Man hatte den Notstand über Rom verhängt und die Menschen in tiefe Verwirrung und auch Unsicherheit gestürzt. Zunächst wusste niemand, was dies bedeuten mochte. Besorgt vernahm Calvena diese Ankündigung. Wenn sie doch nur mit Valerian sprechen könnte. Er hätte sicherlich gewusst, was die Ursache für diese Maßnahme war. Aber ihren Ehemann hatte sie die letzten Monate nur selten und dann auch nur ganz kurz gesehen. Valerian stand unter ständiger Beobachtung und Salinator machte sich mittlerweile, jedenfalls schien es so, mehr als nur einen Spaß daraus ihn von seiner Familie fern zu halten. So langsam befürchtete sie, dass Rufus gar nicht mehr wusste, wer sein Vater war. Auch wenn Valerian ihm bei seinem letzten Besuch ein Holzschwert geschenkt hatte. Doch seine Besuche waren einfach zu kurz und zu selten. Dass sie ihn vermisste, bemerkten alle, auch wenn sie sich alle Mühe gab, es sich nicht anmerken zu lassen. Manchmal stand sie nur da und schaute in den garten hinaus. Mit leerem Blick und in Gedanken bei ihrem Mann und der Frage wie es ihm ging. Rufus gelang es oft sie aus ihrer Melancholie zu holen.
Er redete wie ein kleiner Wasserfall und stürmte laut lärmend mit seinem Holzschwert durch das Haus und verfolgte imaginäre Feinde. Diese streckte er aber auch immer wieder erfolgreich nieder.
Zunächst waren es Gerüchte die in Form von einer geschwätzigen Nachbarin ihr vorgetragen wurden. Am Ende war es die Gewissheit. Als es Salinator im Senat verkündete, verbreitete es sich wie ein Lauffeuer, man hatte den Kaiser ermordet. Ihn und seinen Sohn. Ganz Rom erstarrte und trauerte. Das ganze Leben kam zum erliegen. Es war Entsetzen dass die Stadt packte. Fassungslosigkeit, Angst und Ungewissenheit lähmte die Menschen. Calvena fand kaum Ruhe und fand selbst Nachts keinen Schlaf, weil sie ständig befürchtete das ein Bote sie aufsuchen würde um zu verkünden, dass man Valerian verhaftet hatte, weil Salinator der festen Überzeugung war, dass ihr Ehemann der Schuldige war. Sie traute diesem Widerling zu, dass er ihren Mann zum Sündenbock machen würde.
Unruhig lief sie auf und ab und wartete. Sie wusste nicht auf was, aber sie wartete. Darauf das etwas geschah, oder auch nicht.