Neulinge zur Musterung - FDS, SIM, Garulf, Kieran et Ravdushara

  • Ein seltsamer Kerl war das, nicht gerade freundlich und er sah auch nicht danach aus. garulf legte die Tunika ab und gab antwort.
    "Aus Nordgermanien, ich war Waffenschmied und kenne mich daher mit viele Waffen aus." Was sollte er sonst sagen? er könnte dem Typen das Mundwerk stopfen, ihn auf mindestens 10 Arten töten wenn er denn wollte. Er war hier in einer Gladiatorenschule, was war da schon wichtig?

  • Auf die Antwort hin musste der Doctor erstmal herzhaft lachen. “Kennst dich mit Waffen aus? Hahahahaha!“ Dabei gab seine Nase schmatzende Geräusche von sich. “Kleiner, auf Eisen rumzuhämmern heißt absolut gar nichts. Soll ich dir jetzt 'nen Hammer in die Hand geben oder ein Schwert, Barbar?“ Herausfordernd schaute der Doctor Garulf an und erwartete wohl tatsächlich eine Antwort auf die abschätzig gestellte Frage.

  • Garulf blieb ruhig, ganz ruhig und atmete durch.
    "Gib mir was du willst, mein Können werde ich dir schon zeigen. Ob es hier ausreicht weiß ich nicht, es reichte aber einst aus um im Notfall meinen Stamm zu verteidigen."
    Er wollte nie töten, aber wenn er musste tat er das auch und er hatte bereits viele Menschen getötet, wenn auch keine Römer so aber doch viele verfeindete Germanen aus fremden Stämmen.

  • “Na, ganz offensichtlich reichte es nicht aus“, meinte der Mann nur ruhig und sah an Garulf herunter. Der Mann würde wohl kaum hier stehen, wenn er in der Lage gewesen wäre, sein Dorf zu verteidigen. Hier in der Arena stand kein einziger, der nicht mindestens einmal besiegt worden war, sei es von den Römern oder von den eigenen Schulden.
    “Schwert!“ kommandierte er dann aber einen der Hilfsjungen herbei, der auch sofort mit einem Holzschwert herbeigeeilt kam und es Garulf anreichte. Das Schwert hatte einen Kern aus Blei, das es weitaus schwerer machte als ein Eisenschwert normalerweise gewesen wäre, geschweige denn wie man es von einem Holzschwert erwartet hätte. Und natürlich war es wie eine Sica gebogen, war dies doch die Waffe, mit der hier ausgebildet wurde.
    Er selber nahm eine ebensolche Waffe zur Hand, nur dass man bei ihm sehr deutlich sah, dass er sie mehr als nur gewohnt war. “Na, dann, Schmied, zeig mal her.“

  • Garulf antwortete auf den ersten Satz nicht, wie sollte man auch einen Kampf gewinnen wenn der Gegner 5mal mehr Männer hätte, dazu besser bewaffnet und gerüstet? Gar nicht, trotz allem hatte man gekämpft und viele gute Krieger verloren, er selbst konnte fliehen und wurde erst Jahre später gefangen genommen. Aber das alles konnte der doctor nicht wissen.


    Als Garulf das Schwert aufnahm war er überrascht, wenn auch nicht sehr, er kannte es bereits aus einem Übungskampf mit seinem Herrn dass die Schwerzer schwerer waren, dieses hier war allerdings noch ein Stück gewichtiger als er es erwartet hatte. Ein Kampf also, Schwert gegen Schwert mit einer Waffe die der Germane so nicht kannte. Das sica war ein gebogenes Schwert, vor allem dazu gedacht Schilde zu entreisen oder gute Schläge von der Seite in den Brustraum auszuführen. Genau auf diese Art versuchte es auch Garulf, er hatte es damals in der Arena so gesehen oder zumibndest so in Erinnerung.


    Er umkreiste den doctor und achtete dabei genau auf dessen Bewegungen, die Beine waren flink er stand immer günstig, attackiert aber auch erst einmal nicht. Für einen Moment dachte er eine der kleine Unachtsamkeit zu erkennen und führte das Sica in einem schnellen Bogen an die ungeschützte Seite seines doctors, dort wo eigentlich der Schild sein sollte.

  • Jemand, der den lieben langen Tag mit Leuten trainierte, die einen beim kleinsten Fehler umbringen konnte, machte keinen Fehler. Jemand, der jahrelang selbst in der Arena Gegnern gegenübergestanden war, die ihn umbringen wollte, war nicht unaufmerksam. Und jemand, dessen Neulinge normalerweise aus Kriegsgefangenen bestanden, deren einziges artikuliertes Wort normalerweise 'STIRB!' war, wusste, was er tat, wenn er einem neuen eine Übungswaffe in die Hand gab.


    So war es hier auch nicht anders. Was Garulf als Unachtsamkeit auslegte, war eine Finte, um einen Angriff zu provozieren. Der mit vorausgeplanter Präzision auch folgte, allerdings nicht mit dem Schwert. Eine leichte Drehung des Körpers reichte, und das Schwert verfehlte sein Ziel. Allerdings traf die Faust des Ausbilders dafür umso genauer auf die Schultern Garulfs, was ihn zusammen mit seiner eigenen Bewegung erst einmal auf den Arenaboden schickte. Das Schwert des Ausbilders berührte da schon beinahe beiläufig die Stelle zwischen der dritten und vierten Rippe, wo man ins Herz vorstoßen konnte. “Du bist tot“, klang es profan, als der Ausbilder sich wieder entfernte und auf den nächsten Angriff wartete.

  • Garulf wusste nicht einmal was passierte, er merkte nur noch dass der Boden näher kam und einen dumpfen Schlag auf die Schulter. Als er den Kopf nach oben drehen wollte sah er das Schwert und die Worte des doctores machte ihm klar, dass er doch nicht kämpfen konnte.


    Er stand auf, die Schulter schmerzte und doch sah es so aus als sollte er es noch einmal versuchen. Er wusste nicht was er tun sollte, wie er es tun sollte also attackierte er einfach darauf los, immer wieder andere Stellen als Ziel suchend, Attacke auf Attacke folgend. Dabei versuchte er nicht erneut auf dem Boden zu landen, er hatte genug Sand im Mund und keine Lust auf einen Nachschlag. Doch sein Arm wurde mit jedem Schlag schwerer und schwerer, die Schläge schwächer und die Angriffe immer ungezielter.

  • Der Doctor wartete einfach die Angriffe ab, schlug einen Angriff nach dem anderen beiseite, fintierte, parierte. Immer wieder durchbrach er auch Garulfs Verteidigung. “Tot“, erschallte es jedes Mal, wenn dies geschah. “Tot.“ “Tot.“ “Sehr tot!“ Als Garulfs Angriffe schließlich langsamer und schwerfälliger wurden, ging er endlich zum Angriff über, attackierte unbarmherzig und schlug mit voller Kraft gegen Garulfs Waffe, um ihn dazu zu zwingen, sie fallen zu lassen. Ganz offensichtlich war er nicht annähernd so erschöpft wie der Germane.

  • Garulf wusste nicht weiter, mit jedem "Tot" wurde er nur noch wütender, es waren keine gezielten Schläge mehr nichts und die Erschöpfung machte sich breit. Nach einer für ihn gefühlten Ewigkeit lies er sein Schwer fallen, er konnte einfach nicht mehr, wie sollte er sich so denn auch verteidigen.
    "Ohne Verteidigung ist das einfach nichts. Wie soll man da überleben?"

  • Der Doctor lächelte, und in seinem Gesicht sah das fast schrecklicher aus als jede gewollte Grimasse. “SO gar nicht. Aber wenn ich dich bis auf die Knochen abgeschleift habe, jedes bisschen grobklotzigen Schmied aus dir ausgetrieben habe, du diesen ganzen Blödsinn, den du übers Kämpfen zu wissen glaubst, vergessen hast und du akzeptierst, dass du sterben wirst, mach ich vielleicht noch einen passablen Kämpfer aus dir.“ Es war nichts freundliches in den Worten, nicht ein kleines bisschen.
    “Du wirst lernen, als Dimachaerus zu kämpfen. Ohne Schild, hinter dem du dich verkriechen kannst. Nur damit bewaffnet.“ Er hob sein Schwert an. Bei ihm sah es aus, als wöge das Ding nichts. “Aber heute nicht mehr. Es ist spät. Ihr fauler Haufen von Sackratten stinkt!“ Das war jetzt wieder an die ganze Gruppe gerichtet. “Wascht euch, damit ihr nicht gar so widerliche Tiere seid, und saut euch beim Fressen nicht gleich wieder ein. Und du da, erklär dem neuen die Regeln.“


    Er wies auf einen von der Sonne gegerbten Mann von vielleicht 20 Jahren, der wohl von irgendwo aus den östlichen Provinzen stammen mochte. Vielleicht auch ein Kriegsgefangener, denn um seine Handgelenke befanden sich eiserne Manschetten mit großen, eisernen Ringen daran, so dass man ihn festketten konnte.
    Der Doctor ließ also abtreten und der Gefangene wandte sich mit einer Miene an Garulf, als hätte er in eine Zitrone gebissen. “Du machen, was man dir sagen. Du nicht reden, wenn nicht gefragt. Du nicht reden bei essen. Und du essen, was immer sie dir geben. Du nicht fragen. Du nicht beschweren. Und jetzt du dich waschen.“ Eine kurze, schmerzlose und von kaum verständlichem Akzent getragene Einführung in die Regeln, die hier am Ludus herrschten.

  • Garulf war froh dass die Schinderei erstmal zu Ende war und hörte dem doctor aufmerksam zu, insofern er dazu noch fähig war. Ein Dimacheus also, ein Kämpfer der anscheinend nur ein Schwert besaß, das war wirklich keine leichte Aufgabe aber er würde sie irgendwie meistern müssen wenn er alt werden wollte.
    Als der Sklave ihn ansprach und iohm erklärte wie es hier ablief war Garulf ruhig und nickte nur, es musste ausreichen. Er wollte sich einfach nur noch hinlegen und auf den kommenden Tag warten, er war erschöpft und auch etwas demotiviert.

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