• ... dass die Mosel nicht die Grenze zwischen Germania Superior und Germania Inferior ist, wie das in den Karten des Tabulariums zu sehen ist. Es ist der Vinxtbach.


    Damit man's mir auch glaubt:
    Der Vinxtbach ist ein gut 19 km langer Bach, der südsüdwestlich von Schalkenbach-Obervinxt und östlich vom Adert entspringt und bei Burg Rheineck zwischen Bad Breisig und Brohl-Lützing in den Rhein mündet. In römischer Zeit markierte der Vinxtbach die Grenze zwischen Obergermanien (Germania Superior) und Niedergermanien (Germania Inferior). Hier fand man eine Weiheinschrift zu Ehren der Fines, der römischen Grenzgottheiten.[1] Der Name Vinxt ist daher auch eine Ableitung des lateinischen Begriffes finis, was Grenze bedeutet.


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vinxtbach


    Gruß
    Massula

  • Ich meine, das hätte eh schon mal jemand angemerkt. Ich hatte es zumindest schon im Kopf, dass uns das nach dem Kartenupdate aufgefallen war, dass wir da bei Gelegenheit mal nachbessern könnten.

  • Zitat

    Vala: Ah, zu ungefähr... die römische Zeit in Germanen beläppert sich nicht umsonst auf knapp 400 Jahre


    Sicher, lieber Vala, ist der Grenzverlauf auf weite Strecken ungefähr, aber es gibt einen sicheren Grenzpunkt: den Vinxtbach (bei Ptolemaios: Obrincas) [1]. Und dieser Grenzpunkt bestand nicht bloß die läppischen vierhundert Jahre Römerzeit, sondern er war bis ins 18. Jahrhundert Grenze zwischen den Bistümern Trier und Köln. Und er ist spätestens im Jahre 85 eingerichtet worden. Sag ich.


    Man hat an der Stelle Weihesteine von Beneficiariern gefunden. Auf der nördlichen Seite des Bachs gewidmet den finibus et genio loci (CIL XIII 7731.7732) [2,3] von Soldaten der Legio XXX. Die Legio XXX Ulpia Victrix wurde 122 neu aufgestellt und lag in Vetera [4]. Auf der obergermanischen Seite widmete ein Beneficiarius der Legio VIII einen Stein an Jupiter, dem Genius Loci und Juno [3]. Die Legio VIII Augusta wurde bei den Chattenkriegen 83-85 in unserer Region tätig. 85 gründete Domitian die beiden Provinzen Ober- und Niedergermanien [wikipedia]. Spätenstens dann ist dieser Grenzpunkt eingerichtet worden. Wir haben sim-on die Provinzreform erst 107/8 durchgezogen. Also bestand in unserer IR-Zeit dieser Grenzpunkt, der übrigens ganz logischerweise genau gegenüber dem Punkt liegt, an dem der obergermanische Limes ansetzt (Hönningen).


    Zitat

    Macer: Ich meine, das hätte eh schon mal jemand angemerkt.


    Ja, ich, hihi.


    Gruß,
    Massula


    [1] Bechert, Tilmann (1982): Römisches Germanien zwischen Rhein und Maas - Die Provinz Niedergermanien. München: Hirmer
    [2] Bechert, Tilmann u. Gechter, Michael (1995): Vom Vinxtbach bis Köln In: Bechert, Tilmann u. Willems, Willem (Hrsg.): Die römische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseeküste. - Stuttgart: Theiss
    [3] Kleemann, Otto (1971): Vor- und Frühgeschichte des Kreises Ahrweiler. - Bonn: Rudolf Habelt
    [4] von Petrikovits, H. (1974): Beiträge zur Geschichte des Niedergermanischen Limes. In: Bogaers, J. E. u. Rüger, C. B. (Hrsg.): Der Niedergemanische Limes. - Köln: Rheinland Verlag.

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