Nach dem sie das Haupttor des Castellums passiert hatten, hielt der ganze Tross um die Frau des Legaten Einzug auf direktem Wege zum Praetorium. Septima hatte ihren Mann bereits schriftlich von ihrer geplanten Ankunft, kurz vor den Feierlichkeiten in Manuta, unterrichtet, denn sie wollte auf gar keinen Fall versäumen, wenn ihr Gatte zum Patron der Stadt erklärt wurde. Dies war einer jener Momente im Leben der jungen Frau, wie sie es sich für ihren Mann und sich selbst erhofft hatte. Wenn sie ihre Pläne weiterhin gut umsetzten konnte, dann würde Ursus gewiss mehrfach das Amt des Consuls ausfüllen. Und sie wäre somit Frau consul! Ach ja, was wäre ein Leben ohne Träume, die durchaus zu erreichen waren...
Die Wachen vor dem Praetorium standen stramm, als Septima an ihnen vorbei IHR Haus betrat. Einen kurzen Moment hielt die junge Frau inne, hoffte sie doch darauf, dass Ursus sie hier in Empfang nehmen würde, doch es war noch zu früh am Tag, als dass er seine Arbeiten als Legatus Legionis schon bei Seite legen konnte, um seine Frau nach Wochen der Abstinenz wieder in die Arme schließen könnte. Also gab Septima ihren mitgereisten Skalven Anweisungen. „Baldemar, du wirst helfen beim Gepäck herein bringen. Marei, du kannst Frija mit Titus minor helfen, dann hat sie beide Hände frei, um meine Sachen auzupacken.“ Es ergingen weitere Anweisungen, unter anderem ordnete Septima ein Bad an, denn sie wollte sich vom Staub und Dreck der Reise befreien, damit sie besonders schön für ihren Mann war.