machte sich auf den Weg in sein Zelt. Ich hatte die Aufgabe nun die Wacheinteilung vorzunehmen.


    Männer, ihr habt den Centurio gehört. Diese Nacht könnt ihr nochmal ausschlafen, dann ist Schluß mit lustig. Und jetzt zum Wachdienst. Wir verfahren so wie im Castellum, mit dem Unterschied das alle Tirones Morgen in der Früh gleich mit bei der ersten Wache dabei sind, zur einweißung. Schließlich will ich sicher gehen das alle wissen was zu tun ist, wer hier rein kommt und wer nicht. Rüstung, Schild, Pilum und Gladius sind am Mann zu tragen, und wehe es veschläft einer. Noch Fragen?



    Ich blickte durch die Runde

  • Thyrsus trat einen Schritt nach vorne und stand stramm.
    Jawohl Optio, eine Frage. Ist mit 'Morgen' die prima lux gemeint? Oder reden wir von einer anderen Zeit?
    Das war wichtig zu wissen, denn Morgen war sehr relativ und nicht wirklich genau, schonmal gar nicht wenn man nicht verschlafen sollte.

  • Corvinus erwiederte den Blick des Optios und stellte keine Fragen. In seinen Augen war alles klar und er hatte gelernt bzw. oft genug zu hören gekriegt das man in solchen Situationen am besten die Schnauze hält und nichts fragt.
    Sein Vater hatte immer wieder die Geschichte erzählt wie er als ganz junger Legionär bei solch einer Gelegenheit mal gefragt hatte wer denn die Latrinen ausheben würde und dann natürlich er es war der diese "ehrenvolle" Arbeit übertragen bekam. Zu allem überfluss, ein Legionär alleine konnte ja nicht das Scheißhaus für eine ganze Centurie oder gar Cohorte ausheben wurde sein Contubernium gleich mit eingeteilt was seinem Vater natürlich überschwenglichen Dank eingebracht hatte. Wie hatte er dann noch immer gesagt
    `An diesem Tag erhielt ich die ersten Narben von vielen im Dienst unter den Adlern´

  • Hadamar hielt es ähnlich wie Corvinus… er sagte einfach gar nix, sondern nickte nur zu den Anweisungen und verkroch sich danach in das Zelt seines Contuberniums. Ein schwaches Grinsen flog über sein Gesicht, als er Corvinus etwas murmeln hörte. „Was denn, mein Gesicht siehst du doch den ganzen Tag… Reicht dir das etwa nicht?“

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