Von hier kommend führte Sontje ihn zum Forum Romanum in die Nähe der Rostra. Unterwegs fragte sie ihn aus, welche Rollen er derzeit kopierte und was er am liebsten las. Sie outete sich ihm gegenüber als verkannte Leseratte.
Die Ränder ihres Mantels hielt sie fest, während der Wind ordentlich an Kapuze und Haaren zerrte. "Also, Catus. Du stehst jetzt im politischen Zentrum Roms. Hier werden die neusten Erlasse publiziert und auf der Rostra diskutiert. Die Basilica Iulia beherbergt außerdem die Stadtverwaltung Roms. Da drüben in der Curia Iulia tagt der Senat. Der Kaiser Gaius Ulpius Aelianus Valerianus lebt und regiert auf dem Palatin. Die obersten Staatsgottheiten werden auf dem Capitolium verehrt. Drum herum befinden sich die Unterhaltungsstätten und großen Märkte. Um diese Zentren herum leben eine Menge reiche und arme Römer in ihren Villen oder engen Mietskasernen."
Sontje holte noch einmal Luft und erzählte weiter. "Neulich habe ich herausgefunden, dass des Kaisers Regierungszeit unbegrenzt ist. Sie endet erst mit seinem irdischen Tod. Meistens wird so ein Mann anschliessend zum Gott erhoben. Wei findest du das?" Der Wind brauste auf und trieb die grauen Wolken immer näher. Er tobte und jaulte, fluchte und schimpfte. Gleichsam jedoch stimmte er mit den Bäumen und Gräsern zu einer Orchester an. Unbarmherzig griffen seine eisigen Finger nach jedem, der es wagte seine Behausung zu verlassen. Unkontrolliert schwirrten die Vögel durch die Luft, es gab keine Chance gegen den tosenden Wind anzukommen. An umkehren war für die junge Frau nicht zu denken.. es war herrlich draußen zu sein und frische Luft zu tanken.