Domus des Gesandten der kaiserlichen Kanzlei Titus Duccius Vala


  • "Hieran könnte ich mich wirklich gewöhnen...", frohlockte ein sichtlich gut gelaunter Sirius, als er mit seinem Herrn zusammen das Domus betrat das ihnen vom Legionslegaten zugeteilt worden war. Der Tribun der es normalerweise bewohnte war noch nicht zugegen, und so durften sie sich über ein oppulentes Bauwerk freuen, das wahrscheinlich zehnmal so groß war wie der Platzbedarf den sie überhaupt hatten.


    "Was ist mit den anderen Sklaven? Köchen, Haushältern und so weiter und sofort?", fragte Vala nach während er im großen Atrium stand und eine Wandmalerei betrachtete.


    "Wahrscheinlich auf die anderen Domus aufgeteilt.. soll ich mich erkundigen, und sie hernach beordnern?"


    "Ja, bitte.. so langsam bekomme ich Hunger..", schickte Vala seinen Sklaven von dannen und hörte kurz darauf schon die schnellen sich entfernenden Schritte. Es würde eine Weile dauern bis Vala alle zusammengetrommelt hatte, und so konnte er die Gelegenheit wahrnehmen das auszukundschaften was er seit fast zwei Wochen sehnlichst vermisste: ein richtiges, ordentliches Bett.


    Aus Geldproblemen hatte Vala sich in einer recht günstigen Taberna in Alexandria eingenistet, mit entsprechend niedriger Qualität des Schlafmobiliars... aber dies... dies war das Haus eines Tribuns. Nicht ganz so pompös wie das Domus das er in Mantua bewohnt hatte... aber damals hatte er quasi gar keine Zeit gehabt sich richtig auf das Bauwerk einzulassen.. und zudem war er Stellvertreter des Legaten gewesen. Dies war das Haus eines ritterlichen Tribuns... und trotzdem wollte Vala es nie wieder verlassen. Es war aus Stein, hatte keine Segel und würde nicht anfangen verrückte Sachen zu machen wenn der Meeresgott mal schlechte Laune hatte.
    Und das war alles worauf es ihm im Moment ankam.

  • Celeste kannte natürlich das castellum. Dennoch staunte sie nicht schlecht, dass ein Abgesandter solch Domus bewohnen durfte. Nun gut. scheinbar war es so üblich. Die Sklavin, die bereits am Eingang gesprochen hatte, ging nun voran und klopfte an die Porta um Einlass für ihre "Leihherrin" zu fordern.
    Derweil sah sich Celeste weiter um...

  • Es war einer der Sklaven, deren Namen sich der momentane Hausherr nicht einmal gemerkt hatte, weil er auf absehbare Zeit hier war und sich die Mühe nicht machen wollte. So war es 'Du da Tres' der die Porta öffnete und den drei Frauen mit gelangweiltem Blick entgegensah. Frauen waren im Castellum nicht unbedingt ein häufiger Anblick, sah man von denen in den Familien der Offiziere und den Marketenderinnen mal ab. Dementsprechend interessiert war auch sein Blick als er sich die drei Frauen genauer ansah: "Salvete, ihr wünscht?"

  • "Meine Herrin, Glicia Flacca, möchte deinen Herren Duccius sprechen. Er hatte eigentlich ihren Boten eingeladen, sie wollte es sich aber nicht nehmen lassen selbst bei ihm vorzusprechen."
    Die Sklavin hatte auf Celeste gedeutet und diese war darauf vorgetreten. Ein kleines Bischen schob sie ihre Kapuze des Mantels zurück. Unter diesem hatte sie versucht ihre helle Haut zu verstecken, die hellen Haare und das gewagte Outfit, dass sie sich für diesen Tag besorgt hatte.

  • Der Sklave, der bisher keine zehn Worte mit dem momentanen Hausherrn gewechselt hatte, wusste rein gar nichts über eine Glicia Flacca. Noch wusste er überhaupt etwas über die Gäste und Besuche die der Duccius empfing oder eben nicht empfing. Was die Sklavin da sprach klang einerseits sonderbar, weil die Frau auf einen Boten verzichtete und sich selbst freiwillig in etwas begab was man nicht unbedingt die beste Umgebung für eine Frau nennen konnte, andererseits schien es nicht einmal einen festen Termin zu geben, was im Haus sicherlich für Unruhe sorgen würde.


    "Der Dominus Duccius weilt zur Zeit nicht im Hause, weil er seinen Aufgaben im Castellum nachkommt. Aber kommt doch bitte herein, ich werde jemanden schicken, der den Dominus holt.", sprach's und trat einen Schritt zur Seite um die Damen einzuladen. Sollten die Frauen sich sinnigerweise entscheiden den Weg zurück nach Alexandria nicht standepede zurückzukehren, würde er einige in dem Domus rotieren lassen damit man sich fix eine einigermaßen adäquate Bewirtung aus der Hüfte leiern konnte...

  • Die Sklavin sah zu Celeste und stellte wortlos die frage ob sie warten sollten oder nicht. Celeste nickte nur, die Sklavin registrierte das und wandte sich dann dem Türsteher zu.
    "Vielen Dank für deine Einladung. Dann werden wir warten bis der Dominus Zeit für uns hat. Es wird ja hoffentlich nicht den ganzen Tag dauern."
    Alle traten sie dann ein und würden warten. Celeste mochte warten nicht. Die würde wohl wieder ein mal eine gute Möglichkeit werden sich in dieser Disziplin zu üben.

  • "WER?", fuhr Vala mitten in einem seiner Inspektionsgänge durch die Horrea durch, wozu ihn das Fehlen eines Praefectus Castrorum quasi zwang. Er hatte sich gerade einen Stapel Lederhäuter angesehen, nicht, weil es wirklich notwendig war, immerhin gaben die Optiones ihm reichlich und bereitwillig Auskunft über all das, was aus den Horrea aus und einging. Er interessierte sich nur für die Beschaffenheit des Leders welches man aus hiesigen Vieh gewinnen konnte. Gedanken über einen möglichen Handel damit wurden jedoch jäh unterbrochen, als ein junger Sklave aus seinem Domus auf ihn zugeeilt kam um ihn davon zu unterrichten, dass niemand anderes als die Glicia selbst gekommen war und sich in seinem Domus mittlerweile langweilte. Vala wollte gerade ansetzen und den Jungen mit der Order zurückschicken die Domina doch nach ihren Wünschen zu bewirten bis er sich freimachen konnte, würde es doch einen schlechten Eindruck bei den Männern machen wenn er seine Arbeit liegen ließ sobald ein Weib nach ihm rief, doch der Junge teilte ihm mit, dass der Ianitor die Sache im Griff habe und bereits für die Versorgung und Kurzweil des Gastes sorgte.


    So konnte Vala auch die immernoch vor ihm liegende Aufgabe zügig, aber ohne allzu offensichtliche Eile zuende bringen. Ein Blick in den Himmel, der die Sonne seiner Meinung nach für diese Jahreszeit viel zu weit oben am Himmel zeigte und einen Haufen von Wolken die mal wieder Regen ankündigten zeigte ihm, dass der Sonnenuntergang nicht allzu fern war. (REGEN!! Was hatte er für Schreckensgeschichten über die ägyptische Sonne im Sommer gehört! Über die schieren Wolkenbrüche, die hier im Winter regelmäßig das Land überfluteten hatte niemand ein Wort verloren. 'Achte auf die Sandstürme, die bringen dich um!' hatte man ihm gesagt! Hah! Sie hätten ihm sagen sollen, dass es in Aegyptus einfacher war auf freiem Felde zu ersaufen!)


    Nachdem er einen kurzen Bericht in seiner Schreibstube diktiert hatte humpelte er eiligen Fußes zu seinem Domus, um sich im Balneum ebenso eilig zu waschen (die Beine vom Schlamm zu befreien und die vom Geruch einer Männerlegion behaftete Tunika gegen eine leichte Toga auszutauschen).
    "Ich gehe davon aus, dass man sie bereits verköstigt hat?", war eine Frage, die dem Maiordomus nur ein beleidigtes Seufzen entlockte, ansonsten aber keinerlei Reaktion. Auch wenn der Mann nur ein Sklave war, so hatte die Reaktion doch genug Ausdruck um Vala einen Moment peinlich berührt schweigen zu lassen während er sich zum Triclinium begab. Wie lange war er jetzt im Imperium? Zehn Jahre? Und immernoch hatte er sich nicht an den Luxus gewohnt, der mit den Stufen seines Vorankommens einherging.. weil es immer noch nicht seiner war. Es war der Luxus eines Tribunus, der ihm im Moment zugute kam. Nicht der des Duccius Vala...


    "Glicia!", wandelte sich Vala augenblicklich vom nachdenklichen Grübler zum souveränen Gastgeber, an dem er immernoch feilen musste, "Keine Sprache des Reichs kann beschreiben, wie überrascht ich davon bin, nicht einen Boten aber dich höchstselbst hier anzutreffen. Davon, wie erfreut ich über dies bin ganz zu schweigen... ich muss mich dafür entschuldigen, dich warten gelassen zu haben.. ich hoffe, du hast dich nicht allzu sehr gelangweilt?"
    Dass sie atemberaubend aussah, musste er ihr nicht auf die Nase binden. Noch nicht..


    Sim-Off:

    WiSim! Ess was. ;)

  • Da saß sie nun und wartete auf den aktuellen Herren des Hauses. Die beiden Sklavinnen standen hinter ihr während sie Speis und Trank vorgesetzt bekam. Sie wurde gar köstlich bewirtet und so fiel es leicht zu warten und vertröstet zu werden und zu warten und verköstigt zu werden und... Zum x-ten Male zählte sie die Zeichen und Formen in den Wandmalereien. Ein Unwetter kündigte sich an. Sie konnte die feuchte, schwere Luft durch die geöffneten Fenster förmlich hereinwehen sehen. Das würde wohl nachher eine sehr unangenehme Heimreise werden. Doch nun war sie hier und wartete. So langsam verfluchte sie innerlich diesen Überraschungsbesuch und die fehlende schriftliche Ankündigung. Es war eine Kurzschlussreaktion, eine Laune gewesen. Nun saß sie hier und...w a r t e t e... Es wurde zunehmend dunkler und schon fürchtete sie die Nacht auch noch herumsitzend verbringen zu müssen als der Duccius endlich eintrat und sie begrüßte. Celeste aka Glicia erhob sich als er näher trat und setzte ihr charmantestes Lächeln auf.
    "Mir war dieses Gespräch viel zu wichtig als das ich es einem Boten überlassen konnte. Manche Gespräche muss eine Frau einfach selbst führen. Ich wurde sehr gut beschäftigt. Von langer Weile war keine Spur."
    Ja, Celeste konnte lügen wie gedruckt und ohne, dass es jemand mitbekam. Für eine Diebin war dies natürlich von großem Vorteil. Für ihre jetzige Mission erst recht. Was genau diese Mission beinhaltete, war ihr noch nicht klar. Aber das würde es sicherlich noch.
    "Du hingegen scheinst sehr beschäftigt. Ich hoffe ich störe nicht. Es wäre wohl besser gewesen mich anzukündigen."
    Sie blickte ein wenig schuldbewusst drein. Ein koketter Augenaufschlag und dann senkte sie den Blick wieder.



    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala

    Sim-Off:

    WiSim! Ess was. ;)


    Sim-Off:

    "Danke. Es hat sehr gut geschmeckt ;)

  • "Nein, sicherlich nicht. Bei einer solch süßen Überraschung würde ich mich selbst einen Toren schelten müssen, würde ich auf Vorwarnung bestehen.", schaltete Valas Hirn bei dem Augenaufschlag der Glicia automatisch auf Bändelmodus um, was nicht nur Sirius insgeheim die Augen verdrehen ließ, "Dort draußen geht die Sonne unter, und unerwarteter Weise ging sie in meinen eigenen vier Wänden wieder auf... wollen wir uns nicht setzen?"


    Dadurch, dass sie bereits in kleinerem Umfang bewirtet worden war, entfiel das Frage-Antwort-Nachfrage-Geplänkel, und so orderte Vala sich mit kurzer Geste selbst stark verdünnten Wein, um sich kurz darauf im Schein bereits angezündeter Lampen auf der Kline gegenüber der Frau seines aktuellen Begehrs wieder zu finden.


    "Was man mir indes hätte ankündigen können ist der Regen, mit dem der Norden der Provinz in dieser Zeit aufwartet... ich habe mit allem gerechnet, nur nicht damit, und muss zugeben, ebenso überrascht über das Wetter zu sein.. Aegyptus die Wüste entpuppte sich schnell als Aegyptus das Sumpfland. Aber wie es scheint, scheinen die Wüstenblumen auch bei Regen zu blühen..."


    Das Geräusch eines Klatschens drang von außerhalb in das Triclinium, und Vala stockte nur einen Augenblick mit dem Griff nach seinem Becher, wusste er doch genau wovon dieses Geräusch stammte. Zu oft durfte er die spezielle Klangresonanz der Stirn seines eigenen Sklaven beguthören, und zu oft gerade in solchen Situationen. Es war immer das gleiche...

  • Der rötliche Schein im Gesicht der hellhäutigen Keltin wurde immer intensiver. Sie schaffte es noch immer ehrlich zu erröten wenn man ihr Komplimente zu Teil werden ließ und die letzten Sätze des Römers trieften förmlich vor ihnen. Für den Moment versteckte sie sich hinter dem Becher mit dem Wein bis sie sich wieder etwas mehr unter Kontrolle bekommen hatte. Sie hatten wieder Platz genommen. Sie auf der einen Seite, er ihr gegenüber. So konnte sie ihm direkt in die Augen sehen. Ein Spiel, das ihr gefiel würde nun beginnen. Blicke, Bemerkungen, kleine Gesten oder Bewegungen. Früher war sie ein wahre Meisterin darin gewesen. Jetzt fühlte sie sich etwas eingerostet. Viel schien sie zumindestens bisher nicht verlernt zu haben. Es fehlte einzig die Übung. Der Becher verließ den Bereich vor ihrem Gesicht, sie schlug die Beine etwas anders übereinander und sah ihn nun direkt an. Ein ihrer Meinung nach unwiderstehliches Lächeln umspielte ihre Lippen.
    "Wüstenblumen. Wusstest du, dass sie sehr selten sein sollen. das zumindestens habe ich gehört."
    Kurz hielt sie ein ehe sie einen anderen Strang des Gespräches wieder aufnahm.
    "Das ist ja direkt fahrlässig, dass dir diese Facetten des Wetters vorenthalten wurden. du solltest eintsprechende Personen dafür bestrafen falls du es vermagst."
    Eine Olive fand im Anschluß galant ihren Weg in den Mund. Dann ein Schluck vom Wein.
    "Darf ich erfahren was dich so lang beschäftigt hat? Ich bin informiert worden, dass dich wichtige Aufgaben etwas abhalten würden. Allerdings bin ich mit einem Castellum nicht vertraut und ncoh eniger mit seinen Abläufen. Ich bin also entsprechend neugierig."
    Eine glatte Lüge. Sie kannte sich natürlich aus. Das wussten aber nur sie und die Sklavinnen, die sie begleitet hatten.

  • "Das ist eine Frau mit deiner Schönheit auch, Glicia...", rollte es Vala automatisch über die Lippen, als ihn die Glicia über die Seltenheit von Wüstenblumen aufklärte. Eigentlich war es ihm vollkommen egal wie oft diese Blume vorkam, und wie sie überhaupt aussah, hatte er das Kompliment doch auf dem Markt aufgeschnappt, als ein Freier einer Lupa einen Kompliments-Rabatt aus den Schenkeln leiern wollte, "Bestrafen? Nein, ich glaube, ich werde mich nicht derlei revanchieren... es waren gutgemeinte Ratschläge, auch wenn sie fehlgingen."


    Die Frage nach seiner Arbeit war da schon etwas... delikater. Wie sollte er sie beantworten, ohne groß über den desolaten Zustand der Legion zu dozieren, und damit indirekt die Sicherheit der Provinz gefährden in dem er ihn öffentlich machte? Andererseits war die Glicia eben Römerin, und mit dem Zustand der Legion fiel auch ihre eigene Sicherheit.


    "Ich bin hier um nachzuzeichnen, wie der vergangene Feldzug der Deiotarania geschadet hat, ob die Cyrenaica einspringen kann, und wie es um die Ausstattung der Legion in Mann und Material aussieht... meist studiere ich den lieben langen Tag Rekrutierungs- und Bürgerlisten, sowie die Inventare der Lager.. nichts aufregendes also. Ich denke, in einigen Wochen werde ich gen Süden aufbrechen, um mir die Lage der anderen im Lande tätigen Streifkräfte anzusehen.. um dann Rom Bericht zu erstarren.", führte er das Gespräch weiter, ließ sich dabei den Wein und auch die kleineren Spezereien munden, und spielte den Frage-Antwort-Ball schließlich zurück zur Glicia, "Und darf ich fragen, was dich in die Provinz verschlagen hat? Vergleichsweise helle Haut.. blonde Haare. Ich müsste fast meinen, du kämst aus meiner Heimat, Glicia."

  • Er verstand es ihr zu schmeicheln. Die Komplimente waren ein wenig anders als sie es bisher kannte, aber erfrischend und anders eben.
    "Wenn sie denn gut gemeint waren, kann man es wohl wirklich keinem zur Last legen. Vielleicht solltest du ihnen dann aber von deinen Erfahrungen schildern damit sie dem Nächsten nicht wieder solch Unwahrheiten erzählen würden."
    Dann verfolgte Celeste aka Glicia den Bericht zur Lage der Legion aufmerksam. natürlich wusste sie wie es der Legion ergangen war. Serapio hatte ihr berichtet und wahrscheinlich wusste sie mehr als er jetzt wohl herausbekommen würde. Genau wusste sie, dass dieser Einsatz der Legion nicht wirklich gut getan hatte. Hier gab es zwei Möglichkeiten. Entweder würde es ihm auffallen oder nicht. Unwissend musste sie in diesem Moment tun und das tat sie auch.
    "Dann obliegt dir ja eine große Verantwortung, wenn du entscheiden musst wie einsatzfähig diese Legion ist. Man hat ja so allerhand auf den Straßen gehört was so alles pasiert sein soll. Von Geistern und anderen furchtbaren Wesen war da die Rede. Die armen Legionäre."
    Es kursierten in der Tat noch immer wirklich schauerhafte wie auch interessante Gerüchte auf den Straßen über die Gegner der Legion.
    Auf die nächste Frage konnte die Keltin nur schmunzelnd antworten. Sie stellte den Becher zurück auf das kleine Tischlein, versuchte sich dabei ganz unauffällig etwas tiefer als nötig vorzubeugen um eventuelle Blicke zuzulassen bis sie sich wieder ganz aufrecht hinsetzte.
    "Duccius, du bist ein aufmerksamer Beobachter. Ich komme aus dem Norden. Genauer aus Gallia Lugdunensis. Mein mann und ich haben uns dort kennen gelernt. Seine Aufgaben erforderten dann einen Umzug nach Alexandria. Ich muss genau darauf achten nicht all zu viel von dieser Sonne abzubekommen. Ich neige sonst dazu eine sehr rote Hautfärbung anzunehmen. Es ist gar nicht so einfach in einem Land, das mit so viel Sonne gesegnet ist dieser aus dem Wege zu gehen."
    Da Celeste meistens Abends oder Nachts unterwegs war, fiel ihr das natürlich einfach. Als tadellose römische Frau musste sie das natürlich anders erklären.
    "Wo genau befindet sich denn deine Heimat Duccius?"
    Wieder beugte sie sich sehr weit nach vorn um ihren leeren Weinbecher zur Hand zu nehmen. Sie winkte einem Sklaven zu ihr diesen wieder zu füllen. Ihre Wangen bekamen eine leicht rötliche Färbung. Wein stieg ihr immer sofort ins Gesicht. Innerlich seufzte sie als sie sich wieder zurücklehnte und darauf wartete, dass der Becher gefüllt wurde.

  • "Nunja... die Verantwortung dafür zu entscheiden, ob die Legion einsatzfähig ist liegt bei niemandem anderen als beim Legaten selbst, Severus Reatinus von den Artoriern.", warf Vala nach dem Genuss einer dünn geschnittenen Scheibe einer aegyptischen Spezialität ein, bevor er mit so vielen Worten so wenig wie möglich sagte, "Ich stehe ihm da nur beratend zur Seite.. genauso, wie ich Rom nur ein Bild von dem vermitteln kann, was ich und was er an Eindrücken hier sammeln."


    Ihre Herkunft überraschte ihn nicht, konnte man Menschen doch einigermaßen zuordnen, doch dass sie von soweit aus dem Norden kam, überraschte ihn dann doch: "Dein Mann konnte sich glücklich schätzen, eine Blume des Nordens zu pflücken, ohne, dass diese im Süden einginge. Zeichen dessen suchte man vergebens..."
    Hatte sie von ihrem Mann erzählt? Interessierte es ihn, ob sie verheiratet oder verwitet war? Natürlich nicht. Selbstverständlich... nicht. Er machte einfach weiter..


    "Meine Heimat liegt ebenfalls im Norden.. Mogontiacum, um genau zu sein. Meine Familie lebt dort schon seit einiger Zeit und gehört zu den einflussreicheren der Region.", fasste er kurz zusammen, was doch soviel komplizierter war. Aber er musste es auch nicht allzu großartig ausbreiten, manche Römerinnen reagierten recht allergisch auf die Avancen von Männer deren Stand unter dem ihrer selbst war. Und manche Emporkömmlinge, so wie dieses Weib anscheinend eins war, reagierten noch allergischer darauf, um die eigene Standesunsicherheit zu überdecken. Und Frauen machten sowieso gerne alles kompliziert, weshalb es jedesmal zu einem Tanz auf rohen Eiern wurde, wenn man sich einem Weib näherte.. abschreckend und reizvoll zugleich.


    "Aber so wie ich das sehe, haben wir Nordlichter uns hier gefunden.. eine wie ich zugeben muss sehr denkwürdige Zuwendung der Parzen,.. aber bevor wir uns gänzlich in Gedanken an die Heimat verlieren... war da nicht etwas von Oasen?", brachte Vala sie nun zurück zu dem eigentlichen Grund ihres Kommens. Selbstverständlich könnte er sie auch einfach nur so verführen, aber wenn dabei eine außerordentlich einträgliche Geschäftsidee mit raussprang, würde er sich nicht wehren. Geld konnte er gerade außerordentlich gut gebrauchen..

  • Das Gespräch nahm langsam einen geschäftstüchtigen Rahmen an.
    "Erinnerungen an die Heimat sind nie etwas Schlechtes. Aber du hast recht. Lass uns zum eigentlichen Anliegen kommen."
    Celeste stand auf, winkte einer Sklavin zu, die darauf mit einigen Schriftrollen auf die Keltin zuschritt, ihr sie in die Hand gab und sich dann wieder zurückzog. Als sie die Rollen in den Händen hielt, trat sie neben den Duccier.
    "Du erlaubst doch sicher, dass ich mich zu dir setze um dir die Pläne besser zeigen zu können."
    Eine Antwort wartete sie jedoch nicht ab, setzte sich zu ihrem Gastgeber auf die Kline und fing an die pläne auszubreiten.
    "Das ist ein Plan der Wüste um Alexandria."
    Sie deutete auf die Stadt und das umgebende Land. Danach auf einige gestrichelte Linien an denen sich hin und wieder kleine Inseln mit Bäumen zeigten oder zumindestens in der Nähe.
    "Hier siehst du die gängigen Handelsrouten der Karawanen und die Oasen entlang der Strecke und in der Nähe. Nun stelle dir einmal vor was du mit einer solchen Oase verdienen kannst wenn du was Wasser an diese Karawanen verkaufst?"
    Ihre rechte Hand ließ die Karte los und landete auf dem linken Knie es Römers. Celeste hatte links von ihm PLatz genommen. Dann blickte sie ihm tief in die Augen.
    "Du könntest einen großen Gewinn machen. Einen sehr großen..."
    Ihr Blick war erwartungsfroh wie abwartend, ihre Hand bewegte sich kreisend auf seinem Knie.

  • So munter Vala der Glicia noch zulächelte, als diese zu ihrer Sklavin trat und sich die Unterlagen zu ihrem Geschäftsanliegen reichen sah, so überrumpelte ihn das folgende doch ziemlich. Die Glicia ging, für römische Verhältnisse, untermittelbar in den Nahkampf über ohne Vala auch nur die Chance zu geben den männlichen Traditionen zu entsprechen und selbst die Initiative zu ergreifen. Nein, auf einmal saß sie neben ihm, so schnell, dass Vala eher reflexartig denn wirklich gewollt seine Beine von der Kline nehmen konnte um der Dame Platz zu machen. Noch irritierter wirkte er, als sie sich so nah an ihn setzte, dass er in der Abendkühle ihre Körperwärme fühlen konnte... und gänzlich vorbei war es mit ihm, als sie nach der kurzen Einführung in die Natur dieser Karte, der Vala schon gar nicht mehr richtig folgen konnte weil ihm die Nähe der Frau die Sinne raubte, auch noch die Hand auf sein Knie legte.


    Dass sie ihre Hand dann auch noch bewegte war definitiv zu viel für Vala, die Glicia hätte sich genauso gut direkt vor ihm ausziehen können, der Effekt wäre der gleiche gewesen: das Weib hatte nicht die Spur eines Interesses an einem Geschäftsabschluss heute Abend. Und für Vala kam gar nichts anderes in Frage, als dass sie IHN wollte. Und freilich auch, dass sie ihn bekommen würde..


    "Den größten Gewinn habe ich bereits gemacht, Glicia..", verlor Vala keine weitere Zeit, schließlich hatte er ein Selbstbild zu verlieren, das vor allem darin bestand, dass ER verführte. Und nicht verführt wurde. Also musste die Initiative wieder her, notfalls mit Gewalt. Während er mit betont siegessicherem Blick den ihren gefangen hielt, griff seine rechte Hand nach der Karte, um diese achtlos hinweg zu fegen... während seine Linke das ihre tat, um die Glicia an ihn zu drücken und dafür zu sorgen, dass hier klar wurde wer wen in Gewahrsam hatte. Den verlangenden Kuss, mit dem Vala schließlich die Lippen der Frau eroberte, hätte es nicht mehr gebraucht um festzustellen, dass das geschäftliche Thema in Rekordzeit abgehakt worden war...

  • Da konnte sie nur zwei Dinge zu sagen. Zum einen die arme Karte. Das würde der Ausleiher ihr wohl nie verzeihen. Zum Zweiten: Es klappte noch immer. Celeste war noch immer eine Verführerin. Innerlich fühlte sie sich in diesem Moment mindestens genauso erfolgreich wie eine ganze Legion, die ihre Feinde vernichtet hatte. Nach außen ließ sie nur ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu das verschwand als sie endlich geküsst wurde. Celeste war klar, dass es nur eine einmalige Sache war, dennoch verstärkte sich das Kribbeln in ihrem Bauch und sie überließ nur zu gern ihm die Führung in dieser Sache.
    "Dann solltest du ihn sofort auskosten..."
    brachte Celeste zwischen den Küssen hervor nachdem sie sich in seinem Blick verloren hatte. Er wusste was er wollte und sie wusste was sie wollte und beide würden sie das nun bekommen. Ganz ihrer Lieblingsrolle folgend, durfte nun der männliche Teil dieser Zusammenkunft das Ruder übernehmen. So ließ sie sich bereitwillig küssen und erwiderte ihn. Kein Gedanke wurde mehr an den Alibigrund für dieses Treffen verschwendet. Gedanken waren jetzt eh überflüssig. Diskret wandten sich die beiden Sklavinnen ab und überließen die beiden sich selbst. Ihre linke Hand legte sich fast automatisch auf die Schulter des Mannes ihr gegenüber während ihre rechte Hand für den Moment auf die Knie verweilte wo sie schon lag.

  • Man konnte Vala beim besten Willen nicht vorwerfen, ein schlechter Liebhaber zu sein. Nein, ganz im Gegenteil... eine ganze Reihe von erstaunlichen Errungenschaften sprachen davon, dass er sein Handwerk beherrschte. Er hatte auch lange Jahre der Lehre hinter sich, in denen er an den seltsamsten Orten unter seltsamsten Bedingungen der Venus gehuldigt hatte. Was allerdings eine Premiere für ihn war, war die körperliche Laesion, mit der sich Vala nun rumschlagen musste. Ein geschientes Bein, ob von der Frau gestreichelt oder nicht, war ein geschientes Bein und ein effektives Hinternis, wenn man gedachte sich bald in körperlicher Aktivität der reproduzierenden Art zu ertüchtigen.


    Dies wurde Vala bewusst kurz nachdem er der Glicia mit lüsternem Grollen in der Stimme 'Das werde ich... ganz und gar...' versprach, und zur besseren manuellen Liebkosung ein wenig zur Seite rücken wollte. Als sein geschientes, noch nicht allzu gut verheiltes Bein dabei gegen die Beine stieß krachte inmitten der Amourösität das brennende Geschoss des Schmerzes, weshalb Vala unweigerlich einen unkontrollierten Moment in die Lippen des Weibs hineinwimmerte, bevor er sich wieder im Griff hatte, und sie einfach zu sich zog, bis sie halb auf seinen Knien lag und zu ihm aufblickte. Das schaffte sein Bein erst einmal aus der Gefahrenzone, weil jetzt einfach nur statisch dastehend, und ließ seine Hände Aufgaben wechseln.. sein rechter Arm hielt die Glicia und drückte sie auf Kusshöhe an ihn, während seine linke freie Bahn hatte um in römischen Maßstäben unerhörtes auf dem Stoff ihres Gewands anzustellen. Dies erlaubte Vala dann auch, von ihren Lippen hinab zu ihrem Hals zu wandern und seine Liebkosungen dort fortzusetzen... während mittendrin der Gedanke in ihm aufflammte, wie bei Loki er es bloß schaffen wollte sie in sein Cubiculum zu bringen! Er konnte sie ja schlecht einfach über die Schulter werfen, oder in die Arme heben, wie er es sonst immer tat... das würde ein lustiges Gejaule werden.
    So wie seine linke Hand fieberhaft nach den Konturen ihres Körpers suchte, suchte sein Geist nach einer möglichst adäquaten Art, die Frau in sein Zimmer zu schaffen. Er konnte sie ja schlecht hier auf der Kline nehmen...

  • Da lag sie nun in den Armen eines ihr eigentlich fremden Mannes und war dabei das erste Mal in ihrem Leben mit einem solchen den Punkt des Vorgeplänkels zu überschreiten ohne dem Ganzen ein jähes Ende mit einem Schlafmittel zu bereiten. Die Küsse verfehlten keineswegs ihre Wirkung. Sie ließen Vermutungen über den weiteren Verlauf zu, schürten Wünsche und Hoffnungen welches es zur Erfüllen galt. Der Ort, die Art und die Situation überhaupt stellten einen Nervenkitzel dar, der das Kribbeln in ihrem Bauch weiter verstärkte. Für einen winzigen Moment meinte sie dieses zarte Konstrukt schon zerstört zu sehen als es sich so anhörte, dass der Duccius Schmerzen litt. So unverhofft wie sie dieses Geräusch wahrnahm war es auch schon verschwunden und es ging weiter. Seine Lippen hinterließen eine heiße Spur auf ihrer Haut und sie gab sich diesen Berührungen hin. Ihre linke Hand war im Moment jedweder Bewegungsfreiheit beraubt. Sie ruhte an seinen Körper mit ihrem Körper gepresst zwischen ihnen. So blieb ihr also nur die Rechte welche nun ihrerseits eine kleine Erkundungstour startete. Erst ruhte sie auf seinem Hinterkopf, rutschte dann in seinen Nacken um dort einen Moment zu ruhen, wanderte schließlich von dort über seine Schultern in eine südlichere Richtung um dort soweit sie konnte seinen Bauch und eine Seiten zu streicheln, seine Arme zu berühren und wieder nach oben zu ihrer Ausgangsstelle zurück.
    Ihre Küsse wurden dabei immer intensiver...

  • Die Sache nahm immer mehr an Fahrt an, das wurde jedem der beteiligten klar, als nurnoch der Stoff die gegenseitige Erkundung mit anschließener Inbesitznahme verhinderte. Und der Stoff würde erst fallen, wenn sie die Lokalität wechselten... je mehr also Valas Blut in Wallung geriet, und er an der kostbaren Kleidung des Weibs rüttelte, und je mehr sie nach Wegen zu einer ungehinderten Berührung suchte, desto größer wurde auch die Notwendigkeit, die Frau in sein Schlafgemach zu verfrachten, um dort ordnungsgemäß fortfahren zu können. Denn bei aller Kunstfertigkeit: mit einem gebrochenen Bein auf einer dünnen Kline den Akt zu vollziehen.. nein, Vala war tollkühn, nicht verrückt.


    So: quelle maleur!


    Seine Lieblingsmethode würde hier nicht weit führen, das Weib einfach zu heben und sie mit gegenseitig verbruzzelnden Blicken und sicherem Schritt in sein Bett zu verfrachten würde mit gebrochenem Bein in eine Jaulorgie ausarten, die sein Vorhaben nicht nur konterkarieren, sondern auch vollkommen lächerlich machen würde. Nicht einmal so richtig urtypisch an den Haaren in seine Höhle schleifen konnte er sie... was blieb ihm da noch übrig, als die Zügel so wenig unerotisch wie möglich in die Hände zu nehmen, und seine eigene Blamage in zumindest in etwas Witz zu verpacken.


    So löste er seine Lippen von den ihren, zog ihren Kopf sanft nach hinten und raunte ihr den Klassiker aller Klarmach-Sprüche ins Ohr: 'Zu dir, oder zu mir?'

  • Der Kuss, die Berührungen. Sie waren voller Begierde, Zielstrebigkeit, aber versprachen auch Sensibilität und Sinnlichkeit. Es war wirklich wunderbar. Dass sie das bei einem Mann fühlen konnte. Bisher hatte es nur Amneris vermocht. Schnell schickte sie diese Gedanken wieder über den Tiber. Das gehörte nicht hierher. Berührungen, Küsse. Sie wollte das hier und jetzt genießen und irgendwie ging es ihr gerade auch nicht weit genug und als sie begann zu überlegen wie man das ändern konnte, stellte er eine total absurde wie auch lustige Frage. Für einen moment sah sie verwirrt drein, begann dann zu lächeln...
    "Ich denke, da das bei mir ein Stück weit weg ist, würde ich sagen zu dir. Was meinst du?"
    Langsam stand sie auf damit auch er sich erheben konnte. Dann reichte sie ihm die Hand um sich von ihm in sein Schlafgemach führen zu lassen. Obwohl sie wusste wie es in diesen Räumlichkeiten aussah, war sie gespannt wie es in diesem aussah. Erwartungsvoll und ungeduldig war sie jetzt und sah ihn genau so auch an.

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