[thermae] Badetag zweier junger Damen


  • Esquilina


    „Bestimmt“, antworte das kleine Mädchen selbstsicher. „Alle Erwachsenen schreiben ständig Berichte.“
    Um Mareis Ängste wusste sie nichts, sonst wäre sie wohl sehr verwirrt gewesen. Aber sie kannte nun mal keinen Unterschied zwischen Mareis kessem Auftreten und Mut.
    Esquilina war enttäuscht, dass sie hier nicht üben konnten und schloss sich Mareis ironischem Kommentar an, indem sie die Augen verdrehte und dann ihrer kleinen Freundin zunickte. „Stimmt!“, sollte das heißen.
    Die Trockenübungen sahen ja noch ganz lustig aus, solange sie nur zugucken mussten, aber als sie selbst auf dem Laken liegend rackerten, war der Spaß ganz schnell verflogen.
    Dankenswerterweise hatte Marei das auch schon ausgesprochen und sie konnte mit voller Inbrunst zustimmen.
    „Genau, lass uns lieber wieder plantschen gehen und wir üben dann, wenn wir wirklich ein Becken haben. So ist das doof.“
    Allerdings hatte sie gedacht, dass sie gerade im Heißwasserbereich waren und ihnen nun der Mittelwarme Teil bevorstand, damit sie nicht von der Hitze direkt wieder raus mussten. Oder hatte sie da was falsch verstanden?*


    Sim-Off:

    Sollten wir vllt kurz per PN klären ;)

  • "Ihr macht das beide schon sehr gut. Ihr müsst die Bewegungen üben und dann werden wir sie beim nächsten Mal im flachen Wasser üben." lobte Esther und reichte beiden ihre Handtücher. Marei setzte sich wieder in den Schneidersitz und wischte sich den Schweiss von der Stirn. Ihr war warm und sie wollte wieder ins Wasser. "Ja, so machen's wir. Wir müssen Licinus überzeugen uns noch mal hierher zu bringen." Die Leute, die nach ihnen eingetreten waren und nun das Becken bevölkerten, machten teilweise Gebrauch von dem kleinen Wasserfall, welcher sich aus einer Plastik am Beckenrand speiste, in der eine Göttin mit Füllhorn das Wasser in ein Oval goß.


    Esther bemerkte, dass Marei die Leute beobachtete und schlug folgendes vor. "Zum Abschluß sollten wir gemeinsam unter den Wasserfall gehen. Ihr könnt euch vom Wasserfall nass machen lassen. Dasnn gehen wir wieder in die kalte Zone und machen uns frisch. Anschließend zeige ich euch, wo wir essen und trinken können. Der hiesige Garten ist verwunschen. Viele große Rosensträucher in schillenden Farben wachsen dort." "Hört sich bis auf die kalte Zone ganz gut an." meinte Marei und errinnerte sich an ihre Schwur nicht nochmal ins kalte Wasser zu steigen, egal was passieren oder kommen möge. Die junge Badesklavin packte alles zusammen was sie mitgebracht hatten und stellte den Korb neben die Türe zum nächsten Raum.


    Dann stieg sie ins Becken und nahm die Mädchen, genauso wie im kalten Becken, auf ihre Arme auf. Viele kleine Wellen rauschten gegen die Haut der Mädchen, da sich mehr Leute im Wasser befanden. Esther musste die Mädchen nicht auf dem Arm behalten, denn es gab Stufen. Marei stellte sich auf die Stufe und bemerkte, dass diese recht niedrig angesetzt worden war, Das Wasser ging ihr bis zur Brust. Sorgfältig prüfte Marei die Wassertemperatur des Wasserfalles bevor sie sich drunterstellte. Huch, war das komisch, das Wasser prallte schwer auf ihre Schultern nieder und rieselte die Schultern hinab. "Wie findest du das?" fragte sie Esquilina, während sie sich quer unter den Wasserfall stellte, sodaß das Wasser nun rechts und links an ihr abfloß.


  • Esquilina


    "Ich glaube, das wird nicht schwer", lachte Esther, die Licinus ja hier kennen gelernt hatte. Die Lagertherme war für Offiziere nicht immer der optimale Ort zum Entspannen.
    "Ja, ich sag Papa, dass du uns schwimmen lernen willst. Dann geht das ganz bestimmt." stimmte Esquilina deutlich ein udn nickte kräftig. Ihre Freundin würde auch Urlaub brauchen, aber an derlei dachte das Kind noch nicht. Licinus würde es regeln müssen.


    Solange sie getragen wurden hielt sich Esquilina an Esthers Hals fest. Auf der stufe Abgesettzt tauchte sie argwöhnisch immer tiefer, bis sie endlich festen Boden unter den Füßen hatte. Und während ihre Freundin schon unter dem Wasser stand, guckte sie noch nach oben, auf die herunterprasselnden Wassermassen. Aber sie wollte nicht zurückstehen und ging auch einen Schritt vor. Das Gefühl war nicht unangenehm, das Wasser war warm und obwohl es schwer war, floss es doch sanft über ihre Schultern.
    "Es kitzelt lustig", sagte sie, klang dabei aber weniger begeistert, als wenn es wirklich lustig gewesen wäre. Aber zumindest war es nicht unangenehm. "Aber jetzt hab ich wirklich Hunger." fügte sie bestimmt an. "Lasst uns in den Garten gehen."


    Gemeinsam verließen sie das Becken wieder und Esther wollte sie noch einmal durch das kalte Becken ziehen. Diesmal machte sie es anders. Sie stieg ins Wasser und Esquilina folgte ihr, so weit, sie stehen konnte. Dann ergriff Esther Esquilinas Hände mit ihren und lief rückwärts im Becken, wobei sie das kleine Mädchen mit sich zog. "Yiiieeek!" machte das Mädchen, während ihre Brust wie ein flacher Galeerenbug durch das Wasser pflügte.
    Am anderen Ende angekommen, sprach sie:
    "Dann nimm dir schnell ein Handtuch und rubbel dich ganz fest trocken, damit du nicht krank wirst. Ich hole so lange Marei!"

  • Also würde sie beim nächsten Besuch in dieser schönen Therme etwas Neues lernen.. diesmal war es Schwimmen. Bestehend aus möglichst gleichmäßigen Bewegungen der Arme und Beine unter Wassser. Etwas ganz Neues. Zu erledigen in einem Elemant namens Wasser. Marei hoffte ganz feste, dass die Herrschaften einen zweiten Besuch erlauben und Licinus ihn dann organisieren würde. Am liebsten in Begleitung von der netten Esther. "Wasser kitzelt lustig? Wie meinst du das?" Oder erfand ihre Freundin auch so gerne so schöne und fantasievolle Wortspielereien? Marei lauschte in sich hinein und meldete einen leise knurrenden Magen. "Wie groß der Garten wohl ist? Größer als dieses Becken?" sinnierte Marei und folgte Esther auf den Stufen gehend hinterher, zu den Stufen, mit dessen Hilfe sie das Becken verlassen konnten.


    Rasch standen sie in der kalten Zone. Bis unter das Kinn ins weiche Handtuch eingekuschelt stand sie am Anfang des Beckens mit dem kalten Wasser und verfolgte aufmerksam wie Esther Esquilina durch das Wasser zog. So konnte man auch das kalte Becken queren. Marei weigerte sich mit mehreren lauten 'Nein, ich will nicht.' ins kalte Wasser zu kommen. Esther gab es auf und forderte sie auf, am Becken lang zu gehen und beim Schwimmen zu zu schauen. Esthers Bewegungen sahen so einfach aus. Und was würde Esqulina jetzt von ihr denken, weil sie 'Nein' gesagt hatte? Als Sklavin durfte sie sehr selten 'Nein' sagen und bekunden. Zu Boden schauend und schweigend wartete Marei ab, bis Esther und Esquilina sich warm und trocken gerubbelt hatten. "Wo müssen wir jetzt lang? Du sasgtest noch was von schön machen und gut riechen, Esther."


  • Esquilina


    Esquilina hatte Mühe unter dem Wasserfall die Nachfrage Mareis zu verstehen. Zum einen prasselte das Wasser auf ihrem Körper, zum anderen hatte sie welches ins Ohr bekommen und nahm die Welt nur noch gedämpft wahr. Dennoch konnte sie sich zusammenreimen, was gesprochen worden war, beziehungsweise sie antwortete auf das, was sie meinte verstanden zu haben.
    „Na, wenn die Spritzer in deinem Gesicht und auf deinem Bauch landen.“ Und wie um es zu beweisen flogen dünne Fingerchen auf Marei zu und versuchten ihren Bauch zu kitzeln.
    „Bestimmt, oder?“ bei der Frage sah sie zu Esther. „Ich mein, Marcus hat gesagt, dass man in eienr Therme auch Ball spielen kann und da braucht es doch Platz. Oder darf man das im Garten nicht?“
    „Wir haben zwei Gärten. Einen zum Spielen und für gymnastische Übungen. Und den Rosengarten. Da kann man sich hübsch machen und entspannen und in Ruhe ein bisschen essen. Und da gehen wir hin.“


    Während sie sich trocken rubbelte beobachte das kleine Mädchen, wie Marei sich standhaft weigerte, dass kalte Wasser nochmal zu betreten. Sie sah darin nichts schlimmes, viel überraschender war für sie, dass Esther anstatt nun endlich das Wasser verlassen zu können, auch die letzte Bahn zurückschwamm. Auch diese hatte nichts weiter zu Marei gesagt. Das Mädchen war zu jung, dachte sie, um ihr den Sinn der Bäder zu erklären. Und wenn sie nicht wollte, Licinus hatte gesagt, sie solle den Mädchen einen schönen Tag machen.
    „Wieso macht dir das kalte Wasser nix aus, Esther? Kommst du aus einem ganz kalten Land?“ fragte sie unbedarft die junge Badesklavin, die daraufhin in schallendes Lachen ausbrach und darin abbrach ihre eigenen Haare nun ab zu trocken. „Nein, meine kleinen Schätze. Ich komme aus einem Land, das heißt Iu-dä-a, das liegt ganz im Osten und ist noch heißer als hier. Und es gibt da viel weniger Wasser. Aber man gewöhnt sich an das kalte Wasser, wenn man in einer Therme arbeitet.“ Und außerdem, so fügte sie in Gedanken hinzu, ist die Arbeit im Frigidarium besser, wenn man nicht betatscht werden will. Aber mit solchen Gedanken wollte sie die Mädchen nicht belasten.
    „Na, komm, Marei guck mal wieder hoch und mach dir auch die Haare trocken, dann können wir uns auch gleich im Garten frisch machen.“
    Als sie alle trocken waren, schnappte die Sklavin sich den Korb und hieß die beiden Mädchen sich an den Händen zu fassen. Dann nahm sie Marei Hand und führte sie in einen kleinen Rosengarten. Zwischen den Sträuchern standen vereinzelte Liegen mit Tischchen dazwischen. Zu einem von diesen steuerte die Sklavin ihr Gespann und setzte den Korb auf dem Tisch ab.
    „Auf, macht es euch bequem.“

  • Wasser kitzelte wenn es auf der Haut landete? Das hatte sie noch nie gehört und auch nie bemerkt. Wenn Esquilina das als lustig ampfand, dann würde sie dasnächste Mal darauf achten. Marei quiekte überrascht auf, als die Finger ihre Freundin sie berührten und kitzelten. "Boah... sogar Ball spielen darf man hier!" staunte das kleine Mädchen. Und zog die Augenbrauen hoch, als sie das Wort 'gymnastische Übungen' hörte. Was das wohl war? Oder was verbarg sich dahinter? Die Unterhaltung zwischen Esther und Esquilina lenkte Marei ab. Kleine Schätze! Sie kicherte leise mit, solange Esther lachte. Ihr Lachen war höchst ansteckend.


    "Ja, natürlich!" Die Haare vergaß sie immer abzutrocknen. Sie beugte sich nach unten, warf das Handruch über die herabhängenden Haare und legte es zusammen, bis sie einen Turban zusammen gefummelt hatte. Langsam richtete sie sich wieder auf und wackelte mit dem Kopf. "Und nun... wie steht er mir?" Leider plumpste er in sich zusammen, sodass Marei das Handtuch wie ein Umhang über die Schultern und Rücken legte. In diesem Raum war ja kalt und sie hatte Gänsehaut. Nun noch die Füße in die Holzschuhe schieben. Gehorsam legte sie ihre Hände in die von Esther und Esquilina und folgte ihnen in der Mitte von beiden gehend. Schon seltsam in der Mitte zu gehen, doch das war schön.


    "Pof..." staunte Marei angesichts der vielen Rosensträucher. "So viele und bunte hab ich noch nie auf einem Fleck gesehen." Mit offenem Mund plumpste sie auf eine Liege und sah sich um. "Ist das schön hier..." gab sie leise kund und wischte sich nicht gerade wenige Tränen der Überwältigung aus dem Augen. So viel erleben, zu sehen, zu hören, zu lernen, zu riechen... war das Leben nicht schön?


  • Esquilina


    Esquilina musste erst lächeln, als Marei ihren neuen Kopfschmuck präsentierte und wollte zu sprechen ansetzen. „Kla…“
    Weiter kam sie nicht, denn in dem Moment viel der Turban zusammen und Esquilina lachte konnte sich nicht halten zu lachen.


    Als das andere Mädchen mit tränenden Augen auf der Liege zum Sitzen kam, fühlte sich Esquilina schlagartig nicht mehr so freudig beschwingt wie zuvor. Sie setzte sich dicht zu ihrer Freundin, strich ihr mit der Hand über die Schulter und meinte mit leiser, zögerlicher Stimme:
    „Marei?... Warum weinst du?“
    Esther wusste auch nicht was los war, war sich aber sicher, dass Marei eher mit ihrer Freundin, als mit ihr reden würde. Daher tat sie beschäftigt mit dem Auspacken der Leckereien und lauschte mit gespitzten Ohren auf Mareis Antwort.

  • "So viel erleben, zu sehen, zu hören, zu lernen, zu riechen... ist das Leben nicht schön?" sprach Marei ihre Gedanken laut aus, während die Tränen kullerten. "Weisst du, ich war noch nie in einer Therme und fast alles.. ja... fast alles was ich sehe ist ziemlich aufregend und spannend. Ob im Castellum, ob in der Schule oder im Ursus-Garten in Rom." Nein, sie würde ihr nicht von Lux erzählen, das würde alles zerstören! "Meist erzähle ich meinen Zieheltern oder dem Cimon davon, aber die.. die sind schon groß.. und irgendwie.. können die nicht nachvollziehen, wieso ich alles als aufregend und spannend empfinde." Marei stockte. So hatte sie noch nie über die Erwachsenen gesprochen.


    Sie lehnte sich an Esquilina an. "Septimas Sohn sehe ich kaum und er ist noch zu klein. Meine Freundin in der Schule, sie heisst Nada, die sehe ich nur in der Schule und nie anderswo. Sie ist nett und hilft mir bei den Aufgaben. Manchmal tauschen wir die Pausenbrote..." Sie wischte sich übers verweinte Gesicht. "Aber so wirklich alles teilen, das tun wir nicht.. und wenn ich dann zurückkomme, um dem Herr und der Herrin zu dienen, dann ist es, als ob ich mein Leben ausschliessen muss. Sozusagen ganz selbstverständlich verbergen muss, was ich denke und fühle. Es ist ein ganz schreckliches Gefühl..." Sie wusste nicht, dass sie querbeet redete, die Worte wollten, nein, sie mussten einfach raus. Wieder stiegen die Tränen auf. Marei blinzelte, darum bemüht die Facetten einer wunderschönen rosaroten Rose zu erfassen.

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    Esquilina


    Esquilina hörte ihrer Freundin zu. Das Leben war schön, fand sie und verstand nicht, warum dass ein Grund zu weinen war. Oder waren das die Freudentränen, von denen sie schon manchmal gehört hatte? Sie wollte ihrer Freundin schon zustimmen als Marei weiter redete. Auch das mit den Großen hatte sie schon erlebt, wenn sie etwas völlig neues entdeckt hatte und es mit unwirschen Worten als alltäglich abgetan wurde.


    Als das andere Mädchen sich an sie lehnte war Esquilina für einen Moment überfordert. Sie konnte nicht einschätzen, was sie tun sollte, aber nichts zu tun, das zumindest spürte sie, ging auch nicht. Unsicher legte sie die Hand über den Rücken ihrer Freundin, auf deren Schulter.
    Sie kannte zwar das Gefühl der Einsamkeit, wenn sie als einziges Kind auf dem Landgut war, in dem Moment ging ihr kleiner mudn auch langsam auf, wie um etwas zu sagen, nur um sich ebenso langsam wieder zu schließen. Sie musste nie verbergen, was sie fühlte oder dachte. Zumindest nicht mehr, als es eine gute Erziehung verlangte. Aber wenn es ihr schlecht ging, dann konnte sie das zeigen und ähnliche Dinge.
    "Shhhhh" machte Esquilina beruhigend. In kindlicher Naivität fügte sie hinzu:
    "Du wirst immer meine Freundin sein." und meinte damit, auch wenn sie sich dessen vielleicht selbst nicht bewusst war, dass Marei für sie immer die Freundin und nie die Sklavin sein würde. Sanft berührte ihre Wange den angelehnten Haarschopf.


    Ester, die Badesklavin, die solche Zusammenbrüche selbst schon erlebt hatte, wusste dennoch nicht, was sie tun sollte. Sie war ja selbst noch jung. Vielleicht, so hoffte sie, war es das beste, die beiden Mädchen sich selbst zu überlassen und so werkelte sie so leise es ging im Hintergrund.

  • Meine Freundin? Deine Freundin? Nein, das war ihre Freundin. Marei wunderte sich über das seltsame Wortspielchen welches ihr durch den Koipf ging und lehnte sich leise schluchzend an die Schulter von Esquilina. "Die sind alle so duu.. huummm.... Ich mein.. die waren doch auch mal klein und so. Die waren auch mal Kind... und.. alles.." beschwerte sie sich. "..die hatten Mama und Papa an ihrer Seite.." Marei wischte sich über die nassen Augen und liess folgend noch ein paar Bröckchen von ihrem Herzen fallen. "Naja.. bei Cimon weiss ich's, dass er keine von beiden hatte... Von den Eltern von Ursus und Septima weiss ich gar nichts.. ebenso von Frija's und Baldemar's Eltern. Meine Mama, das hat mir Frija erklärt war falsch zu mir gewesen. Sie hätte mir nie etwas zu trinken geben dürfen, was mich müde macht und ich wegen dem Schlaf nicht viel von damals von der Zeit vor dem Verkauf mitbekommen habe. Da war nämlich Opium drin.."


    Sie seufzte leise. "und Opium ist nicht gut für kleine Mädchen. Und weil sie es mir erklärt hat, weiss ich warum ich ganz am Anfang immer so gezittert und mir so komisch gewesen ist. Das war ein Entzug gewesen, hat Frija erklärt. Wenn ich wieder an Opium gelange dann muss ich wegschauen. Ich will nicht mehr schlafen nur weil ich still sein soll. Und wenn ich so überlege ist das, was ich als Sklavin mache, auch irgendwie.... ein Schlaf... Immer passend dienen, ich meine einschlafen, bis man wieder wach sein soll um zu dienen..." Immer weiter grübelte Marei über ihr derzeitiges Schicksal. "Andererseits tu ich Ursus und Seprtima Unrecht, weil sie mir immerhin erlauben, Gärtnerin zu lernen und zur Schule gehen zu dürfen... Dass die mich nicht verkauft haben weil.. der Mann.. achnee.. darüber mag ich nicht reden." Beinahe hätte sie die Geschichte mit Lux begonnen. Marei schluckte schnell, um ihre Kehle zu klären."Ich durfte bleiben... und dann haben wir uns kennengelernt.. das find ich toll.. er weiss was ich ohne dich machen würde?" Aus vollem Herzen umarmte sie Esquilina.


  • Esquilina


    Spätestens jetzt war Esquilina heillos überfordert.
    "Nun, die großen," stammelte sie, "es ist sooooo lang her, dass sie klein waren und sie vergessen so viel."
    Ihre beste Freundin schüttete ihr ihr Herz aus und sie verstand nichteinmal die Hälfte. Opium, Entzug - diese Worte waren ihr bei dem behüteten Leben unter Licinus Obhut nie untergekommen. Noch weniger verstand sie, was dieser Mann mit ihr gemacht hatte. Nur dass es etwas sehr, sehr schlimmes gewesen sein musste, spürte sie dadurch wie sich ihre Freundin an sich drückte und schluckte.
    Was sollte sie nur machen? Ganz kleinlaut sagte sie:
    "Weiß nicht..."


    "Find es auch toll, dass wir uns kennen."
    Das konnte doch gar nicht falsch sein, oder?
    Behutsam erwiderte sie Umarmung, ließ das Sklavenmädchen sich einfach anlehnen und hoffte von ganzem Herzen, dass sie nicht irgendwie Marie noch unglücklicher machen würde, ohne es zu wollen. Was sollte sie nur tun, fragte sie verzweifelt, während ihre Schulter wieder leicht feucht wurde.

  • Sim-Off:

    Nun heisst sie auch noch Marie! *g*


    Dass es schon so lange her war, dass die Großen klein gewesen waren, leuchtete Marei im ersten Moment nicht ein. Aber später.. wenn sie nochmal darüber nachdachte und selbst einmal groß war, dann würde sie den Gedanken vielleicht nachvollziehen können. "Wie können sie so viel vergessen?" fragte sie Esquilina und merkte nichts von deren Überforderung. Wie denn auch? Sie schüttete zum ersten Mal einem gleichaltrigen Mädchen ihr Herz aus. "Ich weiss auch nicht, was ich dann machen würde? Die anderen Sklavinnen und Sklaven sind alle soviel älter.. und ja... mit denen weiss ich kaum was anzufangen. Oh, Mama, Papa, Cimon gehören nicht zu denen. Du und Licinus schon gar nicht." Die Herrschaften liess sie außen vor.. die führten seit jeher ein eigenes Leben und gaben sich nicht mit einem kleinen Sklavenmädchen ab.


    Schwer lehnte sie sich an Esquilina, liess die Tränen tropfen und heulte sich aus, bis sie keine Tränen und keine Kraft mehr zum Weinen hatte. "Unsere Freundschaft.. die ist toll. Hoffentlich können wie noch viel gemeinsam unternehmen." murmelte sie leise einen Satz nur für Esquilinas Ohren bestimmt. Esther fand, dass es nun reichte und beugte sich zu den Mädchen hinab. "Ihr Süßen... genug der traurigen Mienen. Der Tag ist noch nicht aller Abend. Wascht euch eure Gesichter am Brunnen und kehrt zurück zum Essen fassen. Ihr müsst mehr als einen Bärenhunger haben..." Ihre Hand wies auf die Decke auf dem Rasen, die sie unter einem hoch hängenden Rosenstrauch ausgebreitet hatte. Marei fasste nach Esquilinas Händ und liess sich zeigen, wo der Brunnen stand. Auf dem Hin- und auch auf dem Rückweg entdeckte sie noch mehr schillernde Rosen und konnte asbald nicht umhin wieder zu lächeln. "Wenn ich groß bin, lege ich mir genau den gleichen Rosengarten an..." verkündete sie und griff sich ein Stück Brot, um darauf einen Käsewürfel zu setzen. "Und du? Was legst du dir zu, Esqui??"


  • Esquilina


    Wieder eine Frage, die sich nicht beantworten konnte. Woher sollte sie wissen, warum Erwachsene so vergesslich waren?! Sie hatte sich nie Gedanken darüber gemacht. Statt einer Antwort strich sie dem anderen Mädchen mit dem Fingerrücken die Tränen von der Wange.
    Und dass sie und ihr geliebter Papa anders waren als die anderen, da wurde ihr schon ein bisschen warm ums Herz.


    Dennoch war sie froh, als Ester ihre Freundin recht resolut aus ihrer Trauer riss. Gemeinsam wuschen sie sich ihre Gesichter an einem kunstvollen Brunnen, von dem sie nicht wussten, was er darstellte und dann ging es zurück. Esquilina merkte erst jetzt wie hungrig sie wirklich war. Das hatte sie schon oft gemerkt. Wasser machte durstig, aber warum?
    Sie nahm einen Käsewürfel, den sie mti Speck umwickelte und kaute nachdenklich.
    "Einen Wasserfall in der palaestra, wo von einem Fels runter das Wasser läuft und zur Seite spritzt."
    Sie lehnte sich zurück und malte sich das Bild aus, den grauen Fels, leicht angegrünt, aus dem das Wasser herunter lief.

  • Keine Antwort... vielleicht später? Hungrig wie eine Bärin griff sie zu dem was Esther zum Verzehr ausgebreitet hatte und stillte den gröbsten Hunger. Es waren überaus leckere Sachen, sogar die Minikrüge, in denen die Hongkirschen steckten, lagen auf der Decke. Die hob sie sich für den Nachtisch auf... vielleicht einen davon für den Heimweg? Und einen zweiten für eine heimliche Naschrunde im Bett unter der Bettdecke? Ein Wasserfall.. denselben wie vorhin? Und in was für einem Ort? "Palaestra???" fragte Marei zurück und sah Esquilina aus großen runden, rotgeweinten Augen an. Die Schwellungen würden weggehen und wie Esther gesagt hatte, war noch nicht aller Tage Abend. Essend und schwatzend zugleich unterhielten sie sich, bis Marei sponaterweise aufstand. Sie forderte die Freundin auf mit ihr Fangen zu spielen, bis es Zeit wurde zu gehen. Esther packte alles zusammen und reichte ihnen ihre Badelaken. Außer Atem vom fangen soielen plumpste Marei auf den Rasen und schlüpfte in die Schuhe. Marei merkte wieviel Spaß es machte sich mit Esquilina zu unterhalten und zu beschäftigen und knüpfte das Band der Freundschaft noch ein bisschen enger und fester. "Du brauchst keine Angst vor Cimon zu haben, weil er eine andere Hautfarbe hat. Er ist genauso nett wie Esther. Ob er schon auf uns wartet?"

  • Draußen kam ein dunkler Sklave bereits näher und näher. Mit leicht geneigtem Kopf grüßte er eine Dame im Eingangsbereich. Sie wirkte so als würde sie dort eine Arbeit verrichten. Cimon bekam die Auskunft, das die beiden Mädchen noch drinnen waren, doch als sie los wollte, um die beiden zu holen, hielt er sie auf. Er wollte den Spaß der beiden Mädchen nicht unterbrechen. Lieber wartete er im Eingangsbereich. Der Sklave blieb an einer Wand stehen und wartete dort mit gerader Haltung. Dabei nickte er jedem Besucher der Thermen ergeben zu. Sollten die beiden Mädchen nach ihm fragen, so würde diese nette Dame ihnen bestimmt sagen das er da war. Das reichte ihm. Angebotenes Trinken lehnte er höflichst ab, denn er wollte keine Arbeit machen.
    Während Cimon ruhig da stand, ging er im Kopf den Tagesablauf seines Herren durch und machte sich einige geistige Notizen.


  • Esquilina



    „Der große offene Raum hinter dem Atrium, in dem die Pflanzen stehen“, erklärte sie erstaunt. Sie war sich so sicher gewesen, dass es einen solchen in den Häusern des Chefs ihres Papas gab, dass sie nicht weiter nachgedacht hatte. Und auch wenn, so hätte sie vermutlich nicht gemerkt, dass sie eigentlich ein peristylium gemeint hatte.
    Als Marei dann plötzlich aufstand, streckte Esquilina ihr eine Hand entgegen und ließ sich von ihr hochziehen, dann tollten sie gemeinsam über die Wiesen, was ihnen eine breite Palette von Blicken einbrachte, die von amüsiert bis verärgert war wohl jeder Gesichtsausdruck dabei, aber die beiden Mädchen ließen sich von keinem stören, außer von Esther, die irgendwann bestimmte, dass es an der Zeit war nachhause zu gehen.
    Esquilina setzte sich weniger schwungvoll auf den Boden neben ihrer Freundin und band sich ebenfalls die Riemchensandalen um. Diesem Cimon, so glaubte sie, war sie schon mal begegnet. Und er war unheimlich. Nicht nur wegen der Hautfarbe, sondern weil er so groß war. Viel größer als ihr Papa und der war schon groß, aus ihrer Sicht. Daher wurde sie auch wieder merklich stiller und meinte nur „Vielleicht“, während sie halb neben, halb hinter ihrer Freundin durch die Tür in den porticus trat.

  • "So einen Raum gibt's nicht..." entgegnete Marei verwirrt und hatte überhaupt keine Ahnung welchen Ort ihre Freundin meinte. "In Rom gibts eine kleine Fläche Rasen und den Garten. Hier gibts ein noch kleineres Fleckchen Rasenfläche. Es reicht gerade so zum Ball spielen und mit dem Sax den Kampf üben." Esther bestimmte, dass sie, weil sie Fangen gespielt und dabei geschwitzt hatten, nochmals kaltes Wasser über sich ergehen lassen mussten, damit sie wirklich frisch aus der Therme gingen. Marei war froh, dass es nur ums Waschen und nicht ums Baden ging. Sie hatte ja gesagt, dass keine Pferde mehr sie ins kalte Becken kriegen würden.


    Die nassen Haare gekämmt und die Spangen in feuchte Strähnen geklemmt, der Badewindel entledigt, die sonnengelbe Tunika und Schuhe wieder angezogen, erreichten sie den Eingang, der zugleich aus der Ausgang war. "Also, Kinder, ich seh nur einen dunklen Mann. Eine ziemlich beeindruckende Größe." meinte Esther, packte den Korb fester und reichte einem der Mädchen ihre Hand. "Ich kann ihn nicht sehen, dauernd geht jemand vorbei." beschwerte sich Marei. "Ich bring euch vor, es ist viel los, weil viele gehen. Die Badezeit beziehungsweise die Thermenbesuchzeit ist fast um." Marei entschied sich bei Esqulinas Hand anzufassen und strich eine Falte aus ihrer Tunika. Immer wieder blickte sie nach vorne. "Das ist er." bestätigte das kleine Sklavenmädchen, als sich vor ihr eine Lücke auftat. "Cimon! Hier sind wir..." rief Marei aus und seufzte, als sich die Lücke wieder schloß.."Mal gucken, ob er mich gehört hat."


  • Esquilina


    „Komisch“, antwortete Esuilina verblüfft. Sie hatte gedacht, dass die ganzen Häuser der Reichen Leute auf dieselbe Art und Weise gebaut wurden. Aber Marei kannte das Haus in dem sie arbeitete bestimmt besser als sie und musste es daher wissen.
    Vor der Therme herrschte ein ziemlicher Auflauf und als sich endlich eine Lücke in den Menschen auftat erkannte sie den großen schwarzen Mann, dem sie damals mit Licinus begegnet war. Auf dem Markt an dem Dankesfest. Auf einmal kam sie sich wieder ganz klein vor und fiel auch nicht in die Rufe ihrer Freundin ein, denn auch wenn diese sagte, dass Cimon nett war, so war er Esquilina doch noch immer unheimlich.

  • Cimon stand am rande und sah sich immer wieder unauffällig um. Bis sich sein Blick mit dem einer Frau traf... sie schien jemanden zu suchen und sah ihn dabei sehr genau an. Ob sie ihn suchte? durch die umhergehenden Menschen erkannte er die beiden Mädchen, die bei der Frau standen. Er lächelte und nickte ihr ergeben zu. Langsam und sehr bedacht, ging er auf sie zu.
    Dann hörte er eine Stimme seinen Namen rufen und sein lächeln wurde kurz ... ehrlich. Bevor er wieder ernst, aber nicht unfreundlich schaute.


    Der Nubier erinnerte sich daran, das Esquilina ein wenig Angst vor ihm gehabt hatte, als sie sich das letzte mal gesehen hatten. Also trat er an sie heran und grüßte natürlich zunächst die Frau, die sich um die beiden offensichtlich gekümmert hatte. Dabei neigte er leicht den Kopf.
    Es dauerte nur einen Augenblick, dann kniete er sich zu den beiden Mädchen. In der Hoffnung nun nicht mehr so erschreckend zu wirken. Auch hier gab es eine klare Reihenfolge, die er einzuhalten hatte. Denn auch wenn sie Kinder waren, gab es einen Unterschied, einen sehr deutlichen. Zumindest für Cimon.


    "Salve, Domina Esquilina. Wenn du nichts dagegen einzuwenden hättest, würde ich dich und Marei gerne nach Hause begleiten."


    Dann sah er mit einem offenen Lächeln Marei an und strich ihr kurz brüderlich über den Kopf, um ihr zu zeigen, das er sie nicht zuerst begrüßen konnte und dennoch blieb sie ... seine kleine 'Schwester'.

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    Als der große schwarze Mann in die Knie ging wirkte er, wie schon auf dem Fest, gleich viel weniger unheimlich auf sie.
    Dann wurde sie so hoch offiziell begrüßt, dass sie sich unwillkürlich ein klein wenig straffte. Das erreichte aber nicht ihre Stimme und so antwortete sie mit einem relativ dünnen Stimmchen.
    "Wir sind fertig, lass uns gehen"
    Auch Esther war indes nicht untätig und trugte Cimon den großen Korb in die Hand. Dann verabschiedete sie sich schnell von den beiden Täubchen und verschwand wieder in der therma.
    Esquilina griff im Loslaufen nach Mareis Hand, damit niemand verloren ging.

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